Beiträge von Lloris

    Ohne jetzt wieder ein "Lehrer-verdienen zu wenig/zu viel"- Fass aufmachen zu wollen, aber die Frage stelle ich mir hier ständig beim Lesen:Was zum Kuckuck kennt ihr hier alle für Leute? Ich kenne niemanden, ja NIEMANDEN, der auch nur ansatzweise so viel wie ich verdient. Ich liege mit meinen A13 grundsätzlich mindestend 1000€ Netto drüber. Das meine ich genau so, wie ich es sage: In meinem Freundes-/Verwandten-/Bekanntenkreis ist mir bisher noch keiner begegnet. In welchen kreisen verkehrt der gemeine Pädagoge? :gruebel: Oder verkehre ich in den "falschen" Kreisen? :flieh:


    Danke. Ich wollte gerade schreiben, dass ich es immer wieder toll finde wenn Menschen etwas ohne Verzerrung und mit Reflexion betrachten. Dann fiel mir auf, dass ich die gleiche Ansicht vielleicht einfach nur teile und der Heimatmarktneigung verfalle, ich stoße quasi ins gleiche Horn.


    Ich habe mehrere Jahre in der Wirtschaft in verschiedenen Positionen, in verschiedenen Branchen und verschiedenen Tätigkeiten gearbeitet. Ich behaupte, dass ich ein gutes Bild über die Wirtschaft besitze.


    Es ist echt mühselig wenn nicht sogar traurig, dass man mit einem Netto Einstiegsgehalt von 2.900€ (ja, eine pauschale Aussage) bei A13, auf einer Planstelle meckern kann. Das kann nicht sein. Ehrlich gesagt liegt mir dieses Thema am Herzen, nicht weil ich so vergleichsgeil bin, es geht mir viel mehr darum da in mir sich teilweise ein peinlich aufkommendes Gefühl erschleicht wenn man mit einem Nettogehalt des oben genannten einen Thread mit der Beklagung "viel weniger Geld im Vergleich zu" eröffnet. Das ist global betrachtet fast schon verachtlich.


    Jetzt betrachten wir doch Mal die Fragestellungen wie viele von Ihnen/Euch haben jemals in der freien Wirtschaft gearbeitet? Wie viele können wirklich behaupten, dass Ihr/Euer Gehalt vergleichsmäßig wenig ist?


    Statisik:


    https://de.statista.com/themen/83/einkommen/


    Wenn statista kein valides Bild darstellt so freue ich mich auf Gegenvorschläge.
    Hier soll sich bitte jeder selbst ein Bild dazu machen. Jeder von Ihnen/ Euch weiß dazu, dass Ihr/ Euer Bruttogehalt nicht pari eines Bruttogehalts eines Angestellten ist.


    Nach meiner Ausbildung zum Industriekaufmann mit 21 Jahren habe ich ca. 2.100€ brutto mtl. erhalten. Das wären ungefähr 1.400€ netto! Hier muss dazu gesagt werden, dass ich direkt die Firma gewechselt habe. Es gibt auch ausgebildete Fachkräfte die im gleichen Betrieb für weniger arbeiten dürfen. Das sind bei mir mit Weihnachtsgeld vielleicht 26.000€ brutto p.a gewesen.


    Nach dem Studium mit 27 und 2 Jahren Berufserfahrung war ich dann bei 45.000€ Zielgehalt, 50.000€ Maximalgehalt p.a. Das waren monatlich ca. 2150€ + Firmenwagen (bitte bei der Nachberechnung beachten). Dafür durfte ich die Komfortzone verlassen und in einer Großstadt Erfahrungen sammeln, um es Mal positiv zu benennen. Das Unternehmen ist dabei sehr renomiert und die Position eine sogenannte Nachwuchsführungsposition mit direkter Budgetverantwortung gewesen. Danach waren es dann ca. 80.000€ (var+fix), was ca 3.300€ netto entsprach + Firmenwagen. Dafür hatte ich eine durchgehende Beschäftigung pro Tag von ca. 10 Stunden in einer wieder fremden Stadt, weit ab von Familie und Freunden. Ich muss keine weiteren Rahmenbedingungen wie Miete etc. nennen, weil diese natürlich auch auf Sie/Euch zurückfällt. Als Trainee hatte ich übrigens nicht selten Tage von 8:00 - 20:00 Uhr und Extreme bis 23 Uhr was aber auch dem Anfang und meiner Umstrukturierung unter anderem geschuldet war wie halt in einem Refendariat


    Solche Trainee Stellen sind aber nicht die Regel und eine Führungsposition auch für einen master Absolventen nicht immer sofort zugängig. Oftmals waltet auch einfach Betriebspolitik über einen und vor allem Sympathie. Gerade in der Wirtschaft sind Blender und kompetive Mitmenschen keine Seltenheit (diese kann man auch gut mit den Helikopter Eltern vergleichen).


