Beiträge von Palim

    Es gibt bestimmt eine Vorgabe, in Nds./ Bereich Osnabrück oder Weser-Ems haben die FöS-Lehrkräfte auch eine Dienstvereinbarung erstellt, in der solche Sachen aufgeführt sein sollen.


    Ansonsten sind doch unzählige FöS-LuL an mehreren anderen Schulen im Einsatz, hier sind es sogar bis zu 4 Schulen.


    Bei uns (Grundschule) ist es so, dass es zu Beginn des Jahres und gerne auch noch mal zum Halbjahr oder zwischendrin bei Lehrer- oder Stundenplanwechsel eine Konferenz gibt, in der der Einsatz der FöS-LuL abgestimmt wird. Hierzu kommen die FöS-LuL hinzu.


    Alles andere betrifft sie zumeist nicht, dann kommen sie nicht.


    Die DB und Konferenzen am Förderzentrum sind wichtig, zumal es da häufig um Änderungen, Einsatz, Gutachten usw. geht.


    Bei Schulveranstaltungen werden die FöS-LuL mit eingeplant, wenn diese an ihren Tagen liegen, z.B. Sportfest, und sie an diesen Tagen keine anderen Aufgaben (Gutachten) dringlicher finden.
    Auch für Vertretung greifen wir im Notfall auf die FöS-LuL zurück, wobei es an Grundschulen eigentlich pädagogische Mitarbeiterinnen dafür gibt, uneigentlich die Personaldecke aber z.T. so dünn ist, dass das nicht ausreicht.

    Um das nochmal klarzustellen.

    Danke für den Beitrag, der dein Vorgehen besser erläutert. Nun ist alles nachvollziehbarer.
    Offensichtlich waren die Kriterien transparent und die SuS können nun eine Bewertung anhand dieser Kriterien erwarten.


    Wenn die SuS als Klasse zu der Einschätzung kommen, es sei alles toll, könne man anhand dieses Beitages oder eine fiktiven Beitrage noch einmal die Bewertung erläutern,
    aber offenbar ist ja genau das bereis im 1. Halbjahr erfolgt.
    Wenn sie noch immer nicht verstanden haben, dass ihr Handeln diese Konsequenz nach sich zieht, wird es Zeit, dass sie es lernen.


    Ich frage mich halt nur, ob manche Schüler heutzutage nicht mehr bereit sind sich für bestimmte Dinge einzusetzen und die Schuld immer bei den anderen zu suchen.


    (...) ich habe das Gefühl, dass einige es einfach nicht wollen und gute Noten als Selbstverständlichkeit ansehen.

    Von allem etwas und das zieht sich womöglich von Klasse 1-12/13 und darüber hinaus durch.
    - Manche SuS haben bis zum Schulbeginn nicht gelernt, sich für etwas anzustrengen, weil niemand auf sie achtet oder weil alles, was sie tun, belobigt und im Bild festgehalten wird, auch wenn es gar nicht toll ist.
    - Manche SuS sind nicht bereit sich für etwas anzustrengen oder haben sehr früh gelernt, dass man sich möglichst dumm anstellt, damit jemand anderes einem die Aufgabe abnimmt.
    - Manche SuS gehen den Weg des geringsten Widerstands und machen das Nötigste, weil sie gelernt haben, dass es ausreicht.
    - Manche SuS haben sehr frühzeitig gelernt, dass man dann, wenn das Ergebnis nicht stimmt, mit heulen, schmollen, protestieren oder diskutieren weiter kommt und das Ergebnis dann doch akzeptiert wird.
    - Manche SuS haben sehr frühzeitig gelernt, dass man Anforderungen aussitzen kann und das Erwachsene im Leben die Zeit, die notwendig wäre, immer auf alles zu warten, nie aufbringen können bzw. werden, sodass die Anforderung irgendwann nicht mehr eingefordert wird/ werden kann. Aussitzen ist dann eine Lösung.


    Warum SuS das in 2 oder in 13 Jahren nicht lernen, sei mal dahin gestellt.

