Beiträge von Aktenklammer

    Ich hatte den Schülern erklärt, dass mit den Rössern die Wellen gemeint sind und dass Nis samt Mutter an Land sind und auf das Meer hinaus schauen. Dieses Gedicht ist an der Schule ein normales Gedicht für die 7. Klasse, es wurde auch im letzten Jahr geschrieben, die anderen haben es im Unterricht behandelt und die Schüler hatten keine Schwierigkeiten. Nach einer ersten Durchsicht haben die "Störenfriede" der Klasse, die immer mit anderen Dingen beschäftigt waren, größere Verständnisschwierigkeiten gehabt, während die, die sich rege beteiligt haben und auch die Stilleren, das Gedicht ganz gut verstanden. Wir hatten im Unterricht bereits vier andere Balladen, u.a. Die Brück' am Tay und John Maynard, in Zeitungsberichte umgewandelt.
    Es handelt sich um eine Bilingual-Klasse. Diese Klassen sind im Allgemeinen leistungsstärker als die anderen Klassen.

    Ich könnte echt heulen: heute haben wir die Klassenarbeit geschrieben und obwohl ich noch, naachdem die ersten Tränen in den Augen hatten, erklärt habe, dass die Mutter mit Nis an Land ist und das Schiff auf eine Sandbank gelaufen ist, haben mir jetzt viele geschrieben, dass drei Personen gerettet wurden: die Mutter, Uwe und der Vater.... der Vater ist tot! Andere haben überhaupt nicht verstanden, dass Uwe der Bruder ist und nach Jahren wieder aufgetaucht ist!!


    Was mache ich eigentlich, wenn jetzt mehr als ein Drittel nicht mehr als "ausreichend" zu bewerten ist?
    Eine Kollegin von mir sagte mir vorher, dass sie den Nis Randers nicht nimmt, weil er zu LEICHT sei!!!

    Ich werde nach den Ferien eine Deutscharbeit in meiner 7er-Klasse zurückgeben und überlege, wie ich die Rückgabe und vor allem Korrektur gestalten soll. Macht ihr es auch schon (?) in den unteren Klassen so, dass sich die Schüler einen Fehlertypus, den sie besonders oft gemacht haben, raussuchen sollen und nur den korrigieren?

    Das ist eine gute Idee! Gut, dass ich eine Liste ausfüllen lasse, wer welche Ballade lernt! (Obwohl die gestern ja schon wieder verschwunden war :rolleyes: man sollte so was vielleicht doch nicht in der Klasse auslegen)

    Folgende Bücher stehen für mich wohl zur Auswahl, aus denen ich aber nur 2-3 zum Vorstellen aussuche:
    - Ein Schatten wie ein Leopard
    - Nicht Chicago. Nicht hier
    - Behalt das Leben lieb
    - Hexen in der Stadt


    Das erste Buch kenne ich , die anderen nicht. Habt ihr besonders gute oder schlechte Erfahrungen? (mit "Nicht Chicago .." habe ich einen positiven Eintrag gefunden)

    Hallo, ich gebe der Klasse (7) über die Herbstferien die Aufgabe, eine Ballade auswendig zu lernen (das wissen sie schon seit 3 Wochen). Nun fällt mir auf, dass es bei 31 Schülern wohl doch zu lang dauert, bis alle vorgetragen haben. Meint ihr, es ist in Ordnung, wenn ich auslose, wer vorträgt, so dass wir das in 2 Schulstunden schaffen? EInige werden froh sein, dass evtl. der Kelch an ihnen vorrüber geht, andere nicht. Aber ich kann es ja auch nicht auf freiwilliger Basis machen ...

    Hallo Maria Leticia,
    blöderweise habe ich den Herrschaften schon gesagt, dass die Klausur steht (als es hieß: "Was wir nicht machen, kann ja auch nicht in die Klausur!") als ich darauf hingewiesen habe, dass die SCHÜLER die Klausur schreiben "wollen", nicht ich. Aber das könnte man ja ändern. Vielleicht sollte ich noch was in petto haben... ;)

    Ich stelle bei mir auch fest, dass ich zunehmend "blöder" werde und "nur" damit zugange bin, hier und da, vorne und hinten zu ermahnen, umsetzen zu lassen, offensichtlich vor sich hin quatschende Schüler extra zu fragen, was sie zu dieser und jener Aussage, die gerade in Mitschüler getroffen hat, halten etc.
    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nicht so zu sein. Aber Pustekuchen!
    Habt ihr besondere Tricks, was ihr in der 11 macht, das ist ja auch ein Sonderfall. In der nächsten Stunde üben wir noch mal für die Klausur. Am liebsten würde ich ja sagen, dass diejenigen, die stören, ja anscheinend keine Fragen mehr haben und dann vielleicht am besten den Kurs für die Stunde verlassen ... aber dann sitze ich wohl schnell alleine da ;)
    Habt ihr Tricks in der 11 und vielleicht auch in der 7?

    Zu den Antwortern auf das 7er-Buch: ich glaube auch, dass ich keine allzu großen Probleme in den Büchern haben möchte. In der Klasse sind auch Kinder mit problematischerem Hintergrund, den ich auch nur ansatzweise kenne. Einer ist Heimkind, weil Vater immer unterwegs und Mutter durch Unfall selbst im Heim, ein anderer musste zusehen, wie der Vater die Mutter in die Luft gesprengt hat. Da will ich keine heiklen Bücher ...

    Ich glaube, dass du an der Schule eine deutlich andere Welt antreffen wirst. Ich bin auch "verzögert" an die Schule gekommen (erst noch Promotion; dachte, dass ich nicht an die Schule will). Bisher habe ich das Gefühl, dass mein Fachwissen weniger wichtig ist als die Fähigkeit zu sehen, WAS will und muss ich vermitteln und vor allem WIE, das heißt, wie kann ich es für die Vermittlung vor- und zubereiten. Wenn du die Möglichkeit hast, würde ich mal an einer Schule zuschauen.

    Ich muss zugeben, dass ich mich auch öfters verplane, dass es aber langsam besser wird, weil ich langsam verstanden habe, dass die Schüler meistens noch länger brauchen als ich es überhaupt für möglich halte. Was die Arbeitsanweisungen angeht, kannst du ja die Anweisungen auf Folie an die Wand werfen. Wichtig ist meiner Erfahrung nach, dass man die Materialien erst rausgeben soll, wenn die Anweisungen gegeben sind, sonst machen sich die ersten schon an die Arbeit und hören gar nicht mehr zu.
    Kannst du dir nicht eine Zeit lang eine größere Uhr auf den Tisch stellen? Oder vielleicht mal zu Hause sagen: "Ich rede jetzt mal drei Minuten lang" und dann redest du und schaust, wie lang "deine" drei Minuten waren. Ich glaube, man bekommt so langsam ein Gefühl dafür. Davon abgesehen sollen die Lehrer ja wohl sowieso nicht so viel reden ;)

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