Ich weiß, das war schon vor zwei Seiten Thema, aber ich möchte das hier noch mal aufgreifen (und meine explizit niemanden persönlich):
Ich habe das Gefühl, dass immer (nicht nur hier, auch in Kollegien allgemein) davon ausgegangen wird, dass man, wenn man Kinder hat reduzieren muss. Zumindestens einer der Partner, im Normalfall ist das die Frau. Warum ist das so?
Ich habe, zugegebenermaßen "nur", ein recht kleines Kind im Kita-Alter. Seit dem das Kind 14 Monate alt ist, arbeiten mein Mann und ich beide als Vollzeitlehrer an Ganztagsgymnasien. Mindestens einmal pro Jahr ist einer von uns auf Klassenfahrt, es kommt auch schon mal vor, dass einer von uns auf einer mehrtägigen Fortbildung ist. Das ist noch nie wirklich ein Problem gewesen. Das Kind hat einen Vollzeitplatz in der Kita. Da ist sie mal länger, mal kürzer. Wer von uns als letztes in der Schule sein muss, bringt sie hin (und ja, es gibt Tage, an denen wir beide zur ersten Stunde hin müssen), wer als erstes wieder zu Hause ist, holt sie ab. Bei zeitgleichen Konferenzen, Krankheiten und Schließtagen haben wir ein Betreuungsnetzwerk um dessen Aufbau wir uns vor der Geburt gekümmert haben. Und ja, das Kind geht zum Sport und zum Musikunterricht. Das liegt immer so, dass einer von uns sie fahren kann (soll heißen, nie vor 16 Uhr).
Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass man sein Kind nicht so lange fremdbetreuen lassen möchte. Das ist auch ok, das muss man ja nicht, das kann jeder selbst entscheiden.
Vielleicht ist das auch etwas anderes, wenn der Partner/die Partnerin einen 9-5 Job hat oder im Schichtdienst arbeitet. Aber ist es wirklich bei (gefühlt) 99% aller Familien so, dass kein Weg daran vorbei geht, dass einer reduziert? Oder wollen das tatsächlich alle (meistens die Frauen)?
Ich meine das wirklich nur als ehrliche Frage und kritisiere hier niemanden. Jeder kann und soll sein Familienleben so gestalten, wie es zu seiner/ihrer Familie gut passt, ich bin nur interessiert.