Beiträge von CatelynStark

    Ich habe das meiste hier nur überflogen, wollte aber noch mal kurz etwas zur Stundenplanproblematik sagen: Redet mit den Stundenplaner*innen. Persönlich und freundlich (!) (bezieht sich jetzt nicht speziell auf Haubsi, sonder auf die Allgemeinheit). Gerade, wenn man einen ABB, jemanden aus der SL etc. bitten, dem/der Stundenplaner*in etwas mitzuteilen, kommt das oft nicht an. Eine Email an den/die Stundenplaner*in, eventuell während der Stundenplan gemacht wird, ist wenig hilfreich. Stundenplaner*innen werden mit Emails bombadiert, das ist zumindestens meine Erfahrung.

    Haubsi1975 : Machst du das Ref in Teilzeit oder in Vollzeit? Das kann bei der Stundenplanung und Berücksichtigung von Wünschen, speziell, was den Einsatz morgens oder nachmittags angeht, große Unterschiede machen. Ich würde jedenfalls einfach noch mal nachfragen.

    Wenn Referndar*innen bei mir mitkommen wollen, dann können sie das jederzeit, aber ich zaubere nicht für sie (soll heißen: ich mache nicht unbedingt seminargerechten Stunden). Das sage ich auch ganz klar. Sie sehen bei mir alltäglichen Unterricht, der mal sehr gut vorbereitet ist und mal auch nicht, abhängig von anderen Sachen, die zu erledigen sind.

    Manchmal läuft der Unterricht spitze, manchmal denke ich am Ende "wenigstens hat keiner geheult". Manche meiner Stunden fänden vielleicht auch Fachleiter gut, bei anderen Stunde würden Fachleiter die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.

    Mir hat es aber im Nachhinein geholfen auch im Alltagsunterricht zu hospitieren, weil es mir gezeigt hat, dass nicht jede Stunde auf dem Level und mit dem Tamtam einer UPP durchgeführt werden muss. Die SuS lernen auch in anderen Stunden etwas (und vielleicht hin und wieder sogar mehr).

    Wer krank ist, soll zu Hause bleiben.

    Ich stimme da auch aus Vertretungsplaner-Sicht zu, du hast gar nich übermäßig viele Kranktage. Mehr als einige, weniger als einige andere. Was willst du auch machen? Mit Fieber in die Schule ist auch keine Lösung.

    Das mit dem schlechten Gewissen kenne ich, da geht es mir genauso. Ich glaube, da muss sich dann halt ein dickes Fell antrainieren.

    Im schlimmsten Fall beschweren sich Eltern. Ja, dann haben die sich beschwert. Was soll passieren? Die SL wird sagen "ging nicht anders". Mehr wird da nicht sein. Mach dir keine Sorgen und werd wieder fit.

    Gute Besserung!

    Ich habe im Seminar eher wenig gelernt. Das Seminar war bei mir ganz klar ein Ausgangspunkt für psychischen Druck. Keinen Fehler machen, nicht für eine Sekunde in den Seminaren unkonzentriert wirken, immer die Antwort geben, die von Fachlieter*innen verlangt wird. Nie widersprechen. Ewiges Warten zwischen den Seminaren. Bei mir im Seminar (sicher ein Spezialfall) war es so, dass gewisse Internetseiten gesperrt waren, mit dem Hinweis, dass wir uns im Seminar in unseren Freistuden auf Unterrichtsplanung konzentrieren sollten und nicht im Internet surfen. Unter anderem konnte man die Seiten von gmx und web.de nicht öffnen. Was fatal war, wenn man Emails von Ausbildungslehrern erwartet hat, auf diese antworten wollte etc. Wir wurde behandelt wie Oberstufenschüler*innen und das fand ich ganz schrecklich. Es wurde kontrolliert, ob wir Texte richtig und in verschiedenen Farben markiert hatten. Wir mussten ständig irgendwelche Rollenspiele machen. Konkrete Hinweise für meinen Beruf habe ich im Seminar kaum bekommen.

