Beiträge von Kallisto

    Ich habe mein Ref erfolgreich beendet, sitze auf meiner Planstelle und habe trotzdem (oder sogar noch größere) Selbstzweifel. Da ich aktuell Dinge unterrichte, wo ich mich ganz und gar nicht fit fühle. Kollegen bestätigen mich darin und sagen, das gibt sich mit der Erfahrung.Also aus dem Gesichtspunkt (wenn ich deine Aussage richtig gedeutet habe) würde ich abwarten. Manche Dinge erlernt man erst im täglichen Berufsleben. Und ob der Job 40 Jahre machbar ist, kann man auch nicht vorhersagen. Ich behaupte mal mit D/E gibt es durchaus auch noch andere Türen für dich.
    Ich habe sogar in meinen dualen Klassen Leute mit über 40 sitzen, die eine Umschulung machen, möglich ist alles.

    Und du hast dennoch das Ref überlebt, trotz deiner Unsicherheit und Selbstzweifel bei einem deiner Fächer?? Das lässt ja dann zumindest hoffen, dass das per se kein Ref-Killer ist.


    Bezüglich der Studienlänge: das habe ich ja nun bereits ausführlich aufgedröselt, wie so der Werdegang war und dass ich eigentlich im alten Studiengang unter Staatsexamen mehr oder weniger in Regelstudienzeit durch war. Durch den Wechsel wurde ich etwas zurückgeworfen, aber ich finde das neue System besser, alleine schon aufgrund der grundsätzlich neu aufgestellten lehramtsspezifischen Inhalte im Master. Und wie gesagt: ursprünglich war der Wechsel aufgrund der Hinzunahme eines Drittfachs. Da führt kein Weg mehr daran vorbei.

    Wenn man mal ein wenig weiterrecherchiert, wird dieser Fall immer mysteriöser:



    Wien. Dieser Fall wird immer unfassbarer: Nachdem ein Video öffentlich wurde, in dem eine Teenie-Bande der HTL Ottakring auf einen Lehrer losgeht und dieser sich mit einer Spuck-Attacke wehrt, tauchen immer mehr Details und neue haarsträubende Vorwürfe auf. Der Lehrer selbst sagt, monatelang von den Schülern gemobbt worden zu sein. Allerdings wurde er – das angebliche Mobbing-Opfer – von der Schul-Direktion suspendiert.
    Daraufhin formierte sich eine Gruppe in den sozialen Medien, die den Lehrer unterstützen. Sie fordern ihrerseits den Rücktritt des Direktors. Die Facebook-Gruppe "Wir fordern: Rücktritt der Direktion der HTL Ottakring" hat innerhalb von wenigen Tagen 10.000 Mitglieder.

    Neue Vorwürfe
    Diese Online-Community ist es auch, die mit neuen Vorwürfen aufhören lässt. Der Gruppen-Admin erzählt Berichte von Schülern, die er schriftlich vorlegen könnte. Die Anschuldigungen darin sind schwer: Lehrer-Kollegen sollen demnach die Schüler zu den Mobbing-Aktionen gegen den Lehrer angestiftet haben. So schreibt der Gruppen-Admin: "Die Schüler aus den Videos (Anm. Mobbing-Videos siehe unten) sollen von - ACHTUNG (!!!) DEN ANDERERN LEHRERN dazu ermutigt worden sein, diesen Lehrer aus der Schule zu mobben. Mehrfach haben außerdem die Lehrer vor den Schülern über diesen Lehrer abgelästert, so die beiden Schüler. Deshalb soll es am Anfang auch nur eine schnelle Suspendierung des Lehrers gegeben haben, die ausgesprochen wurde und die Schüler hätte man beschützt, dass quasi nicht zu viel passiert für ihr Fehlverhalten."


    Geiselhaft. Inzwischen hat sich auf Facebook eine Initiative mit Tausenden Anhängern gebildet, die den Lehrer unterstützen (siehe unten). ÖSTERREICH sprach mit deren Initiator, der Schüler der Schule kennt. „Es ist skurril, dass eine Gruppe Jungs sich über Monate unglaubliche Entgleisungen herausgenommen und die gesamte Schule in Geiselhaft genommen hat.“ Der Direktor habe den Schülern nur halbherzig Grenzen aufgezeigt und dem Lehrer nicht den Rücken gestärkt.



