Beiträge von CatelynStark

    Empathie zeigen, ja, das sollte man. Das geht aber ohne dem Schüler zu vermitteln, dass man überfordert war. Wenn man einen Grund für das Gespräch mit dem Abteilungsleiter angeben will, kann man doch einfach darauf verweisen, dass Vorfälle der Art xyz nun mal an den Abteilungsleiter gemeldet werden müssen. Fertig.


    problemkind: Ich weiß nicht, ob und wenn ja wie lange du schon Lehrer*in bist. Bei mir persönlich hat es noch nie geklappt, einen Schüler in ein lockeres Gespräch zu verwickeln und dann erfolgreich nach den Ursachen des Handels zu fragen. (Du schreibst nichts von erfolgreich, ich weiß, aber sonst ist es ja irgendwie sinnlos, es sei denn es geht "nur" darum, Interesse zu zeigen.) Meine Erfahrung ist, dass es eine relativ lange Beziehungsarbeit braucht, bis SuS einem soweit vertrauen, dass sie auch mal die Ursachen für ihr Handeln preisgeben. Das ist nicht unmöglich, und wenn man den betroffenen Schüler selbst unterrichtet, sicher auch immer eine sehr gute Investition. Aber, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, unterrichtet der/die TE den Schüler ja gar nicht selbst. Dann finde ich, geht das zu weit. Man kann nicht für alle Schüler seiner Schule immer da sein, zumindestens wenn die Schule "normal" groß ist (bei uns sind 700 SuS, da weiß ich nicht mal von allen die Namen. Diejenigen, die ich nicht kenne, haben aber andere LehrerInnen, die sich um sie kümmern, die brauchen mich gar nicht).


    Und, das wurde hier auch schon so oder so ähnlich erwähnt, gerade wenn man das Gefühl hat, der Schüler möchte provozieren, darf man sich nicht provozieren lassen. Sonst hört das nie auf und man macht sich lächerlich.

    Meine absolut subjektive Erfahrung ist, dass es eben nicht die Lehrer*innen waren, die "auf Kumpel und Verständnis gemacht haben" (ihr wisst schon, was ich meine), die wir als Schüler*innen respektiert haben, sondern eben diejenigen, die eine klare Linie gezogen haben. Ganz allgemein glaube ich (wieder absolut subjektiv), dass Schüler*innen sich im Endeeffekt eher denjenigen Lehrer*innen anvertrauen, vor denen sie Respekt haben und bei denen sie genau wissen, woran sie sind.

    Ich persönlich kann von einem Mathestudium ohne den Stoff der Oberstufe eigentlich nur abraten. Mathe ist schon mit der Oberstufe im Rücken eine ziemliche Hausnummer. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob dir wirklich der komplette Oberstufenstoff fehlt.

    Schau dir mal auf den Webseiten von zwei oder drei Unis die Übungszettel für die ersten drei oder vier Wochen des Mathestuidums an und überleg dann, ob du meinst, dass du das schaffen kannst. Wenn ja -> go for it! In Kombination mit Informatik sicher sehr schön.

    Wenn nein, dann mach lieber etwas anderes.

    Ich habe es früher immer mit meinen Eltern geschaut, bin aber mit meinem endgültigen Auszug dort auch endgültig ausgestiegen. Hab es also die letzten 15 Jahre nicht gesehen. Als ich es noch geschaut habe, fand ich es ok. Der Zeigefinge war tatsächlich ein wenig nervig.

    Machen wir uns nichts vor, es geht in der öffentlichen Diskussion um keine Schulform und keinen Schulbeteiligten.

    Es geht um:

    • Journalisten, die im Homeoffice sitzen und von ihren Kindern genervt werden.
    • Mittelschichtseltern, die Angst haben, dass der Sprößling sein Abitur nicht rechtzeitig vor dem Wintersemesterstart abgelegt hat und dass der Abischnitt leidet.
    • Unternehmen, die sich sorgen, dass ihre Mitarbeiter keine Kinderbetreuung haben.
    • Parteien, die darüber "kostenlos" ihr Wirtschaftsprofil schärfen wollen
    • Armin Laschets vs. Söders Machtkampf um die nächste Kanzlerschaft.

    Das sind auch alles irgendwo berechtigte Positionen.

    Ob das allerdings die Positionen sind, die über eine Wiedereröffnung der Schulen entscheiden sollten, halte ich persönlich für sehr fragwürdig.