    Der begehrte Vergleich zu extremen Gehältern der Wirtschaft wird ja hier auch oft sehr gerne genommen. Die tollen DAX Konzerne. Ja, es stimmt ich kenne Leute mit einem Anfangsgehalt von 60.000€ brutto all in. Das KANN dann durchaus bis zu 100.000€ brutto all in im Schnitt ansteigen. All in, hier sei zu berücksichtigen Gewinnbeteiligung, var. monatliche Anteile, jährliche Boni, Altersvorsorge, Aktienpakete etc. das ist nicht alles cash.


    Wir haben momentan 45 Mio Erwerbstätige wovon ca. 1.3 Mio aus allen Berufszweigen in einem DAX arbeiten egal ob Kaufmann oder Bandarbeiter (Quelle statista, Zahlen aus 2009). Das sind ~3% aller Erwerbstätigen. Ich überlasse es Ihnen/Euch in wie weit man sich zu den 3% vergleichen möchte. Die Gehälter von oben bekommen dabei natürlich NICHT alle. Wir unterhalten uns hier also über eine "Randgruppe".


    Es ist jetzt nichtig damit anzufangen Workload, Urlaub, Stress, Ausbildung mit einzubeziehen. Glauben Sie mir das geht nicht unbedingt besser für Sie/Euch aus.


    Dennoch möchte ich noch folgende offenen Fragen in den Raum werfen womit sich Leute aus der Wirtschaft schon früh umherschlagen dürfen.


    Wer von Ihnen musste sich mit dem Begriff Target Uni umher schlagen?
    Bei wen von Ihnen wurde noch bei der ersten Einstellung auf die Abi Note geachtet um nicht aus dem Muster zu fallen? Vielleicht sagt ihnen eine Tripple A Bewertung etwas.
    Wer musste ( beachte, eigentlich ist es ja nett) ein Studium im Ausland belegen welches nicht einem Erasmus Partysemester gleicht?
    Wer von Ihnen musste sich bei einer 2,3 Gedanken machen ob die Klausur nicht lieber gestrichen werden sollte?
    Wer von Ihnen musste auch Mal alles zurücklassen um an das nächste Ziel bzgl. der Stelle zu kommen?


    Viele, nicht unbedingt alle diese Fragen so behaupte ich, werden von Leuten mit den außerordentlich Gehältern aus der Wirtschaft positiv beantwortet.


    Achja, dass aus wirtschaftlichen Gründen diese Positionen immer mehr wegfallen oder gekürzt werden ist wahrscheinlich jedem bewusst. Siehe Bayer, siehe Deutsche Bank, siehe Continental...


    Personalkosten sind einer der größten Kostenfaktoren eines Unternehmens nach der Maxime der Gewinnmaximierung kann man sich ausmalen wie ungerne diese Gehälter gezahlt werden. Da dürfen Leuten den Arbeitgeberverbänden danken.


    Sie alle machen einen warnsinig wichtigen Beruf den Sie für sich gewählt haben. Vielen von Ihnen war das Gehalt als Student vielleicht nichtmal bekannt. Sie hatten einfach Bock auf das Fach. Ich hoffe Ihnen ist trotz großem Stress bewusst, dass sie in ihrem erweiterten Umfeld einfach gut bezahlt werden. Der Vergleich schmälert zudem oftmals den eigentlichen Ist Zustand. Geht es Ihnen schlecht?


    Zum Abschluss: Meine Freundin war ebenfalls in der Wirtschaft tätig, sie hat dann den Ausstieg gewagt und ist jetzt überglückliche Kindergärtnerin. Sie wissen vermutlich wie viel Kindergärtner/ Erzieher verdienen. Auch bei ihr gibt es Elternabende, schwierige Kinder die natürlich Eltern haben, Rechtfertigungen etc. Das Kindergärtner schon am Anfang ca. 1000€ netto weniger haben, hier sagt kaum einer etwas? Nehmen Sie jetzt die Ausbildungszeit zur Seite dann kann man natürlich auch hinterfragen ob 3 1/2 Jahre mehr Ausbildung diese Differenz rechtfertigen.


    Das Thema menschelt sehr und es ist beruhigend zu sehen, dass es auch bei den oftmals so rational erscheinenden Lehrern aufkommt.


    Sie alle sind mit ihren Planstellen priviligierte Menschen.

    Danke Alterra. Schade, dass das hier eine Konfrontation wird.