    Quelle: https://www.oe24.at/oesterreic…hwere-Vorwuerfe/378798233

    Was hätte ich anstelle des Kollegen im Film gemacht? Den Job hingeschmissen. Der Mann ist für diesen Beruf, mindestens aber für die Schulform nicht geeignet. Sowas muss man sich nicht antun.

    Was ich mich gerade frage: wäre denn überhaupt jemand bei so einer Schülerschaft wie im Video für diesen Beruf geeignet? Oder anders ausgedrückt: Glaubt irgendjemand hier, dass er/sie diese Leute gezähmt bekommen hätte?


    Was hätte der Lehrer denn tun sollen, offensichtlich hat ja alles nicht gefruchtet. Das mit dem Spucken - OK, das war womöglich zu viel. Aber was sonst? Einfach aus dem Klassenzimmer laufen und gehen?

    @Palim


    Dein Beitrag ist sehr hilfreich und auch dafür sei dir gedankt!


    Ich möchte es mal so sagen: es ist keinesfalls so, dass ich mir Lehramt überhaupt gar nicht vorstellen könnte - sonst hätte ich ja das Studium auch in erster Linie nicht begonnen. Es ist aber so, dass ich mit meiner Fächerwahl (insbesondere mit dem später aus "Zwang" (da man halt mindestens 2 Fächer braucht) dazugenommenen Zweitfach Deutsch) immer ein wenig unglücklich war, bzw. aufgrund der Tatsache, dass Deutsch nie meine erste Wahl war, deswegen erhebliche Selbstzweifel bezüglich meiner fachlichen Kompetenz in dem Fach entwickelt habe.


    Nun schaue ich mir meinen derzeitigen Notenschnitt in Deutsch von 1,3 an, der um 0,5 höher liegt als der von Englisch und frage mich hin und wieder: sind meine fachlichen Kompetenz-Selbstzweifel dann berechtigt? Vermag die Leistung im Studium tatsächlich etwas über die fachliche Kompetenz auszusagen?


    Im Praxissemester lief alles gut - wie ich schon erwähnt habe, ich hatte von beiden Mentorinnen super Rückmeldungen, selbst im Fach Deutsch.


    Dass der Alltag im Lehramt mit Arbeit verbunden ist, das bestreitet hier ja gar keiner und ich am allerwenigsten. Nur sage ich mir halt: wenn ich schon den Berg an Arbeit aufnehmen will bzw MUSS, um meine Brötchen zu backen, dann wenigstens bitte auch mit Arbeit, die mir Spaß macht, sprich die Fächer, die ich gerne hätte.


    Dass es in Sport dann zwar weniger zu korrigieren gibt als in Deutsch, dafür aber andere Arbeiten (z.B. die von dir genannten) anfallen, das ist schön und gut. Aber es sind dann eben Arbeiten, die da dazugehören und wenn man von vorneherein hinter dem Fach steht, dann wird einem das vielleicht mitunter weniger schwer- oder missfallen.


    In Short, nochmal für alle:
    Ich kenne die Arbeit als Lehrer bisher nur von einem 13-wöchigen Schulpraxissemester und von einem Schulhalbjahr freiwilligen Unterrichtens an einer Privatschule. Ich fühle mich allerdings bislang durch die Uni super schlecht (um nicht zu sagen überhaupt nicht) vorbereitet auf den Beruf. Die Studieninhalte - das habe ich im Praxissemester und auch an der Privatschule gemerkt - bringen mir kaum etwas. Keiner der Schüler muss wissen, was ein Phonem oder ein Allophon ist, oder wie man über Analogieausgleich von ursprünglich "buk" zu "backte" gelangte.


    Das betrifft nicht nur Deutsch, das betrifft auch Englisch. Da Englisch aber schon immer ein Wunschfach war, habe ich da komischerweise weniger Sorgen um die fachliche Kompetenz. Das liegt eventuell auch daran, dass im Vergleich zu Deutsch der Literaturanteil weitaus niedriger ist und man insbesondere noch weit in die Mittelstufe hinein eigentlich nur Linguistik macht - mein besonderes Interessensgebiet.


