Beiträge von Aktenklammer

    Wir haben die Examenslehrproben ja erst im Herbst und dann aber leider alles an einem Tag. Aber soweit kann und will ich noch gar nicht denken. Vorher stehen ja noch die anderen Lehrproben (s. meine Postings ;) ), die mich voll und ganz fordern. Im Moment sitze ich gerade über der Einführung der Vergangenheit, das blöde ist, dass wir das einerseits schon bei einem STudientag gesehenn haben, es aber andererseits jetzt mehr als nötig ist, dass die Schüler sich endlich auch über Vergangenes unterhalten können !

    Ich habe nächste Woche Lehrprobe in einem 11Gk 1. Lernjahr Italienisch. Ich werde das passato prossimo, entsprechend ungefähr (?) dem passé composé, einführen (Bildung des Partizips, verschiedene Modalverben je nach Verb). Es ist eine Doppelstunde und aus organisatorischen Gründen muss ich die Schüler in der 2. Stunde alleine arbeiten lassen, weil ich Nachbesprechung habe. Nun suche ich also nach einer guten Übungsform, bei der es Sinn hat, dass die Schüler beisammen und in der Schule sind. Folgende Idee wird die S wohl noch überfordern: entsprechend "Aktenzeichen XY" - In Italien gibt es eine Sendung "Chi l'ha visto? [Wer hat ihn/sie gesehen?] - sollen die S Interviews mit Familienangehörigen führen und dann einen Text erstellen, was derjenige vor seinem Verschwinden getragen hat und wie er den Tag verbracht hat. Das würde mir gut gefallen, ist aber wohl nach nur einer Stunde noch ein bißchen zu früh, glaube ich.
    Habt ihr eine bessere Idee?

    Die Szene ist nur 2:40 Minuten lang, das kann man öfters zeigen ;)
    Ich will nicht synchronisieren lassen, dafür müssten die S ja die Gelegenheit haben, die Szene wieder und wieder zu sehen. Und ein synchrones Sprechen hätte nicht unbedingt einen großen Mehrwert. Ich lasse die S dann lieber die Szene spielen (in der Hoffnung, dass sie nicht zu albern werden ;) - wobei sich Schüler bei Lehrproben ja "immer" benehmen .... ich bin also mal hoffnungsvoll!)


    Wenn ich das mache, habe ich auch mehr Medien "abgehandelt", zumindest im Schmalspurverfahren, das ist auch gut ... vielleicht sollte ich wirklich den Film nehmen, dass ist lustiger als das Gedicht


    Liebe A., in jedem Fall schon mal viel Erfolg! Bist du mit deinem Strand schon weiter? Klingt doch gut - wenn auch ein ordentliches Programm für eine Stunde ;)!

    Hier war es wohl so, dass ein Teil der Schüler mit "verabschieden" ein weggehen, so mit Winken und allem drum und dran verstand --- die waren wohl noch ein bißchen klein ;)

    Letztens erzählte eine Kollegin im Lehrerzimmer aus dem Politikunterricht Folgendes: Sie habe erklärt, dass der Bundesrat ein Gesetz verabschieden muss. In der hintersten Reihe wurde es dann so unruhig und als sie nachfragte, was los sein, fragte eine Schülerin: "Aber wohin geht das denn dann?"

    Hallo Wolkenstein,
    danke für die lange Antwort.
    Es handelt sich um die 12. Stunde in der Reihe. Bis dahin haben die Schüler (hoffentlich!) Folgendes gemacht:


    - anhand von Fotos kleine Dialoge oder Monologe geschrieben (Einstieg)
    - ein kurzes Interview mit einer jungen Italienerin in Deutschland gelesen
    - Sachinformationen zu Etappen und Gründen der Emigration aus Texten erarbeitet
    - eine Kurzgeschichte zu Italienern, die im Zug sitzen und sich darüber unterhalten, dass im Ausland ja alles viel besser ist als in Italien, gelesen
    - ein kurzes Interview als Hörtext mit Italienern in Deutschland verstanden (Vorstunde)


    Die Stunde ist zwar eine Doppelstunde, aber ich habe nur die 1. zur Verfügung.


