Ich finde, das Argument, dass man sich zu Beginn seiner Tätigkeit einiges reinarbeitet, darf nicht außer Acht gelassen werden. Es ist doch allgemein bekannt, dass man als Junglehrer, wenn man alle Unterrichtsstunden das erste Mal plant, lange braucht und später dann von dieser Vorbereitung enorm profitiert.
Aber genau das passiert - zumindest, wenn man eine gute Schulleitung hat.
Eine gute Schulleitung achtet darauf, dass man im Job ankommen kann. Man bekommt nicht gleich die anspruchsvollen Klassen (Leistungskurs etc.), wird von Zusatzaufgaben vielleicht noch eher verschont.
Wenn man dann ein wenig Routine hat, kommen weitere Aufgaben und mehr Verantwortung. Dass man das als Lehrer relativ leicht vermeiden kann, weil man es einfach ablehnt, hängt mit den Vorteilen des Beamtentums zusammen. Aber so ist der gängige Weg. Und dann kommen - je nach Interesse / Engagement /Eignung - auch Beförderungs- und Funktionsstellen etc.
Da kann die SL ganz toll sein,
es hilft aber nichts, wenn der Landesschulbehörde jährlich neue Aufgaben einfallen, die alle ohne Beförderungs- und Funktionsstellen oder Entlastung in die Schulen gegeben werden.
Das ist in den letzten 20 Jahren geschehen, zusätzlich wurden die Zahlen zur Unterrichtsversorgung immer wieder schön gerechnet und Vertretungsstellen etc. eingespart.
Das mag in den verschiedenen BL anders sein, letztlich ist es aber überall spürbar.
Da mögen manche ihre Grenzen klar setzen und sich von nichts angesprochen fühlen, was über das ursprüngliche Kerngeschäft hinaus geht, aber auf dieser Einstellung kann ja nicht das reguläre Arbeitszeitmodell beruhen, da dann die gesamten zusätzlichen Aufgaben gar nicht erfolgen würden.