Beiträge von Palim

    Das ist aber nicht Spezifisch für eine Fremdsprache,

    generell sitzen Kinder im Unterricht und warten ab, dass jemand anderes die Aufgabe schon lösen wird oder dass jemand vorbei kommt und die Arbeit abnimmt.

    Die Kinder jammern ein bisschen und kommen damit offenbar an anderer Stelle weiter oder weit genug - lernen am Erfolg.

    Ich hab neulich mein Geschichten-Heft (kreatives Schreiben) aus der Grundschule gefunden. Das Heft war voll und anscheinend haben wir auch als Grundschüler schon Geschichten geschrieben, die sich über 3 oder 4 Seiten zogen.

    Ich hatte schon Schüler:innen, die in Klasse 2/3 lange Texte verfasst haben. Derzeit ringt man bei einigen um jeden Satz.


    Die Aufsatzerziehung ist übrigens zusammengestrichen worden, auch befinden Klassenarbeiten. Ich versuche, es unterzubringen, aber es gibt viel zu viel Inhalt für zu wenige Stunden und bräuchte noch viel mehr Übungszeit, wenn die Sachen wirklich (und oft ausschließlich) in der Schule geübt werden.

    Mir ist völlig egal, dass sich manche Kinder dabei langweilen,

    Das Wort „langweilen“ ist den meisten Kindern zwar bekannt, die Bedeutung aber nicht.

    Meistens wollen die Kinder sagen, dass sie keine Lust haben und lieber etwas anderes machen wollen oder dass ihnen die Aufgabe zu schwierig ist.

    Wirklich „langweilen“ tut sich ja kaum jemand.

    Wesentlich finde ich, dass es an irgendeiner Stelle den Hinweis auf die Strategie braucht, die in den Schulbüchern unterschiedlich benannt und differenziert wird (Verlängern, Weiterschwingen, Mehrzahl oder Grundform bilden).


    Außerdem könnte man für diejenigen, die die Strategie noch nicht anwenden können, Tippkarten oder andere Hilfen bereithalten.


    Für die Reflexion wäre e8ne Möglichkeit, dass man die Vorgehensweise darstellt und Tipps sammelt, wann die Strategie helfen kann und wann nicht (weniger abstrakt: bei welchen Wörtern hilft die Strategie, bei welchen nicht).

    Dabei könnte man auch Wörter mit d/t und b/p anbieten und die Strategie auf diese Laute ausweiten.

    Es ist ja die Frage, ob "schnödes Lesen" dabei weniger gemacht wird als früher ... und zielführend war und ist.


    Ich weiß, was ich vor 20 Jahren habe lesen lassen und was zu Hause in etwa geübt wurde.

    Ein Aspekt ist Antolin, da sammelten vor etlichen Jahren Schüler:innen zu Hause freiwillig 3000 Punkte im Jahr mit dem Beantworten von Fragen zu vorab gelesenen Büchern.

    Nun sind es keine 100 Punkte, weil die Kinder weniger lesen oder weil es viele andere Apps gibt und es nicht verlockend erscheint, die Fragen dort für ein paar Punkte zu beantworten.

    Die Bearbeitung bei Antolin war früher überwiegend außerhalb des Unterrichts, weil außerhalb des Unterrichts gelesen wurde.


    IM Unterricht wurde auch gelesen, aber auch nicht unendlich viel, es reichte aber insgesamt aus.

    Schon damals haben nicht alle zu Hause gelesen, heute ist es kaum noch möglich, diese Aufgaben wirklich einzufordern - sehr, sehr anstrengend und Kräfte zehrend und leider weniger zielführend, es immer wieder einzufordern.


    Da hat sich dann aber der Unterricht selbst vielleicht gar nicht so sehr verändert.

    Oder er hat sich verändert, weil man dem, was zu Hause nicht mehr erfolgt, in der Schule schon anderes dagegen setzt, z.B. Lesetandem - gearde im Lesen gibt es sehr viele Anstrengungen in den Schulen.

    Dennoch reicht es nicht aus, um heute bei möglichst vielen Schüler:innen zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen, obwohl dem mit mehr Zeit und sinnvollere Übungen in der Schule begegnet wird.


    Für das Drehen eines Legefilmes, das an der Stelle auch Medienbildung ist, fällt dann vielleicht etwas ganz anderes weg, Fahrrad-putzen oder der Bau einer Burg aus Korken oder ein gesehener Film oder - passend zum Beispiel: das Erstellen eines Plakates.