    Genauso ist es! Ich stimme dir zu 100% zu.
    Da die Mittelschichtseltern aus Punkt 2 diejenigen sind, die die von den Journalisten aus Punkt 1 verfassten Artikel lesen, entsteht alleine schon hier ein kleiner Teufelskreis. Bis zum WIntersemester ist noch ewig Zeit, das würden die Kinder auch mit Abiprüfungen im August noch schaffen. Dann müssen bei NC Studiengängen halt die Fristen angepasst werden, aber daran wird es im Zweifel nicht scheitern.

    Die ein oder andere junge Frau, die Erzieherin oder Lehrerin ist, hat vielleicht auch Kinder. Und man glaubt gar nicht, was man sich in einer Schwangerschaft alles so an chronischen Krankheiten zu ziehen kann, die mit der Geburt nicht plötzlich verschwunden sind. (Ich sage nur Diabetes und Herz-Kreislauf Erkrankungen (letztere auf Grund von Präeklampsie))

    Die Fragen sind berechtigt, aber ich würde auch einfach erst mal abwarten.


    Und wieso soll es einen neuen Stundenplan geben? Klar passe ich den Stundenplan normalerweise in den Osterferien an die wegfallende Q2 an, aber das dauert ja nicht wochenlang. Und wenn nur ein Teil der SuS wiederkommt, wird eben nur der Teil unterrichten. Wenn Risikogruppen (Ü60 etc.) als Lehrer rausgenommen werden, dann muss man sich überlegen, ob man Unterricht anders verteilt, vertreten lässt oder einfach -auch in der Sek I- weiterhin EVA machen lässt. Aber sich darüber jetzt schon Gedanken zu machen, halte ich für völlig verfrüht. Es kann sein (muss nicht!!), dass wir bis zu den den Sommerferien gar nicht mehr unterrichten und nur Prüfungen abnehmen. Es kann sein (muss nicht!!), dass am 20.04. alles wieder los geht. Es kann sein (muss nicht!!), dass es irgendeinen Mittelweg gibt.
    Wir werden es erfahren.

    WillG : Meine Küche wird sehr viel (von mir) benutzt und ich kenne auch bloß Weizenmehl und Dinkelmehl. Nutze beides, je nachdem, was ich brauche. Und habe letztens bei Real tatsächlich Mehl Typ 405 bekommen. Ich backe kein Brot, habe aber eine Tochter, die schrecklich gerne Plätzchen backt. Das hatte ich ihr schon seit 4 Wochen versprochen und da habe ich dann eine Packung mitgenommen.

    Jetzt denke ich über Pizza nach. Die hatten wir schon lange nicht mehr.


    Und Hermann! Den kenne ich auch noch (und hoffe heimlich, dass meine Tocher da in ein paar Jahren auch mit anfängt :))

    Ich sehe eine meiner Aufgaben als Informatiklehrerin darin, Mädchen zu zeigen, dass sie nur auf Grund ihres Geschlechts keine Angst vor Informatik haben müssen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Jungs es als normal empfinden, dass Frauen Informatik "können". Ich bilde mir ein, dass das auch funktioniert, wenigstens ein bisschen.


    Sissymaus : 50% Mädchen im Bereich Maschinenbau! Top!

    Das Frauen hauptsächlich "Sprachen und Geisteswissenschaften" studieren, ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass schon relativ kleinen Kinder bestimmte Rollen vermittelt werden.

    Mädchen sind nicht gut Mathe, Jungs nicht gut im Bereich Sprache. Das kriegen die Kinder, wenn auch nicht von den Erziehern, dann doch von anderen Kindern (die das ja wiederum von Eltern/Großeltern haben müssen) mit.

    Es kostet sehr viel Arbeit und Kraft, das aus den Kindern wieder "rauszukriegen".

    Natürlich kann der Staat uns einsetzten, da habe ich gar kein Problem mit. Wenn ich in den Ferien oder am WE ranzitiert werde, dann mache ich das ohne zu meckern, solange die Betreung meines eigenen Kindes gesichert ist. (Ich würde übrigens auch im Gesundheitsamt oder im Krankenhaus oder von mir aus auch bei der Müllabfuhr ohne Meckerrei arbeiten, wenn man mir das in dieser Situation so sagt)

    Ich fand einfach nur diesen Satz mit dem Erholungsurlaub in den anderen Ferien lächerlich. Den hätten sie einfach weglassen sollen, oder halt anders formulieren. Das war alles, was ich sagen wollte.

