Ich bin mir gerade unsicher, ob ich etwas schreiben soll. Denn es würde nur vieles von dem wiederholen, was meine Vorredner schon gesagt haben. Andererseits unterstreicht das vielleicht die Bedeutsamkeit mancher Überlegung:
- Du bist nicht Lehrkraft, um jedermanns Liebling zu sein. Dann wird es spätestens bei der Notengebung schwierig.
- Viele Angriffe, die du als Lehrkraft aushalten musst, meinen nicht dich als Person, sondern dich in deiner Rolle (wobei das eher bei älteren Schülis der Fall ist).
- Schwache Lerngruppen brauchen klare Strukturen (Rituale) und sind eher für Instruktion zu haben als für entdeckendes Lernen. Wenn man überfordert ist, verschiebt man gern die Verantwortlichkeiten, weil man selbst ja niemals verantwortlich sein kann, wenn etwas zu schnell geht, man etwas nicht verstanden hat etc. Und entdeckendes Lernen ist toll für SchülerInnen, die eine schnelle Auffassungsgabe haben; für andere ist ist das einfach überfordernd. Und dann ist der Lehrer (mit seiner Planung) schuld.
- Sei authentisch: Verbiege dich nicht bei dem, was du planst und tust. Äußere aber in Phasen der Metareflexion, die man, denke ich, durchaus auch mit Grundschülern einlegen kann, dass dir bestimmte Verhaltensweisen oder Äußerungen missfallen.
- Versuche, der Ursache für das Missfallen auf den Grund zu gehen, aber nicht aus der Motivation heraus, beliebter zu werden, sondern aufgrund der Überlegung, dass SchülerInnen, die bereit sind, sich auf das Lernen einzulassen, leistungsfähiger sind. Passe ggf. die Unterrichtsgestaltung an (s. o.).
- Stärke SchülerInnen, die gute Ergebnisse erzielen oder sich an Regeln halten, durch Lob.
- Egal, ob du neu bist oder alter Hase: Besprich dich mit den anderen Klassenlehrkräften. Im Team erreicht man mehr als als Einzelkämpfer.