    Aber es scheint ja eher zum Film zu tendieren. Die Bilder sollen ja vor allem auch Anlass zur Produktion sein. Meinst du nicht, dass das in einer Stunde auch geht? Mit reduziertem Programm. (In der zweiten Stunde will die Lehrerin die Klausur zurück geben)


    Das Gedicht hat eher folgendes zum Inhalt:
    - er hat Arbeit gefunden, wäre aber viel glücklicher, wenn er die gleiche Arbeit in Italien hätte, weil er sich einsam fühlt
    - er denkt nur an die Familie
    - die Deutschen respektieren ihn, aber pöbeln in an, wenn sie getrunken haben
    - die deutschen Frauen lieben die Italiener, weil diese den Frauen das geben, was die Männer ihnen nicht geben
    - sie gehen nicht in die Cafés, weil sie dort rausfliegen, wenn sie lachen
    - beim Konsolat gibt es auch nur etwas gegen Geld


    ... hm, schwierig, schwierig

    Im Moment habe ich folgende Ideen und bin aber nicht ganz glücklich bzw. weiß nicht, was die bessere Wahl wäre. Vielleicht hat ja einer von Euch Erfahrungen mit dem einen oder anderen gemacht:


    Es handelt sich um einen Kurs Ende des zweiten Lernjahres (Jg. 12), in dem schwache und starke Schüler sind.


    1) Hat nichts mit dem/einen Film zu tun: ein Gedicht in freien Versen von einem Emigranten (also ohne Metrum, ohne Reim, "ohne alles") wird von mir als zusammenhängender Text den Schülern in der Vorstunde gebeten mit der Aufgabe, diesen inhaltlich vorzubereiten. Das Gedicht (das eigentlich nur die Anordnung in Versen als solches erkennbar ist) handelt von den Erfahrungen eines Emigranten in Deutschland. Die S sollen dann in der Stunde nach einer Inhaltssicherung die Information bekommen, dass es sich hierbei eigentlich um ein Gedicht handelt und bekommen den Auftrag, in Gruppen den Text als Gedicht anzuordnen. Danach sollen dann einige Gruppen ihre Versionen vorstellen und begründen. Anschließend würde das Gedicht im Original vorgestellt. Die S würden sich somit sehr intensiv mit dem Gedicht beschäftigen, aber ganz klar, was sie dabei lernen, ist mir nocht nicht :( . Es könnte auch evtl. in der Fremdsprache recht schwierig sein ...


    2) Ein Ausschnitt aus dem Film "Solino" wird den S ohne Ton gezeigt. In diesem Ausschnitt gestikuliert die Mutter wild rum und diskutiert in Anwesenheit eines Gastes und der Kinder mit dem Vater. An einem gewissen Punkt stürmt sie in Schlafzimmer, der Vater hinterher, sie packt den Koffer, sie sprechen ruhiger miteinander und fallen sich dann in die Arme. Hier wäre ein eher produktiver Ansatz, bei dem die S sich Dialoge überlegen und diese vorstellen sollten. Ich denke, dass viele bisher angesprochene, aber auch neue Ideen für mögliche Probleme in die Dialoge kämen. Anschließend könnte man es dann mit der Originalversion vergleichen. Dort sagt die Mutter auch, dass sie die Leute nicht verstehen. In den Folgestunden will ich einen (anspruchsvollen) Text lesen, in dem der Zwiespalt der Annehmnlichkeiten im Emigrationsland und das Vermissen des Ursprungslandes und die Sprachproblematik thematisiert werden, so dass der Dialog eine Vorbereitung wäre.


    Was meint ihr?

    Ich fange eine Reihe zur italienischen Emigration an (im Italienischunterricht). "Natürlich" habe ich auch eine Lehrprobe. Ich würde gerne meine Reihe ein wenig auch auf die Lehrprobe hinplanen. Bisher ist meine "'Idee", etwas mit dem Sprachproblem zu machen, dass die 1. Generation häufig noch hat, während die 2. Generation die Sprache des "Einwanderungslandes" gut und vor allem besser als die Eltern kann. Es gibt in "Solino" ja auch diese eine Szene, wo die Mutter mit dem mittlerweile erwachsenen Sohn beim Arzt sitzt, er ihr alles übersetzen muss und die Mutter dann sagt, als sie erfährt, dass sie Leukämie haben könnte, sie wolle nach Hause.
    Nur eine konkrete Idee fehlt mir ... 8o Was könnte man machen? Man könnte diese Szene als Einstieg / Auslöser nehmen? Aber was dann? Hat jemand von euch vielleicht - z.B. in einer anderen Sprache - so etwas schon mal gemacht oder hat spontan eine Idee? Ein kleines Fünkchen? Im Moment bin ich etwas schlapp im Hirn ...