    Ich habe nicht eine Aussage gegen Lehrer getätigt. Ich verstehe nicht wieso sie manche hier sich so auf den Schlips getreten fühlen.


    Danke auch für die Studie.


    Arbeitszeiten werden bei den meisten Führungskräften nicht aufgeschrieben. Hier spricht man von Vertrauenszeit. Ich selbst hatte Tage da war ich bis 23 Uhr am arbeiten. Beginnend von 8 Uhr. Das ist eigentlich nichtmal legal. Das sind aber auch absolute Ausnahmen gewesen. Gemeckert habe ich nie ich habe es dann einfach geändert. Es ist glaube ich auch eine Frage für was man arbeitet.


    Fakt ist aber auch Lehrer verdienen gut. Punkt. Es kann einfach nicht sein, dass die Lehrer die ich kenne eine absolute Ausnahmen sind in Hinblick auf Freiheit, Freizeit und Vergütung. Da meckert keiner. Der längste ist 6 Jahre dabei.
    W
    enn ich höre, dass jemand an der Grundschule mit Sonderpädagogik so viel Zeit hat, dass sie nicht weiß was sie damit anzufangen hat und deshalb die Begründung abgibt jeden Tag zum Sport zu gehen dann frage ich mich ..wie kann das sein? Es sind doch nicht meine Aussagen. Es sind Aussagen von Lehrern. Gerade im Flugzeug noch einen Englischlehrer kennen gelernt auf den Weg nach Malle am Freitag "achh heute kurz Stunde getauscht, kurz ne Arbeit schreiben lassen und das war's dann bin ich gefahren!"


    Das sind eure Kollegen die das raushauen auch nicht ich.


    Anscheinend scheint es schon ein extremes Ungleichgewicht zwischen Lehrern zu geben. Das ist dabei genau so "ungerecht" eventuell wie die Vergütung von Angestellten zu Beamten. Da interessiert es den Beamten aber vermutlich nicht die Bohne. Wieder eine Relation.


    Wenn enorm viel Zeit dafür aufgewendet werden muss, dass man irgendwelche Formulare ausfüllen muss dann kann ich es sehr gut verstehen, dass diese Zeit aufgenommen werden sollte. Wenn das so ein täglicher Zeitfresser ist dann sollte das geändert werden.


    • Was sind das denn für Rechnungen. Ich soll jetzt von dem Brutto GKV abziehen um dann den Nettolohn zu sehen im Falle das ein Beamter ebenfalls GKV zahlen müsste? Ich hoffe ich verstehe das falsch.

    Fakt ist der Netto Lohn. Wenn man 1900€ am Anfang verdient dann ist das vermutlich keine Planstelle gewesen.


    Auch VW ist ein DAX Unternehmen.


    Vor der Entscheidung Lehrer zu werden durfte ich in 4 Unternehmen arbeiten da war von DAX bis KMU alles dabei. In 2 Unternehmen gab es überhaupt erst Weihnachtsgeld. So weit ich weiß ist das bei einer Verbeamtung monatlich schon mit im Gehalt verrechnet. Korrigiert mich bitte.


    Um zurück zum Thema zu kommen ich kann verstehen, dass ein Großteil der Arbeitszeit mit Nichtigkeiten verbracht wird auf Grund dessen, dass der Staat es einfach nicht besser hinbekommt. Dafür ist es vermutlich absolut sinnvoll die Zeit zu stempeln. Darum sollte es gehen.


    Hinter den 58 Tagen steht ein Fragezeichen. Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass Leute aus der Industrie auch Mal bis 19 Uhr im Büro sitzen und in der Regel täglich bis 16 oder 17 Uhr. Wie sieht das bei euch aus? Und dann nehmt bitte den


    Nicht in einer meiner Aussagen steht, dass Lehrer zu viel für den Aufwand erhalten oder zu viel Freizeit besitzen. Nochmals, es geht mir um die Relation.


    Geht davon bitte nochmals auch nicht dauerhaft von DAX Konzernen aus, dass ist wie wenn ich sage jeder Lehrer verdient wie ein Schulleiter

    Wie gesagt DAX Konzerne a la Continental sind einfach nicht Standard!!


    Das Gleiche gilt mit dem hinkenden Schichtdienst Vergleich. Schichtdienst ist keine geile Sache. Jeden den ich kenne will da raus. Natürlich verdient der dann 3.000€ netto bei Zuschlägen. Natürlich verdient auch eine Krankenschwester dann 2200€ netto immer ausgehend Lohnsteuer 1. Dir haben aber auch keine 58? Tage Urlaub und keine Sicherheit gerade Dreher nicht.