    Oder aber ein anderes Projekt, das früher stattgefunden hat. Dafür war ja früher durchaus auch Zeit vorgesehen und angesetzt.

    Ich würde es ganz anders zusammenfassen:

    Früher hat man häufiger Fakten auswendig gelernt,

    heute erwartet man, dass diese nac/ viel kürzerer Zeit sitzen (sollten),

    setzt aber vermehrt auch auf das Vermitteln anderer Fähigkeiten, die oft eine umfassendere Handlungsplanung benötigen und viel Zeit in Anspruch nehmen.

    Für das erlernen von Fakten ist das nicht zielführend, aber das allein ist es nicht.


    Ich habe das Thema „Kartoffel“ auch immer mal am Wickel, dabei ging es noch nie wirklich um Fakten, sondern es war immer „Methodentraining“: Zeichnen ( d beschriften, zuordnen, sortieren, sorgfältig darstellen, eine Reihenfolge finden und abbilden, einen Lückentext lösen können, ein Experiment durchführen und beschreiben. Das ginge auch alles an ganz anderen Inhalten.

    Nebenbei lernt man auch etwas über den Aufbau von Pflanzen, über geschichtliche Abläufe, über konventionellen oder ökologische. Landbau, über den Einsatz von Lebensmitteln für unterschiedliche Produkte uvm.

    Was bleibt hängen?

    Vordergründig vielleicht einzelne Fakten, vielleicht das Experiment,

    so wie man später sagt, man hätte dieses oder jenes Thema in der Schule gehabt,

    aber es bleibt eben auch ganz anderes wichtig, eben Vorgehensweisen, Handlungsplanung u.a.. das steht nie so als Überschrift über den Themen, aber es stimmt einfach nicht, dass allein Fakten und Inhalte vermittelt werden.


    Dabei kann man sicher über das Setzen der Schwerpunkte diskutieren, über Inhalte ebenso wie über Prozesse.

    Wahrscheinlich fehlt es mir deswegen gar so an Bewunderung für schön geschriebene Aufsätze.

    Dem stimme ich zu … und dann wieder nicht.


    Ich mag gut verfasste Aufsätze und habe Freude an Erzählungen.

    Ich freue mich über sehr schöne Handschriften.


    Es reicht mir ansonsten, wenn die Schrift klar und leserlich ist, damit bin ich sehr lange sehr gut ausgekommen.


    Jetzt leider nicht mehr.

    Als Lehrkraft arbeite ich mit den Kindern an einer leserlichen, klaren Handschrift. Da erlebe ich jetzt, wie viel Konsequenz es braucht, damit einige Kinder überhaupt eine Vorstellung von Lineatur und Buchstabe bekommen, obwohl es schon vorab angesichts sehr schwacher Motorik zu Schulbeginn viele zusätzliche Übungen gab, viel geschrieben wurde, vieles angestrichen und verbessert wurde.


    Ich wünsche mir schon, dass es überhaupt leserlich wird und gehe zu Übungen über, die ich so nie machen wollte. Aber alle anderen Übungen waren leider nicht hilfreich.

    In NDS stand es im Zeugnis,

    eine Note für „Schrift und Form“ oder „Schrift“,

    zudem gab es auch eine Unterrichtsstunde dafür.


    Ich musste auch LA lernen, meine Schrift fand ich immer scheußlich, die Note war gar nicht so schlecht - sagt mein Zeugnis.

    Aber meine Schrift nie so schön wie im gezeigten Beispiel.

    Abzüge gab es da womöglich, weil ein paar Wörter verbessert wurden.


    Interessant finde ich übrigens das Doppel-s, dass noch wie in Sütterlin ein langes/hohes und ein kurzes/geschwungenes hat. (Auf der 2. Seite bei den Wörtern „Hässlichgrund“ (?) und „mussten“) Der Unterschrift nach hat die Lehrkraft auch Sütterlin geschrieben, da gibt es den Überstrich und einen Schnörkel am g.


    Übrigens denke ich, dass es sich da um die Abschrift handelt und ich überlege, wie viel am Text von der Lehrkraft verändert oder durch den Unterricht trainiert wurde.

    Die Kinder leiden nicht, naja, so gut wie nie, jedenfalls nicht bei einer Lehrkraft, die sich so viele Gedanken macht.

