Beiträge von Palim

    Und da sind wir bei der Diskussion um die Sachen.

    Für weiterführende Schulen scheint es klar, da sind wir wieder beim ph-Meter.

    Wird das wirklich vom Curriculum gedeckt?

    Was macht ihr, wenn es keines gibt? Rotkohlsaft kochen?


    Orga-Kram wird nicht vom Curriculum gedeckt, ist aber zwingend notwendig zum Differenzieren zwischen den Schüler:innen, die später auf Schulen zwischen FöS GE und Gym wechseln.


    Der Etat für Lehrmittel etc. und den Unterhalt des Schulhauses kommt in D von den Kommunen, der für die Lehrkräfte vom Land.

    Die Zuweisung von Lehrkräften kommt auch vom Land. GS brauchen mehr als 20 h pro Klasse: Zusatzbedarfe, sonderpädagogische Grundversorgung für FöS Lernen/Sprache/ESE, sonderpädagogische Versorgung für GE-Kinder, Ganztag.

    Obwohl du schon in Schulen gearbeitet hast, habe ich den Eindruck, dass deine Vorstellung von Schul- bzw. Lehrkräfte-Alltag nicht mit deinen Vorstellungen hinsichtlich deiner Freizeitgestaltung übereinstimmen.

    Du schreibst an mehreren Stellen, dass deine Energie begrenzt ist und du recht schnell ermüdest im Getümmel der Schule.


    Für deine Klassen kannst du das ein Stück weit selbst in die Hand nehmen, für anderes wird es schon schwieriger, du kannst aber z.B. weniger Zeit im quirligen Lehrerzimmer verbringen und dir ruhigeren Ecken suchen, wirst aber um Aufsichten, Vertretungen, Schulveranstaltungen, Ausflüge, Austausche etc. nicht herum kommen.


    Die Arbeitszeitstudien zeigen deutlich, dass viele Lehrkräfte eine 50-Std.-Woche haben.

    Deine Fächer zählen eher zu denen mit vielen Korrekturen und längeren Texten, benötigen also dafür auch viel Zeit. Lehrkräfte vom Gym schreiben hier häufiger, dass sie einen größeren Anteil der Ferien für diese Korrekturen benötigen.

    Und ja, es gibt auch Vertreter:innen, die es angeblich schaffen, mit 40h auszukommen, die Mehrstunden aus Spitzenzeiten an anderer Stelle ausgleichen, es gibt auch Lehrkräfte, die den Stift fallen lassen. Aber die Mehrheit (siehe Arbeitszeitstudien) schafft das nicht.

    Bei uns gab es mal die Aussage, dass es immer im Rahmen einer Ausbildung sein müsste, also Uni oder BBS oder andere Schulen.


    Vielleicht kann man über Freiwilligenagenturen überlegen, ob es geht?


    Lese-Pat:innen hatten wir lange Zeit gar nicht, derzeit sind die Personen, die in unserer Schule quasi ehrenamtlich etwas machen, fast alle älter, da fällt der Masernschutz raus. Das Führungszeugnis wird aber gefordert.

    Für den späteren Einsatz im Unterricht muss der Masernschutz ohnehin vorliegen.

    Mit

    - Englisch und Geschichte

    - in BY

    - mit nicht genial guter Note

    würde ich meinen, dass du dir nach dem Ref die Schule nur sehr bedingt aussuchen kannst.


    Du musst nehmen, was dir angeboten wird.

    Gleichzeitig möchtest du Unterricht in homogenen Klassen mit gut erzogenen Kindern erteilen, schaust gegen Aufgaben der Erziehung an (Handwerkszeug kann man lernen, Hochsensibilität legt man nicht einfach ab) und haderst mit dem System an sich.


    Obwohl du schon in Schulen gearbeitet hast, habe ich den Eindruck, dass deine Vorstellung von Schul- bzw. Lehrkräfte-Alltag nicht mit deinen Vorstellungen hinsichtlich deiner Freizeitgestaltung übereinstimmen.

