Ich mache es fast so wie Sissymaus .
Allerdings habe ich nur ein Kind und einen Mann, der nicht kocht, einkauft oder wäscht. Das mache ich. Dafür kümmert er sich um unsere Finanzen, Versicherungen, Stromanbieter etc. Ich denke, wir haben das im Endeffekt so aufgeteilt, dass jeder das macht, was ihm am leichtesten von der Hand geht.
Ich plane Samstags morgens gemeinsam mit dem Kind, wann es was zu essen gibt und kaufe das ein. Allerdings koche ich nicht am Wochenende vor, sondern jeden Tag frisch (hab am Wochenende keine Zeit vorzukochen, siehe unten). Bei der Essensplanung behalte ich aber meinen Stundenplan im Kopf, so dass ich an Tagen, an denen ich erst um 5 zu Hause bin vielleicht einfach nur noch Tortellini warm machen muss und die dazugehörige Tomatensauce dann schon am Abend vorher koche. Es ist aber auch kein Verbrechen, da mal auf Pesto aus dem Glas zurückzugreifen. Machmal gibt es auch zwei Tage lang das gleiche Essen (bietet sich besonders bei Eintopf an). Das plane ich dann so, dass das an einem Tag gekocht wird, an dem ich früh zu Hause bin.
Meinen gesamten Unterricht für die kommende Woche plane ich am Wochenende (oder schon in den Ferien). Was Sonntag Abend nicht fertig ist, wird nicht geplant. Ich bin noch nie Sonntag Abend nicht fertig gewesen.
Stunden- und Vertretungsplanarbeit mache ich in der Schule in Freistunden (ich fahre auch schon mal auf 8 Uhr hin, wenn ich erst ab 11:30 Unterricht habe), Korrekturen entweder nachmittags oder Abends, wobei dringende Sachen am Stundenplan und Korrekturen das einzige sind, für das ich mich nach 20 Uhr noch an den Schreibtisch setzte.
Wenn das Kind mal krank ist / die Kita zu, dann springen die Schwiegereltern ein. Damit wir neben den Schwiegereltern wohnen können, sind wir aus der Stadt rausgezogen. Das hat mir erst nicht gepasst (aus der Stadt wegziehen, die Schwiegereltern sind super, das hat mir schon gepasst). Dafür "bebacke" ich mit dem Kind die Schwiegereltern dann hin und wieder mal, da sind alle glücklich.
Drei bis vier mal im Jahr geht meine Tochte für 4 oder 5 Tage am Stück zu meinen Eltern. Die nehmen sie gerne und sie findet das auch ganz toll. Das war gerade in den Osterferien so, da habe ich dann tatsächlich jeden Tag 12 Stunden am Schreibtisch gesessen (Korrekturen, Stundenplanung, Unterrichtsvorbereitung).
Ich stehe auch am Wochenende nie nach 6 Uhr auf. Manchmal auch Samstags oder Sonntags schon um 5 Uhr, damit ich am Schreibtisch sitzten kann, während das Kind noch schläft. Wenn es wirklich mal ganz eng wird, stehe ich auch schon um 4 Uhr auf (kommt aber nicht oft vor, vielleicht 3 oder vier mal im Jahr). Zwischen 4 Uhr morgens und 12 Uhr Mittags ist aber auch meine beste Arbeitszeit. Samstags arbeite ich dann z.B. von 5 Uhr bis 8 Uhr, hab dann bis 13 Uhr das Kind, ab 13 Uhr übernimmt mein Mann, dann arbeite ich wieder bis 17:30 Uhr. Dann mache ich Abendessen und übernehme wieder. Sonntags so ähnlich. Das einzige, was bei uns sicher kürzer ausfällt, als bei anderen, ist die "gemeinsame Zeit" (also mein Mann, das Kind UND ich, nicht nur einer plus Kind), wobei wir diese Zeit trotzdem jeden Tag von 18 Uhr bis 20 Uhr haben. Das reicht mir persönlich auch und es findet so gut wie immer statt, weil halt alles durchstrukturiert ist. (Im Urlaub ist das natürlich was anderes)
Zeug für's Kind und mich lege ich auch Abends schon raus, Brotdose wird abends ausgewaschen und abgetrocknet. Und ich habe jeden Morgen genau die gleichen Abläufe. Da laufe ich schon autmotisch immer ins richtige Zimmer.
Ich putze nicht selbst. Ich HASSE putzen.
Genauso wie Sissymaus arbeite ich auch nicht wegen des Geldes (wobei das trotzdem schön zu haben ist), sondern, weil ich arbeiten will. Ich habe daran Spaß. Das kann ich auch gut. Wenn ich nicht arbeiten würde, würde ich auch im Haushalt nur die Hälfte der Sachen schaffen, die ich jetzt schaffe. Ich arbeite gut, wenn alles strukturiert ist und zeitlich voreinander passen muss. Ist das nicht der Fall, wird hier nichts fertig und ich bin voll genervt. So habe ich eigentlich immer gute Laune und empfinde die Zeit mit dem Kind auch als echte Freizeit, weil es ja nicht arbeiten ist. Würde ich nicht arbeiten gehen, würde sich das Kind wie meine Arbeit anfühlen, aber es ist nicht die Arbeit, die ich machen will. Versteht ihr was ich meine? Jetzt ist das Kind eben für mich nicht die Arbeit. Keine Ahnung, ob das für einen Aussenstehenden Sinn macht.
Für Hobbys bleibt zugegebener Maßen eher wenig Zeit, aber da meine größten Hobbys Kochen (ist eh schon eingebaut), Lesen (mache ich Abends, wenn das Kind im Bett ist) und Motorrad fahren (mache ich auf dem Weg zur Schule) sind, geht auch das.