Beiträge von Aktenklammer

    In meiner 5. Klasse sind einige Schüler, die nun schon mehrfach sagten, sie hätten die HA nicht gemacht, weil sie "es nicht mehr geschafft hätten". Ich bin mit ihnen durchgegangen, wie man sich seine HA über die Tage verteilt usw.
    Am Freitag habe ich eine Hausaufgabe aufgegeben, die ca. 20-30 Minuten bei den anderen in Anspruch genommen hat bei den anderen. Begründung war heute bei einigen, sie hätten am WE so viel für die Englisch-Arbeit gelernt, dass keine Zeit mehr für die Deutsch-KA (Termin übrigens übermorgen) war. Wie steht ihr dazu bzw. geht ihr damit um?


    In der Realität gibt es allerdings kein unabhängiges "soziales Geschlecht", sondern die Art und Weise wie Männer und Frauen sich im sozialen Kontext unterscheiden ist auf biologische Unterschiede in den Genen, Hormonen, Hirnstrukturen etc. zurückzuführen und damit nur eine soziale Ausprägung der biologischen Anlagen.

    Aaaaaah ja, nur deswegen werden Mann und Frau auch unterschiedlich behandelt bzw. verhalten sich so, wie sie sich verhalten. So einfach kann man es sich auch machen.

    Ein Bewusstsein über den unterschiedlichen Umgang mit Mann und Frau in der gleichen Situation oder die unterschiedliche Wertung von ein und derselben Sache kann nicht schaden, Plattenspieler (z.B. "Frauenheld", "Gigolo", "Casanova", "er hat einen Schlag bei den Frauen", etc. vs. "Flittchen", "Matratze", "Schlampe" usw.).
    Das ist meilenweit entfernt von "Wir sind nicht mehr Mann und Frau, sondern ein Es".

    Die Reflektion über Geschlechterrollen und die Rolle der Sprache mache ich auch immer wieder. Besonders interessant fand ich das bei "Kassandra".
    Ich stelle aber fest, dass das den Schülern oft schwer fällt; sie nehmen vieles leichter hin bzw. merken nicht, dass manches abwertend usw. ist.
    Über "Der ist ein Dosenöffner" aus dem Mund einer Schülerin hatte ich schon ziemliche Diskussionen.
    ... Aber ich will nicht OT sein ...

    Bei uns ist in der Oberstufe inzwischen die Vorgabe nach Absprache mit den Fahrschulen, dass die Schüler den Fahrschulen ihre Klausurtermine mitteilen und ein Prüfungstermin gesucht wird, der nicht mit einer Klausur kollidiert. Sollte er sich spontan verschieben, geht er in eine "Restbörse" an einen anderen. Nur im absoluten Ausnahmefall nach Rücksprache dürfen die Schüler wegen einer Fahrprüfung bei einer Klausur fehlen.

    Nein, in der 5. Klasse haben wir nur Religionsunterricht. Die Schüler, die nicht daran teilnehmen, können entweder später zur Schule kommen oder früher nach Hause gehen, da der Unterricht in Randstunden liegt. Wenn ein Kind nicht zuhause betreut werden kann und nicht am Religions-Unterricht teilnimmt, geht es in eine andere Lerngruppe.
    Ich habe ihn noch nicht gefragt; das Gespräch über ihn ergab sich am Freitag nach dem Unterricht zufällig und ich fragte mich, ob es Gründe für sein Schweigen gibt bzw. ob immer benotet wird.

    Versteht dein muslimisches Kind Deutsch? Kann er es sprechen?

    Ja, er ist glaube ich hier aufgewachsen und spricht einwandfrei Deutsch, ist in Deutsch auch sehr rege.
    Ich weiß ja auch nicht, warum er dort so still ist. Ich habe mich nur gefragt, ob er vielleicht ein 'schlechtes Gewissen' hätte, wenn er sich im Reli-Unterricht sehr aktiv zeigen würde. Vielleicht ist er 'einfach so' still.

    Eine Frage, a. zu den Verfahrensweisen an eurer Schule und b. zu eurer Meinung.
    In muslimischer Schüler aus meiner Klasse nimmt am evangelischen Religionsunterricht teil. Auf meine Frage bei der Kollegin, ob es sich am Unterricht beteilige, kam die Antwort, dass er bisher eher sehr still sei. Er wird, so die Kollegin, "natürlich" auch benotet.


    Ich fragte mich dann, 1) ob dem Jungen das so klar ist und b) ob er nicht vielleicht das Gefühl hat, sich nicht beteiligen zu 'dürfen', da es ja die 'falsche' Religion ist. Deswegen würde mich generell interessieren, ob an euren Schulen auch immer benotet wird. An sich finde ich es nämlich auch ganz gut, dass er bzw. seine Eltern sich für die andere Religion 'öffnen' (Eine Diskussion, ob Religionsunterricht in die Schule gehört, bitte jetzt nicht ;-)!)

    Nö, wird sie nicht. Sie besteht für 4 Wochen und wird nur als Mehrarbeit berechnet, falls sie gehalten werden muss und man auch noch weitere Mehrarbeitsstunden hat. Wenn ich nicht auf dem Vertretungsplan stehe, kann ich gehen. Nicht jeder aus dem Kollegium hat diese Bereitschaftsstunden.
    Die Kollegen die in der 1. Bereitschaft haben (auch über den Zeitraum von ca. 4 Wochen, sprich 4x) müssen kommen und sitzen evtl rum (Dann wird es aber auch nicht aufgeschrieben).

    Uns wurde auch gesagt, dass sogar in der 7. und 8. vertreten werden muss, weil sich die Eltern auf die Langtage ihrer (jüngeren) Kinder einstellen. Es gab bei uns Beschwerden, wenn die Schüler durch Unterrichtsausfall statt nach der 7. oder 8. schon nach der 5. oder 6. nach Hause kamen. Deswegen haben wir nun jeden Tag auch eine Vertretungsbereitschaft für die 7. und 8. Stunde, bei der wir spontan am Tag erfahren, ob wir eingesetzt werden oder nicht. Auch Ausfall in der 1. Stunde ist - vor allem - bei den jüngeren Schülern nicht möglich, das haben wir deutlich gesagt bekommen.

    Es ist in der Tat die Frage: Teilzeit oder Vollzeit. Wenn ich eine Vollzeitstelle habe, dann muss aber m.E. auch jeder halt bereit sein, spontane Lücken zu schließen.
    Aber der Dreh- und Angelpunkt ist in der Tat wohl die Kommunikation: Sprechenden Menschen kann (an der richtigen Stelle / beim richtigen Adressaten) ja meistens geholfen werden. Deswegen würde ich das auch an der entsprechenden Stelle vortragen, dass es schwierig / unmöglich ist, so kurzfristig eine Betreuung zu organisieren.

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