    Das reicht vielleicht schon. Ich überlege einerseits immer wieder, was ich mit diesem Jungen "machen" kann, weil er so schwankt. Es gibt Tage, da ist er so unzugänglich, wenn ich ihn nach der Stunde anspreche, wippt er hin und her und wiederholt immer nur "ja, ja, ja, ja", er kommt mir vor wie Rainman. Lob kann er gar nicht gut hören.
    Andererseits frage ich mich, inwieweit ich es ihm "vorwerfen" kann, wenn er die HA vergisst o.ä., ich will ihn nicht unberechtigt schonen, aber auch nichts aus Unwissenheit falsch machen.
    Seine Einträge in das LTB sind jedenfalls interessant, ihm gefiel das Schreibgespräch, weil man dann 10 Minuten da sei, sonst sei man immer wieder sofort weg. ich habe nicht genau verstanden, was er sagen will, aber es klingt gut.

    Nachdem man es immer wieder hört und in meiner Deutschklasse auch ein Junge sitzt, der wohl eine kleine Dosis am Tag auch bekommt, will ich doch mal nachfragen. Ich schreibe, dass er die Dosis wohl nimmt, weil ich es nur zufällig von der Erprobungsstufenleiterin erfahren habe und die Klassenlehrerin auch nicht mehr weiß. Was passiert mit diesen Kindern? Mir fällt auf, dass der Junge manchmal hellwach ist und messerscharf mitdenkt und dann auch wieder phasenweise nur vor sich hinbrütet und kaum zu etwas zu bewegen ist. Er vergisst auch viel. Er hat auch beim Lerntagebuch für meine Staatsarbeit häufig vergessen einzutragen bzw. sagt, dass er zu Hause nichts mehr wusste. Ich will ein paar Takte zu ihm auch in der Arbeit schreiben, weiß aber andererseits so wenig ... Könnt ihr mir mehr erzählen?

    Hallo! Uns wurde im Seminar mal gesagt, dass man mit Schülern schlecht Verträge schließen kann, weil ein Partner nicht vertragsfähig ist. Was wäre denn deine "Gegenleistung"? Was passiert, wenn er den Vertrag nicht einhält? Und warum sollte er ihn einhalten? Schwierige Lage ...

    Stimmt, ich habe mich ungenau ausgedrückt.


    Ich meine den Teil, wo ich schreibe, wie das Ding aussieht, wie oft reingeschrieben wird, wie wir zu den Leitfragen gekommen sind, wie sie lauten, wie wir sie kritisch geprüft haben, wo und wann reingeschrieben wird - das meinte ich mit Darstellung.


    (Danach kommt der Teil, wo ich auf Grund meiner Auswertung reinschreibe, was aus meinen Leitfragen geworden ist, sprich was die Schüler geschrieben haben, wie oft sie geschrieben haben, etc. Danach wiederum will ich schreiben, welche allgemeinen Schlüsse ich daraus ziehe, was ich ändern würde , was gut war, etc.)

    Ich schreibe über den Einsatz von Lerntagebücher, genau genommen beschäftigt sich meine Arbeit mit der Förderung von Selbstreflexion und der Iniitierung von Evaluationsprozessen durch die Arbeit mit dem LTB.
    Ich habe bisher beschrieben, was Lernen überhaupt ist, ein wenig Begriffe definiert, Konzeptionen von LTB und dabei besonders die möglichen Funktionen beschrieben. Danach habe ich die Konzeption meines LTB beschrieben (äußere Form, planerische Aspekte, Einführung, Revision der Leitfragen). Nun sitze ich am Kapitel zur Auswertung der LTB. Früher gab es ja die Dreiteilung in Planung - Durchführung - Reflexion bei einer Reihe. Das passt hier ja nur bedingt.


    Ich weiß nun nicht, wozu die Darstellung meines LTB gehört?


    Davon hängt ab, ob ich vorne strecken und hinten stauchen muss oder umgekehrt. Ich fände es jetzt eigentlich wichtig, die Auswertung und meine Schlüsse darauf auszubreiten, der andere Kram "reicht", finde ich.


    Viele Grüße von einer auf dem Schlauch stehenden Aktenklammer - bitte helft mir beim Sprung runter ;)! Danke!

    Ich finde auch, dass der Punkt "Manchmal sinnvoll, manchmal nicht" fehlt. Manchmal ist es gut, wenn das Kind beteiligt wird, manchmal auch nicht. Zumal man ja in Gegenwart des Kindes auf einer anderen "Ebene" sprechen sollte bzw. manche Themen auch schlechter ansprechen kann.

    Die Siebtklässler in meinem BdU führen Mindmaps zu Verben und Wortfelder, die sie regelmäßig ergänzen sollen und bei "sagen" hat es in der Klassenarbeit auch schon zu schönen Ergebnissen geführt, ich hatte ein wahres Feuerwerk an Alternativen zu "sagen" und "fragen"!

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