Beiträge von Palim

    Wer Fachinformatiker*in werden will, der schafft's auch ohne Informatikunterricht im siebten Schuljahr.

    Jein,

    ich bin auch der Meinung, dass es weiterhin oder überhaupt Zeit für Textverarbeitung in Schulen braucht. Darüber hinaus auch Unterrichtszeit für Medienbildung und zwar weit früher und nicht allein im Fach Deutsch und schon gar nicht über Phrasen wie „jedes Fach ist verantwortlich“. Diese Rechnung geht nie auf, weil dann keiner grundlegende Kenntnisse vermittelt, da jeder nur am Rande die Inhalte beachtet/ beachten kann.

    Wer dann wirklich Informatiker werden möchte, wird wohl, wie bei Musikern, Sportlern und Sprachberufen, viel Zeit außerhalb der Schule einsetzen müssen,

    ABER Schule sollte schon Zeit dafür haben -ja, und auch Lehrkräfte- eine Grundbildung zu ermöglichen und zu zeigen, worum es geht.

    Die Diskussion um den fachfremden Unterricht ist dann vergleichbar zu anderen Fächern, in etlichen Schulformen ist fachfremder Unterricht üblich oder zu Gunsten des Klassenlehrerprinzips gewollt.

    Das Problem, das man bei schwachen Klassen oder SchülerInnen in unterschiedlichen Fächern lieber an den grundlegendsten Sachen arbeiten möchte, statt nach den Sternen zu greifen, habe ich jeden Tag und würde mir eine sehr viel klarere Aufteilung in Fundamentum und Additum wünschen. Für ein Fach muss diese Entscheidung dann unter Mitwirkung von Fachlehrern getroffen werden. Vielleicht braucht es aber auch die Mitwirkung Fachfremder, weil sie weniger ins Fach verliebt sind und die kritischen Fragen stellen, was wirklich ins Fundamentum gehört.

    Wie alt sind deine SuS?

    Brauchen sie zum Lernen wirklich niedlich, plüsch und rosa?

    Wir sammeln übrigens Säze, ist ein Ausdruck mehrfach gefallen, ist er „verbrannt“ und kann nicht mehr eingesetzt werden.

    Manchmal kramen sie dann in ihrem Wortschatz und finden noch andere Wörter, aber häufiger liegt neben „schön“ und „schlecht“ nur „nett“ und „doof“.

    Ich habe ähnliche Erfahrungen mit Scratch gemacht wie Catania , allerdings in einer Natur- und Technik-Ag in der GS mit den eher pfiffigeren Kindern unserer GS.

    Den Kindern ist das zu abstrakt, tatsächlich ist schon das für die weniger computeraffinen nicht konkret genug.

    Für die kleinen träume ich von einem Satz Matatalab, weil man Plättchen legen und dann ausprobieren kann - schönes Material.

    Ähnliche Übungen gibt es aber auch offline, wobei man Grundschüler eher zu Spielen auf Teppichfliesen u.a. bewegen kann als Jugendliche.

    https://ddi.uni-wuppertal.de/website/repoLi…_2019-01-31.pdf

    Die bei mir ganz vorne laufen, die kennen den Weg.

    Ganz genau. Am meisten muss man auf die aufpassen, die am Ende rumzockeln, sonst sind sie vielleicht auf einmal weg.

    Das ist bei mir gerade mal nicht so ... und das scheint zuzunehmen.

    Denen, die ganz hinten zockeln, denen kann man zum Teil auch mal sagen, dass sie einfach dem Weg folgen sollen und ihnen vertrauen.

    Die anderen kommen auf die wildesten Ideen, wenn man ihnen nicht ab und an einen Spurt oder ein Geländespiel in Aussicht stellt.

    Allerdings muss man auch die Mittleren im Blick behalten, ob sie zufrieden und ausgelastet sind. Wenn es unbedingt Noten sein sollen, sollte man eine für Anstrengungsbereitschaft erteilen. Wer gemächlich im Mittelfeld die Wegstrecke zurücklegt, obwohl ein zügiger Dauerlauf möglich wäre, braucht durchaus auch mal eine Ansage.

    Und ja, das alles geht in der Grundschule auch in Hausschuhen :_o_D

    Auf die Palme bringen mich allerdings die, die auf der Stelle stehen bleiben, ein Pläuschchen halten, die Aussicht genießen und auf irgendetwas zu warten scheinen, statt sich selbst mal ein Stückchen zu bewegen ... ich glaube, sie warten aufs Mamataxi, das sie an Ziel bringen soll, oder auf jemanden, der den Rollstuhl bringt oder sie in einer Sänfte trägt, obwohl sie prima laufen könnten.

