Beiträge von CatelynStark

    Ich lese Klausuren auch grundsätzlich nur einmal. Inhaltliche und sprachliche Bewertung geht gleichzeitig. Ich schreibe auch direkt die Note unter die Klausur.

    Kolleg:innen von mir machen erst eine sprachliche Korrektur und Bewertung, dann lesen sie noch mal und bewerten den Inhalt, dann wird die nächste Klausur gelesen und erst wenn alle Klausuren fertig sind, wird die Note unter die Klausur geschrieben. Das DAUERT und es wundert mich nicht, dass sie zwei bis drei mal länger pro Klausur brauchen, als ich.


    Erwartungshorizonte habe ich übrings grundsätzlich in Excel. Da muss ich keine Punkte zusammenrechnen, die Note erscheint auch automatisch und ich kann meine Tipps/Hinweise/Kommentare tippen, was bei mir DEUTLICH schneller geht, als das mit der Hand zu schreiben. Ja, ich muss die Erwartungshorizonte drucken, aber dieses Verfahren erspart mir soviel Zeit, dass ich dafür auch Druckerpatrone und Papier kaufe (ja, ich könnte auch in der Schule drucken, mache das aber lieber zu Hause).

    Das mache ich auch.

    In Englisch brauche ich pro GK Klausur in der Q1 ca. 45 Minuten im Schnitt, inklusive Bewertung. Die SuS schreiben 135 Minuten. Bei 90 minütigen Klausuren wäre entsprechend weniger. Aber Englisch ist auch nicht Deutsch.


    Schokozwerg :ich würde auch einen, oder gleich mehrere, Korrekturtage beantragen. Das hat nichts damit zu tun, dass du regelmäßig im Stundenplan einen unterrichtsfreien Tag hast. Bei uns geht man zur SL, legt die Situation dar und bekommt den normalerweise genehmigt. Wir müssen zwar für den Tag dann Aufgaben stellen, ABER da sind dann Aufgaben ala "Bearbeiten Sie im Buch S. 28 die Aufgaben 3 bis 17." NIchts mit selbsterstellten Arbeitsblätter oder so, bloß keine Arbeit dafür machen. Da hat man übrigens gleich den Unterricht für die nächste Stunde mitgepplant, denn die Aufgaben müssen ja besprochen werden.


    Ich, an deiner Stelle, würde der SL einfach nur darlegen, dass du nicht innerhalb von einer Woche 50 Deutschklausuren nachschauen kannst. Ich würde nichts vom Kind erwähnen, denn dann kann es sein, dass erst mal gefragt wird, ob du das Kind nicht fremdbetreuuen lassen kannst. Einfach erklären: Im Schnitt 45 (oder was auch immer) Minuten, das entspricht bei 50 Klausuren 37 Stunden reiner Korrekturzeit, das ist innerhalb von einer Woche neben Unterricht nicht machbar. Führt vielleicht auch dazu, dass man dir nächstes Jahr eine Korrekturgruppe weniger gibt. Und bei der Bitte braucht man sich auch nicht schlecht zu fühlen. Hilfe bekommt man dann am schnellsten, wenn man direkt und konkret danach fragt.

    Ich kann dir nur den Tipp geben, eine Putzhilfe zu nehmen. Es spart aus meiner Sicht nicht nur die Zeit, die man selber putzen würde, es spart auch sehr viel Stress. Zum einen, weil man nicht ständig irgendwo Staub und Dreck sieht und denkt "oh nein, da müsste ich putzen", sonder auch, weil es zwischen dir und deinem Partner darum keine Diskussionen mehr geben wird. Nichts a la "kannst du mal gerade die Wanne putzen?". Braucht man nicht. Dafür ist die Putzhilfe da und die ist aus meiner Sicht jeden Cent wert.

