Beiträge von Der Germanist

    Kann msn nicht einfach ganz normal die Arbeit erledigen? Ohne unbezahltes Engagement, ohne Überstunden. Und ohne Scheiß.

    Das Problem ist, dass mit dem Unterricht allein eben nicht die "Arbeit erledigt" ist, wie manch ein Kollege oder eine Kollegin glaubt, mit dem/der man so ins Gespräch kommt. Zumindest die ADO in NRW (gültig seit 1979, jede aktive NRW-Lehrkraft konnte also wissen, auf was sie sich einlässt) kennt da schon noch mehr Tätigkeiten.

    Von der Heftführung in der Oberstufe ist dieser Thread zur Heftführung in der Sek. I und dann zur Frage nach Hausaufgaben allgemein gekommen...


    Vielleicht muss auch noch einmal Heftführung allgemein (Ist sauber geschrieben worden? Ist ein Rand vorhanden? Hat das Heft ein Titelblatt und ein Inhaltsverzeichnis? Und was sich manch ein Kollege alles so wünschen mag) und die schon angesprochene Dokumentation von Unterrichtsinhalten unterschieden werden: In NRW ist beispielsweise die Überprüfung der Dokumentation von Protokollen und Experimenten bspw. in Biologie ausdrücklich in den Kernlehrplänen für die Sek. I erwünscht (dort S. 41). Auch für die Oberstufe (dort S. 57) ist das angelegt. Und da in NRW die Fachkonferenz über die Grundsätze der Leistungsbewertung im jeweiligen Fach entscheidet, ist der Gedanke, die Hefte einzusammeln und diese Kompetenzen bzw. den Kompetenzerwerb in diesem Bereich zu beurteilen (aber nicht Titelblatt o. ä.), nicht so abwegig, wie es manch einem hier erscheinen mag.

    Das LBV prüft nach eigener Aussage NICHT noch einmal nach, sondern nimmt stumpf dass, was die Schulen einreichen.

    Verspäteter Nachtrag zur Ehrenrettung des LBV: Es hängt vermutlich vom jeweiligen Sachbearbeiter ab. Also, ich weiß aus verlässlicher Quelle, dass eine LBV-Mitarbeiterin auch schon mal die Schule direkt anruft, wenn sie den Eindruck hat, auf dem vom kleiner gruener frosch verlinkten Mehrarbeitsabrechnungsbogen sei ein Fehler passiert.

    Ich teile deine Einschätzung bezüglich der Aushändigung der Urkunde. Bei meiner A15-Bewährung steht im Schreiben: "Mit Urkunde vom heutigen Tage werden Sie deshalb mit Wirkung vom 19.11.xxxx oder, falls die Aushändigung der Urkunde später erfolgt, mit dem Tage der Aushändigung der Urkunde zum Studiendirektor ernannt."

    Wenn du die Sache in die Länge ziehen willst, könntest du deiner SL aus dem Weg gehen und die Annahme verweigern...;)

    Ich habe keine Erfahrungen bezüglich der von dir gestellten Frage.

    Allerdings ist das Revisionsverfahren für A15 an der Schule etwas anders als das A15-Verfahren für eine Seminarleitung. Daher wird dein überstandener Revisionstag wohl nicht für eine neue Bewerbung zählen. Das sollte man sich also auch überlegen.


    Hab´s gefunden: Der vergangene Tag lief bezüglich der Erkenntnisquellen nach 9.4, der für die Fachleitung wäre 9.5.1.


    https://www.schulministerium.n…richtlinien-ab-180101.pdf

    Vielleicht wurde hier beim Flurfunk eine Regelung der Examensprüfung der LAA mit der Zweitkorrekturregelung beim Abi durcheinandergeworfen? Der/die Vorsitzende der Prüfung darf nicht an der Ausbildung beteiligt gewesen sein; das ist dann von Relevanz, wenn der eigentliche Vorsitz aus irgendeinem Grund kurzfristig ausfällt und bspw. die Stellvertretung der Ausbildungsschule als Ersatz-Vorsitz einspringen soll.

    Ich habe auch in der Industrie die Erfahrung gemacht, dass viele Leute, die ihre Arbeitszeit so extrem hoch angeben oft viel zu viel mitreinrechnen.

    Den Weg zur und vorn der Arbeit. Dann wird während der Arbeitszeit auch total viel privates geregelt (Urlaub planen, Onlineshopping, Gang zum Friseur usw). Sollte das nicht auf Dich zutreffen, dann Prost Mahlzeit.

