Beiträge von Max

@ katta ... :

> Und was passiert, wenn die Schüler diesen Zettel nicht eigenständig abgeben? Kontrollierst du jede Stunde oder nur stichprobenartig? <

In der 5. Klasse (auch in der Grundschule) lernen die Schüler/innen schnell, mir den Zettel (ohne dass ich den Unterricht unterbrechen muss) selbstständig und ohne großes Aufhebens auf das Pult zu legen. In einer ruhigen Minute trage ich die vergessenen Hausuafgaben in eine Klassenliste ein.

Im Laufe der 6. Klasse werden manche Schüler dann so schlau, ihre vergessenen Hausaufgaben mitzuzählen und reizen vier vergessene Hausaufgaben aus. Dann erwacht ein gewisser "sportlicher" Ehrgeiz in mir und ich kontrolliere derartige Kandidaten besonders. Auch erkenne ich schnell, wer den Zettel zwar schreibt, aber ihn nicht abgibt. Bei denen muss ich wachsam sein.

Zu Beginn des Schuljahres kontrolliere ich regelmäßig die ganze Klasse, dann zunehmend weniger. Nach einer gewissen Zeit oder nach den Ferien wird wieder einen oder zwei Tage regelmäßig jede Hausaufgabe von mir überprüft, dann wieder weniger häufig. Schnell erkenne ich die Unzuverlässigen und kontrolliere sie konsequent in unregelmäßigen Abständen und stichprobenartig.

Selbstverständlich halte ich bei leichtsinnigen Schülern Kontakt zu den Eltern. Meist rufe ich kurz bei ihnen an, erkläre den Sinn von Hausaufgaben und dass es mir nur darum geht, ihren Kindern zu helfen.

Immer wieder gibt es Kinder, bei denen Hopfen und Malz verloren ist. Manche von ihnen ließ ich zehnmal und mehr die Hausaufgaben in der Schule nacharbeiten. Allerdings nehme ich vergessene Hausaufgaben nie persönlich.

Darüber hinaus drohe ich Verweise an (Wenn ... dann ...) und erteile sie dann auch.

Viele Grüße
Max

Hallo,

die Schüler schreiben jede vergessene Hausaufgabe auf einen kleinen Zettel (Name, Datum, Fach, Seite/Nummer), den sie mir eigenständig auf Pult legen und die ich sammle. Nach fünf vergessenen Hausaufgaben kopiere ich die kleinen Zettel sauber auf ein Blatt, schreibe eine kurze Mitteilung an die Eltern (Unterschrift) dazu und lasse die vergessenen Hausaufgaben in der Schule nacharbeiten. Eine wiederholt vergessene Hausaufgaben zählt jedesmal neu als vergessen. Das ist alles. Bei 90 % der Schüler hilft das.

Viele Grüße
Max

Hallo,

ich unterrichte in diesem Schuljahr wieder eine 5. Klasse. Im letzten Jahr haben eine Kollegin und ich in Rechtschreiben, Sprachlehre und Lesen Freiarbeitsmaterial in Form von Arbeitsblättern angefertigt. Meine Schüler haben keine Ahnung von Freiarbeit, wir auch nicht, Hilfe!

Frage:
Muss ich, bevor ich zur Freiarbeit gehen kann, erst die Rechtschreibfälle bzw. Sprachlehrethemen einzeln im Klassenunterricht behandeln und das Freiarbeitsmaterial im Anschluss nur zur Übung einsetzen?
Oder kann ich die Kinder nach einer Einführung in diese Arbeitsweise (ohne Behandlung der einzelnen Themen) gleich in die Freiarbeit "entlassen", so dass sie sich z.B. die Rechtschreibfälle eigenständig aneignen und üben.

Wie macht ihr das?

Viele Grüße
Max

Sehr geehrter Herr Nicht_wissen-...,

ich bin seit 26 Jahre Haupschullehrer, davon 12 Jahre in den Jahrgangsstufen 8 und 9.

Ich kann Ihnen nur sagen: Ich war schon am Rande des Nervenzusammenbruchs. Ich habe Schüler verflucht (Ich weiß, dass ich darüber stehen sollte.) Es gab Klassen, bei denen ich mir nur das eine vorgenommen habe, nämlich das Schuljahr einigermaßen heil und gesund zu überstehen.

Was Sie bisher alles geäußert haben, steht schön auf dem Papier. Aber bitte überlassen Sie es den Praktikern herauszufinden, was im Rahmen ihrer Lehrerpersönlichkeiten und im Rahmen der ihnen zugeteilten Klassen didaktisch und methodisch und menschlich möglich ist.

Bitte erschrecken Sie nicht über einige "Methoden", die ich Yula mitteile:

Hallo Yula,

- ich versuche schülergerechten Unterricht zu halten. Es ist aber nicht meine Aufgabe, Gruppenarbeiten zu machen, wenn die Klasse nicht dafür geeignet ist. Ich werde Achtklässler nicht mehr dazu bringen können.

- Trotz allem bin ich fleißig. Die Schüler sollen das Gefühl haben, dass ich mir mit ihnen Mühe gebe.

- Ich versuche, wenn möglich, mit Humor zu reagieren, manchmal mit (leichter, selten mit starker) Ironie. Der Ton kann aber auch emotionslos scharf und direkt sein und in der Sprache der Schüler. (Ich versuche mir aber auch immer bewusst zu machen, dass jeder Schüler seine eigene Lebensgeschichte hat.)

- Ich mache ab und zu ein kleines Spiel gegen Ende der Stunde (Galgenmännchen, Bingo, ...), auch wenn die Klasse es nicht verdient hat.

- Ich mache auch öfters mal ein kleines Quiz mit kleinen Preisen als Anreiz.

- Ich setze einen Hauptstörer vor die Türe, mehrere Störer teile ich (nach Absprache mit den Kollegen) auf andere Klassen auf! (Bedauernde Bemerkung: "Sei mir nicht böse. Ich würde gerne mit dir weiterarbeiten, aber ich kann nicht anders.")

- Ich breche den Unterricht sofort ab und mache eine Lesestunde, wenn es nicht anders geht. Manchmal lasse ich sie Bildchen ausmalen. (Bedauernde Bemerkung: "Seid mir nicht böse. Ich würde gerne mit euch weiterarbeiten, aber ich kann nicht anders.")

- Bei allem versuche ich konsequent zu sein, und streng. Manchmal übersehe ich allerdings bewusst Kleinigkeiten.

- Wenn es aber sein muss, gehe ich möglichst spät in die Klasse und verlasse sie baldmöglichst!
- Wenn es sein muss, dann gehe ich während der Stunde auf die Toilette und bleibe dort eine Weile.
- Wenn es sein muss, melde ich mich krank.

Es ist nicht meine Aufgabe, mich für gesellschaftliche Fehlentwicklungen oder eine schlechte Bildungspolitik kaputt machen zu lassen.

Yula, lass dich nicht unterkriegen. Bessere Jahre werden kommen!

Sehr geehrter Herr Nicht_wissen-...,

bitte entschuldigen Sie mein nicht sehr ausgefeiltes Deutsch. Aber an der Schule habe ich mit anderen Herausforderungen zu kämpfen.

Mit freundlichen Grüßen
Max

Hallo Yula,

hab ich es überlesen oder hast du es noch nicht erwähnt? Welche Fächer unterrichtest du denn in der Klasse. Mir erscheint das nicht unwichtig.

Gruß
Max