Für den Lehrer finde ich das ein sehr schöne Konzept. Ich bin mir aber nicht sicher, wie das für so einen päd. Mitarbeiter aussieht.
Darf ich mal fragen wie das in der Praxis dann für so einen pädagogischen Mitarbeiter aussieht?
In der Praxis sind die pädagogischen MItarbeiterinnen keine Lehrkräfte, sondern im besten Fall Erzieherinnen oder Sozialpäagoginnen.
Sie werden je nach Vorkenntnissen eingestuft und bezahlt, das Budget der Schule ist aber so gering, dass man darüber eher nur gering qualifizierte einstellen kann, andernfalls reicht das Geld nicht.
Die pädagogischen Mitarbeiterinnen schließen einen Vertrag über Pool-Stunden ab, die sie dann erfüllen.
Es gibt Vorgaben, die mehr oder weniger eingehalten werden,
z.B. bei einem Einsatz sollten wenigstens 3 Stunden erteilt werden, damit die pM nicht für 1 Stunde allein zur Schule fährt
oder es sollte 3 Tage vorher Bescheid gegeben werden - was der kurzfristigen Vertretung zumeist nicht gerecht werden würde, allerdings bei Krankheit, Klassenfahrt, Fortbildung möglich ist.
Die pM geht also in alle Klassen. Gibt es lange keinen Vertretungsfall, hat sie lange keinen Auftrag und kennt die Kinder/ Klassen wenig.
Fehlt eine Lehrkraft immer mal wieder, sind Kinder, Klasse, Unterrichtsstil bekannt.
Es kann aber eben auch dazu kommen, dass die pM plötzlich 26 Stunden übernehmen muss... oder sich diese mit einer anderen pM teilt, wenn eine Lehrkraft ausfällt.
Für den Lehrer finde ich das ein sehr schöne Konzept.
Für den Lehrer ist das so:
Die pM wird quasi für Aufsicht entlohnt, nicht aber für die Planung.
Entweder die ausfallende Lehrkraft stellt Unterricht zur Verfügung...
... oder die anderen Lehrkräfte müssen dies tun.
Die offizielle Vorstellung davon ist, dass eine anwesende Lehrkraft den Unterricht für die eigene Klasse der pM überlässt und selbst die Vertretung in der anderen Klassen übernimmt.
Das Modell gibt es schon länger, ich denke, etwa 20 Jahre.
Für eine kurzfristige Vertretung ist es ok, wenn man ab und an eine zusätzliche Vertretung ausarbeiten und hinlegen muss.
Für den Fall einer Fortbildung, einer vorhersehbaren Krankheit, einer Klassenfahrtsbegleitung heißt dies aber, dass man vorab den kompletten Unterricht wasserdicht vorbereitet, da die pM ja offizell nur beaufsichtigen soll.
Trete ich mit einer Aufgabe oder einer selbst erteilten Vertretungsstunde in Vorleistung, die als Plusstunde notiert wird, kann ich dafür zwar Zeitausgleich erhalten, lege dann aber wieder den ausgearbeiteten Vertretungsunterricht auf den Tisch.
Ist die Personaldecke dünner als dünn, muss die pM dauerhaft in den Unterricht.
Weiterhin kann für längeren Ausfall eine Vertretungskraft (mindestens Bachelor Pädagogik) beantragt werden, jedoch erst bei absehbarem längerfristigen Ausfall + Dauer des Genehmigungsverfahrens und der Personalsuche.
Da werden aber nie alle Stunden genehmigt und auch dafür sind kaum Leute zu finden.
Dann dauert die Vertretungssituation über die pM lange oder sehr lange an.
Weil nun etliche Leute aufschreien werden:
a) Eine echte Vertretungsreserve in den Schulen wäre sicherlich die bessere Lösung.
b) Für Kinder ist nicht ersichtlich und verständlich, ob vor der Klasse eine ausgebildete Lehrkraft oder jemand anderes steht, auch viele Eltern verstehen das nicht.
c) In den Grundschulen darf kein Unterricht ausfallen, weil die Grundschulen "verlässlich" sind. 5 Zeitstunden Aufsicht müssen gewährt werden.
d) Es sind nicht die Grundschullehrkräfte, die sich dieses Modell überlegt haben, sie baden es aus.
e) Wenige kurzfristige Vertretungen sind über betreutes Üben leicht abzudecken und auszuhalten. Die derzeitige Lehrer- und Vertretungskräfte-Versorgung führt dazu, dass das Modell abgewandelt und überstrapaziert wird. Eine Alternative wäre... mir bisher nicht bekannt.