    Danke der Nachfrage ;)

    Ich will nicht ausschließen, dass ich beim Korrigieren am Schreibtisch auch mal einen Kaffee gekocht oder eine Push-Nachricht gelesen habe... Asche auf mein Haupt.

    Da ich lange Jahre nur einen Arbeitsweg von wenigen Minuten mit dem Fahrrad hatte, fällt die Pendelei gar nicht ins Gewicht. Die von dir und anderen geschilderte Beobachtung, dass Dinge, die in der Verantwortung des Arbeitsnehmers liegen (wie beispielsweise die Fahrtzeit von und zur Arbeitsstelle=Schule), von manchen Lehrkräften ohne Wimpernzucken zur persönlichen Arbeitszeit gezählt werden, kann ich ebenfalls aus Gesprächen bestätigen. Das meinte ich in einem früheren Post mit dem Hinweis, dass oft die, die wirklich belastet sind, sich eher still verhalten, während die lautesten Krakeeler im Kollegium sich ihre Belastung zurechtrechnen.

    Und wer macht den Haushalt?

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    Ist es verwerflich, dass ich die ungleiche Verteilung der Belastung "mag"?

    Verwerflich nicht - aber "strange".

    Spaß beiseite: a) Jeder Jeck ist anders. Ich habe den Stundenplanern damals immer gesagt, sie könnten mich gern auch sieben oder acht Stunden am Stück im Unterricht einsetzen, während andere Lehrkräfte gern nach drei oder vier Stunden eine Springstunde als Pause (hoffentlich ohne Vertretung) haben. Effekt bei mir dadurch: Ich hatte Tage, an denen ich wenig Unterricht und dementsprechend immer viel Zeit zum Korrigieren einplanen konnte. b) Ein Wochenende mit Theaterproben ist eine ganz andere Belastung als ein Wochenende mit Korrekturen, auch wenn vielleicht zeitlich dasselbe herauskommt.

    Aber vielleicht schließen wir den Seitenarm der Unterhaltung, weil wir dann weiter in die schon oft geführte Diskussion um vermeintliche und tatsächliche Belastungen abdriften, und widmen uns der Ausgangsfrage. :zahnluecke:

    Antwort übrigens: Meist ja.

    Wenn die Arbeit von 7:30 bis 21:00 Uhr geht, ist aber praktisch unter Woche gar keine Freizeitaktivität mehr möglich, oder wie schaffst du das?

    In der von mir genannten Zeit (Mitte November bis Weihnachten) gab es damals Wochen, in denen so etwas nicht möglich war (außer vielleicht abends todmüde aufs Sofa sinken und sich von irgendwas berieseln lassen). Aber wie gesagt: Es geht um die Belastungsspitzen. Es war kein Dauerzustand, der über mehrere Monate ging. Trotzdem ist das gesundheitlich für zahlreiche Lehrkräfte (u. a. mich) belastend, sodass man zu Ferienbeginn krank wird.

    Da muss echt was nicht stimmen. Entweder mit der Arbeitsorganisation/Effizienz oder der Messung der Arbeitszeit.

    Höflicher wäre es sicherlich, so etwas als Frage zu formulieren anstatt als Feststellung...

    Ich tracke meine Arbeitszeit seit Jahren, insofern kann ich dich etwas beruhigen. Deshalb konnte ich ja auch - wie im Post dargelegt - feststellen, dass meine Jahresarbeitszeit tatsächlich gar nicht so sehr überschritten wurde, wie man vielleicht vermuten könnte, wenn man die Ferien dann konsequent als Abfeiern der Überstunden anwendet. Tatsächlich korrigiere ich heute auch deutlich schneller als früher, u. a. weil ich den zweiten Lesedurchgang bei einer Deutscharbeit gestrichen habe, den aber viele KollegInnen der sprachlichen Fächer immer noch anwenden, um sprachliche und inhaltliche Bewertung getrennt voneinander anzugehen.

    Aber wenn bei - ich nehme mal das extreme Jahr heraus, in dem ich in der Zeit die genannten Spitzen hatte - sechs Korrekturklassen zwei davon Deutsch-Leistungskurse sind, dann gehen Schultage gern von 7.30 Uhr bis 21.00 Uhr (abzüglich Essenspausen) plus Arbeit am Wochenende, zumal ja all die anderen Aufgaben in dieser Zeit nicht liegenbleiben.