    Der Landkreis hat regional die SekI-Schulen aufwärts, die Grundschulen werden von den Gemeinden getragen, wie auch KiTa (regional), kirchliche Anbieter sind hier weit seltener als andernorts, freie Anbieter kommen erst in den letzten Jahren hinzu.


    Die "Kids der Stadträte und der Oberschicht" sitzen gerade auch in den Grundschulen und das i.d.R. gut verteilt.

    Das halte ich für ein Gerücht und das ist dann auch die nächste Kehrseite der Medaille: Gerade diejenigen mit Geld suchen sich KiTa und Schulen aus, in der Grundschule und bei Auswahl auch in der SekI.

    Entsprechend gestaltet sich das Klientel, das dann auch den Förderverein der Schule unterstützt und dem Kind beim Sponsorenlauf 1ct oder 10 Euro pro Runde verspricht und tatsächlich spendet oder nie.

    Die Ausstattung der Kinder unterscheidet sich, die freie Verfügbarkeit von Geld auch, wenn der Förderverein kaum Mittel einwerben kann.

    Dir, Antimon , muss ich auch nicht erklären, was ein Tonkarton ist,

    gleichzeitig muss ich nicht in Abrede stellen, dass du Chemikalien, Mikroskope oder ph-Meter im Unterricht benötigst.


    Leider ist eben nicht immer buntes Papier da, auch der Tonkarton geht immer zu früh zu Neige,

    Laminierfolien waren auch bei uns lange ein Kampf,

    Kopierkosten sind es an vielen Schulen. Ich glaube, in den letzten Jahren ist unser Kopien-Verbrauch explodiert, was an der Differenzierung liegt.


    Wenn ich dann die Materialien für die Kinder mit besonderen Bedarfen hergestellt habe, überlege ich, wie ich sie für diese Kinder bereitstelle. Hätte ich gerne alles laminiert und in Kartenschachteln, beschriftet, in einem Regal, irgendwie übersichtlich, oder kann ich darauf verzichten?


    Ich kann alles bunt und laminiert in Kartenschachteln oder mit Musterklemmen oder Flügelklemmen sortieren, ich kann es auch in den Deckel eines Papierkartons legen und ggf. noch ein Gummiband um die Karten binden - das schafft das Kind leider nicht, hinterher muss also jemand (ich?) die Karten wieder aussortieren, die zum Glück gezinkt sind, damit es schneller geht.


    Ein Teil der Abwägung ist also, wie man es geschickt organisiert - und gerade den Kram für das Organisieren kaufen viele Lehrkräfte selbst.


    Ein weiterer Teil der Abwägung sind Verbrauchsmaterialien, die man zu Hauf braucht und von denen oft nur ein Teil im ständigen Fundus steht.

    Gerade weil der Etat nicht so üppig ist, aber auch, weil man häufig doch noch mal anderes Material braucht, machen viele Lehrkräfte sehr viel Material selbst - oder nutzen die Börsen im Internet. Während ich über Jahre vieles selbst gemacht habe und kostenlos tausche, sind die jüngeren eher so, dass sie wissen, dass man sehr viel im Internet finden kann, wenn man hier und da ein paar Euro ausgibt. (Bei eduki gibt es inzwischen eine Lizenz fürs Lehrerzimmer, bei anderen Anbietern auch, aber auch da muss man dann ja wieder sehen, dass a) der Etat es hergibt und b) der Schulträger es überhaupt begreift, warum man das benötigt).


    Noch ein Teil ist die Erklärung, warum das Papier bunt und die Flügelklemmen bunt sein müssen, dass man über Wäschklammern, Würfel unterschiedlicher Kantenzahl oder Folienschläuche diskutieren muss, nicht aber über ph-Meter.


