Ich könnte mir einen dualen Master vorstellen, ähnlich wie es dies aktuell für einige Mangelfächer im BK-Bereich in NRW schon gibt. Vom ersten Semester an kann ich mir das nur schwer vorstellen. Da wird an vielen Stellen gar nicht ausreichend Fachwissen da sein, um die Inhalte überhaupt vermitteln zu können.
Grundsätzliche denke ich eher, dass im Bereich Lehramt die Fachdidaktiken praxisorientierter arbeiten müssten.
Ich meine, ich habe selbst einige Jahre dort gearbeitet und mit dem Blick aus der Praxis muss ich sagen, war das an vielen Stellen soweit weg von Schule. Was nicht heißt, dass didaktische Modelle, Konzepte etc. unnötig sind. Die finde ich trotzdem wichtig und haben mir persönlich auch total geholfen, Unterricht zu entwickeln. Aber genau daran fehlt es eben oft in der Lehramtsausbildung, wirklich Unterricht zu entwickeln, mit der Theorie zu arbeiten und dies auch ausprobieren zu können. Und da ist wieder das Problem von großen Vorlesungen oder Seminaren, wo eine solche Verzahnung gar nicht möglich ist. Wir haben damals in der Fachgruppe Seminare entwickelt, in denen wirklich Unterricht oder Workshops konzipiert wurden von den Studis und wir haben dann Schulklassen ins Labor eingeladen, mit denen dieses teilweise mehrfach ausprobiert werden konnte. Also reflektiert, überarbeitet etc. War viel organisatorischer Aufwand, aber die Rückmeldungen waren sehr positiv. Die Schulen hatten mal einen Einblick in Themen, die im Unterricht nicht so Platz hatten und die Studis haben ebenfalls viel mitgenommen. Aber das funktioniert eben nicht in einem Seminar mit 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Und irgendwie müsste auch mehr von der Praxis wieder in die Fachdidaktiken. Es gibt zwar immer ein paar Abordnungsstellen, aber nach meinem Erleben aus der Uni gibt es auch dabei wenig Raum, wirklich auch Praxis aus der Schule in die Universität zu bringen. Dafür ist die Forschung dann doch an vielen Stellen wieder ein ganz eigener Kosmos.
Ich würde gerne manchmal beides machen, meinen alten und meinen jetzigen Job