Es ist ja die Frage, ob "schnödes Lesen" dabei weniger gemacht wird als früher ... und zielführend war und ist.
Ich weiß, was ich vor 20 Jahren habe lesen lassen und was zu Hause in etwa geübt wurde.
Ein Aspekt ist Antolin, da sammelten vor etlichen Jahren Schüler:innen zu Hause freiwillig 3000 Punkte im Jahr mit dem Beantworten von Fragen zu vorab gelesenen Büchern.
Nun sind es keine 100 Punkte, weil die Kinder weniger lesen oder weil es viele andere Apps gibt und es nicht verlockend erscheint, die Fragen dort für ein paar Punkte zu beantworten.
Die Bearbeitung bei Antolin war früher überwiegend außerhalb des Unterrichts, weil außerhalb des Unterrichts gelesen wurde.
IM Unterricht wurde auch gelesen, aber auch nicht unendlich viel, es reichte aber insgesamt aus.
Schon damals haben nicht alle zu Hause gelesen, heute ist es kaum noch möglich, diese Aufgaben wirklich einzufordern - sehr, sehr anstrengend und Kräfte zehrend und leider weniger zielführend, es immer wieder einzufordern.
Da hat sich dann aber der Unterricht selbst vielleicht gar nicht so sehr verändert.
Oder er hat sich verändert, weil man dem, was zu Hause nicht mehr erfolgt, in der Schule schon anderes dagegen setzt, z.B. Lesetandem - gearde im Lesen gibt es sehr viele Anstrengungen in den Schulen.
Dennoch reicht es nicht aus, um heute bei möglichst vielen Schüler:innen zu den gewünschten Ergebnissen zu kommen, obwohl dem mit mehr Zeit und sinnvollere Übungen in der Schule begegnet wird.
Für das Drehen eines Legefilmes, das an der Stelle auch Medienbildung ist, fällt dann vielleicht etwas ganz anderes weg, Fahrrad-putzen oder der Bau einer Burg aus Korken oder ein gesehener Film oder - passend zum Beispiel: das Erstellen eines Plakates.
Oder aber ein anderes Projekt, das früher stattgefunden hat. Dafür war ja früher durchaus auch Zeit vorgesehen und angesetzt.