Ich werde auch ständig als Rabenmutter bezeichnet. Wie kann man nur ein Kind haben und Vollzeit arbeiten? Frechheit. Ich kriege auch ständig so Sprüche wie "vermisst du denn das Kind nicht, wenn du auf der Arbeit bist?" "meinst du nicht, das Kind nimmt Schaden, wenn du vollzeit arbeitest?" "wann machst du denn die Wäsche?" "dann kochst du aber nicht jeden Tag frisch, oer?"
Wenn ich sage, dass ich die Wäsche am Samstag wasche, jeden Tag frisch koche, dafür aber das Brot vom Bächer hole und eine Putzfrau habe, kriege ich schon immer herabwürdigende Blicke. Hin und wieder auch mal den Spruch "wenn du nicht Vollzeit arbeiten würdest, dann könntest du selber putzen." Ich will aber gar nicht selber putzen. Ich HASSE putzen.
Mein Mann, überraschender Weise Vater des gleichen Kindes, hat solche Sprüche noch nicht einmal zu hören bekommen. Nicht einmal. Er muss sich für nichts verteidigen, ich muss mich für alles verteidigen.
Wenn ich sage, dass ich nicht jahrelang studiert und mich durch's Ref gequält habe um dann in die Teilzeitfalle und Abhängigkeit von meinem Mann zu fallen, kommt immer "ach, das ist doch ok, wenn der Mann mehr hat als du." (Das wäre auch gar kein Problem, wenn er einen Job hätte, in dem er generell mehr verdient. Er ist aber Lehrer an der gleichen Schulform wie ich) Es gibt von einigen Seiten kein Verständnis dafür, dass ich mein eigenes Geld möchte.
Mit dem Stundenplan ist es so ein Kreuz. Wir haben mehrere Mütter in TZ, die fordern: 1./2. frei, nicht nach der 7. (was bei uns im Doppelstundensystem bedeutet "nicht nach der 6.") und einen Tag frei. Und ja, das muss ich umsetzten. Da können sich dann die meisten selber ausrechnen, wie viel ich da den VZ Kollegen noch entgegen kommen kann.