    Wir überlegen, ob wir sie, wenn das Kind in der Schule ist, auch die Wäsche machen lassen. Das ist zwar nur "meine" Aufgabe, aber ich verbringe schon mehr Zeit mit Haushalt etc. als mein Mann mit Versicherungen und Finanzen. Eventuell geht das nicht mehr so gut, wenn das Kind zu Hause noch Hausaufgaben machen muss. Dann sourcen wir halt noch was aus. Outsourcen ist sowieso gut: Wenn im Garten viel Arbeit ansteht kommt der Gärtner, kleiner Sachen macht mein Mann als Hobby. Wenn was repariert werden muss, kommt der Handwerker. Ist auch besser so. Würden wir das selber machen, hätten wir kein Haus, sondern eine Ruine, weil wir das beide nicht können. Reifen an den Autos lassen wir wechseln. Macht die Werkstatt in 30 Minuten für 30 Euro. Ich brauche 3 Stunden nur dafür, noch mal eine Stunde meine Klamotten zu waschen, habe 80 mal geflucht und mir vermutlich auch noch weh getan. Ja, das kostet alles Geld. Das Geld verdiene ich dadurch, dass ich Vollzeit arbeite. Da mache ich was, wo ich Spaß dran habe und was ich gut kann. Ich könnte auch weniger arbeiten und Garten und Autos selber machen. Dazu habe ich aber keine Lust und bin grottenschlecht darin.


    Unser Kind hatte von Anfgang an einen 45 Stundenplatz in der Kita, was eine echte Erleichterung ist. Und nein, ich hatte noch nie ein schlechtes Gewissen deswegen. Wie Sissymaus schon schrieb: Mein Kind hätte im Endeffekt deutlich weniger schöne Zeit mit mir, wenn ich immer angenervt wäre. So bin ich mehr als zufrieden. (Man kann aber auch mit allen anderen Familienmodellen zufrieden sein, bitte nicht falsch verstehen!!) Auch für die Grundschule haben wir die maximale Betreuungszeit in der OGS angemeldet. Das heißt nicht, dass das Kind immer von 7 Uhr bis 17 Uhr dort ist, aber wir haben immer die Möglichkeit. Und sie wird immer von 8 Uhr bis 16 Uhr dort sein, es sei denn, sie hat Sport oder Musikschule, wenn das wieder statt findet, oder geht mit einem anderen Kind mit (oder wir nehmen ein anderes Kind mit nach Hause, das machen wir natürlich auch).


    Für die Schwiegereltern und Eltern in der Nähe bin ich mehr als dankbar! Es ist viel einfacher die beiden zu fragen, ob sie das Kind spontan am nächsten Tag aus der Kita holen können (können sie, das ist für sie das Highlight der Woche) oder ob man eine Freundin oder so fragen muss. Ohne die Schwiegereltern hätte vermutlich auch einer von uns reduzieren müssen. Aber das war mir dann halt auch den Umzug aus der Stadt ins Kuhdorf wert. (Das heißt nicht, dass irgendjemand umziehen soll!! Bei uns hat so gepasst, es muss nicht bei allen passen)

    Und noch was: Ich stelle mir für alles mögliche Wecker. Für's aufstehen, für dann wann ich aus der Dusche raussein muss, für dann, wenn die Haare fertig sein müssen, für dann, wenn das Kind geweckt werden muss, für fünf Minuten bevor ich aus dem Haus muss (wenn ich das Kind mitnehme, lieber 10 Minuten früher), für fünf Minuten bevor ich los muss das Kind holen, für wenn die Waschmaschine fertig ist, für wann ich anfangen muss mit Kochen etc. Diese Wecker benenne ich alle entsprechend.

    Ich mache es fast so wie Sissymaus .


    Allerdings habe ich nur ein Kind und einen Mann, der nicht kocht, einkauft oder wäscht. Das mache ich. Dafür kümmert er sich um unsere Finanzen, Versicherungen, Stromanbieter etc. Ich denke, wir haben das im Endeffekt so aufgeteilt, dass jeder das macht, was ihm am leichtesten von der Hand geht.


    Ich plane Samstags morgens gemeinsam mit dem Kind, wann es was zu essen gibt und kaufe das ein. Allerdings koche ich nicht am Wochenende vor, sondern jeden Tag frisch (hab am Wochenende keine Zeit vorzukochen, siehe unten). Bei der Essensplanung behalte ich aber meinen Stundenplan im Kopf, so dass ich an Tagen, an denen ich erst um 5 zu Hause bin vielleicht einfach nur noch Tortellini warm machen muss und die dazugehörige Tomatensauce dann schon am Abend vorher koche. Es ist aber auch kein Verbrechen, da mal auf Pesto aus dem Glas zurückzugreifen. Machmal gibt es auch zwei Tage lang das gleiche Essen (bietet sich besonders bei Eintopf an). Das plane ich dann so, dass das an einem Tag gekocht wird, an dem ich früh zu Hause bin.