    Also lauf einfach los und sieh zu, dass es nicht mehr als 100 m werden.

    Das klingt so, als kämen alle gleichzeitig an.

    Vor Augen habe ich als Flachländer deine Kraxelbilder und meinen windigen Deich.

    Tatsächlich laufen bei der Wanderung mit SchülerInnen einige gerne ein Stück vor, andere mit dir, 20m dahinter, gerne auch mal 150m dahinter und andere müssen geschoben werden.

    Als Lehrkraft läuft man mal mit den einen, mal mit den anderen und dank der Superkräfte kann man pfeilschnell von ganz hinten nach ganz vorne gelangen.

    Man kennt den Weg und das Gelände, die einen nehmen den rollstuhlgerechten, Ebenen Weg, die anderen schickt man noch auf einen Umweg durchs Gelände.

    Schön ist es, wenn dabei alle gelassen bleiben können, Freude daran haben, den Weg zu beschreiten, und gemeinsam ans Ziel kommen.

    In den ersten Tests lernen die Kinder einfach noch wahnsinnig schlampig und meinen es reicht, wenn ersichtlich ist, dass sie das richtige Wort meinen. Mir ist aber wichtig, dass sie von Anfang an sorgfältig schreiben. Auch wenn das vermutlich nicht ihren Erfahrungswerten aus der Grundschule entspricht. Fange ich damit erst verspätet an, weil sie erst "ankommen müssen", müssen sie hinterher doppelt lernen.

    Vermutlich kennen die Kinder gar keine Vokabeltests.

    Für die Grundschule gibt es weiterhin die Vorgabe, dass Wörter nur abgeschrieben werden, aber nicht aus dem Gedächtnis zu schreiben sind.

    Rechtschreibung wird bewertet, dies erfolgt aber in klar abgegrenzten Situationen,

    gleiches kann auch für andere Inhalte gelten, wenn in den Curricula sehr deutlich dargelegt ist, wann bewertet werden darf und wann nicht.

    Es ist so manches überhaupt nicht selbstverständlich, von dem man denkt, dass jeder das wüsste, z.B. eben Vokabeltests.

    Es gibt so manches, das man immer und immer wieder erläutern muss.

    In Klasse 3 (oder schon in Kl. 2 vorab) muss man erklären, was Noten sind und wofür es die gibt, was es bedeutet, für eine Arbeit zu lernen,

    dass "Guckt euch noch mal die Mappe an." nicht wortwörtlich gemeint ist, wie man an Klassenarbeiten herangeht etc.

    Meiner Meinung nach schlägt genau an diesen Stellen die Bildungsungerechtigkeit erbarmungslos zu, weil bestimmte SchülerInnen niemanden zu Hause haben, der ihnen die Schul-Welt erklärt und aufarbeitet, wenn scheinbar Selbstverständliches erwartet wird.

    Weihnachten naht in großen Schritten ... du kannst auch bestimmte Bastelsachen in sehr vielen Klassen einsetzen, zB. Celina-Sterne, wenn man sie heftet und nicht klebt,

    zudem gibt es viele schöne Sachen zu Weihnachten mit Schüttelwörtern oder Logicals oder anderem.

    Dazu solltest du in Erfahrung bringen, ob es in der Schule einheitliche Regeln zur Reglementierung gibt. Wenn nicht, such dir selbst etwas aus, was zählt und zieht. Die Kinder werden in den Wochen vor Weihnachten noch kribbeliger und je länger es dauert, bis du Grenzen ziehst, desto mehr werden sie ausprobieren, wann du es endlich tust.

    Davon abgesehen finde ich es doof, Vertretungskräfte hängen zu lassen. Es stimmt, dass man lieber mehr auf den Zettel schreibt, damit keine Langeweile aufkommt. Da kann keiner erwarten, dass du alles schaffst und rettest.

    Das eine ist sicher, dass man sich selbst abgrenzt, aber das ist ja gerade am Anfang nicht immer leicht.

    Das andere ist, dass du

    - dir Beratung suchen kannst z.B. bei der Schulpsychologin, der Gewerkschaft etc.