    Die Kinder fordern auch nicht das neu erfundene Rad, sie kennen ja die alten Sachen gar nicht und die Klassiker laufen immer wieder gut.

    Sie freuen sich auf eine junge Lehrkraft, die mit ihnen Sachen probiert und ihnen hilft.

    Der Unterschied ist wohl eher, dass man später etwas nüchterner an die Sache herangeht und auch schon weiß, an welchen Stellen es wirklich schwierig ist und schief gehen kann … oder wird. Dann ist das so, dann kommt eine nächste Stunde, die es wieder aufgreift.


    Es ist nicht verboten, sich Ideen zusammenzusuchen, das macht jeder. Mit der Zeit entwickelst du deinen eigenen Stil und findest auch eigene Ideen oder kannst bestehende weiter entwickeln.

    Die supergenialen Instagram-Leute werden entweder für Werbung bezahlt, da siehst du dann Hochglanz-Broschüren, oder sie kochen auch nur mit Wasser, allerdings schon etwas länger. Da kann man sich dann nach und nach Material zur Seite legen … oder hat einfach schon viel länger von anderen geklaut.


    Ich erlebe die UBs hier bei den Ref eher so, dass es nicht so schlimm ist, wenn mal etwas schief läuft, sofern man es in der Reflexion erkennt und benennt und dann entwickelt, was vielleicht sinnvoller gewesen wäre (Lieblingssatz: Das hätte ich besser vorentlasten können :aufgepasst: ) Hinterher ist man immer schlauer.


    Gibt es denn etwas, worauf du dich freust?

    Du stellst dich einerseits als erfahren dar, wenn du sagst, dass du schon 3 Jahre an einer Schule gearbeitet hast, andererseits als völlig unerfahren, wenn du schreibst, du hättest noch nie unterrichtet.

    Je nach Aussage gibt dies ein anderes Bild und weckt andere Erwartungen.

    Da du dich auf den Quereinstieg beworben hast, bist du doch davon ausgegangen, dass du Unterricht erteilen kannst.


    Im Rahmen des Studiums gab es bei uns Praktika mit Hospitationen und Auswertung, es gibt inzwischen ein Praxissemester, in dem man auch begleitet unterrichtet. Da kann man also etwas Anleitung erhalten.

    Aber auch im Ref wird man von Tag 1 an als Lehrkraft eingesetzt und muss sich vieles selbst erschließen. Das ist viel und fordernd. Es ist schon so, dass es in den Seminaren um Unterricht geht, aber auch da gibt es keine zusätzliche Schulung vorab.


    Die SL geht davon aus, dass sie eine Lehrkraft bekommt, die sie einsetzen kann. Das ist ihr Vorteil des Quereinstiegs. Sie weiß zwar, dass du nebenher noch einen Teil der Ausbildung absolvieren wirst, der Quereinstieg bedeutet aber auch, dass du als Lehrkraft eingesetzt bist.

    Du wirst mit diesen Stunden in der Statistik geführt. Die Schule hat oder bekommt keine zusätzlichen Stunden, um dir jemanden bei Seite zu stellen. Jede Lehrkraft, die dir hilft, muss dies also zusätzlich zu allen anderen Aufgaben übernehmen, ohne Ausgleich.

    Deine Beobachtung, dass die anderen Lehrkräfte viel zu tun haben, ist sicher richtig, auch bei uns sind die ersten 3 Wochen turbulent, meist auch die nachfolgenden.

    Die KMK gibt eine Stundentafel heraus,

    https://www.kmk.org/dokumentat…isatorische-vorgaben.html

    demnach hat HH 108 Stunden (davon sind 100 festgelegt und 8 zur flexiblen Gestaltung, die auch Förderunterricht sein können)

    https://www.landesrecht-hambur…StTSchulGymAPOHAV5Anlage2


    NRW bisher 94-98,

    Nds. war bei 94 und geht in den nächsten Jahren nun auf 98.


    Die Tabelle bezieht nur Pflichtstunden mit ein, was zu Verzerrungen führt,

    wenn entweder weit mehr Förderunterricht, Teilungsstunden etc. zur Verfügung stehen, die dann nicht abgebildet sind,

    oder Religion/Ethik in einigen Ländern verpflichtend ist, in anderen nicht, zudem verschiedene Stundenanteile erhält.


    Es ist doch aber ein Unterschied, ob ich ein Förderband Lesen oder andere Förderung in 108 Stunden verteilen muss oder in 94.

