Beiträge von Ginchen

    Hallo Paukerschreck,


    da ich an unserer Schule Frauenbeauftragte bin, bin ich schon bei einigen Vorstellungsgesprächen dabei gewesen, zwar eigentlich nur als "Statistin", aber ich habe wenigstens mitbekommen, wie es abgelaufen ist.
    Also, bei uns war die Kleidung nicht so wichtig. Ich würde so kommen, wie du auch in den Unterricht gehen würdest. Genau so saßen wir anderen nämlich auch da. Der Schulleiter im Anzug, den hat er aber sowieso oft an. Ein einziger Bewerber fiel kleidungsmäßig auf (verwaschene Jeans, schlampiger Kapuzenpulli in Tarnfarbe, dazu eine entsprechend lässige Haltung) - aber auch der wurde schließlich eingestellt und niemand hat es bereut.
    Bei unseren Gesprächen gab es zuerst Fragen zur Motivation (warum du genau zu dieser Schule möchtest, was dich daran reizt), dann zum Ausbildungsgang, dann Fragen zu weiteren Interessen und Fähigkeiten (was könntest du evtl. fachfremd unterrichten, welche AGs könntest du anbieten, kannst du mit Computern umgehen...). Dann gab es noch konkrete Fragen zu den Unterrichtsfächern (z.B. in Geschichte: Wie würden Sie eine Unterrichtseinheit zur Steinzeit in der 5. Klasse gestalten?) und Fragen zu pädagogischen oder schulrechtlichen Themen (z.B. Was würden Sie tun, wenn Schüler immer wieder stören? oder: Wie würden Sie als Klassenlehrer reagieren, wenn sich beim Elternabend Eltern über einen Fachkollegen beschweren?).
    Insgesamt habe ich die Gespräche als locker und entspannt empfunden, aber das hängt wahrscheinlich von der jeweiligen Schulleitung ab. Und welche Kollegen schließlich eingestellt wurden, hing sicherlich mehr mit dem Gesamteindruck (nett, offen, motiviert...) als mit einzelnen Antworten zusammen. Disqualifiziert hat sich eine Bewerberin, die nach längerer Erziehungspause wieder einsteigen wollte und gleich betont hat, dass sie wegen ihrer Kinder gerne einen guten Stundenplan hätte und nicht so viele Konferenzen am Nachmittag und dass sie erst einmal langsam einsteigen möchte... Alles verständliche Wünsche, aber bitte nicht so offen äußern, jedenfalls nicht vor der Einstellung.
    Was die Verbeamtung betrifft, wird es wohl vom Bundesland abhängen. In welchem Bundesland bist du denn? Bei uns in Niedersachsen gibt es sowohl angestellte Lehrer als auch verbeamtete. Diejenigen, die als Beamte eingestellt werden, sind zunächst auf Probe verbeamtet, nach einiger Zeit (das ist unterschiedlich, ich glaube je nach Examensnote - ca. 1-2 Jahre) erfolgen dann noch zwei Unterrichtsbesuche durch den Schulleiter und die Verbeamtung auf Lebenszeit. Manche werden auch erst als Angestellte eingestellt und später dann doch noch verbeamtet. Und wenn du mitten drin schwanger wirst, kannst du davon ausgehen, dass du erst einmal nicht auf Lebenszeit verbeamtet wirst. Ich selbst war zuerst Angestellte und war bei der Einstellungsuntersuchung beim Gesundheitsamt schon schwanger. Als die Amtsärztin das hörte, sagte sie "Schwangere werden sowieso nicht verbeamtet, man weiß ja nie, was da für Schäden zurückbleiben." Ziemlich unverschämt. Aber falls es dich tröstet: Meine Verbeamtung auf Probe erfolgte dann 11 Monate nach der Geburt des Kindes, das war gegen Ende des Erziehungsurlaubs. Und ein Jahr später wurde ich auf Lebenszeit verbeamtet. Schwangerschaft und Geburt verzögern die Sache also nur etwas.
    So, ich hoffe, das hat dir ein paar Fragen beantwortet.


    Viele Grüße
    Ginchen

    Hallo!


