Mathe-LK in NRW sollte aber doch auch anspruchsvoll sein, oder? Trotz Zentral-Abi.
Anspruchsvoll vielleicht, Vorbereitung auf's Studium nein. Ich habe in meinen ersten beiden LKs noch Beweise führen lassen (nur ein oder zwei), habe das aber aufgegeben, weil ich 1) Bruchrechnung, Prozenterchnung und Auflösen von Gleichungen wiederholen musste, 2) den Umgang mit den Abituraufgaben üben musste und 3) die Bedienung des GTR üben musste. Mit den Schüler:innen üben, nicht ich selbst im stillen Kämmerlein.
Ich hatte schon Schüler im LK (und nicht in geringer Zahl), die regelmäßig versucht haben, lineare Gleichungen mit der pq-Formel zu lösen. Diese Schüler:innen waren aber nicht von Grund auf alle für einen LK ungeeignet.
Im LK in NRW thematisiert man nicht mal mehr gebrochenrationale Funktionen (in meinem erstem LK war das noch so). Dafür macht man Stochastik (aber eigentlich nur noch Binomialverteilung, das war mal anders) wo man wieder einen Großteil der Zeit daruf verwendet, den Schüler:innen das Lesen der Aufgabenstellung und Erkennen von Schlagwörtern beizubringen. Und GTR-Eingaben zu üben.
In Englisch geht es übrigens einen ähnlichen Weg. Ich tippe maximal noch 10 Jahre und das Abitur in Englisch ist eine reine Sprachprüfung.