    Meinen gesamten Unterricht für die kommende Woche plane ich am Wochenende (oder schon in den Ferien). Was Sonntag Abend nicht fertig ist, wird nicht geplant. Ich bin noch nie Sonntag Abend nicht fertig gewesen.


    Stunden- und Vertretungsplanarbeit mache ich in der Schule in Freistunden (ich fahre auch schon mal auf 8 Uhr hin, wenn ich erst ab 11:30 Unterricht habe), Korrekturen entweder nachmittags oder Abends, wobei dringende Sachen am Stundenplan und Korrekturen das einzige sind, für das ich mich nach 20 Uhr noch an den Schreibtisch setzte.


    Wenn das Kind mal krank ist / die Kita zu, dann springen die Schwiegereltern ein. Damit wir neben den Schwiegereltern wohnen können, sind wir aus der Stadt rausgezogen. Das hat mir erst nicht gepasst (aus der Stadt wegziehen, die Schwiegereltern sind super, das hat mir schon gepasst). Dafür "bebacke" ich mit dem Kind die Schwiegereltern dann hin und wieder mal, da sind alle glücklich.


    Drei bis vier mal im Jahr geht meine Tochte für 4 oder 5 Tage am Stück zu meinen Eltern. Die nehmen sie gerne und sie findet das auch ganz toll. Das war gerade in den Osterferien so, da habe ich dann tatsächlich jeden Tag 12 Stunden am Schreibtisch gesessen (Korrekturen, Stundenplanung, Unterrichtsvorbereitung).


    Ich stehe auch am Wochenende nie nach 6 Uhr auf. Manchmal auch Samstags oder Sonntags schon um 5 Uhr, damit ich am Schreibtisch sitzten kann, während das Kind noch schläft. Wenn es wirklich mal ganz eng wird, stehe ich auch schon um 4 Uhr auf (kommt aber nicht oft vor, vielleicht 3 oder vier mal im Jahr). Zwischen 4 Uhr morgens und 12 Uhr Mittags ist aber auch meine beste Arbeitszeit. Samstags arbeite ich dann z.B. von 5 Uhr bis 8 Uhr, hab dann bis 13 Uhr das Kind, ab 13 Uhr übernimmt mein Mann, dann arbeite ich wieder bis 17:30 Uhr. Dann mache ich Abendessen und übernehme wieder. Sonntags so ähnlich. Das einzige, was bei uns sicher kürzer ausfällt, als bei anderen, ist die "gemeinsame Zeit" (also mein Mann, das Kind UND ich, nicht nur einer plus Kind), wobei wir diese Zeit trotzdem jeden Tag von 18 Uhr bis 20 Uhr haben. Das reicht mir persönlich auch und es findet so gut wie immer statt, weil halt alles durchstrukturiert ist. (Im Urlaub ist das natürlich was anderes)


    Zeug für's Kind und mich lege ich auch Abends schon raus, Brotdose wird abends ausgewaschen und abgetrocknet. Und ich habe jeden Morgen genau die gleichen Abläufe. Da laufe ich schon autmotisch immer ins richtige Zimmer.


    Ich putze nicht selbst. Ich HASSE putzen.


    Genauso wie Sissymaus arbeite ich auch nicht wegen des Geldes (wobei das trotzdem schön zu haben ist), sondern, weil ich arbeiten will. Ich habe daran Spaß. Das kann ich auch gut. Wenn ich nicht arbeiten würde, würde ich auch im Haushalt nur die Hälfte der Sachen schaffen, die ich jetzt schaffe. Ich arbeite gut, wenn alles strukturiert ist und zeitlich voreinander passen muss. Ist das nicht der Fall, wird hier nichts fertig und ich bin voll genervt. So habe ich eigentlich immer gute Laune und empfinde die Zeit mit dem Kind auch als echte Freizeit, weil es ja nicht arbeiten ist. Würde ich nicht arbeiten gehen, würde sich das Kind wie meine Arbeit anfühlen, aber es ist nicht die Arbeit, die ich machen will. Versteht ihr was ich meine? Jetzt ist das Kind eben für mich nicht die Arbeit. Keine Ahnung, ob das für einen Aussenstehenden Sinn macht.