    Aus diesem Interessensgebiet erfolgte dann auch der Wunsch, jetzt parallel zum Lehramtsmaster noch den DaF/DaZ-Master mit dazuzunehmen, um eventuell vor Beginn des Refs erstmal in diesem Bereich etwas tätig zu sein - sozusagen als "Warm-Up"-Phase fürs Lehren, gerne auch im Ausland, etwa an einem deutschen Seminar einer ausländischen Uni.


    Dies soll zeitgleich auch ein verzweifelter aber meinerseits gutgemeinter Versuch sein, mir parallel zum Lehramt noch ein anderes Standbein aufzubauen (gemäß meiner mir jetzt studierten Möglichkeiten), einfach für den schieren Fall, dass ich eventuell nicht durchs Ref komme (was eine Angst bzw. Sorge von mir darstellt), oder aber für den Fall, dass ich später irgendwann mal weg vom Lehramt will.


    Nur weil man sich jetzt noch nicht vorstellen kann, sein Leben lang in einem Beruf zu bleiben, muss das doch nicht gleich "erschreckend" für dich klingen und eine "0-Bock-Haltung" signalisieren?! Wie viele Lehrer sind nach einer Weile zurück an die Uni, arbeiten jetzt in einem Zentrum für Lehrerbildung an der Uni, geben Fachdidaktikkurse an der Uni oder machen sogar ganz was anderes...


    Vielleicht hat mich das Jahr Amerika etwas amerikanisch geprägt, aber dieses "man fängt nach der Schule einen Beruf an, in dem man dann bis zum letzten Atemzug bleibt" ist so etwas Urdeutsch-Konservatives, was vielleicht mitunter nicht mehr ganz zeitgemäß ist. Ich kann einfach jetzt noch nicht sagen, ob ich die restlichen Arbeitsjahre bis ich tot umfalle für immer im Lehramt bleiben werde - aber: könnt ihr das?

    Du studierst seit 2011 und hast in 8 Jahren noch nicht einmal den Bachelor abgeschlossen. Dafür kann es viele Gründe geben: [...]

    Das hier möchte ich noch ein wenig spezifizieren, da es sich nun so anhört, als hätte ich mein Studium bewusst so in die Länge gezogen mit eventuell bloß 1 Veranstaltung pro Semester:


    • Ich stand vor 1 Jahr so gut wie vor dem Staatsexamen in beiden meiner Fächer. Deutsch habe ich 2013 erst begonnen, 5 Jahre Regelstudienzeit ergibt 2018. Englisch habe ich 2011 begonnen, 5 Jahre Regelstudienzeit ergibt 2016, zu dem Zeitpunkt hatte ich in Englisch auch schon alle Inhalte erledigt.
    • 2015 auf 2016 war ich 1 Jahr lang im US-amerikanischen Studienaustausch - sowas frisst Zeit, das ist klar, aber es ist andererseits auch eine Erfahrung, die ich gerne mitgenommen habe. Fürs Fach Englisch war der Auslandsaufenthalt natürlich eine Bereicherung und es ging aufgrund vieler Anrechnungen quasi keine Studienzeit drauf. Beim Fach Deutsch - und das sollte wohl jedem hier einleuchten - sieht es mit einer inhaltlichen Anrechnung bei amerikanischen Deutschkursen, wo "Die unendliche Geschichte" gelesen wird und wo Arbeitsaufgaben zu "Der-Die-Das" gemacht werden, eher etwas schwieriger aus, folglich war das quasi 1 Jahr Deutschpause.
    • Ich war also mit beiden Fächern soweit, ins Staatsexamen zu gehen vor 1 Jahr, habe aber dann wie schon beschrieben in die neue Studienordnung (Bachelor & Master) gewechselt. Es ist logisch, dass mich dieser Schritt zurückgeworfen hat, allein schon deshalb, da ich jetzt erst noch einmal eine Bachelorarbeit schreiben muss, bevor ich in den Master kann, von dem die Hälfte inhaltlich aber auch schon erledigt ist, da ich dies alles bereits im alten Staatsexamen-Studiengang erledigt habe. Der Master of Education hat im Vergleich zum alten Staatsexamen mehr Pädagogik und Fachdidaktikinhalte - logisch, dass ich diese neuen Inhalte nun nachstudieren muss im Vergleich zum Staatsexamen.
    • Letztes Jahr habe ich ein Schulhalbjahr freiwillig als Vertretungslehrer an einer privaten Schule ausgeholfen, da die aufgrund von Lehrerausfall dringend Personal gebraucht haben - da habe ich dann halt auch mal 1 Vorlesung aus dem Semester zurückgeschraubt, um jeden Tag vor der Klasse stehen zu können.


