Dir, Antimon , muss ich auch nicht erklären, was ein Tonkarton ist,
gleichzeitig muss ich nicht in Abrede stellen, dass du Chemikalien, Mikroskope oder ph-Meter im Unterricht benötigst.
Leider ist eben nicht immer buntes Papier da, auch der Tonkarton geht immer zu früh zu Neige,
Laminierfolien waren auch bei uns lange ein Kampf,
Kopierkosten sind es an vielen Schulen. Ich glaube, in den letzten Jahren ist unser Kopien-Verbrauch explodiert, was an der Differenzierung liegt.
Wenn ich dann die Materialien für die Kinder mit besonderen Bedarfen hergestellt habe, überlege ich, wie ich sie für diese Kinder bereitstelle. Hätte ich gerne alles laminiert und in Kartenschachteln, beschriftet, in einem Regal, irgendwie übersichtlich, oder kann ich darauf verzichten?
Ich kann alles bunt und laminiert in Kartenschachteln oder mit Musterklemmen oder Flügelklemmen sortieren, ich kann es auch in den Deckel eines Papierkartons legen und ggf. noch ein Gummiband um die Karten binden - das schafft das Kind leider nicht, hinterher muss also jemand (ich?) die Karten wieder aussortieren, die zum Glück gezinkt sind, damit es schneller geht.
Ein Teil der Abwägung ist also, wie man es geschickt organisiert - und gerade den Kram für das Organisieren kaufen viele Lehrkräfte selbst.
Ein weiterer Teil der Abwägung sind Verbrauchsmaterialien, die man zu Hauf braucht und von denen oft nur ein Teil im ständigen Fundus steht.
Gerade weil der Etat nicht so üppig ist, aber auch, weil man häufig doch noch mal anderes Material braucht, machen viele Lehrkräfte sehr viel Material selbst - oder nutzen die Börsen im Internet. Während ich über Jahre vieles selbst gemacht habe und kostenlos tausche, sind die jüngeren eher so, dass sie wissen, dass man sehr viel im Internet finden kann, wenn man hier und da ein paar Euro ausgibt. (Bei eduki gibt es inzwischen eine Lizenz fürs Lehrerzimmer, bei anderen Anbietern auch, aber auch da muss man dann ja wieder sehen, dass a) der Etat es hergibt und b) der Schulträger es überhaupt begreift, warum man das benötigt).
Noch ein Teil ist die Erklärung, warum das Papier bunt und die Flügelklemmen bunt sein müssen, dass man über Wäschklammern, Würfel unterschiedlicher Kantenzahl oder Folienschläuche diskutieren muss, nicht aber über ph-Meter.
Und wenn dann der Schulträger knausrig und der Etat knapp ist und etwas Teures angeschafft/ersetzt werden muss, muss man vielleicht nicht nur ein Jahr auf Orga-Kram verzichten, sondern ständig.
Also wird man kreativ ... oder man erliegt der Versuchung, es doch selbst zu kaufen.
Dass man drauf verzichtet und im Unterricht schlicht ohne auskommt, ist eher selten, wnen man keine Alternativen hat.
Und diese kleinen Versuchungen hat man häufig, um so mehr, je mehr man differenziert, den Unterricht vielfältig gestaltet und vielleicht auch nicht davon ausgehen kann, dass ein Buch da ist, das Kind ein Buch aufblättern und lesen und schreiben kann, es länger als ein paar Minuten leise, selbstständig an einer Aufgabe arbeitet.