    Insgesamt erweckt es den Eindruck, dass die Bundesländern insgesamt die Stunden für D und Ma erhöhen wollen,

    in NDS kommen Stunden hinzu (über Jahre), Förderstunden für D und Ma gibt es aber auch nicht,

    in NRW werden die Förderstunden nun den Fächern zugeschlagen, die Gesamtzahl der Stunden bleibt aber offenbar gleich.


    In beiden Ländern wird es dann Vorgaben geben, was im Unterricht zu machen ist (z.B. Lesezeit).

    HH macht es vor, hat Erfolg, hat aber auch weit mehr Stunden in der Stundentafel.

    Bei normalen Klassenfahrten bekomme ich eigentlich immer mehr Geld zurück als es kostet. Liegt daran, dass es bestimmte Pauschalen gibt. Das kann natürlich anders sein, wenn man eine teures Rahmenprogramm wählt. Aber im Bereich der Grundschulen sollte man in der Regel Gewinn machen.

    Ich sehe auch nicht, wie ich mich an so einer Fahrt bereichere, wenn ich doch Reisekosten mühsam abrechnen muss und viele andere Aufgaben zusätzlich habe.

    Du, Tom123 , kommst zu dem Schluss, dass du dich an Klassenfahrten bereichern kannst, ich komme zu dem Schluss, dass sie eine zusätzliche Belastung darstellen, die im ohnehin viel zu überfrachteten Alltag nicht ausgeglichen werden kann.

    Um es noch einmal deutlich zu sagen:


    DU fährst gerne auf Klassenfahrt und bist gerne bereit, DICH und DEIN TEAM dafür einzusetzen,

    ICH fahre vorerst nicht auf Klassenfahrt und bin nicht bereit, MICH und UNSER TEAM dafür einzuspannen.


    Ich bemühe das nur sehr selten, aber nun doch

    Und. Achja. * PLONK *

    Auf ein letztes, Tom123

    Zitat

    ...


    Nein, ich habe es mir anders überlegt.

    Es ist nicht schön, von dir fortwährend angegriffen zu werden, Tom123


    Meine Grenzen bleiben, egal wie oft ich mir den Kopf einrenne,

    ich kann Kommune (Ganztag), Sozial/Jugend/Gesundheitsamt (I-Hilfen), Elternschaft nicht ändern, egal, wie viel Zeit, Kraft, Mühe ich investiere. Es ist sehr viel Zeit und Kraft, aber am Ende bleibt man abhängig, man kann unterstützen, aber zaubern kann man nicht.


    Dazu kommen Entscheidungen, die ich schlicht nicht treffen will:

    Ich entscheide mich dagegen, einem Förderverein einen Bufdi zu übertragen, für den die Vereinsvorsitzenden persönlich haften muss (die GEW rät davon eindringlich ab).


    Ich entscheide mich dagegen, eine PM mit auf Klassenfahrt zu nehmen und damit das Jahresbudget an Vertretungsstunden drastisch zu dezimieren, sodass die ohnehin schon heikle Situation über das Jahr noch schwieriger wird, zumal

    Zitat

    Aus dem Kultusministerium wurde erneut darauf hingewiesen, dass „auf die Teilnahme von pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an Klassenfahrten aus budgetwirtschaftlichen Gründen verzichtet wer-den sollte, da die pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter pro Tag der Klassenfahrt ein Vergütungsan-spruch in Höhe der täglichen Arbeitszeit einer Angestellten/eines Angestellten haben. Die Teilnahme von pädagogischen Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an Klassenfahrten ist bei den Faktoren zur Berechnung der Budgets nicht berücksichtigt worden. Dies wird auch künftig nicht erfolgen.“

    Ein weiterer Hinweis auf: https://www.ndr.de/nachrichten…ngel,lehrermangel348.html


    Ich hatte es schon geschrieben: andere in diesem Forum, an dieser und an anderen Schulformen, schaffen es weit besser als ich, als Grundschullehrkräfte allgemein, sich abzugrenzen.

    Mein persönlicher Punkt bleibt die Klassenfahrt.


    Du, Tom123 , kommst zu dem Schluss, dass du dich an Klassenfahrten bereichern kannst, ich komme zu dem Schluss, dass sie eine zusätzliche Belastung darstellen, die im ohnehin viel zu überfrachteten Alltag nicht ausgeglichen werden kann.

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