Auch schön die Variante: "Ich würde gerne in Ihrer Sprechstunde mehrere Themen besprechen."
Punkt. Absatz. Nix weiter.
Hallo? Welche Themen?
Zum Unterricht? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.
Zur Hausaufgabe? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.
Zur Notengebung? - Dann bringe ich gerne meine Unterlagen mit.
Aber mach vorher's Maul auf, worum's geht.
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Ich hatte nämlich genau so einen Fall vor etwa 4 Wochen - und es hat sich als "much ado about nothing" herausgestellt.
Da hatten sich ein paar halbgare Weiber in der WhatsApp-Gruppe gegenseitig hochgeschaukelt... und was war? Genau gar nichts.
So etwas ähnliches ist mir bei meiner ersten Klassenleitung passiert. Ich habe ein Email vom Elternpfelgschaftsvorsitztenden bekommen, ich möge doch bitte in den nächsten zwei Woche einen Elternabend organisieren, es liefe in der Klasse so einiges falsch. Auf Nachfrage, was genau denn falsch liefe, ich würde mich gerne ggf. mit den entsprechenden KollegInnen absprechen, kam als Antwort nur "der Unterricht, auch Ihrer."
Leider war ich da noch zu frisch im Job, den guten Mann darauf hinzuweisen, dass er den Elternabend organisieren sollte, wenn er ihn möchte.
Ich habe dann eineinhalb Woche so gut wie nicht geschlafen, weil ich so nervös war (war halt Anfängerin).
Auf dem Elternabend kamen dann so Vorwürfe wie "der Matheunterricht macht meinem Kind keinen Spaß". Ich hatte die Klasse in Mathe. Dann haben mir die Eltern total abgefahrene Unterrichtskonzepte vorgestellt, die ich bitte umzusetzten hätte. Ich habe dann gefragt, wo diese Unterrichtskonzepte schon mal erprobt worden seien und sie meinten, sie hätten sie sich selbst ausgedacht. Ich musste mir auf die Zuge beißen, nicht zu sagen "das merkt man auch". Ich habe dieses Konzept (basierte auf "nur noch Einzelarbeit", "Fragen sollten nicht mehr gestellt werden dürfen, damit man mit dem Stoff durchkommt") dann relativ schnell auseinander genommen.
Dann ging es plötzlich um den Englischunterricht. Der Englischunterricht fand nicht bei mir statt. Es ging um die Tatsache, dass sich der Englischlehrer die Frechheit rausnehmen würde Vokabeltests zu schreiben. (Fun Fact: Diese Tests waren alle angekündigt)
Dann ging es um irgendwas mit Kunst. Da gäbe es immer Probleme im Unterricht. Mich hatte die Kunstlehrerin allerdings noch nie darauf angesprochen, eine Mutter war überrascht, dass ich nie mal im Kunstunterricht dabei sei um zu schauen und ob ich nicht mal zwei, drei Wochen lang immer mitgehen könnte. Ich habe darauf verwiesen, dass ich ja auch noch anderen Unterricht hätte. Da war die Mutter erstaunt.
Dann ging es plötzlich um zwei Jungs die sich geschlagen hatten und dafür Briefe nach Hause bekommen hatten. Arugment "Das ist hier eine Ganztagsschule, dass muss in der Schule geregelt werden, damit sollten die Eltern nichts zu tun haben." Ich habe die Mutter gefragt, ob sie der Meinung sei, die Schule sollte sie nicht informieren, wenn ihr Kind sich bei uns schlägt. Da meinte sie ernsthaft "ja". Da hat aber dankenswerter eine andere Mutter wortwörtlich auf den Tisch gehauen und gesagt "du bist doch für das Verhalten deines Kindes zuständig. Das ist doch lächerlich".
Bis dahin war mir aufgefallen, dass alle Beschwerden von genau 2 Müttern kamen. Und es war halt alles Quatsch. Ich habe dann den Elternpflegschaftsvorsitzenden gefragt, ob es noch weitere Diskussionspunkte gäbe. Er fiel dann völlig in sich zusammen (war vorher schon leicht rot geworden) und sagte mir dann, "ja, also ich wusste auch nur von meiner Frau, dass etwas besprochen werden muss." Es hat sich dann rausgestellt, dass seine Frau, die nicht anwesend war, gemeinsam mit zwei anderen Müttern sich gegenseitig hochgeschaukelt hatten und keine Substanz dahinter war.
Das ist allerdings bei uns zum Glück ein absoluter Einzelfall. Das war so eine Gruppe von Müttern die wohl auch an der Grundschule schon die Lehrerschaft anfänglich in Angst und Schrecken versetzt hatte. Das ist mir danach nie wieder passiert.
Ich sage Eltern allerdings immer, dass sie, wenn sie mit mir sprechen möchte, mir eine Email schreiben sollen (wir haben Dienstadressen) und dort schon beschreiben sollen, worum es geht, da es immer sinnvoll sein kann, dass ich mich mit KollegInnen absprechen. Eigentlich klappt das sehr gut und oft ist auch tatsächlich "ich mache mir Sorgen um mein Kind, weil es Schwierigkeiten in xyz hat. Haben Sie Ideen?"