    Es also nun so darzustellen, dass ich seit 2011 für einen Bachelor gebraucht hätte, wäre ziemlich falsch, da ich erst seit 2018 überhaupt in den Bachelor eingeschrieben war. Wenn man es so will, habe ich den Bachelor also innerhalb von 2 Semestern erledigt, dank der ganzen inhaltlichen Anrechnungen von den Jahren zuvor und auch den Master werde ich dank der ganzen Anrechnungen nur in der Hälfte der ursprünglichen Zeit erledigt haben...


    Die restlichen Aspekte, die du nennst, will ich gar nicht abstreiten oder anzweifeln, nur sollte man jetzt die bisherige Studiendauer nicht verzerrt darstellen, sondern es verhält sich eben so, wie hier beschrieben. Im Grunde war ich mehr oder weniger in Regelstudienzeit durch (am Fach Germanistik bemessen, Englisch hatte ich bereits 2016 alle Inhalte fertig, aber das studiere ich ja auch schon seit 2011).


    Wenn man es nämlich so auslegt, wie du es im obigen Zitat machst, dann erweckt das ganz schnell ein ganz falsches Bild...

    Danke für deine hilfreiche Antwort!!


    Der eigentliche Hintergedanke bei Daf/Daz war unter anderem auch der, dass ich eventuell nach dem Studium und vor Beginn des Refs mal noch versuche, im Ausland als Daf/Daz-Lehrer zu arbeiten. Ich war 1 Jahr lang als Austauschstudent in Amerika an einer Uni und war dort während meiner Zeit dem dortigen Deutschen Seminar an der Uni eine Hilfe. Die sind natürlich immer froh, wenn sie Muttersprachler haben.


    Ebenso habe ich von einer Kommilitonin gehört, dass sie nach Beendigung des Studiums (also nur mit 1. Staatsexamen) nach England gegangen und dort nun Leiterin des Deutschen Seminars einer Uni ist.


    Ich dachte mir, dass sich mit einem Master Daf/Daz eventuell auch noch solche Wege eröffnen ließen. Auf Dauer und für immer soll sowas natürlich auch nicht sein, ich habe ja nicht vor auszuwandern, aber es wäre etwas, was ich mir durchaus für eine Weile nach Uniabschluss und VOR Ref-Beginn vorstellen könnte.


    Zudem lechzen sie ja, wie man mir im Praktikum gesagt hat, immer nach Lehramtsanwärter, die mal noch was anderes gemacht haben, außer Schule-Studium-Schule.

    Da in dem Semester, als ich angefangen habe, in meinem Bundesland die verpflichtenden Studiengebühren weggefallen sind, bleiben somit also "nur" noch der jeweilige Semesterbeitrag von ca 150€ pro Semester übrig und dann eben die privaten Kosten: Unterkunft, Verpflegung etc.


    Zumindest den Semesterbeitrag und Verpflegung lässt sich dank meines erwähnten Nebenjobs ganz gut selbst beraffen. Die Miete allerdings nicht, da müssen mich leider meine Eltern dabei unterstützen. Mieten sind heutzutage leider weitaus teurer als 450€ geworden.