    Und wenn dann der Schulträger knausrig und der Etat knapp ist und etwas Teures angeschafft/ersetzt werden muss, muss man vielleicht nicht nur ein Jahr auf Orga-Kram verzichten, sondern ständig.


    Also wird man kreativ ... oder man erliegt der Versuchung, es doch selbst zu kaufen.

    Dass man drauf verzichtet und im Unterricht schlicht ohne auskommt, ist eher selten, wnen man keine Alternativen hat.


    Und diese kleinen Versuchungen hat man häufig, um so mehr, je mehr man differenziert, den Unterricht vielfältig gestaltet und vielleicht auch nicht davon ausgehen kann, dass ein Buch da ist, das Kind ein Buch aufblättern und lesen und schreiben kann, es länger als ein paar Minuten leise, selbstständig an einer Aufgabe arbeitet.

    Doch, durchaus. Wir halt auf einem sehr hohen Niveau. Wenn die Biologie einen Halbklassensatz neuer Mikroskope anschafft, kann die Chemie nicht zugleich auch einen Halbklassensatz neuer pH-Meter anschaffen.

    Solche Sachen werden bei uns auch abgestimmt.

    Das sind aber auch nicht die Sachen, die die Lehrkräfte selbst kaufen.

    Und da genau fängt dann an, dass Grundschullehrkräfte anderen erklären, warum es ist, wie es ist.


    Dann kommt ein striktes "Kauf es nicht!", das berechtigt ist, aber die speziellen Bedingungen in der Grundschule meiner Meinung nach nicht berücksichtigt.

    Ich glaube aber, an der Stelle ist die Argumentation schlichtweg falsch. Es wird ja geschrieben, man brauche an der Grundschule viel mehr plastisches Anschauungsmaterial, drum sei das eben so, dass man dann halt selber irgendwas kauft, wenn der Schulträger nicht dafür aufkommen will. Das gleiche gilt aber auch z. B. für Sport, Bildnerisches Gestalten, Musik und die Naturwissenschaften an den weiterführenden Schulen. Wenn der Kanton kein Budget für Chemikalien spricht, dann kann ich halt keine Experimente im Unterricht zeigen. Chemikalien könnte ich zu einem recht grossen Teil noch nicht mal selber kaufen. Was nicht da ist, ist dann nicht da, so ist es dann eben.

    An sich ist das richtig,

    aber vielen dennoch nicht geläufig oder plausibel.

    Jeder versteht, dass man Chemikalien benötigt und dass diese Verbrauchsmaterial sind, die danach erneuert werden müssen,

    das erlebe ich in der Grundschule anders und es wird von Außenstehenden anders bewertet.


    Die Vorstellung, dass man mit Kindern in bestimmten Fächern wenig in Büchern arbeitet und ganz andere Materialien nutzt, können ja selbst einige SekII-Lehrkräfte nur schwer nachvollziehen.


    Sicher müssen Grundschullehrkräfte sich selbst umstellen und deutlicher werden, was Anschaffungen betrifft, aber wie oft führt man an der SekII Debatten, das man X braucht oder kann sich anhören, dass man doch im letzten Jahr erst X bekommen hätte oder dass man doch statt eines Versuches einfach ein Bild oder einen Film zeigen könnte?

    Hi,

    die Kommentierung der Kompetenzen war doch schon ganz gut.


    Kennen von Möglichkeiten des prozesshaften Gestaltens

    Das kann prinzipiell alles sein, man kann aber grundsätzlich versuchen zu sensibilisieren, dass es nicht nur um ein Endprodukt geht sondern um den Prozess als solches, indem man ihn zum Beispiel durch Portfolioarbeit dokumentiert.

    Such dir eine Aufgabe, die mehrere Arbeitsschritte erwarten lässt.

    Das kann man Stück für Stück erarbeiten oder Stationen anbieten oder mit Fotos oder Beispielen visualisieren.

    Am Ende muss es ja kein Portfolio sein, es ist eine Handlungsplanung in mehreren Schritten notwendig, das allein dürfte ja einige schon fordern, die Motorik und Gestaltung wohl auch.

