Wie wär's mit "ins Leben gehen und anfangen zu arbeiten"?
Im Lehramt dann, deiner Meinung nach?
Wie wär's mit "ins Leben gehen und anfangen zu arbeiten"?
Im Lehramt dann, deiner Meinung nach?
Hallo liebes Forum,
Ich wende mich an euch, mit der Hoffnung - ja, auf was eigentlich? Eventuell Rat, Meinungen, vielleicht auch Kritik, da wo sie angebracht sein sollte?
Ich bin männlich, werde nächste Woche 29 und befinde mich auf der Zielgeraden meines Gymnasiallehramtsstudiums mit den Fächern Englisch & Deutsch. Da ich versuchen möchte, diesen Thread so kurz wie nötig und trotzdem so informationsreich wie möglich zu halten, fange ich direkt mal an, wobei ich selbst grade gar nicht mehr weiß, mit WAS ich eigentlich anfangen soll.
Ich studiere (leider) schon seit 2011, hätte also nach dem schönen Studienverlaufsplan und der Regelstudienzeit 2016 schon fertig sein sollen. Bevor jetzt Gedanken aufkommen, ich sei eventuell zu faul gewesen: 2013 habe ich mein Zweitfach zu Deutsch gewechselt, war also mit Englisch schon eher fertig, logischerweise. Damals (2011) war das Lehramtsstudium in meinem Bundesland noch auf Staatsexamen ausgerichtet. Ich befinde mich aber nicht mehr im Staatsexamen, sondern in dem seit 2015 eingeführten "polyvalenten 2-Hauptfach-Bachelorstudiengang mit Zusatzoption Lehramt" und dem anschließenden "Master of Education". Über das Für-und-Wider lässt sich streiten, das tun auch viele an der Uni so. Der Großteil meiner unter Staatsexamen absolvierten Studienleistungen wurden 1:1 für das neue System angerechnet. Da aber der Master of Education im Vergleich zum herkömmlichen Staatsexamen mehr didaktische und pädagogische Inhalte hat (was ich prinzipiell nicht schlecht finde), hat mich der Wechsel natürlich auch nochmal etwas zurückgeworfen. Zwischenzeitlich war ich auch mal noch ein Jahr im englischsprachigen Ausland als Austauschstudent, das hat auch wieder etwas Zeit gekostet...Ich habe aus mehreren Gründen gewechselt:
Ihr seht also, mein Weg ist nicht so geradlinig, wie der von manch anderen Studenten, das liegt aber auch unter anderem daran, dass ich die Vorstellung, ich würde mich mit einem Lehramtsstudium (auf Staatsexamen) quasi in einer Einbahnstraße befinden, in der am Ende eigentlich nur noch "Lehramt" als Beruf steht, immer etwas abschreckend fand. Ich war und bin jemand, der sich immer so viele Optionen und Türen wie möglich offenhalten möchte und sich schlecht auf etwas ganz bestimmtes und konkretes schon ganz früh im Voraus festlegen kann. Deshalb war der Wechsel ins neue System für mich etwas beruhigender. Zwar weiß ich nicht, ob mir der angedachte zusätzliche parallele Master of Daf/DaZ am Ende überhaupt gute Berufsfelder eröffnen wird, aber mit meiner Fächerkombination gibts ja nun andererseits auch nicht viele sonstige Masterstudiengänge, die sich da noch anböten. Einen Physikmaster kann ich logischerweise nicht auf einen Eng/Deutsch-Bachelor setzen.
Nun zum Lehramt:
Oben steht es bereits geschrieben: ich habe mein Zweitfach zu Deutsch gewechselt. Aber das war für mich quasi immer eine "kleinstes Übel"-Wahl. Ursprünglich wollte ich ein künstlerisches Fach wählen, für das ich damals bei Studienbeginn aber zu schlecht vorbereitet war, um die Aufnahmeprüfungen zu bestehen und von dem man mir nach einem Rückgespräch mit einem dort lehrenden Dozenten in schwarzmalerischer Manier eher abgeraten hat. Die künstlerische Szene hält halt sehr viel von sich und hat hohe Ansprüche.
Ich hatte wegen Deutsch, da es nie von Anfang an auf der Wunschliste stand, daher immer sehr große Selbstzweifel, auch weil ich jetzt nie jemand war, der in seiner Freizeit mal die Kanonliteratur verschlang, aber da muss ich fairerweise sagen, dass ich das auch in Englisch nie gemacht habe - also sprich auch kein Shakespeare oder Dickens.
Ironischerweise stehe ich aber in Deutsch notenmäßig momentan auf einer 1,3, in Englisch auf einer 1,8. Erklären kann ich mir das nicht, da Deutsch ja eigentlich immer nur Notnagel für mich war.
Mein Praxissemester habe ich bereits absolviert mit dieser Kombi, dort gab es von beiden Mentoren meiner Fächer eigentlich immer nur lobende Töne - aber gut, ist halt Praxissemester. Da wird vermutlich jeder in Watte gepackt. Ich denke, im Ref wird dann der Vorhang fallen.
Was will ich mit diesem Post nun eigentlich überhaupt von euch?
Ich weiß momentan gerade nicht, wo ich eigentlich stehe, aber mir macht dies alles ziemlich zu schaffen: ich hätte schon längst fertig sein sollen, studiere immer noch rum. Ich bin sehr eingeschüchtert vorm Ref, vor allem, wenn ich in diesem Forum hier so in der Ref-Sparte mitlese - habe Angst und bin unsicher, ob ich das Ref überhaupt packe, dann noch bzw gerade wegen meiner Fächer. Ich mache im Allgemeinen viel lieber Linguistik als Literaturwissenschaft, aber in Deutsch wird man auf Sek-2-Niveau ja meistens eher Literatur behandeln und keine Grammatik.
Ich weiß auch nicht, ob ich die richtige Schulart studiert habe: man hört seit langem, dass meine Fächer für Gymnasium wenig bis gar nicht gefragt sind, selbst mit 1,x-Schnitt nicht. Könnte ich mit diesen Fächern an eine Grundschule gehen, was zurzeit ja sehr gesucht ist?
Wobei ich da eben auch wieder gar nicht sagen kann, ob mir diese Altersgruppe überhaupt liegt, da ich bisher nur Sek-2 kenne.
Entschuldigt diese zweifellos wirren und stream-of-consciousness-ähnlichen Niederschriften, aber so sieht es momentan gerade in mir aus und ich weiß momentan einfach gar nicht mehr, was eigentlich überhaupt noch nach dem Studium kommen soll und wie es weitergeht. Ich fühle mich aufgrund dieses nicht sehr geradlinigen Wegs eher als jemand, der mit Ende 20 schon ordentlich versagt hat und dabei in dem Alter eigentlich schon längst mit beiden Beinen im Leben stehen sollte.
Aber ich war andererseits immer schon anders als der "Mainstream" (das soll jetzt nicht wertend gemeint sein)
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