    Und jetzt kommt das große ABER: Die Ausbildung in der Schule war super. Was dort viel besser war, dass ich mich ausprobieren durfte, mein Unterricht mit mir vor- und nachbesprochen wurde, ich unterschiedliche Kolleg*innen im Unterricht gesehen habe, mir erklärt wurde, warum sie sich wofür entschieden haben und auch ehrlich waren, wenn Stunden "aus dem Handgelenk" kamen. Mir wurde glaubhaft gemacht, dass die Zeiten, in denen man 4 Zeitstunden an einer 90 Minütigen Stunde plant irgendwann vorbei sind. Im BdU konnte ich mich ohne Druck ausprobieren, wenn ich mir bei irgendetwas nicht sicher war, konnte ich immer Fachkolleg*innen um Rat fragen. Keine Frage wurde negativ ausgelegt (keine Fragen zu stellen wäre vermutlich negativ ausgelegt worden). Bei uns wurden alle Referendar*innen als vollwertige Kolleg*innen akzeptiert. Auch das war einfach ein gutes Gefühl.

    Aus meiner Sicht ist das, was Referendar*innen am meisten brauchen, dass sie sich in der Schule ausprobieren dürfen, das Gefühl haben, sie erhalten Unterstützung und wertgeschätzt werden.

    Kommt darauf an. Wenn sich die Krankheitstage in den Ferien so summieren, dass man am Ende nicht mehr auf die 30 zustehenden Tage Erholungsurlaub kommt, kann man evt. entsprechenden Ausgleich während der Unterrichtszeit einfordern.

    Ehrliche Frage: Würde man den Ausgleich gewährt bekommen? Hat jemand schon einmal von einem solchen Fall mitbekommen?

    Meine Schwiegereltern haben meinen

    Warum nicht? Ist das Hobby und nicht anstrengend?

    Klar ist das anstregend und ich stimme auch @samu in allen Punkten zu. Aber trotzdem ist das Kind für mich keine Arbeit. Ja, es ist ätzend, wenn man nachts vollgebrochene Bettwäsche wäscht. Ja, es ist ätzend, wenn das Kind bockig ist. Das wusste ich alles vorher. Aber, und da schwingt jetzt eine ganze Menge Stolz mit: mein Kind ist auch einfach eine coole Socke und ich verbringe sehr gerne Zeit mit ihr. (Und nein ich bin keine dieser "Ich bin die beste Freundin meines Kindes"- Mütter. Ganz im Gegenteil.)
    @Fraggles : so ist es. Meine Schwiegereltern haben meinen Mann großgezogen und der ist toll geworden. Darum habe ich auch kein Problem damit, wenn sie mit meiner Tocher anders umgehen, als ich das vielleicht machen würde.

    Ich komme mit meinen Schwiegereltern jetzt deutlich besser klar, als vorher (und ich kann gut in den richtigen Situationen den Mund halten, und streite darum nie mit denen). Ich war von der Idee auch echt nicht begeistert, war von der Idee nicht mehr zu arbeiten aber noch viel weniger begeistert. Denn was nützt es mir, wenn ich Mittwochs einen freien Tag habe, das Kind aber am Donnerstag krank wird? Dadurch, dass ich einmal in der Woche einen freien Tag habe, kann ich mich trotzdem nicht eine ganze Woche zu Hause um das Kind mit Hand-Fuß-Mund kümmern.