    "Soweit die Notbetreuung in die Osterferien fällt, nehmen die Lehrkräfte ihren Erholungsurlaub in anderen Schulferien."


    Aus der Mail. Ich lache mich gleich kaputt. Was bitte ist das denn? Brauche ich dann in den Herbstferien nicht zu korrigieren, oder wie habe ich das zu verstehen? WObei, in den Sommerferien macht man ja eh nichts, das sind dann ja 30 Tage Erholungsurlaub.


    Im Ernst: Ich hoffe mal inständig, dass dieses Betreuen in den Ferien wirklich nur für diese Osterferien gilt, fürchte aber, dass sich das ganz schnell auf alle anderen Ferien ausweiten wird. (Und dann auch für Eltern, die einfach nicht 6 Wochen Urlaub nehmen können etc.)

    Ich hoffe, dass Ausgangssperren kommen. Nicht, weil ich unbedingt eingesperrt sein will, das will ich überhaupt nicht. Aber weil die Leute nicht zu verstehen scheinen, dass man sich jetzt nicht in der Eisdiele (die haben hier um Glück seit gestern zu), im Park oder auf dem Spielplatz treffen sollte. Manche lernen es einfach nicht. Es gibt Kindergarteneltern, die versuchen Treffen von 10 oder 15 Kindern (samt Eltern) auf dem Spielplatz zu organisieren. Sowas macht mich echt ärgerlich.

    Ich stimme allen zu, die sagen, dass man in einer solchen Ausnahmesituation wie gerade jetzt nicht diksutieren muss, ob man nun seinen privaten Internetanschluss für dienstliche Angelegenheitetn nutzten muss. Das macht mann doch sonst auch. Oder plant ihr immer euren Unterricht komplett in der Schule? Selbst wenn man Unterricht nur basierend auf den Büchern planen würde, die einem die Schule zur Verfügung stellt, könnt man das ja dann immer noch nicht zu Hause machen, weil der Dienstherr einem das Arbeitszimmer nicht einrichtet.

    (Mal ganz abgesehen davon, dass Lehrer ja auch Internet, Telefon etc. von der Steuer absetzen können)



    Ausserdem, und ich finde, das kann man nicht of genug sagen, können wir uns im Moment echt glücklich schätzen. Wir kriegen unsere Bezüge (bzw. unser Gehalt) weiter und wir können uns ziemlich sicher, dass nach dem Ende dieser Krise unsere Jobs immer noch da sind. Das gilt aber nicht für jeden.


    Allerdings stimme ich auch zu, dass es übertrieben ist, von allen SuS die Aufgaben einzusammeln und dann korrigiert zurück zu schicken. Das haben bei uns auch Mitglieder der erweiterten SL vorgeschlagen, der SL selbst hält da aber nicht ganz so viel von.
    Ich stelle regelmäßig Aufgaben, mache für meine Abschlusskurse dort wo es Sinn macht Videos, in denen ich die Lösung erkläre, stelle allgemein Lösungen zur Verfügung und stehe für Fragen zur Verfügung.

    Ich denke, ohne das irgendwo dran festmachen zu können, dass auch hier das Sozialleben noch weiter eingeschränlt wird. Was man dabei nicht vergessen darf ist, dass das alles Vorsichtsmaßnahmen sind. In Panik verfallen und bei Aldi 10 kg Nudeln (wann will man die alle essen?) kaufen bringt da gar nichts. Ruhig bleiben und auf Experten hören (hier vermutlich am ehesten das RKI) und gut ist.
    Ich verfolge keine Live-Ticker und lese auch nicht nach, wie schlimm es in Italien ist. Das macht mich nur verrückt und ich kriege Angst. Die kann ich aber nicht gebrauchen. Was ich brauche ist ein klarer Kopf, um mein Kind und auch meine SuS zu beruhigen. Gerade die SuS kurz vor Abi haben Angst, dass der ihnen der Unterrichtsausfall schaden wird. Dann ist es mein Job zu beschwichtigen und ihnen Gründe zu nennen, warum ihr Abi nicht in Gefahr ist. Ich stelle Materialien mit Lösungen und Lernvideos zur Verfügung. Sie dürfen mich auch zu bestimmten Zeiten anrufen.


    Hier noch ein interessanter Link:
    https://www.washingtonpost.com…0/world/corona-simulator/

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