    Seit heute weiß ich, dass ich für eine "dauerkranke" Kollegin im Juni bei einer Klassenfahrt einspringen werde, und zwar mit einer 7. Klasse nach Langeoog! Nun habe ich mich an den Computer gesetzt und die Internetseite der Jugendherberge angesehen und auch sonst versucht, etwas über Langeoog herauszufinden. Dabei habe ich doch erhebliche Bedenken bekommen, sowohl was die Jugendherberge als auch was die Möglichkeiten für eine 7. Klasse auf dieser Insel betrifft.
    Wer war schon einmal dort und kann berichten, wie es war und was man mit den Kids dort am besten unternimmt? Und habt ihr vielleicht noch allgemeine Tipps für Klassenfahrten mit 7.-Klässlern?


    Danke und viele Grüße
    Ginchen

    Hallo,


    ich hab mal eine Frage an alle, die schulpflichtige Kinder haben: Wer von euch hat sein Kind an der eigenen Schule? Mein Sohn geht noch zur Grundschule, wir denken nun darüber nach, ob wir ihn an dem Gymnasium anmelden sollten, an dem ich unterrichte.
    Wir wohnen auf dem Land, er wird also auf jeden Fall mit dem Bus fahren müssen. Es kommen noch vier andere Gymnasien in Frage, die mit dem Bus erreichbar sind. Allerdings unterrichte ich an einer ganz neuen, sehr gut ausgestatteten Schule. Von unserem Kollegium bin ich (fast restlos) überzeugt. Wenn ich nicht selbst dort unterrichten würde, würde ich nicht zögern, meinen Sohn dort anzumelden. So aber...
    Was würdet ihr mir raten?


    Viele Grüße
    Ginchen

    Hallo!


    Ich habe den Vergleich beim "Lehrerfreund" auch gesehen und fand ihn sehr interessant. Allerdings kann man auch erstaunliche Vergleiche zwischen deutschen Schulen anstellen. Ich unterrichte jetzt seit einem halben Jahr an einem neuen Gymnasium, Neubau, gute Ausstattung, massenhaft Computerarbeitsplätze, in jedem Klassenraum Computer und Smartboard, Whiteboards, großes Lehrerzimmer, gut ausgestattete Fachräume etc. Aber an dem Gymnasium, an dem ich vorher war, hat im Lehrerzimmer noch nicht einmal jeder einen Sitzplatz, die Klassenräume sind viel zu eng, das Gebäude baufällig, die Lehrertoiletten heruntergekommen und ungeheizt... Meine Schwester unterrichtet an einer Grundschule, wo es im Lehrerzimmer aus Platzmangel keine Tische gibt - man kann noch nicht einmal seine Kaffeetasse abstellen.
    Ich freue mich natürlich jeden Tag über unsere gute Ausstattung, aber im Grunde ist es ein Unding, dass die Finanzen so ungleich verteilt werden.


    Gruß
    Ginchen

    Hallo,


    ich habe auf Klassenfahrten bisher auch immer ein paar Kuchenspenden von Eltern mitgenommen (trockene Rührkuchen oder Muffins, gut in Alufolie verpackt). Die halten sich einige Tage und meistens kriegen die Kinder zwischen Mittag und Abendessen ja doch noch einmal Hunger. Wenn wir dann einen Kuchen anschneiden konnten, kam das immer gut an und sie brauchten ihr Taschengeld nicht in den nächsten Süßigkeitenautomaten in der Jugendherberge zu stecken.
    Aber Achtung: Die Spendenbereitschaft der Eltern ist oft groß - nicht zu viel mitnehmen, sonst geht es euch so wie mir einmal, als ich auf der Rückfahrt verzweifelt die Kinder zum Kuchenessen animieren musste, weil es mir peinlich war, von den gespendeten Kuchen wieder welche mit zurückzubringen.
    Was auch gut war: in der Jugendherberge eine Kiste Mineralwasser kaufen (Klassenkasse) und für alle zugänglich irgendwo hinstellen. So wird weniger Cola etc. getrunken.