    Für Hobbys bleibt zugegebener Maßen eher wenig Zeit, aber da meine größten Hobbys Kochen (ist eh schon eingebaut), Lesen (mache ich Abends, wenn das Kind im Bett ist) und Motorrad fahren (mache ich auf dem Weg zur Schule) sind, geht auch das.

    Ich glaube, was viele Lehrer*innen mit "Korrekturfächern" meinen, sind "korrekturintensive Fächer". Ich habe mit Mathe neben Englisch ja noch ein zweites Korrekturfach, im dem Sinne, als das ich da immer korrigieren muss, würde Mathe aber nie als Korrekturfach bzw. "korrekturintensives Fach" bezeichnen, weil die Korrekturen im Vergleich zu Englisch halt einfach fast nichts sind.

    Deutsch / Englisch oder Deutsch / 2. FS oder Englisch / 2. FS sind gar nicht so selten.

    Wobei meiner Einschätzung nach gerade die Kombi D / E etwas weniger geworden ist. Wir hatten allerdings gerade wieder ein*e Referendar*in mit der Kombination.

    Das kommt auf den Bedarf deiner Schule an.


    Wenn die Schule z.B. eine eher große Überdeckung in den Fächern Geschichte und Religion hat und es gleichzeitig aber 3 Lehrer*innen mit der Fächerkombination Geschichte/Religion gibt, dann kann es sein, dass einige davon ein paar Stunden geschenkt bekommen, weil man sie halt einfach nicht einsetzten kann. Man würde sie dann natürlich auch in Arbeitsstunden / Lernzeiten etc. einsetzten, aber manchmal reicht auch das dann nicht (bei uns gibt es so einen Fall, allerdings bezogen auf völlig andere Fächerkombinationen, das ist hier nur ein Beispiel).


    Es kann aber sein, dass gleichzeitig alle Lateinlehrer*innen Überstunden machen müssen, weil es viel zu wenig Lateinlehrer*innen gibt. Da würde dann vielleicht überlegt, ob man nicht einen der oben genannte Lehrer*innen in einen Zertifikatskurs Latein schicken könnte. Vielleicht kann einer von denen auch so gut Latein, dass er/sie parallel auch schon Latein unterrichten kann. In der Sek I ist fachfremder Unterricht ja erlaubt.

    Ich habe Mathe studiert, weil ich es in der Schule gut konnte und dachte, es macht Spaß zu unterrichten und vor allem, weil es ein Mangelfach war/ist. Das Mathestudium war eher kein Spaß, aber rückblickend gesehen habe ich total viel gelernt.


    Kombiniert habe ich Mathe mit Englisch (mein absolutes "Herzensfach"). Eine zeitlang habe ich tatsächlich lieber Mathe als Englisch unterrichtet, jetzt ist es wieder umgekehrt. Aber was den Korrekturaufwand angeht, ist Mathe 1000 mal besser, als Englisch. Ich könnte mir nicht vorstellen, Englisch mit Deutsch zu kombinieren, ich würde verrückt (ich bin immer gerne in der Oberstufe, da könnte ich gar nicht mehr als 2 Kurse nehmen, wenn ich D/E hätte und irgendwann auch nochmal schlafen wollen würde. Mit M/E ist das eine ganze andere Sache).


    Ich habe keine Ahnung, wie die Chancen mit D / Geo sind, aber wenn sie nicht bedeutend schlechter als D / E sind, bleib dabei. Auch wenn dir das Englischstudium mehr Spaß machen würden. Mit D/E machst du dich im Endeffekt nicht glücklich.


    Kleine Anmerkung noch zum Hinweis von Flipper79 : Ich stimme absolut zu, dass Vorbereitung von Versuchen ziemlich aufwendig sein muss (kriege das so von Kolleg*innen mit), aber es ist sicher nicht so monoton wie 30 Mal die gleiche (schlechte) Interpretation irgendeines Gedichtes zu lesen, um direkt danach 30 mal die gleiche (schelchte) Intepretation einer Kurzgeschichte zu lesen. Für mich ist Korrigieren wirklich der Horror. Mit ein oder zwei E Gruppen in der Oberstufe ist das kein Problem, da beiße ich mich durch, aber nach den vielen (schlechten) Interpretationen kommen dann halt die Matheklausuren, die deutlich schneller und mit deutlich weniger Kopfschmerzen zu meistern sind. Wenn ich mir vorstelle, nach 60 Englischklausuren kämen 50 Deutsch und nicht 50 Matheklausuren, läuft mir ein Schauer über den Rücken.