    Also ich kenne Lehrer aus der Grundschule mit einem Gehalt von 2500€ netto, Realschullehrer mit 2600€ netto und Gymnasiallehrer mit 2850€ netto die alle im den letzen Jahren angefangen haben und das nach PKV. Alle kommen aus NRW.


    Nochmal es geht mir hier nicht um " Lehrer verdienen zu viel" sondern um den Aspekt der Relation von Arbeitszeit und Gehalt.


    Die Aufführung mit den Formularen kann ich jedoch vollkommen verstehen.

    Also ich weiß nicht. Das ist mir alles suspekt.


    Ich würde niemanden als faul bezeichnen nur weil er Lehrer ist. Andersherum würde ich aber auch nie behaupten, dass ein Lehrer ein zeitlich extrem aufwendiges Arbeitsleben hat. Ich verstehe auch nicht wieso man den Lehrerberuf als Lehrer! oftmals in so eine besondere Schublade packt. Auch die Aufführung des "effektiven Lehrer" ist wieder so ein Beispiel. Gut gedacht aber nicht durchdacht. Effektivität und Ineffizienz gibt es doch wirklich überall. Wo ist der differenzierte Ansatz?


    Ein Lehrer verdient auch einfach im


    1. Ländervergleich Ausland
    2. Durchschnittseinkommen


    absolut nicht schlecht. Ist man verbeamtet darf man das Leben im goldenen Käfig führen. Um 2500€ Netto zu verdienen benötigt man bei einem Mittelstandsunternehmen in den meisten Fällen ebenfalls ein 5 jähriges Studium und mehrjährige Berufserfahrung. Bei 2500€ netto reden wir auch hier nicht mehr von 40h im Durchschnitt und zusätzlicher Verantwortung. Ein absoluter Bias ist es wenn man als Gehaltsvergleich eins der 30 DAX Konzerne aufführt.


    Wie wir alle wissen sind dabei 2500€ netto noch unterer Schnitt. Sek2 am Anfang reden wir von ca. 2900€! netto. Ich kenne keinen in der Industrie der das mit 30 verdient und eine 40 Stundenwoche schieben kann. Zudem gibt es noch fast doppelt so viele Urlaubstage.


    Ich finde es ja in Ordnung, dass man sich benachteiligt oder schlechter dargestellt als man ist fühlt aber man darf die Relation doch einfach nicht vergessen?


    Fazit: eine genaue Zeitaufnahme würde nur dem Rechtfertigungsgrund dienen. Vieles sollte mit dem Gehalt und der Freizeit abgegolten sein.Ich würde mich zB. auch Mal über Dokus freuen die nicht immer die Brennpunkte Berlin oder Köln aufzeigen. Immer dieses "ufff ich kollabiere gleich" Gerede. Auch schwierige Kollegen, Vorgesetzte, extra Projekte, unnötige Vorgaben, drohende Kunden, Seminare die nicht im Schullandheim abends mit Pokern und einem Bierchen enden gibt es nicht nur im Schulleben.


    Freut euch, dass ihr Lehrer seid.


    Schlussfrage: Was erhofft ihr euch wenn die Zeit tatsächlich gestempelt wird?

    Also ein Kollege von mir macht die Vertretungspläne für die Lehrer fertig.


    Aussage "jeder nölt rum 45 min mehr in der Schule zu sitzen. Keiner von denen war je in der Industrie tätig"


    Er selbst sagt selber weiter "nur weil ich Lehrer bin, kann ich eigentlich eine Jugendmannschaft trainieren, weil ich viel Zeit habe".Unter anderem kann man ihn um 13 Uhr dann auch Mal im Hallenbad antreffen, ich bin Student.


    Da frage ich mich schon wenn ich mir das hier durchlese wieso es so absolut unterschiedliche Auffassungen von Arbeitszeiten gibt.


    Er ist Mathe und Sportlehrer der Sek 1. und wurde letztes Schuljahr zum Vertrauenslehrer gewählt.


    Wie kann das sein? Zusammenpassen?

    Guten Abend,


    wahrscheinlich mache ich einen sehr bescheidenen Fehler aber wenn ich mich über folgenden Link erkundigen möchte wie viele Stellen im Regierungsbezirk Detmold frei sind, dann komme ich auf insgesamt 3 Stellen wovon 2 natürlich auf die Kombi Mathe & Physik abzielen.


    https://www.schulministerium.n…?action=660.8802181056828


    Das kann doch nicht richtig sein? Oder ist das ein typischer Nebeneffekt von Pauschalisierung in Hinsicht auf "Lehrermangel"?


    Ich interessiere mich fürs Kernfach Englisch Nebenfach Sport für Sek. 1

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