Beiträge von Yubel

    Hallo,

    ich schreibe den Inhalt meiner geplanten Unterrichtseinheit auf und notiere die Hausaufgaben. Sich wiederholende Stunden (ich mache in einer Deutschstunde zum Beispiel Wiederholung und Stärkung von Kompetenzen) notiere ich dann immer gleich. Bei Themen, die mehrere Stunden dauern, notiere ich dann den jeweiligen Stand. Das sieht in Deutsch zum Beispiel so aus:


    - "das" und "dass" (ein Thema)

    - Kompetenztraining (ein sich wöchentlich wiederholendes Thema)

    - Kurzgeschichten erschließen (1/2) (ein Thema, das sich auf verschiedene Stunden aufteilt)

    Das ist Standard an bayerischen Mittelschulen. Als Klassenlehrer unterrichtet man so viele Fächer wie möglich in seiner Klasse, unabhängig davon, welche man studiert hat.

    Auch in Niedersachsen ist beispielsweise die Anzahl der Stunden in der eigenen Klasse für einige Schulformen per Erlass geregelt. Das führt zu fachfremden Unterricht. Das hat meiner Meinung viele Vorteile, wie mehr Stunden in der eigenen Klasse, die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung und die Erweiterung des persönlichen Horizonts.


    Ich denke auch, dass die eigene Anschaffung die einfachste Lösung wäre. Es kann hilfreich sein, sich einen persönlichen Fundus anzulegen, wenn auch auf eigene Kosten. Immerhin verdienen wir auch genug Geld, da können wir vielleicht auch mal etwas investieren. Und wenn Dich dann mal eine Kollegin oder ein Kollege um Material bittet, kannst Du dann hilfreich zur Seite stehen - aber das ist nur meine Meinung.

    In der Oberstufe könnten (und sollten) alle EWH am Ende eine gute Grundlage für das Wiederholen. Da ich natürlich in den Klausuren nur das erwarte, was wir im Unterricht gemacht haben, sollte mein EWH ein Spiegel der Lernzettel der SuS sein, aber ich weiß auch, dass es bei einigen SuS eher umgekehrt ist (wobei DIESE SuS oft die Klausurmappe nicht vollständig haben :D )

    Das klingt mit Blick auf die Abiturvorbereitung sinnvoll. Auf diese Weise können Themen gezielt eingeübt werden. Ich teile den Merkzettel eine bis zwei Wochen vor dem Termin der Klassenarbeit aus und bespreche ihn. Bei Iserv habe ich dann die wichtigen Arbeitsblätter und Übungsaufgaben mit Lösungen hochgeladen. Wer das üben möchte, kann das dann tun. Der Erwartungshorizont dient mir dann nur noch zur Unterrichtsplanung und Bewertung der Klassenarbeiten.

    Hallo,

    Deine Art zu schreiben finde ich angesichts Deiner Situation vorbildlich! Du gehst sehr reflektiert mit Deiner Lage um.

    Meiner Meinung nach gibt es schon Dinge, die Deine Lage verbessern könnten: Du könntest im Kollegium hospitieren, sofern das möglich ist, vielleicht auch fachfremd. Eventuell hilft es, vor den Hospitationen Beobachtungsschwerpunkte festzulegen, wie etwa die Einteilung der Zeit, die Differenzierung, oder die Phasierung der Stunde.

    Eine andere Möglichkeit wäre, mit anderen Referendaren zu sprechen und (vielleicht auch alltägliche) Stunden gemeinsam zu planen. Vielleicht bilden sich dadurch auch Planungsroutinen. Zur Unterrichtsplanung gibt es auch viel Literatur. Ich bin gerade nicht zu Hause, solltest Du aber später Interesse haben, schreibe mir einfach, dann schicke ich Dir die Literaturangaben.

    Dass die Situation insgesamt im Referendariat dieser Zeit nicht einfach ist, kann ich gut überstehen. So Mancher nimmt gerade in Zeiten des Distanzlernens mehr Arbeit als sonst mit nach Hause. Umso wichtiger sind Zeiten, in denen Du Dich entspannst und zur Ruhe kommst. Aber das weißt Du wahrscheinlich schon.

    Schließlich kann es sein, dass Du tatsächlich pausieren kannst. Das ist abhängig vom Bundesland. Gegebenenfalls ist für die Unterbrechung ein Beratungsgespräch mit der Seminarleitung verpflichtend.



    Eine kleine persönliche Anmerkungen noch, die Du aber auch überspringen kannst:

    Ich war in meinem Vorbereitungsdienst in einer ähnlichen Situation und mit "mangelhaft" vorbenotet. Deswegen kann ich gut verstehen, wie es Dir geht. Ich drücke Dir die Daumen, dass es gut endet!