    Ich weiß jetzt allerdings auch nicht wirklich, wieso ich hier meine finanziellen Aspekte rechtfertigen bzw. darlegen muss. Auch (und das sollte ja hoffentlich nun mehrfach angeklungen sein), ziehe ich ein zusätzliches 6-Jähriges Studium nicht in Erwägung, sondern suche gerade DESHALB nach Möglichkeiten, um das eventuell verkürzend via Weiterbildung o.Ä. Wege zu lösen.


    Ich hoffe, es sind jetzt alle von @Krabappel aufgewühlten Missverständnisse beseitigt...

    Wenn es aber soweit geht, dass du wirklich nicht anders kannst, weil du eine Form von Angststörung entwickelt hast, dann könnte eine Therapie oder Beratungsstelle hilfreich sein. Denk drüber nach oder sei sauer, das ist deine Entscheidung, ich melde dir einfach zurück, was ich wahrnehme. Viel Erfolg, wie auch immer du dich entscheidest :gruss:

    Auch dies höre ich nun zum ersten Mal. Wieso sollte ich eine Angststörung haben? Vor was sollte ich Angst haben? Dass viele Lehramtsstudenten hinsichtlich ihres Studium bzw. hinsichtlich ihrer Fächer unsicher sind, da werde ich sicher nicht der erste und letzte sein. Allein unter meinen Kommilitonen kann ich dir 10 auf Anhieb nennen, die auch hardern. Aber womöglich sollten wir eventuell alle eine Selbsthilfegruppe eröffnen? :rolleyes:

    Hm, für mich klang das, als wolltest du Meinungen, Rat, Kritik hören und nicht nur Mitleid ernten. Ich empfinde kein Mitleid, sondern habe den Eindruck, dass du vor lauter Sorge, etwas leisten zu müssen, dich in der Uni versteckst. Ich meine nicht Leistung im Sinne von Noten sondern im Sinne von Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen. Da passt es ganz gut ins Bild, dass deine Eltern seit Jahren dein Studium finanzieren und das auch weiter tun würden. Andere jobben oder zahlen 30 Jahre Bafög zurück.


    Entschuldige mal bitte, ich habe seit Beginn meines Studiums einen 450€-Job nebenher, der schmeißt aber leider bei Weitem nicht genug ab, um davon mein komplettes Studium selbst finanzieren zu können - das sollte sogar dir einleuchten, hoffe ich doch.


    Und bezüglich BaFög: Ja, sorry, dass meine Eltern angeblich "zu viel verdienen", um mir Bafög zu verweigern. Also was willst du jetzt hier eigentlich genau von mir? Willst du meinen Eltern vorhalten, dass ich nie Bafög bekam?


    In der Rückschau bin ich sogar froh darüber, keine Bafög-Schulden angehäuft haben zu müssen.


    Deine unterschwelligen Interpretationen bezüglich meiner Lebens- und Studienumstände liegen mehr als im Dunkeln, sind aber zugleich fast schon anmaßend. Wenn du dies als Hilfe, Meinung, Ratschlag erachtest, dann haben wir mitunter eine dezent verschiedene Auffassung von "Hilfe geben".


    Dies reiht sich nahtlos in deine Unterstellung, ich wolle ja nur Mitleid ernten, ein. Was nützt mir Mitleid? Ich frage hier nach Möglichkeiten und Wege, was ich mit einem abgeschlossenen Lehramtsstudium eventuell noch so tun kann, falls ich mich dagegen entschiede, und ich frage nach Möglichkeiten, eventuell doch noch zeitsparend ein Drittfach hinzuzunehmen...

    Ich habe mir diesen Link gerade mal etwas näher angeschaut! Das klingt eigentlich fast schon utopisch. Falls das tatsächlich so gehen sollte (man macht 6 Module im Erweiterungsfach und hat dann trotzdem am Ende die volle Befähigung?), wäre das natürlich eine eventuelle Möglichkeit, frage mich dann aber trotzdem zugleich, was dann noch der Unterschied zum herkömmlichen 12-Semestrigen Studium darstellen soll.


    Aber prinzipiell klang das schonmal vielversprechend!

    Danke für die Infos an alle!


