Lieber Bolzbold,
herzlichen Dank für Ihren pädagogisch fundierten Beitrag, der den Nagel auf den Kopf trifft.
Zitatsinfini schrieb am 03.02.2007 21:54... sondern darum, dass die schüler merken, dass es sich lohnen kann im unterricht aufzupassen und mitzuarbeiten.
du meinst, wenn ich dich richtig verstehe, dass mein positves (verbales) feedback an dieser stelle reichen muss. und zwar weil DU das problem mit dem haribo-zeugs hattest.
Bolzbold berichtet nicht von einer Singularität, sondern argumentiert mit dem Modell des klassischen Konditionierens, das er empirisch an einem eigenen Beispiel belegt. Das ist überzeugend und richtig; welches Konzept steht denn bei Ihnen im Hintergrund?
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klar kann ich sagen, dass die sus was gut gemacht haben. vielleicht reicht das auch. aber ich habe vor am montag die klasse zu befragen, wer sich bei mir im unterricht die angkündigte kleinigkeit verdient hat. und ich garantiere dir, dass die klasse sehr genau weiß, welcher ihrer kameraden das war. das bedeutet in dem fall lob und anerkennung von mir und von den mitschülern. und ich finde, das ist allemal mehr wert als vereinzeltes positives feedback.
Das macht Ihre Vorgehensweise nur noch schlimmer: Natürlich sollen sich Schüler gegenseitig Rückmeldung geben können. Es ist aber IHRE Aufgabe, die Leistung der Schüler zu bewerten, schließlich handelt es sich hier um eine (überaus diffizile) Kernkompetenz ihres Berufs.
Nach meiner Erfahrung werden mit großer Sicherheit nur absolute Leistungen bewertet. Lob verdienen aber auch relative Leistungen (z.B. Verbesserungen von 5 auf 3,5 im Mündlichen).
Wenn Sie gute mündliche Leistungen und deren Verbesserungen schneller rückmelden wollen, machen Sie doch einfach 7-14tägig mündliche Noten und geben Sie diese bekannt. Ansonsten natürlich mündliches Lob, bei auffälligen Verbesserungen in einem kurzen Gespräch am Stundenende.
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selbstverständlich KANN es zu den von die angekündigten problemen kommen. aber ich glaube nicht, dass es das notwenidier weise MUSS.
Für den Glauben sind andere Gebiete als die Grundlagen der Pädagogik zuständig.
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du schreibst, dass der erfolg sein soll, dass die schüler durch ihr positives verhalten weiter kommen. ich befürchte, dass meine schüler dies "weiterkommen" nicht so sehen. sie sind schulpflichtig, also müssen sie zur schule. wir haben februar und bisher haben 2 aus der klasse einen ausbildungsplatz. natürlich helfen ihnen die ü-eier da auch nicht weiter. aber ich möchte ihnen auch mal ein positives aha-erlebnis gönnen.
Meine Erfahrungen sind gänzlich anders. Gerade im Bewerbungsprozess wird den Schülern bewusst, wie wichtig gute Noten sind und es wird um jede Note mit dem Lehrer gerungen.
Eins möchte ich noch anfügen:
Ihr Dienstherr besoldet Sie, dass Sie damit ihren Lebensunterhalt adäquat bestreiten können. Ich weiß von unseren Referendaren, dass davon angesichts ihrer Bezüge kaum die Rede sein kann. Ehrlich gesagt, setzen Sie damit das falsche Signal, wenn Sie auch noch Ihre Finanzen einsetzen, um sich Schülerleistungen zu "kaufen". Manche Referendarskollegen, die am Monatsende bereits im Minus stehen, würden Ihren finanziellen Einsatz jedenfalls als Hohn empfinden.
Interessieren würde mich noch, welchen Computer Sie haben. Besitzt dieser keine Hochstelltaste (Shifttaste), weil Sie alles klein schreiben?