    Ich finde das Pensum auch gar nicht so extrem. Wenn ich die Zeit, die ich mit dem Kind verbringe jetzt mal als Arbeit mitrechne (was ich im Normalfall natürlich NICHT mache), dann komme ich ungefähr auf das Pensum, das ich im Studium und auch um Ref hatte. Im Studium hat mir das an den meisten Stellen Spaß gemacht, im Ref nicht. Was ich jetzt aber, im Gegensatz zum Ref und z.T. zum Studium, überhaupt nicht mehr verspüre, ist psychischer Druck. Das war für micht echt das aller schlimmste. Darum fühle ich mich eigentlich relativ entspannt. Aber ich hab auch echt Spaß an meiner Arbeit. Nicht an allen Aspekten, auf's Korrigieren von Englisch Oberstufenklausuren, die so schlecht sind, dass ich jeden Satz neu schreiben muss, könnte ich mehr als sehr gut verzichten.
    Aber wenn ich z.B. den Stundenplan mache oder unterrichte, dann habe ich richtig Spaß und freue mich immer noch wie ein kleines Kind, dass ich einen Job habe, den ich wirklich gerne mache und der aus meiner Sicht (ich weiß, diese Meinung teilen hier nicht alle, ist auch ok) auch noch gut bezahlt wird.
    Ich fürchte allerdings fast, dass wir das Thema hier beenden müssen, den eigentlich geht es ja um Klassenfahrten (ich habe mit dem Off-Toic angefangen, ich weiß), oder das Thema in einen anderen Thread verschieben müssen.
    Klassenfahrten mache ich übrigens so mittel gerne, kommt immer auf das Alter der SuS an. Mit der Oberstufe bin ich immer dabei, bei den Jüngeren habe ich da sehr gemischte Gefühle. Ist halt eine Menge Verantwortung. Für notwendig erachte ich sie allerdings in vielen Bereichen schon, finde aber, dass man bei der "Auswahl" des Begleitpersonals durchaus Rücksicht nehmen sollte, auf diejenigen die aus familiären Gründen (seien es nun kleine Kinder oder pflegebedürftige Eltern) nicht gut mitkönnen, wenn es irgendwie geht. Teilzeit ist halt generell ein Minusgeschäft, was aus meiner Sicht nicht richtig ist, aber im Moment halt nicht anders umsetzbar (was nicht heißt, dass ich nicht dafür wäre das zu ändern). Den Ärger darüber kann ich natürlich absolut nachvollziehen.

    Dieses Minusgeschäft ist übrigens ein Grund mit, warum ich nie auf TZ gehen würde. Ich würde mich jeden Monat beim Blick auf das Konto ärgern. Und bei jeder Konferenz, an der ich voll teilnehmen muss und bei jedem pädagogischen Tag an dem ich voll teilnehmen muss.

    Wir haben eine Putzfrau (die können wir bei zwei vollen Gehältern auch bezahlen). Den Rest vom Haushalt mache ich, wenn das Kind im Bett ist. Bis auf Kochen, dass mache ich natürlich vorher. Unterrichtsplanung und Korrekturen erfolgen danach, sehr früh morgens, am Wochenende (morgens nehme ich das Kind, mein Mann arbeitet, nachmittags umgekehrt, abends können wir dann ja beide an den Schreibtisch. Ich stehe auch Sa und So um allerspätestens 6 Uhr auf und kann dann auch wenn das Kind noch schläft schon was weg arbeiten). Wobei man auch einiges an Unterrichtsplanung in den Ferien machen kann. Ich versuche immer den Unterricht bis zu den Weihnachtsferien in den Sommerferien mehr oder weniger komplett zu planen und nur noch nach zu justieren. Das geht aber nicht mehr ganz so gut, seit ich auch den Stundenplan mache, klappt aber irgendwie. Den Unterricht für den Rest des Schuljahres plane ich in den Weihnachtsferien, dem Leerlauf zw. erstem und zweitem Halbjahr und den Osterferien (immer morgens und abends, wenn das Kind schläft) Quality Time ist halt am Wochenende und nach der Kita (bzw. nach Sport und Musik) und am Wochende (und in den Ferien).