    Ja, ich habe das befürchtet, dass das mit nem weiteren Studium so ohne weiteres nicht mehr geht. Vermutlich würden mich meine Eltern sogar noch dabei unterstützen, aber ich finde die Vorstellung, ihnen dann nochmal mindestens 6 Jahre auf der Tasche zu liegen, furchtbar. Da zieht sich alles in mir zusammen.


    Jemand weiteres hatte oben geschrieben, es gäbe auch Weiterbildungen, mit denen man trotzdem eine Facultas ewerben könne, sprich, welche dann sozusagen äquivalent zu einem Studium seien? Stimmt das denn? Ließe sich über diesen Weg Musik noch "retten"?

    6 Jahre noch zu studieren finde ich, selbst in deinem Alter, nicht schlimm. So lange es du dir leisten kannst, why not?


    In 6 Jahren bist du 35. Das sollte kein Problem im Referendariat sein. Ich werde auch erst so in dem Alter ins Referendariat reingehen können. Du bist sicherlich nicht der Einzige und mach dein Ding. Vergleich dich nicht zu sehr mit anderen.

    Naja, das würde bedeuten, ich müsste jetzt sofort das Musikstudium beginnen. Ich habe mich noch nicht einmal effektiv auf die Aufnahmeprüfung vorbereitet, stecke grade mitten in der Bachelorarbeit und habe noch 1 Jahr Master vor mir. Also 35 würde das eh nicht mehr werden.


    Ich würde das Studium eventuell angehen, wenn es möglich wäre, nebenher schon so viel wie möglich als Lehrkraft oder ähnliches zu arbeiten, damit ich wenigstens finanziell eigenständig wäre. Ich habe zwar schon einen 450-Euro-Nebenjob, aber bin trotzdem noch finanziell von meinen Eltern abhängig im momentanen Studium.


    Das fortzuführen bis Mitte/Ende 30 kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen - meine Eltern haben jetzt dann bald auch ihren wohlverdienten Ruhestand verdient. Ich bin ja eh schon später dran als normal und sie unterstützen mich ja immer noch.


    Ich dachte eine zeitlang mal daran, eventuell zuerst D & Eng im Ref fertigzumachen, damit das abgehakt ist und danach eventuell das Musikstudium noch dranzuhängen? Aber ob man soweit reduzieren kann von den Lehramtsstunden, dass man nebenher noch ein Vollzeitstudium machen kann, bezweifle ich stark. Zudem lässt mein Bundesland es gar nicht zu, noch ein Drittfach nachzustudieren, sobald man einmal das Ref gemacht hat.


    Das LLPA BaWü hat zu mir gesagt, sobald ich mich fürs Ref anmelde, sind die Fächer, die ich anmelde im Ref, fix. Das Land habe irgendwann auch mal genug in meine Ausbildung investiert, da könne ich nicht einfach noch nach Belieben nachstudieren und nochmal ein Ref im nachstudierten Fach absolvieren.


    Gilt das bundesweit?


    Ich denke, ich muss wahrscheinlich einfach einsehen, dass dieser Zug wohl oder übel für mich abgefahren ist. Ich hätte die Sache vor 8 Jahren angehen sollen. Vermutlich muss ich, falls ich mich für die Lehramtsschiene doch entscheide, mit Eng & D vorlieb nehmen und allerhöchstens bleibt dann halt noch die von @goeba erwähnte Weiterbildung.
    Das war zwar bisher für mich unbekannt und ist in meinen Augen auch irgendwie trotzdem nur ne Behelfslösung, sozusagen nichts Halbes und nichts Ganzes, aber wie schon gesagt: der Zug eines weiteren zusätzlichen Studiums ist jetzt wohl einfach abgefahren. :(

    @goeba


    Sagen wir es mal so:



    ich habe mir vor 3 Tagen die Aufnahmeprüfungsanforderungen für Musik an der PH angeschaut (PH bedeutet Grundschule und Realschule; nur Gymnasium ist Uni) und ich hätte die Aufnahmeprüfung dort ohne große Vorbereitungen hingekriegt. Ich hatte Musik auch als Leistungskurs im Abitur, kann also Akkorde hören, Melodiediktate schreiben, Funktionsstufen erkennen, etc.



