Beiträge von Quebec

    Ich denke, eine differenzierte Diagnose und professionelle Hilfe sind das A&O. Alle Beteiligten sollten aufgeklärt werden und auch Unterstützung im Umgang mit den betroffenen Kindern erhalten. Sonst benehmen wir uns alle wie in den 60ern. Denken, das Kind bräuchte mal eine strengere Erziehung und klare Regeln, man dürfe ihm nicht alles durchgehen lassen usw. Die Lehrkräfte müssen mit ins Boot geholt werden, mit den Eltern zusammenarbeiten. Bei meinem jetzigen autistischen Schüler ist es so, dass er auch erst nach 2 Jahren oder so, eine richtige Diagnose hat, Therapie erhält, die Eltern erhalten Unterstützung, gehen offen mit der Situation, haben gleich mit mir das Gespräch gesucht und die Familie hat sich nun sozusagen bei den Mitschülern und Eltern geoutet. Alle gehen offen damit um. Ich finde es einen guten Weg.

    Das hört sich sehr positiv an.

    In Beitrag 80 lese ich:

    Ich lese ich nicht, von wem getestet wurde.

    Ich lese, dass nicht auf ASS getestet wurde; ich lese aber nicht, worauf dann.

    Ich lese, dass die Konsequenz war, dass nach § 45 (welches Gesetz?) eine Schulbegleitung genehmigt wurde. Ich lese aber nicht, was das diagnostische Ergebnis des Tests war.

    Das ist korrekt. Liest du hier nicht. Werde ich hier auch nicht posten. Ich muss mich doch jetzt hier nicht allen ernstes rechtfertigen? Was soll das? Entweder du glaubst mir, oder du lässt es.

    Du kannst herauslesen, dass das Kind im jungen Alter getestet wurde von Stelle x und nun noch einmal getestet wurde von Stelle y. Es gibt ein Ergebnis von Stelle x, die damals was Anderes diagnostiziert hat und nun wurde das Kind auf Drängen der Schule an Stelle y verwiesen (mit über einem Jahr Wartezeit übrigens) und da steht das Ergebnis der Testung bald fest.

    Ich habe nach RAT gefragt, was wir im Umgang mit diesem Schüler/ der Schülerin unternehmen können. Ich habe viele Ratschläge / Ideen bekommen, für die ich euch allen sehr dankbar bin.

    Von meiner Seite aus kann der Beitrag hier gerne geschlossen werden. Es macht es nicht besser, wenn ich jetzt in einer Tour Details preisgeben soll. Das werde ich nicht tun.

    Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was du hören willst. Du scheinst das Bedürfnis zu haben, dich gegenüber jedem Beitrag hier rechtfertigen zu müssen. Geht es denn um irgend eine Art von Lösung?

    Ja klar geht es mir um eine Lösung. Ihr habt mich ja hier ALLE darin bestätigt, dass bei uns schulisch (von oben) etwas nicht gut läuft . Ihr habt mich ALLE darin bekräftigt, dass wir mehr fordern dürfen und uns weniger (bis nichts) gefallen lassen dürfen. Ihr hattet tolle Ideen mit der KK durch die Kl-Lehrer, der Anzeige und noch einiges mehr. Also DANKE nochmal an dieser Stelle.

    Also von meiner Seite aus ist alles tutti :). Ich habe lediglich versucht zu erläutern, was bei uns warum nicht läuft. Dass ich damit nicht einverstanden bin, WIE es läuft, hat man ja hoffentlich raushören können.

    Ich gehe neu gestärkt an die Sache ran und werde euch auf dem Laufenden halten.

    Und?

    Nix und. Ich schreibe nur, was die Eltern fürchten. Mir soll das egal sein. Ich möchte in Ruhe unterrichten können und dass das Kind ENDLICH Hilfe bekommt. So kann es nicht weitergehen.


    Mal eine andere Frage: kennt ihr in NRW Schulen, die auf ASS spezialisiert werden und wo das Jugendamt eventuell die Unterbringung bezahlt?

    Weiß ich, dass es nicht von Konsequenzen entbindet. Ich meine eher, dass die Eltern sich sträuben, eine offizielle Diagnose zu erhalten da sie fürchten, ihr Kind würde ewig den "ASS-Stempel" tragen.

    Haben denn wenigstens erzieherische Gespräche mit dem Schüler und der Klassenleitung und im nächsten Schritt auch der Abteilungsleitung stattgefunden?

    Nach diesen Gesprächen ist der nächste übliche Schritt ja die Konferenz, die von der Klassenleitung einberufen werden kann, falls der Schüler gegen die vereinbarten bzw abgesprochenen Regeln verstößt.

    Wir haben mit den erzieherischen Gesprächen nach der 6. Stunde (dazu wurde natürlich offiziell und schriftlich eingeladen) gute Erfahrungen gemacht. Die angekündigten Konsequenzen müssen aber auf jeden Fall durchgezogen werden, falls die Regeln verletzt werden. Sonst verpufft der Effekt dieser Gespräche.

    Jede Menge Gespräche. Jede Menge Kontakt mit der Klassenleitung, die wirklich sehr aktiv ist.

    Vielleicht des Rätsels Lösung: das Kind hat eine „Verdacht auf ASS“ Diagnose, die kann vom Kinderarzt oder auch schon von einem SPZ sein. Die reicht schon für so einige Anträge. Bis zur endgültigen Diagnose vergeht auch schon mal ein Jahr, denn so lange wartet man auf Termine. Und wenn die einen Eltern nicht scharf auf Termine sind, vergeht noch mehr Zeit.