    Hallo,

    ergänzend dazu gibt es im "Leitfaden Corona-Schule Update" eine Liste mit Vorschlägen zur alternativen Leistungsbewertung: https://www.mk.niedersachsen.d…ues-schuljahr-190409.html

    Hallo Salzkristall,

    ein wahrscheinlich sehr guter bis guter Master ist schonmal eine gute Voraussetzung. Auf so eine Leistung kannst Du stolz sein! Ich empfehle Dir, es tatsächlich mit dem Referendariat zu probieren: Erstens bringst Du durch Deinen Abschluss eine gute Voraussetzung mit. Du hast Dich in Deine Fächer eingearbeitet und durch Dein Studium gezeigt, dass Du Dich in neue Inhalte einarbeiten kannst. Solltest Du nun tatsächlich Romane von Goethe oder Schiller unterrichten, magst Du davon nicht überzeugt sein, kannst dazu aber recherchieren und Dich vorbereiten. Zweitens sind Deine Praktika in Ordnung gewesen: Sofern Du dort nicht gemerkt hast, dass das gar nichts für Dich ist, gibt es eigentlich keinen Grund, daran zu zweifeln. In Deinem Fall waren die Schulen zufrieden, insofern scheinst Du nicht ganz ungeeignet zu sein. Drittens ist Deine Situation nun mal so, dass der Eintritt in das Referendariat leichter sein könnte, als die Suche nach einer Ausbildung. Unabhängig von einer späteren Verbeamtung bietet Dir das Referendariat die Möglichkeit, Dich wirklich auszuprobieren. Vielleicht kannst Du auch erst dann wirklich sagen, dass es etwas für Dich ist, oder nicht. Aber es gar nicht erst zu versuchen, nimmt Dir die Chance, schon bald etwas an Deiner Situation zu ändern.


    Niemand verlangt von Dir, alle Inhalte, die Du unterrichtest, zu mögen. Auch in den eigenen Fächern gibt es Themen, die man tatsächlich nur behandelt, weil es die Vorgaben eben erfordern. Umgehen kann man das meiner Meinung nach nicht, wohl aber so methodisch aufbereiten, dass es doch etwas "Spaß" macht.

    Hallo,

    gerade im Vorbereitungsdienst und im Referendariat gibt es meist seminarinterne Vorgaben zur inhaltlichen Planung des Unterrichts. Diese sind teilweise als Konzept oder Handreichung auf den Homepages der Seminare veröffentlicht und könnten einen ersten Anhaltspunkt zur Verbesserung sein. Ebenso besteht vielleicht die Möglichkeit, zu hospitieren, wie es bereits vorgeschlagen wurde. Schließlich gibt es die Möglichkeit, sich mittels Fachliteratur Wissen zur Unterrichtsplanung anzueignen. Hierzu gibt es verschiedene Beiträge, die vielleicht hilfreich sind.

    Hallo,

    ich finde die Versionen "Lehra", "Lehrx" und "Lehr@" auch nicht schlecht, dann hätten wir noch was zu lachen.

    Diese Endungen sind im Übrigen nicht erfunden, sondern aus dem "Leitfaden für feministisches Sprachhandeln" (Ausgabe von 2014) der gleichnamigen Arbeitsgruppe der Humboldt-Universität zu Berlin entnommen. Die Arbeitsgruppe ist inzwischen aufgelöst, die Homepage offline, aber der Leitfaden ist immer noch lesenswert, wenn man sich amüsieren möchte, oder sich dafür interessiert: http://www.genderundschule.de/…B9264EFD23A9DC517A97DB7CF

    Hallo,

    mit dem Zitat zu den Einstellungschancen beziehst Du Dich wahrscheinlich auf das Hessische Kultusministerium, deren Internetauftritt dies veröffentlicht hat: https://kultusministerium.hess…sicht-einstellungschancen. Zwar räumt diese Seite die guten Einstellungschancen den Fächern Physik, Chemie, Kunst, Musik, Englisch und Mathematik zu, jedoch könntest Du auch mit Deinen Fächern von den guten Chancen profitieren, zumal umgekehrt auch in der Prognose nicht vor Deinen Fächern und/oder Deiner Fächerkombination ausdrücklich gewarnt wird. Dies geht auch aus einer Mitteilung der GEW Hessen hervor: https://www.gew-hessen.de/vero…a5a0bd933089a7b5b33e79ed2.


    Das Folgende ist nur eine persönliche Anmerkung von mir, die Du auch überspringen kannst: Ich empfehle Dir, das Studium mit den Fächern zu absolvieren, die Dich interessieren: Zum Einen dient das Studium primär der eigenen Bildung und Persönlichkeitsentwicklung und nicht dem Ziel, es in Geld zu konvertieren. Zum Anderen unterrichtest Du ohnehin in einigen Fällen Fächer fachfremd, vielleicht auch die Fächer, denen in der Prognose eine gute Einstellungschance vorhergesagt wird. Insofern kannst Du Dich erstmal auf Dein Studium konzentrieren und vielleicht, falls es Dich interessiert, mal im Studium eine fachwissenschaftliche und/oder fachdidaktische Lehrveranstaltung zu den Fächern mit guten Einstellungschancen besuchen, beziehungsweise während eines (freiwilligen) Schulpraktikums in diesen Fächern hospitieren, um später vielleicht zu sagen, dass Du teilweise mit diesen Fächern vertraut bist und diese unterrichten möchtest, sofern an der Schule Bedarf besteht.