    Zudem fanden viele es ungünstig, die nicht nah dran wohnen dann nicht nach der Schule noch etwas zu Hause vorbereiten zu können oder bei Krankheit/ in den Ferien in den Schulort fahren zu müssen.

    Auf Grund der Lage unserer Schule haben wir relativ viel Kolleg*innen, die nicht direkt am Schulort wohnen. Was immer wieder - interessanter Weise nur von kinderlosen Kolleginnen - vorgeschlagen wird, ist die Kinder doch am Schulort in die Kita und ggf. sogar die Grundschule zu schicken. Das hätte tatsächlich den Vorteil, dass manche KuK, die im Moment wegen Öffnungszeiten von Kita oder OGS nicht vor der zweiten und/oder nach der achten Stunde eingesetzt werden könnne, flexibler einsetzten kann. Was aber dann natürlich nicht mehr geht, ist, dass die Kinder mal Nachmittags mit den Freunden aus der Kita / Schule spielen, denn die wohnen dann ja zu weit weg. Aber gut, wenn man keine Kinder hat, bedenkt man das vermutlich auch einfach nicht.


    Ich finde Bolzbold s Vorschlag einer Kita für einen ganzen Schulverbund und das dann als Angebot aber total sinnvoll. Dann hat man (vielleicht) genug Kinder für eine (oder sogar mehr, je nach Größe der Stadt) Gruppen und die Lehrer*innen wissen dann (hoffentlich), dass sie in der Kita einen Betreuungsplatz sicher haben, auch wenn es mit der Kita am Heimatort nicht klappt. Meine Tochter geht in eine Kita, die zum Teil zu einem öffentlichen Träger gehört und zum Teil Betriebskita eines ortsansässigen sehr großen Unternehmens ist. Das Unternehmen hat einen bestimmten Prozentsatz an Plätzen, der für Mitarbeiterkinder reserviert ist. Werden die nicht durch "Unternehmenskinder" gebraucht, werden sie durch Kinder, deren Eltern dort nicht arbeiten, aufgefüllt. So ein "Auffüllkonzept" könnte man ja vielleicht auch für eine Kita eines Schulverbundes einführen.

    Nein, man sollte soviel Rückgrat besitzen, keine Stelle anzutreten, wenn man bereits schwanger oder fleißig am Probieren ist.

    Den ersten Teil kann ich IM ANSATZ nachvollziehen, auch wenn ich die Einstellung falsch finde. Nur weil man schwanger ist, ist man nicht arbeitsunfähig. Ja, dann fehlt man eine Zeit danach, aber im wahrsten Sinne des Wortes: "that's life". Soll denn der Mann, mit der schwangeren Frau, der auch in Elternzeit gehen möchte, auch auf eine Stelle verzichten? Dann haben beide keine Arbeit und kein Einkommen, weil sie "Rückgrat haben".


    Der zweite Teil ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Was ist, wenn es 4 Jahre dauert, bis es klappt? Soll man dann als Frau die 4 Jahre lang nicht arbeiten?


    Was ist, wenn man eine Stelle antritt, aber geplant hat, drei oder vier Jahre später in Elternzeit zu gehen (Mann, Frau, Divers)? Soll man dann auch so viel Rückgrat haben, die Stelle nicht zu nehmen, weil man dann eventuell für 2 Monate bis 3 Jahre in Elternzeit ist?


    Ja, es gibt Fälle, die sind für alle Koleg*innen doof. So richtig doof. Und ja, diese Fälle gibt es oft. Aber dafür kann man doch nicht alle Frauen zwischen 20 und 48 diskriminieren. Die einfachste Art und Weise damit umzugehen wurde schon genannt: Genug Lehrer*innen einstellen, damit Elternzeiten abgedeckt werden können.

    Für die "freie Wirtschaft" braucht man eine andere Lösung, aber hier geht es ja erst mal um Schule.

    Ist das denn so falsch?

    Klar, trifft ganz sicher nicht auf jeden zu, aber der Anteil an Frauen, die nach der 1. Schwangerschaft ein paar Tage wieder am Arbeitsplatz auftauchen und dann die 2. verkünden, ist schon verdammt hoch. Ich meine das nicht wertend, aber ich verstehe jeden Arbeitgeber, der diesen Mitarbeiterinnen nicht gerade wichtige Projekte oder verantwortungsvolle Positionen anvertraut.

