Beiträge von Aromat

    Hallo,


    ich lehre derzeit befristet und in Teilzeit an einem Gymnasium in Brandenburg. Der Schulleiter würde mich gern als Seiteneinsteiger engagieren, und ich checke das grade ab. Man bekommt in Brandenburg erst mal nur einen auf 15 Monate befristeten Vertrag, der dann entfristet wird, wenn man eine "Pädagogische Grundqualifizierung" (PGQ) erfolgreich durchlaufen hat (ist wohl so etwas wie ein berufsbegleitendes Referendariat, ohne es formal zu sein).


    Hat jemand Informationen oder Erfahrungen darüber, welcher Anteil an Teilnehmern diese PGQ erfolgreich abschließt und wie viele es nicht schaffen? Um eine befristete Stelle anzunehmen, müsste ich nämlich meine derzeitige Tätigkeit aufgeben, und nach 15 Monaten gibt es kein Zurück mehr ...


    Weiß vielleicht jemand auch, wann im Jahr 2020 die 3-monatige, zu Beginn stattfindende Vollzeitphase der PGQ beginnt?

    Vielen Dank, CDL, das klingt plausibel. Ich weiß nicht, wie es in Berlin ist, aber solange ich es nicht besser weiß, nehme ich mal an so ähnlich. Aufschlussreich für mich ist, dass gleich zwei Foristen mich falsch verstanden und daraus womöglich falsche Rückschlüsse gezogen haben - vielleicht weil öfter Muttersprachler auftauchen und ihre Sprache als Fremdsprache lehren wollen. Da spielt sicher die Erwartungshaltung Streiche mit Einem.


    Daraus werde ich beim nächsten Mal Konsequenzen ziehen. Damit bin ich jetzt (hoffentlich) schon mal ein Stückchen weiter ... :thumbup:

    Ich glaube da bin ich gründlich missverstanden worden. Was ich meinte ist, dass ich meine Fächer auf Englisch unterrichten könnte, nicht Englisch als Fremdsprache. Das wird hier von einigen bilingualen Schulen angeboten. Mir ist schon klar, dass Englisch als Fremdsprache ein anderes Ding ist und würde das schon deshalb nicht unterrichten können und wollen, weil ich nie wirklich englische Grammatik gelernt habe, so wie man sie in der Schule in Deutschland lehrt.

    Vielen Dank, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, mir zu antworten. Der Sitzungsleiter beim Casting – ich glaube ein Lehrer-Ausbilder – wertete das Ausbleiben von Fragen als „gutes Zeichen“. Das ist der einzige Anhaltspunkt, den ich habe, und der spricht wohl eher gegen ein unpassendes Auftreten oder Fehlvorstellungen.


    Möglich ist, dass meine zusätzlichen Qualifikationen – die soll man im Casting nennen – dazu geführt haben, dass sie mich in die Schublade „Gymnasien“ gesteckt haben, denn vor allem dort dürften sie ihrem Wesen nach von Nutzen sein. Beispielsweise bin ich zweisprachig aufgewachsen und könnte auch in Englisch unterrichten, was in Berlin tatsächlich an manchen Schulen praktiziert wird, aber vor allem an Gymnasien. Und die Schublade „Gymnasium“ wird noch seltener als die Schublade „ISS“ für Quereinsteiger geöffnet.


    Aber letztlich ist das alles Spekulation.

    Hallo zusammen,



    ich habe mich jetzt zwei Halbjahre hintereinander für den Quereinstieg in Berlin beworben. Obwohl mir gleich zwei Mangelfächer für weiterführende Schulen (ISS und Gymnasien) anerkannt worden sind und ich somit den berufsbegleitenden Vorbereitungsdienst direkt beginnen könnte, hatte ich keinen Erfolg.


    Jetzt frage ich mich, ob Berlins weiterführende Schulen überhaupt einen nennenswerten Bedarf an Quereinsteigern haben. Grundschulen, die wohl am meisten suchen, kommen für mich nicht infrage, da ich dafür zwei Fächer nachstudieren müsste (zwei Naturwissenschaften gelten hier als ein einziges Fach).


    Beide Male wurde ich zum fünfminütigen „Casting“ eingeladen. Und beide Male habe ich sämtliche von der Personalstelle vorgeschlagenen Themenpunkte – wie ich denke gut – abgehandelt. Beim ersten Mal habe ich’s etwas amüsanter gestaltet, um die Schulleiter zu Wortmeldungen anzuregen – auch um zu demonstrieren, dass ich das kann. Augenscheinlich fanden sie es tatsächlich unterhaltsam, aber Fragen gab es keine. Beim zweiten Casting habe ich es mal auf die nüchterne Art versucht – da kamen gar keine Reaktionen. Ansonsten war es ähnlich: Von den jeweils rund 15 Schulleitern haben ein oder zwei eifrig Notizen gemacht, während die anderen gar nicht erst Schreibutensilien oder Unterlagen auf dem Tisch hatten. Vielleicht will man die Bewerber ja auf den Alltag im Klassenzimmer einstimmen :whistling:


    Sicherlich ist meine fehlende Lehrerfahrung an Schulen eine Hürde. Ich bin berufstätig und könnte allenfalls in sehr geringem Umfang Vertretungsunterricht leisten. Für bis zu 6 Wochenstunden ist der Bedarf in Berlin aber gleich null. Wenn es so ist, dass der Quereinstieg in weiterführende Schulen praktisch nur über vorherigen Vertretungsunterricht möglich ist – und damit faktisch nur über die Arbeitslosigkeit – dann bin ich außen vor. Denn das ist mir zu riskant, so gern ich auch Lehrer werden würde.


    Weiß jemand, wie es aussieht in Berlin? Muss man einfach Schwein haben, dass jemand im Raum die richtige Fächerkombination sucht und den Mut hat, einen Schulunerfahrenen zu wählen?

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