    Das einzige, was also vielleicht nicht stimmt, ist also entweder die ungleiche Behandlung von Lehrkräften hinsichtlich der Arbeitszeit (ich kann beispielsweise froh sein, dass mein zweites Fach Latein und nicht beispielsweise Englisch ist) oder (und das war mein eigentlicher Punkt in dem Post) dass diese immer wieder auftretenden Belastungsspitzen für Lehrkräfte gesundheitlich gefährlich sind und sie dann nichts davon haben, dass sie sie durch die Ferien im Laufe des Jahres ausgleichen können.

    Nach allem, was ich bisher gehört habe, wird es gerade in NRW rundgehen. Der Landesrechnungshof hat sich die Schulen vorgenommen und festgestellt, dass gerade durch die Ausfallstunden in den Prüfungsklassen sehr viel Unterricht ausfällt.

    Das ist aber auch nicht mehr ganz neu. Die Prüfung des LRH ist schon ein paar Jahre alt.

    Wenn sich das nicht anbietet, sammeln sich Minusstunden, auf die bis zu 6 Monaten danach noch zurückgegriffen werden kann.

    Das ist rechtlich nicht zulässig, worau jemand in einem parallelen Thread bereits hingewiesen hat. Verrechnet wird bei Vollzeitkräften innerhalb eines Kalendermonats, bei Teilzeitkräften innerhalb einer Woche. Minusstunde heißt auch nicht, dass man Geld abgezogen erhält, wie manch ein Kollege zu meinen scheint, sondern dass diese Stunde von zusätzlich geleisteten Stunden (i. d. R. Ad-hoc-Vertretungsstunden) abgezogen wird.

    Dem kann ich offen gestanden nicht folgen. Ja, es gibt bei uns Belastungsspitzen, die liegen im gymnasialen Bereich v.a. in der Abiturzeit.

    Zum Teil. Ich hatte in meiner Karriere regelmäßig 6 bis 7 Korrekturkurse; wenn Oberstufenkurse dabei sind, ist man selbst nicht Herr der Terminsetzung. Da kann die Zeit Mitte November bis zu den Weihnachtsferien sowie im Mai, wenn man daneben noch in irgendeiner Form im Abitur eingesetzt ist, extrem fordernd sein.

    Ich bin von Haus aus kein Typ, der viel auf eine besinnliche Vorweihnachtszeit gibt, aber ich hatte in meinen Berufsjahren leider selten überhaupt die Gelegenheit, in dieser Phase des Jahres zur Besinnung zu kommen...:sterne:

    Das das nicht hinhaut, ist ja klar. Ich mache also IMMER Überstunden. Die ich aber konsequent in den Ferien abfeiere.

    Für Teilzeitkräfte ist das Problem von Haus aus gravierender, das wurde in einem anderen Thread bereits thematisiert.

    Aber für Vollzeitkräfte möchte ich aufgrund des Trackens meiner eigenen Arbeitszeit hinterfragen, ob wir wirklich alle stundenmäßig so belastet sind, wie manche Kollegen es schildern (wobei vermutlich gilt: Die, die wenig meckern, sind meistens die, die sich viel zu viel zumuten.) Ich habe zwei Korrekturfächer und habe stets viel in der Schulentwicklung gemacht. Da ich - anscheinend - effizient Unterricht vorbereite und korrigiere, komme ich bei (NRW-bedingt) 41 Wochenstunden aufs Jahr gerechnet mit gar nicht mal so vielen Überstunden aus. Das Problem ist ein anderes, und Bolzbold hat es oben angedeutet: Die Belastungsspitzen sind enorm! Jeweils zum Halbjahresende sind mehrere Sechzig- bis Siebzigstundenwochen keine Seltenheit; die kann ich zwar in Ferien abfeiern, aber mit Blick auf die Gesundheit wird das mittel- bis langfristig (vermutlich) gravierende Folgen haben. Und aus diesen Phasen des Jahres insbesondere resultiert die gefühlte Belastung das gesamte Jahr über.

    An einer idealen Schule kennt die Schulleitung die Interessen aller Kollegiumsmitglieder und kann sie deshalb für die notwendigen Aufgaben, die z. B. zur Schulentwicklung gehören, wie oben beschrieben wurde, so einteilen, dass alle diese Aufgaben erledigt werden und die Last gleich verteilt ist.

    Leider gibt es wenige ideale Schulleitungen und manche Lehrkraft, deren Interessen vielfältig sind, aber mit Schule nichts zu tun haben.

    Auch schön:

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