    - das Gespräch mit der Dezernentin suchen kannst über eine mögliche Abordnung oder Verstetzung

    - dich beim Bezirkspersonalrat beraten lässt hinsichtlich weiterer Möglichkeiten

    Außerdem gibt es noch die CARE-Beratung, eigentlich für Lehrkräfte, die 6 Wochen oder länger (gerechnet auf 1 Jahr) krank waren,

    aber ich meine, dass da auch präventiv Möglichkeiten waren.

    https://www.landesschulbehoerde-niedersachsen.de/bu/lehrkraefte/AuG/care

    Nun sind Referate ja auch nicht das, was beim Methodenlernen bzw. im Verlauf des Unterrichts als Erstes drankommt.

    Nein, aber etwas, das durchaus einen Großteil der Note ausmacht.

    Bewertet werden soll aber die Leistung der Schüler.

    Dann müsste man ja dem schlechten, aber ohne Internetzugang eigenständig erarbeiteten Material eine gute Note geben,

    dem Hochglanz-Plakat mit perfekter Performance und herausragender Verköstigung dank der Mithilfe der Eltern eine schlechte.

    Gleiches gilt für Mappen, Aufsätze, Werkstücke, Kunstbilder uvm., die zu Hause waren und unter Hilfe angefertigt wurden.

    Das ist ein generelles Problem, das du da ansprichst. Deswegen sind wir dazu übergegangen, dass benotete Referate nur noch in der Schule vorbereitet werden. Das Material dazu allerdings kann man von zuhause mitbringen.

    Man kann auch nur Sachen bewerten, die ausschließlich in der Schule erstellt werden oder es je nachdem, ob es eine Pflicht- oder Wahlleistung ist, handhaben.

    Dann muss man als Lehrkraft dazu deutlich Stellung beziehen, denn bei bestimmten Eltern ist es natürlich nicht beliebt, wenn man sie quasi ausschließt.

    Offenbar bevorzugen bestimmte Eltern auch Schulen, bei denen sie selbst viel Einfluss nehmen können.

    Wir hatten während der Corona-Schulschließung auch immer auf die Rückmeldungen der Schüler gewartet. Manche wurden nämlich mit Aufgaben überschüttet (duales System, fleißige Schüler). Wenn keine Rückmeldung kommt, denkt man aber auch, dass es passt.

    Ging mir ähnlich, die Rückmeldung wurde nur von sehr wenigen gegeben, bei denen es tatsächlich passte.

    Für die Berarbeitungszeit gab es einen Richtwert, den manche exakt ausgefüllt sehen wollten.

    Angebote wurden von einigen nicht als solche verstanden, sondern verpflichtend angesehen, gleichzeitig von weit weniger Kindern bearbeitet. Im Unterricht ist die Differenzierung erheblich leichter umzusetzen.

    Auch die Debatte um Hausaufgabenzeiten ist in Grundschulen nicht unbekannt, auch da gibt es selten eine Rückmeldung, oft dann, wenn die Familie den kompletten Nachmittag mit den Aufgaben verbringt - trotz vorheriger Absprachen, Rückmeldung zu geben.

    Die Erfahrung von CatelynStark , dass immer alles von zu Hause begleitet wird, gibt es in den Grundschulen auch. Dann passen Kinder bei den Hausaufgabenbesprechungen nie auf, weil es zu Hause erklärt wird.

    Befeuert wird es z. B. dann, wenn Mappen oder Referate, die zu Hause erarbeitet werden, benotet werden: so kommen gerade Kinder dieser Eltern zu guten Noten.

    Der Segen, dass manche Eltern ihre Kinder bestmöglich unterstützen, ist manchmal dann ein Bumerang.

    Einfach vorauszusetzen, dass alles was in der Grundschule theoretisch vermittelt werden sollte auch praktisch stattgefunden hat und sitzt und dann einfach alles zu machen wie immer, geht dieses Jahr einfach nicht.

    Den Gedanken hatte ich hinsichtlich des dargestellten Geometrie-Themas: da es ja Listen gibt, was gestrichen werden kann, kann man sich da schon ausrechnen, dass die Themen zurückgestellt werden. Tatsächlich werden sie das sonst aber auch ab und an.

    Undeutlicher werden dafür die Unterschiede durch geänderte Curricula: andere Schwerpunktsetzung und gestrichene Aufsätze werden sich bei Schreibgeschwindigkeit und Ausdrucksvermögen bemerkbar machen, beides ist ohnehin gerade „hartes Brot“... an dem wir noch eine Weile knabbern werden.

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