    Hallo,

    zumindest den Mut, an einer Schule ein Praktikum zu absolvieren solltest Du mitbringen. Dazu ist hier auch schon alles gesagt worden - aber ich möchte nochmal betonen, dass vor allem die ersten Unterrichtsversuche sehr ertragreich sein können, wenn die Lehrkraft, in dessen Klasse Du unterrichtest, Dir gezielt Rückmeldung zu Schwerpunkten geben kann, die Ihr im Vorfeld auswählt. Bedenke auch, dass Du, im Gegensatz zum späteren Vorbereitungsdienst, noch mehr Raum für Fehler hast und an keine Planung im Sinne eines Unterrichtsentwurfs in einer vorgefertigten Struktur gebunden bist, was Dir mehr Freiheit gibt. Solltest Du Dir dann vorstellen können, diese Arbeit auch langfristig zu machen, dann ist das schon mal was.


    Das Folgende ist nun aber auch nur eine persönliche Anmerkung, die Du auch gerne überspringen kannst: Ich glaube, dass man sich als "Lehrerpersönlichkeit" noch entwickelt, wahrscheinlich das ganze Arbeitsleben lang. Da ich gerne nach Fachliteratur greife, möchte ich hier noch einen Titel nennen, der Dich vielleicht (auch später mal) interessieren könnte: Meyer, Barbara: Rhetorik für Lehrerinnen und Lehrer. Basel/Weinheim 2014.

    Ich habe die Mathekollegin gefragt, da hat er wenig analytische Probleme. Am Sprachverständis kann ich mit ihm arbeiten, er ist auch fleißig ist und will die Sprache lernen. Ich habe mit der Klasse "Das Brot" von Borchert gelesen. Sprachlich ist der Text m.E. durchaus geeignet für eine 10. Realschulklasse, inhaltlich konnte er den Text auch rezipieren, aber bei der Deutung drehte er sich nur im Kreis.


    Warum akzeptiert die Frau die Lüge des Mannes? Weil sie wieder ins Bett will. Warum lügt der Mann die Frau an? Weil er wieder ins Bett will.


    Die Funktion der Lüge war ihm völlig schleierhaft.

    Hallo,

    wenn der Schüler den analytischen Teil der Interpretation bewältigt, ist das schon ziemlich gut, finde ich. Auch die inhaltliche Wiedergabe des Textes, die auch schon eine Art Interpretation darstellt, zu schaffen, ist eine tolle Leistung. Für die Deutung des Textes könnte man neben der Interpretationshypothese überlegen, ob man nicht einen handlungs- oder produktionsorientierten Ansatz wählen könnte, sofern der Schüler damit klar kommt. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte man Hypothesen vorgeben, von denen der Schüler eine passende ankreuzen und Belege am Text suchen muss. Das sind aber nur Vorschläge aus der Hauptschule.

    In Niedersachsen gibt es in den curricularen Vorgaben für die Hauptschule für den Fachbereich GSW drei Stunden für Geschichte, Politik und Erdkunde. Dabei obliegt den Schulen, ob sie die Fächer blocken und nacheinander abarbeiten, oder alle drei Fächer jeweils stundenweise unterrichten. Durch das Klassenlehrerprinzip liegen meistens auch alle drei Fächer (vier, wenn man Wirtschaft mit dazunimmt) bei einer Lehrkraft. Das bringt mir zum Beispiel drei Stunden in meiner Klasse.

    Meinen (vorläufigen) Stundenplan habe ich nun doch schon erhalten - "Änderungen vorbehalten", wie unser Stundenplaner schrieb - und werde mich dementsprechend vorbereiten, wobei ich Gruppenarbeiten wahrscheinlich erstmal außen vor lasse. Die Info, ob wir überhaupt Partner- und Gruppenarbeiten machen dürfen, und andere den Unterricht betreffende Mitteilungen werden wir wohl erst am Montag vor Schulstart - also heute in zwei Wochen - auf den dann angesetzten Dienstbesprechungen von der SL bekommen.

    Bislang gibt es bei uns die Fach- und Klassenzuteilungen. Damit kann ich schon mal alles planen. Mit kooperativen Lernformen habe ich mich seit dem Shutdown zurückgehalten, würde mich aber angesichts der gelockerten Abstandsregelung zwischen Schülerinnen und Schülern freuen, bald wieder mit Partner- und Gruppenarbeiten zu beginnen.

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