Das grösste Gezeter kommt die ganze Zeit schon aus der Ecke Grundschule.
Dir ist aber schon klar, dass das deine subjektive Wahrnehmung ist?
Wenn du diverse Male schreibst, dass du mit deinen SchülerInnen nicht zu diesem oder jenem Konzern fahren kannst, könnte es dir auch als "Jammerei" ausgelegt werden.
Was mich tatsächlich nervt, sind nicht die Masken oder Regelungen an sich,
sondern die Tatsache, dass alles halbgar ist, nichts lange Bestand hat und ständig erwartet wird, dass Schulen dennoch alles regeln und perfekt funktionieren, dass es keinerlei Einschränkungen geben darf und dass etliche zusätzliche Aufgaben in den Schulen gleichzeitig erledigt werden sollen, ohne dass es personell im Ansatz möglich sein könnte.
Dazu kommt, dass man tatsächlich Kinder UND Eltern in der Grundschule an die Hand nehmen muss, dass sehr vieles (Grundsätzliches!) kommuniziert werden muss, ggf. in mehreren Sprachen.
Da ist es wenig hilfreich, wenn alle 3 Tage etwas Neues gilt oder wenn Regel A nicht mit Regel B übereinstimmt.
Und davon haben wir mehr als genug!
Vielleicht fällt das in der Grundschule besonders auf, weil die Regelungen vielfältiger und erheblich enger gesetzt sind als an anderen Schulformen älterer SchülerInnen, gerade weil man von den Älteren mehr Selbstständigkeit erwarten kann.
Wenn das Land vorgibt, dass zum Eintritt in die Schule, nach der Pause, nach dem Toilettengang, vor dem Frühstück und immer nach dem Anfassen der Maske oder nach dem Niesen die Hände zu waschen sind, dann ist das sinnvoll, bedeutet aber, dass man den kompletten Schultag umstellt, um das eine oder andere Mal Händewaschen so zu kombinieren, dass man 1-3 davon einspart, da man sonst gar keinen Unterricht mehr machen könnte vor lauter Händewaschen.
Wenn das Land vorgibt, dass zeitgleich Präsenzunterricht, Distanzunterricht, Notbetreuung, Arbeitsplatz-Betreuung und Telefondienst zu bewerkstelligen sind, ist das in Schulen, die ohnehin knapp den Regelunterricht besetzen können, schlicht nicht möglich. Da helfen auch keine medienwirksam in Aussicht gestellten Zusatzkräfte, wenn man diese nicht einstellen kann oder darf oder sie - wie hier schon genannt - nur 6 Std. die Woche abdecken.
Wenn Masken zu tragen sind - und es ist bisher nur eine Ankündigung - dann muss vorab geregelt werden, wie es mit dem Frühstück läuft, aber auch, was mit Kindern ist, die keine Maske haben, was auch nach vielen Monaten noch täglich der Fall ist.
Sich darüber Gedanken zu machen, bedeutet nicht, dass man Masken doof findet oder dass man meint, sie seien nicht zu tragen.
Man muss aber vorab überlegen, welche Möglichkeiten es denn gibt, zwischen "wir tragen keine Masken und halten keinen Abstand" (so ist es jetzt) und "wir tragen ununterbrochen Masken, essen und trinken nicht, halten immer Abstand", eine Entscheidung treffen und diese, wie genannt, möglichkst klar und verständlich kommunizieren.
Und man wird überlegen dürfen, welche Regelungen in Grundschulen angemessen sind, um mit den Kindern (und Eltern) möglichst viel Infektionsschutz umsetzen zu können.