    Ich bin genau 11 Monate nach der Geburt von Kind 1 in Vollzeit zurück gekommen. Das hatte ich vorher angekündigt. Ich habe kein weiteres Kind bekommen (das habe ich der SL mit Begründung, direkt nach meiner Rückkehr gesagt, hätte ich nicht gemusst, habe ich aber gemacht) und bin trotzem erst mal an einigen Stellen massiv übergangen worden (hier gehe ich jetzt absichtlich nicht weiter ins Detail). Das beruht auf solchen Einstellungen wie deiner, auch wenn die nicht wertend sind.

    Was sich aber nicht verändert hat: es sind zu fast 100% die Mütter, die beruflich zurückstecken und dadurch erhebliche Nachteile auf sich nehmen, wenn Kinder kommen.

    Das ist Tatsache und eine Unverschämtheit. Und das nicht nur freiwillig. Frauen werden ja auch vom Arbeitgeber und von Kollegen als "wird eh wieder schwanger / fehlt ständig wegen kranker Kinder" abgestempelt, so bald das erste mal eine Schwangerschaft sichtbar ist.

    mehrere haben sich gegenseitig versichert, wie lächerlich die Mütter sind, die Dinkelkekse mit Ahornsirup backen (als Synonym für extremes Gesundheitsbewusstsein) und wie doof es aber ist, wenn jemand ungefragt kundtut, dass Stillen das Beste fürs Kind sei

    Das würde ich gar nicht so sehen. Es ging hier eher um den Erfahrungsaustausch und manchmal tut es einfach gut zu hören, dass man eben nicht die einzige Mutter ist, die zu hören bekommen hat, dass es absolut fatal ist nicht (oder auch zu lange) zu stillen. Oder, dass es auch andere Mütter gibt, die es ok finden, ein fast 6 jähriges Kind mit dem Fahrrad ums Haus fahren zu lassen, ohne, dass man dabei steht.


    Diese Art von Müttern scheint sich hier zu sammeln. Meine Vermutung ist, dass das daran liegt, dass die Mütter von jüngeren Kindern, die hier schreiben, zum größten Teil Mütter sind, die eher früh wieder angefangen haben zu arbeiten und diese Art von Mütter oft mit den Kindern anders umgeht, als Mütter, die zu Hause bleiben, bis das jüngste Kind 12 ist oder so (absolute Generalisierung, dessen bin ich mir bewusst). Ich sage nicht, dass die Mütter, die mit ihren Kindern ganz anders umgehen, als ich mit meinem Kind umgehe, schlechtere (oder bessere) Mütter sind als ich. Das kann ich nicht beurteilen. Ich sage aber, dass es mich nervt, dafür verurteilt / bemitleidet oder sonst was zu werden, dass ich z.B. arbeiten gehe oder nicht gestillt habe (warum auch immer) oder mein Kind auf dem Spielplatz klettern lasse, während ich an der Seite sitze und ein Buch lese. Die Mütter, die hier geschrieben haben, scheinen alle ähnliche Erfahrungen gemacht zu haben. Und zu sagen "mich nerven manche (nicht alle) Spielplatzmütter" ist was anderes, als zu sagen "alle Mütter, die ihre Kinder (nicht) stillen sind doof". Ich glaube, der Grundtenor ist hier eher "jeder so, wie es zur eigenen Familie passt, aber nicht andere verurteilen, für das, was sie anders machen, als man selbst".

    Ob man nun stillt oder nicht und wie lange muss man doch selber wissen. Ich konnte aus medizinischen Gründen nicht stillen. Fand ich nicht schlimm, hab ich mir nichts bei gedacht. Die Hebamme hat das kommentiert mit "es gibt sehr gute Babymilch, davon wird das Kind auch groß", die Kinderärztin hat eine bestimmte Milch empfohlen, die sehr gut gepasst hat.

    Aber einige (nicht alle) andere Mütter haben ein wahnsinniges Drama drum gemacht und mir immer erzählt, was ich alles verpassen würde und wie schlecht das für das Kind sei und wie sehr das Kind und ich ihnen leid tun würden.


    Ob man nun VZ, TZ oder gar nicht arbeitet muss man auch selbst entscheiden, nur sollte man nicht andere ständig belehren wollen. Es muss halt einfach passen.

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