    Wie wäre es mit einem Fensterbild?


    Überlege dir, was du vor Weihnachten machen möchtest, wie viel Zeit du einplanen kannst und zu welcher Kompetenz es passt. (Das schafft dir dann Zeit, für den anschließenden Unterricht in Ruhe zu suchen.)

    Oder überlege dir, was du auf jeden Fall üben willst, um die Lerngruppe zu stärken und darauf aufbauen zu können.

    Ich habe erheblich sparsamere oder spärlichere Zeiten erlebt, derzeit finde ich den Etat ausreichend und weiß, was die Schule anschafft… und auch, was vorhanden ist. Es könnte auch helfen, an einer neuen Schule viel zu fragen oder die Schränke zu durchforsten.


    Ich laminiere weit weniger als früher, finde aber auch, dass Material in Kinderhänden abwaschbar und länger haltbar sein darf, je jünger, desto nötiger das Laminieren der Materialien.


    Wer danach fragt, wer diese Ausstattung fordert: in BY wird im Ref der Raum bewertet und man ist in BY mit der Einstellung sehr abhängig von der Note.

    Selbst bei uns in der Botanik in NDS fordern Seminarleitungen Matte Laminierfolien, damit der Ausgang nicht spiegelt (ich war nicht im Raum und bin auch an anderer Stelle froh, dass ich dieses Fach nicht bei dieser Seminarleitung betreuen musste)


    Ein Stück weit kommt es sicher auch durch die Insta-Stories und andere Vorbilder, die vorleben, wie es aussehen kann.

    Während man früher Material getauscht bzw. geteilt hat (4teachers), wird es heute verkauft und die jungen Lehrkräfte sind daran gewöhnt, digital schnell hier und da kleine Beträge auszugeben.


    Der Anfängerfehler wird auch dadurch unterstützt, dass man motivierter ist und es zu Beginn besonders schön machen will und den Raum gestalten möchte, damit er zu einem Lernraum wird, dass man noch weniger gut einschätzen kann, was unnötig ist und vieles ausprobiert und dass man insgesamt Material-zentrierter ist, während man später weit besser aus allem etwas machen kann.


    Den Hinweis auf digitales Anschauungsmaterial teile ich nur bedingt. Es gibt sicher Sachen, die man für taktile Erfahrungen benötigt, aber wenn es um eine Bild oder Plakat geht, tut es oft auch ein Bild am Board oder eine Zeichnung oder ein Ausdruck (kann man in der Schule drucken).

    Das Problem bei solchen Projekten war in der Vergangenheit oft, dass diese dann irgendwann nicht mehr weiterentwickelt wurden. Daran sind viele Aufgabengeneratoren dann letztendlich gescheitert.

    Siehe anbieterunabhängige Software für digitale Tafeln.

    Materialien, die vor 10 Jahren erstellt wurden, gehen leider nicht mehr, und Dinge, die vor 10 Jahren in der Software vorhanden waren, sind bei dem jetzt gewählten Hersteller noch in weiter Ferne.

    Für einfache Matheaufgaben gibt es seit vielen Jahren das Programm von Pabst, beidem man die Aufgaben recht gut auswählen kann.


    Außerdem nutzen viele Kolleginnen bei uns den Worksheet-Crafter, der Vielfalt ermöglicht und fertige AB bietet.

    Zudem kennen die meisten die gängigen Materialseiten, auf denen man kostenlose Materialien finden kann, 4teachers, FrauLocke, Ideenreise, Grundschulkönig, FrauMohr, Grundschultante uvm.

    Gerade die üblichen Sachen findet man vielfach.


    Das, was abseits gesucht wird, hat keinen Markt und darum seltene Treffer, da mache ich weiterhin vieles selbst, vor allem für DaZ (siehe 4teachers) und die Differenzierung für Kinder mit Unterstützungsbedarf.

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