    Aber die Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium sind so derart übertrieben schwer - naja gut, vielleicht würde ich es mit viel konsequenter Vorbereitung auch schaffen, aber wie schon gesagt: nochmal 6 Jahre ab jetzt studieren???

    Musik war es tatsächlich, nur war ich auf dem Stand, dass ich ohne ein richtiges Musikstudium das Fach nicht werde unterrichten können und wenn dann nur solange, bis ein studierter Musiklehrer ankommt, dann wär ich wieder weg vom Fenster.


    Ich wusste nicht, dass man anstelle eines Studiums auch Zusatzausbildungen machen kann?

    Man kann auch als unentdeckter Künstler auf dem Bauwagenplatz leben. Ich kenne Leute, die nach 15 Semestern Philosophie von Sozialhilfe und Gelegenheitsjobs leben und nebenbei malen oder Saxophon spielen. Oder auf La Gomera von liegengebliebenen Avocados und Ziegenmilch leben. Kein Sarkasmus, kenne wirklich einige. Es gibt immer einen Weg, v.a. wenn man sich für "nicht Mainstream" hält und das Wagnis eingeht, arm zu bleiben.


    Wenn sowas Unkonventionelles aber nicht mein Ding ist und ich will abgesichert sein, mache ich eben den Studiengang fertig, den ich angefangen habe. Vielleicht arbeitest du später mal an einer Waldorfschule, erzählst germanische Sagen und malst Aquarellbilder mit deinen Schülern? Kein Mensch weiß, was kommt. Nur wenn man zögert und nichts macht, dann passiert auch nichts.


    Dieses meinerseits nicht wertend gemeinte "Nicht-Mainstream" hat's dir wohl angetan, schätze ich. Arm will ich nicht bleiben - im Gegenteil, eigentlich bin ich ein sehr risikoarmer Mensch und bevorzuge Sicherheit.

    Hui, drei Beiträge. Kallistos Geschichte arbeitet in mir.
    Ich habe nach mehrmaligem Lesen des Ausgangsposts das Gefühl, dass Du Angst hast: Angst, Dich festlegen zu müssen, Angst, Dich dem Urteil der Experten (Prüfern) zu stellen, Angst, den nächsten Schritt zu gehen. Stelle Dich dieser Angst. Nur so kannst Du Dich weiterentwickeln.

    Das kann sehr gut hinkommen - wie bereits geschrieben, war ich schon immer etwas unsicher und hatte Selbstzweifel. Und genau diese Selbstzweifel verursachen noch mehr Zweifel, sowas wie z.B.:


    Bin ich mit dieser Disposition überhaupt fürs Lehramt geeignet? Da geht man doch unter, wenn man nur an sich selbst zweifelt und unsicher ist...

    Nein, ich muss keine 2 Jahre Master mehr studieren, da mir aufgrund meines Wechsels schon einiges vom Staatsexamen her angerechnet wurde. Es ist also maximal noch 1 Jahr.


    Den Daf/Daz-Master würdest du nicht empfehlen? Die Studienberatung zu diesem Studiengang meinte, das würde sich mit Lehramt sehr gut erweitern lassen. Und werden zurzeit nicht Daf/Daz-Lehrer überall händeringend beim BAMF oder ähnlichen Einrichtungen gesucht?

    Also klar, ich hatte und habe nicht vor, das Studium zu schmeißen. Klar mache ich den Bachelor und auch den Master of Education noch vollends fertig. Aber ich weiß halt nicht, ob dann danach das Ref folgen soll oder nicht.


    Bezüglich Praktikum: Das war das studienbegleitende Schulpraxissemester. Da musste ich sowohl hospitieren als auch angeleitet unterrichten. So wie das halt immer ist in diesen Praxissemestern.


    Was du bezüglich kalte Füße aufgrund des bevorstehenden Bachelors meinst, weiß ich nicht. Es stand ja nie zur Debatte, das Studium nicht zu beenden. Ich hadere eher bezüglich der Entscheidung Lehramt, vor allem eben mit meinen momentanen Fächern und deren Arbeits-/Korrekturaufwand.

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