    Viel Spaß
    Ginchen

    Hallo,


    ich habe: Rainald Merkert, Medien und Erziehung. Einführung in pädagogische Fragen des Medienzeitalters. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1992


    Aus dem Inhaltsverzeichnis:
    I. Einleitung
    II. Die Medien und die Gebildeten - Ein Blick zurück
    III. Medienforschung und Erziehung
    IV. Medien und Erziehungswissenschaft
    V. Massenmedien als Wirklichkeitsdefinitoren
    VI. Der Aufbau der kindlichen Erfahrungswelt
    VII. Der Bildschirm als Familienmitglied


    Oder:


    Klaus Plake, Talkshows. Die Industrialisierung der Kommunikation. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1999


    Inhalt:
    1. Zur Einleitung: Ein TV-Gespräch unter Beteiligung altgriechischer Philosophen
    2. Zur Struktur der Talkshow
    3. Die Vielfalt der Arten
    4. Aktuelle Tendenzen
    5. Versprechungen - und was davon zu halten ist
    6. Aspekte der Erfahrungswissenschaften
    7. Biographien: Nachfrage und Angebot
    8. Die Industrialisierung der Kommunikation
    9. Weitere Entwicklungen: TV-Talk und Chat im Internet



    Viele Grüße
    Ginchen

    Hallo,


    ich sehe das eigentlich anders.
    Ich würde bei den ersten Sätzen prüfen, ob man statt des Kommas auch "und" einsetzen könnte. Meiner Meinung kann man das nicht, daher sind die Wörter nicht gleichrangig und man kann kein Komma setzen.


    Im zweiten Fall handelt es sich einfach nur um eine adverbiale Bestimmung der Zeit. Das ist ein normales Satzglied, kein Einschub, egal wie es vorgelesen wurde. Ich sage meinen Schülern immer, dass sie NICHT überall, wo sie (oder ich) beim Lesen eine Pause machen, ein Komma setzen dürfen. Sonst bräuchten wir ja keine Kommaregeln.


    Tja, das hilft dir jetzt vielleicht nicht sehr viel weiter - zwei verschiedene Antworten.


    Viele Grüße
    Ginchen

    Hallo Martin,


    ich weiß genau, was du meinst. Ich bin mittlerweile an der vierten Schule und zum ersten Mal haben wir das Problem im Kollegium NICHT!!!
    Das liegt daran, dass wir noch eine ziemlich neue Schule sind (1 1/2 Jahre jetzt) und das Kollegium noch klein ist. Wir thematisieren den Umgang miteinander und die Stimmung im Lehrerzimmer oft und bemühen uns sehr, den netten Umgangston untereinander zu erhalten. Allerdings erfordert das wirklich bewusstes Bemühen. Ab und zu entgleist schon mal jemand, bisher wurde derjenige aber dann immer von Kollegen auf sein Verhalten angesprochen. Wir haben es uns vorgenommen, im Hinblick auf unsere Gesundheit und Zufriedenheit am Zusammenhalt im Kollegium zu arbeiten. Nur so geht es meiner Meinung nach: Wenn man die Dinge ausspricht und bewusst angeht.
    Natürlich wird unser Kollegium auch noch wachsen, bis wir vollständig sind und mit der Größe wird es sicherlich schwieriger. Wir haben die besten Vorsätze, mal sehen, was auf Dauer daraus wird.
    Habt ihr nicht einen Personalrat, den man mal auf das Problem ansprechen könnte? Oder einen Beratungslehrer?