    Wir wohnen in einer Gemeinde mit deutlich unter 20 000 Einwohnern. Ein Kaff in dem es mir nicht besonders gut gefällt. Da wohnen aber auch meine Schwiegereltern, was der einzige Grund ist, warum ich in dieses Kaff gezogen bin. Ich wollte eigentlich ganz woanders wohnen, habe darauf aber verzichtet, damit wir in der Nähe der Schwiegereltern wohnen. (Daher finde ich es übrigens nicht immer nachvollziehbar, wenn gesagt wird "die Großeltern können nicht, die wohnen woanders". Man kann ggf. da hin ziehen, wo die Großeltern wohen (kann nicht jeder, ich weiß). Und wir haben natürlich vor der Geburt gefragt, ob sie bereit wären zu helfen.) Die nehmen das Kind, wenn es mal länger krank ist, was aber nur ganz selten vorkommt. Das Kind kann auch sonst mal mit zu Freunden, im Gegenzug nehmen wir dann die Freunde an Brückentagen oder Schließtagen in den Ferien.

    Auf Freizeit verzichten wir natürlich fast komplett, aber das ist ja nicht von Dauer. Ein paar Jahre können wir das ganz gut durchhalten, denke ich. Das Kind wird ja auch älter, es ist ja nicht nächsten 30 Jahre klein.
    Bei uns klappt das so sehr gut.

    Ja, das ist auch etwas, womit ich hadere. Aber in meinem Fall ist es so, dass ich Stundenplan-technisch nur dann so dabei wegkomme (z. B. keine 10./11. Stunde bekomme), dass ich die Kinder rechtzeitig abholen kann, wenn ich max. 18/23 Stunden arbeite. Wir haben keine Omas/Opas in der Nähe.

    In Vollzeit würde ich mit meinen Stundenplanwünschen hinten angestellt werden... Und dann geht wahrscheinlich nichts mehr...

    Das finde ich interessant. Ich mache bei uns den Stundenplan und ein Vollzeitkollege sagt, dass er nicht in der 10. Stunde unterrichten kann, weil er seine Kinder sonst nicht abholen kann, dann versuche ich das umzusetzen, wenn die Schulleitung mir das dann auch so sagt (bei uns müssen alle Wünsche an der SL vorbei, und wenn die SL da sagt "ja, Frau Knäckebrot kann trotz Vollzeitstelle nicht nach der 8. Stunde unterrichten, dann muss ich versuchen, das umzusetzten. Die Entscheidung trifft der SL, nicht ich). Da gibt es natürlich keine Garantie, aber ich versuche immer mit den Leuten zu sprechen. Oft kann man sich dann darauf einigen, dass es nur an zwei Tagen nicht geht, das ist dann schon wieder machbarer. Aber wenn Parterner*in nicht einspringen kann und auch keine Großeltern in der Nähe sind, ist es tatsächlich unmöglich. Das sehe ich wohl ein.

    Ich weiß, das war schon vor zwei Seiten Thema, aber ich möchte das hier noch mal aufgreifen (und meine explizit niemanden persönlich):


    Ich habe das Gefühl, dass immer (nicht nur hier, auch in Kollegien allgemein) davon ausgegangen wird, dass man, wenn man Kinder hat reduzieren muss. Zumindestens einer der Partner, im Normalfall ist das die Frau. Warum ist das so?


    Ich habe, zugegebenermaßen "nur", ein recht kleines Kind im Kita-Alter. Seit dem das Kind 14 Monate alt ist, arbeiten mein Mann und ich beide als Vollzeitlehrer an Ganztagsgymnasien. Mindestens einmal pro Jahr ist einer von uns auf Klassenfahrt, es kommt auch schon mal vor, dass einer von uns auf einer mehrtägigen Fortbildung ist. Das ist noch nie wirklich ein Problem gewesen. Das Kind hat einen Vollzeitplatz in der Kita. Da ist sie mal länger, mal kürzer. Wer von uns als letztes in der Schule sein muss, bringt sie hin (und ja, es gibt Tage, an denen wir beide zur ersten Stunde hin müssen), wer als erstes wieder zu Hause ist, holt sie ab. Bei zeitgleichen Konferenzen, Krankheiten und Schließtagen haben wir ein Betreuungsnetzwerk um dessen Aufbau wir uns vor der Geburt gekümmert haben. Und ja, das Kind geht zum Sport und zum Musikunterricht. Das liegt immer so, dass einer von uns sie fahren kann (soll heißen, nie vor 16 Uhr).


    Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass man sein Kind nicht so lange fremdbetreuen lassen möchte. Das ist auch ok, das muss man ja nicht, das kann jeder selbst entscheiden.

    Vielleicht ist das auch etwas anderes, wenn der Partner/die Partnerin einen 9-5 Job hat oder im Schichtdienst arbeitet. Aber ist es wirklich bei (gefühlt) 99% aller Familien so, dass kein Weg daran vorbei geht, dass einer reduziert? Oder wollen das tatsächlich alle (meistens die Frauen)?

    Ich meine das wirklich nur als ehrliche Frage und kritisiere hier niemanden. Jeder kann und soll sein Familienleben so gestalten, wie es zu seiner/ihrer Familie gut passt, ich bin nur interessiert.

    @Rets, ich glaube, das ist auch klar geworden!


    Ich finde deinen Ansatz gut und habe einen ganz ähnlichen Ansatz (an dessen Umsetzung ich ntatürlich stetig arbeiten muss). Ich mag die allermeisten meiner SuS, weil sie einfach nett und herzlich sind. Ich kann mit ihnen scherzen und in der Pause auch mal über Harry Potter oder Fußball reden. Und natürlich gehe ich zum Abiball und freue mich mit ihnen und für sie über das bestandene Abitur. Aber ich sehe all das auch als meine Arbeit an. Das ist eine Arbeit, die mir in vielen Bereichen viel Spaß bereitet, aber mehr nicht. Und mehr darf es auch (für mich persönlich) nicht sein. Sonst fängt man an viele Dinge persönlich zu nehmen. Wenn sich ein Schüler oder eine Schülerin schlecht benehmen, nehme ich das nicht persönlich. Vielleicht will man mir gerade eine "reinwürgen", vielleicht muss man sich gerade vor seinen Kumpels als besonders toll darstellen. Wenn jemand nicht lernt, obwohl ich unter die letzte Klausur genau geschrieben habe, in welchen Bereichen Verbesserungen und Wiederholungen notwendig sind, dann gehe ich davon aus, dass der Grund für diese Verweigerung nicht ich bin. Das hilft ungemein.

    Und so mache ich es auch mit Kollegen. Wenn sich jemand über seinen Stundenplan beschwert und behauptet ich hätte den mit Absicht schlecht gemacht (ja, das ist mir wirklich schon passiert), da gehe ich davon aus, dass die Probleme eigentlich woanders liegen. Bei den Öffnungzeiten der Kita z.B. (ja, ich achte natürlich darauf, dass Kinder immer von der Kita abgeholt werden können). Oder weil man sich ständig um die pflegebedürftigen Eltern kümmert, während der Bruder oder die Schwester nur zu Weihnachten mal vorbei kommen. Oder, oder, oder.

    Insgesamt wird das Lehrerleben so deutlich einfacher.

