Ich habe Englisch und Mathe auf Gymnasiallehramt studiert. Bezeichnen würde ich mich ohne wenn und aber als Anglistin (habe dort meine fachwissenschaftliche Masterarbeit geschrieben), aber eher nicht als Mathematikerin. Ich habe mehr Ahnung von Mathe, als viele andere und kann das Fach bis zum Abi unterrichten. Auch Studienanfänger:innen kann ich sicher weiterhelfen, aber damit hört es in Mathe auch irgendwann auf. In Englisch kann ich deutlich mehr. Liegt mir mehr, hat mir auch mehr Spaß gemacht. Nachdem ich mich wie bekloppt durch Mathe durchgebissen hatte, wollte ich meine Abschlussarbeit dann auch fachwissenschaftlich in Englisch schreiben, weil ich wusste, dass ich das am besten kann (auch besser als z.B. Päda oder Mathe- oder Englischdidaktik) und, weil ich dachte, das macht am meisten Spaß. Und ich hatte Spaß und zwar so richtig.
Was ich auf keinen Fall könnte: Schüler:innen der ersten Klasse alphabetisieren. Ich hätte keine Ahnung, wie das geht. Ich habe mich, da meine Tochter damit unterrichtet wird, in ReLv eingelesen. Erscheint mir schlüssig. Um das aber unterrichten zu können, bräuchte ich DEUTLICH mehr, als mich in das eine Themenfeld einzulesen (und die wirklich gute Elternfortbildung der stellv. Schulleiterin der Schule meiner Tochter).
An Geduld würde es mir übrigens auch mangeln. So niedlich ich Erstklässler auch finde, so sehr würden sie nach 10 Minuten schon meine Nerven strapazieren.
Erzählt euch doch nicht ständig gegenseitig, was ihr mehr können müsst, als andere. Nehmt es doch einfach hin, dass es für unterschiedliche Schulformen und -stufen unterschiedliche Anforderungen in allen Bereichen gibt.