    Viele Grüße
    Ginchen

    Hallo Artemis,


    bei mir war's damals so, dass ich schon schwanger war, als ich die Einladung zum Vorstellungsgespräch bei der Bezirksregierung bekam. Ich war gleich total in Panik und war unsicher, was ich tun sollte, habe dann bei der Frauenbeauftragten der Bezirksregierung angerufen und ihr die Lage geschildert. Die sagte nur, ich solle mir etwas Bequemes anziehen und die ganze Sache nicht erwähnen (man sah es auch noch nicht so).
    Ich bekam dann tatsächlich die Stelle an der Schule und habe dort dann dem Schulleiter gegenüber sofort die Katze aus dem Sack gelassen und ihm mitgeteilt, dass ich nur für drei Monate komme und dann in Mutterschutz gehe. Dieser Moment war mir wirklich unangenehm! Schließlich war man froh gewesen, endlich Verstärkung fürs Kollegium zu bekommen, und dann sowas! Die ersten drei Monate an der Schule waren dann auch wirklich blöd, weil ich nicht richtig eingesetzt wurde (Mutterschutz begann mitten im Schuljahr), sondern nur Vertretungen gemacht habe. Sicherlich hat man auch über mich gesprochen...
    Mittlerweile ist das 8 Jahre her und ich habe schon zwei Kinder. Natürlich passt es einem Arbeitgeber nie, aber das kann kein Argument sein. Niemand wirft einem auf die Dauer vor, dass man eine Familie hat. Und man staunt ja immer wieder, dass der Schulbetrieb auch ohne einen weiterläuft...
    Letztlich ist es doch jedem klar, dass Kinderwunsch und Familie vorgehen. Mach dir also bloß kein schlechtes Gewissen, wenn's klappt, sondern freue dich uneingeschränkt. Deine Arbeit in der Schule kannst du später noch viele, viele Jahre lang gewissenhaft tun.
    Was ich übrigens fair finde (ist aber nicht gesetzlich so vorgeschrieben): Erziehungsurlaub so planen, dass man zum neuen Schuljahr oder zum Halbjahr wieder anfängt. Dann kann der Stundenplan entsprechend gemacht werden. Ich hatte allerdings auch eine Kollegin, die hat im Mai wieder angefangen, ein paar Wochen Vertretungsunterricht gemacht und dann die Ferien voll bezahlt bekommen. Geht auch...


    Viel Erfolg wünscht
    Ginchen

    Hallo Ani1112,


    hört sich ja ganz nach Grippe an, was du da schreibst. Da wird jeder Verständnis dafür haben, dass du nicht unterrichten kannst.
    Das schlechte Gewissen dabei kenne ich aber auch gut, man weiß ja schließlich, wie blöd es ist, wenn man morgens auf dem Vertretungsplan entdeckt, dass die Freistunde, auf die man sich gefreut hat, weg ist... Letztlich hilft dagegen nur ein freundliches Klima im Kollegium. Als ich neulich krank war, habe ich einen Aushang fürs Lehrerzimmer in die Schule gefaxt, auf dem für jede Klasse draufstand, was die Schüler in den Vertretungsstunden machen könnten (natürlich alles völlig lehrerschonende Dinge). Außerdem habe ich, als ich wieder gesund war, Süßigkeiten für die Kollegen mitgebracht, zum Dank, dass sie mich vertreten haben. Darüber haben sie sich gefreut.
    Das Problem, dass die Schüler im Stoff zurückbleiben, wenn du fehlst, bleibt natürlich trotzdem bestehen. Vielleicht kannst du ihnen passende Aufgaben für die Vertretungsstunden geben und wenn nicht, müsst ihr halt hinterher, wenn du wieder gesund bist, etwas schneller arbeiten.
    Wenn du aber krank bist und trotzdem unterrichtest, kommt auch nicht viel bei den Schülern an. Sie merken, dass du schlecht drauf und weniger schwungvoll bist, danken dir aber nicht die Bemühungen, sondern finden es dann langweilig und blöd.


    Also, gönn dir die Zeit im Bett, umso schneller kommst du wieder auf die Beine.


    Gute Besserung wünscht
    Ginchen

    Hallo Martin,


    willst du denn unbedingt in RP bleiben? Wenn nicht, könnte ich meinen Kollegen fragen, der ist auch Seiteneinsteiger mit Physik und Mathe. Allerdings sind wir hier in Niedersachsen und jedes Bundesland hat da ja wohl seine eigenen Regelungen.
    Also: bist du ortsgebunden?


    Gruß
    Ginchen

    Spannende Lektüre für 6. oder 7. Klassen, die bei den Schülern immer gut ankommt.
    Es gibt gute Materialien (Kopiervorlagen) dazu (Oldenbourg Verlag + Cornelsen).

    Ich habe die "Insel der blauen Delphine" schon zweimal mit 6. Klassen (Gymnasium) gelesen. In einer Klasse waren fast nur Jungen, und obwohl die Hauptperson ein Mädchen ist, war das Buch gut geeignet. Tiere spielen eine wichtige Rolle, vor allem wilde Hunde, auch See-Elefanten und Seeotter. Man kann dazu Referate anfertigen lassen. Und was wirklich gut war: Wir haben die Insel ganz groß aus Pappmaché nachgebaut. Das hat den Schülern Spaß gemacht und sie gezwungen, die Landschaftsbeschreibungen genau zu lesen.

Werbung