    Ganz am Anfang meiner Lehrerkarriere ist mir etwas Ähnliches passiert. Es war ca. 2 Wochen nach meinem Examen und ich wurde für permanenten Vertretungsunterricht in einer richtig schlimmen Mittelstufenklassen eingesetzt. An dem Tag hatte mein damaliger Freund seine zweite Staatexamensprüfung und ich war schon um vor 7 an seiner Schule, um ihm zu helfen. Bin dann zur dritten Stunde zu meiner eigenen Schule und war sehr nervös (nervöser als bei meinem eigenen Examen). Die SuS waren unmöglich, sie haben nur Mist gemacht. Rein gerufen, mich beleidigt, sind alle gleichzeitig aufgestanden, durch die Klasse gelaufen und zwar tatsächlich jeder einzelne. Klar gab es da bestimmt Mitläufer. Ich hab dann ein paar Dinge aus dem Bereich Classroom Management versucht, die ich im Referndariat gelernt hattte. Hat nicht geholfen. Irgendwann ist mir dann ein "jetzt haltet doch alle mal die Schnauze" rausgerutscht. Da war es mucksmäuschen still. Ich habe den SuS dann gesagt, dass ich für drei Minuten den Raum verlassen würde (habe das in der Situation für am besten gehalten, bin aber vor der Tür stehen geblieben) und ihnen gesagt, dass sie sich jetzt aussuchen könnten, ob sie leiser wären oder ob ich den Schulleiter holen soll. Sie waren dann leise (ich hätte den SL auch geholt). Ich habe mich dann für die unangemessene Wortwahl entschuldigt, habe aber auch klar gemacht, dass sie sich unmöglich benommen haben. Nach 10 Minuten sind sie wieder durch den Klassenraum gerannt und haben mich beleidigt. Die Stunde war allerdings zwei Minuten später beendet, darum habe ich den SL nicht mehr geholt, die wären zur Pause alle abgehauen.

    Ich bin aber nach der Stunde direkt zum SL, habe ihm den gesamten Vorfall geschildert und gesagt, dass ich unter Bedingungen keinen Unterricht machen kann. Er hat mich dann aufschreiben lassen, wer aus meiner Sicht die Anführer der Klasse sind, hat die 8 SuS am nächsten Tag persönlich aus dem Unterricht in sein Büro geholt und (in meiner Abwesenheit, war so abgesprochen) eine Stunde mit ihnen darüber geredet, wie man sich im Unterricht zu verhalten hat und dass Mitmenschen zu respektieren sind. Er hat den SuS auch klar gemacht, dass wenn sie das nächste mal den Unterricht stören, er persönlich bei ihren Eltern arufen würde.

    Das hat (bis auf in einem Einzelfall) wirklich geholfen.
    Du bist nicht die einzige, der das passiert ist und nicht jeder SL hat bei sowas kein Verständnis. Mach dir keinen Kopf. Lern was daraus und gut ist es (mir ist das tatsächlich keine zweites Malpassiert).

    "She sat on the button-backed velvet nursing chair and fed Edward. 'Teddy' she murmurmed fondly as he gulped and choked his way to sated sleep. Sylvie liked them all best as babies, when they were shiny and new, like the pink pads on a kitten's paw."


    (aus: Life after Life, von Kate Atkinson)

    Ich wurde mal von einem 13 Jährigen Schüler auf das Übelste beleidigt. Habe aber ein tolle SL, die mit mir gemeinsam (!) zur Polizei gegangen ist, um Anzeige zu erstatten. Sollte eigentlich "im Namen der Schule" gemacht werden, ging aber nicht. Die Anzeige musste ich als Privatperson aufgeben. Der Polizist, der den Fall bearbeitet hat, war allerdings sehr kooperativ und hat, als die Eltern nachgefragt haben, wer die Anzeige gestellt hat, einfach geantwortet "es kam aus der Schule". Da nicht weiter nachgefragt wurde, ist es dabei geblieben.


    Ich war übrigens nicht die erste Person (wohl aber die erste Lehrerin), die ihn angezeigt hat. Der Polizist hat uns erklärt, dass das Verfahren mit Sicherheit eingestellt würde, die Anzeige aber trotzdem wichtig sei. Um klar zu machen, wie ernst es ist und auch, weil Staatsantwaltschaft und Richter, so bal der der Junge 14 ist, wohl ggf. mit einbeziehen dürfen, dass er auch vor der Strafmündigkeit schon angezeigt wurde. Dafür wird er nicht bestraft, aber dann darf wohl eher Jungendarresst verhängt werden o.Ä..

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