    So ist es. Danke dir. Ich mag es echt nicht, wenn man mir das Geschriebene hier nicht abnimmt. Die Eltern waren jahrelang nicht zu einer "richtigen" Testung auf ASS zu bewegen. Ich denke, weil sie irgendwie Angst haben, was da rauskommen wird. Das hat ja auch Konsequenzen...

    Ne, also ne, das hat einem Amt noch nie gereicht. Das glaube ich dir einfach nicht.

    Und selbst wenn oder wenn nicht: Woher willst du denn das wissen?

    Ganz einfach: es gibt eine Schülerakte. Und es gibt einen Sonderpädagogen, der engen Kontakt zu den Eltern hat. Die Eltern haben eine Schweigepflichtsentbindung unterschrieben. Wie ich weiter oben schon geschrieben habe: das Kind wurde getestet (das war mich aber vorher nicht klar) aber nicht auf ASS sondern aufgrund von anderen Auffälligkeiten und da ist eben schon vor Jahren rausgekommen, dass das Kind eine Schulbegleitung braucht und auch bekommen hat

    Ja, das ist in der Tat eine Idee. Dass die KL einlädt. Ich werde sie darauf ansprechen

    Ich habe heute nochmal nachgefragt. Das Kind ist im ersten Schuljahr bereits getestet worden. Nicht auf ASS aber da gab es andere Auffälligkeiten. Und eben aufgrund dieser Auffälligkeiten ist nach § 45 (?) zu einer Begleitung geraten worden bzw. diese ist genehmigt worden.

    Ja, du hat Recht. Es hat noch keine Konferenz stattgefunden. Da gibt es einen Grund, den kann ich nur per PN nennen.

    Und zu deinem dritten Punk: wir Lehrer haben eine Idee, was wir machen können / wollen. Reicht das? Ich denke, den Rest kannst du dir denken

    Nein, wir unterrichtenden Lehrer in der Klasse sehen das auch nicht anders als du. Es kann nicht sein, dass dieses Kind eine Extrawurst bekommt. Und egal ob mit oder ohne Diagnose: Schulregeln gelten für alle Kinder

    Ich danke euch alle für euren Input. Wir als unterrichtende Kollegen sehen es genauso wir ihr. Dass ich so verzweifelt bin liegt daran, dass uns aktuell die Unterstützung bei diesem Kind fehlt. Also Unterstützung auf höchster Ebene in der Schule... Die Eltern sind leider ein Totalausfall. Mehr mag / kann / darf ich hier nicht schreiben.

    Ihr habt mir nochmal Mut gegeben, das nicht alles so hinzunehmen, wie es jetzt läuft.

    Der Lehrerrat ist involviert, das mit der Anzeige werde ich angehen und dann werden wir uns wohl gemeinsam zusammenschließen mit den unterrichtenden Lehrkräften.

    Wie bereits mehrfach erwähnt, kann ich hier nicht alles hinschreiben da ich nicht weiß, ob nicht eventuell auch ein Elternteil mitliest.

    Ich werde meinen Ausgangspost nun löschen, um zu vermeiden, dass man mich direkt erkennt.

    In meiner Welt: Autismus-Spektrums-Störung.

    Ob der TE das damit meint, weiß ich nicht. Ob er es selbst weiß, weiß ich auch nicht. Denn es handelt sich ja offenbar um eine sog. "Lehrerzimmer-Diagnose". Auch "Flurfunk-Diagnose" genannt. Praktisch, spart dir den Kinder- und Jugendpsychiater, das Jugendamt und die Schulbegleitung arbeitet umsonst.

    Der / die TE meint genau das damit: Autismus-Spektrum-Störung. Und nein, offiziell weiß ich es nicht. Aber wir haben eine Sonderpädagogin, die extra abgeordnet ist, wir haben Kontakt mit dem Autismus-Beauftragten der Region / des Kreises , der regelmäßig in unsere Schule kommt. Reicht dir das als Entkräftigung? Und es ist keine reine Lehrerzimmer-Diagnose. Ich finde es sehr anmaßend von dir, das "Problem" jetzt so kleinzureden oder uns als Kollegium zu unterstellen, dass WIR die Diagnosen stellen. Machen wir nicht. Du kannst mir glauben, dass wir die richtigen Leute im Boot haben (siehe meine ersten Beiträge).

    Quebec zieht bitte einfach die Ordnungs- und Erziehungamassnahmen hart durch und zeigt Beleidigungen an.


    Solange da keine Diagnose steht, können die Eltern sonst wie auf ASS vermuten und auch schon zurücklehnen weil ihr das mit euch machen lasst. Erhöht den Leidensdruck auf die Eltern, schon alleine um eine Diagnose zu bekommen sie offiziell bestätigt ist und mit der ihr als Schule dem Kind ganz anders helfen könnt/müsst.


    Die Überlastungsanzeige macht nur richtig Sinn wenn ihr mit mehreren Kollegen diese stellt. Nur so kommt die nächst höhere Instanz in die puschen.

    Es gibt halt noch einen anderen Grund, der es erheblich erschwert. Den kann ich hier nicht schreiben. Bei Interesse gerne PN.

    Danke, du sprichst mir aus der Seele. Der letzte Abschnitt trifft es auf den Punkt. Sehe ich ganz genauso. Sehen meine Kollegen genauso.

    Eine Frage habe ich zum Strafantrag. Das geht auch bei einem unter 14jährigen? "Einfach so"? Ich bin davon ausgegangen, dass das nicht möglich ist. Danke für den Tipp.

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