    In Materialbörsen ist das Suchwort ggf. auch "Getreide" und nicht "Vom Korn zum Brot", gekoppelt mit "Unterricht" kommt man in den gängigen Suchmaschinen zum Ziel.


    Anschaulich finde ich Ähren und Körner, die man sammelt oder sich schicken lässt.


    Zudem muss man genau überlegen, wie weit man das Thema fassen möchte, welche Inhalte vorgegeben oder wichtig sind und ob man weitere (Landwirtschaft, Handel) mit berücksichtigen möchte.


    Außerdem musst du in Erfahrung bringen, ob man in der Umgebung eine Mühle/ eine Bächerei/Backstube besichtigen kann und ob und wie du das einbinden kannst.

    Weil es unprofessionell ist.

    Aha. Und das entscheidet - wer?
    Es entgrenzt die Arbeit, stimmt, aber zum Problem scheint es erst jetzt zu werden, die letzten 40 Jahre eher nicht.
    Meiner Meinung nach gehört das eher zu dem gesamten Problemfeld "Arbeitszeit".
    Wenn zu viel Arbeit zu verrichten ist, wird der Wunsch größer, sich abzugrenzen.
    Wenn in der Schule ein Arbeitsplatz ist, an dem man erreichbar ist, braucht es keine privaten Nummern.
    Andererseits haben Lehrkräfte zu Hause ein Arbeitszimmer und einen Arbeitsplatz und sind deshalb dort auch erreichbar.


    Kennst du die private Telefonnummer von deinem Hausarzt? Oder deinem Bankberater? Oder deinem Friseur?

    Ich kenne tatsächlich eine Menge Telefonnummern, auch auswendig, und kenne hier so einige, die ihre private Nummer auch dienstlich führen und dennoch professionell arbeiten können.
    Und tatsächlich treffe auch ich Entscheidungen, wann ich diese Nummern wähle und welche Zeit geeignet erscheint.
    Der Hausarzt hat eine Rufumleitung, der Bankberater ein Büro, in dem er zu Geschäftszeiten anwesend ist, aber er kommt auch abends nach Hause, und der Friseur ... gute Frage, aber meiner Meinung nach ist die Nummer privat, der Salon direkt am Wohnhaus.


    Wenn sich Lehrer wie Jugendliche verhalten, werden sie auch so von der Gesellschaft respektiert, nämlich wenig.

    Ja, dem stimme ich zu.
    Nur verhalten sich Lehrkräfte, die eine Festnetznummer weitergeben, nicht gerade wie Jugendliche, die ihre Daten in alle Welt verteilen.


    Meine persönliche Erfahrung damit, meine Nummer weiterzugeben, sind ganz anders, als deine Behauptungen vermuten lassen.
    Obwohl ich ausdrücklich darauf hinweise, dass Eltern mich dort zu bestimmten Zeiten erreichen können, nutzen sie es äußerst selten und sind dabei sehr respektvoll.
    Ja, es gibt Eltern, die übergriffig sein können. Die tauchen aber zumeist morgens oder mittags in der Schule auf.


    Ansonsten habe ich den Eindruck, dass Lehrkräften, die sich respektvoll gegenüber Eltern verhalten, durchaus auch Respekt und Verständnis entgegengebracht wird.
    Könnte natürlich auch daran liegen, dass ich dem Jugendwahn nicht fröne und auch nicht den Kumpel-Typ geben muss.

    Was macht ein Schulleiter so?

    An kleinen Grundschulen erteilt die Schulleitung bis zu 20 Stunden Unterricht und regelt zusätzlich alles an Verwaltung und Organisation, Statistik, Lehrereinstellung, alle Absprachen mit der Landesschulbehörde, alle Absprachen mit dem Schulträger, Gespräche im Kollegium, Gespräche mit Eltern, Sozialamt, Jugendamt, Gesundheitsamt etc., Einschulungsformalitäten, Finanzen, Klassenkonferenzen, Schulleiter-Besprechungen mit anderen SL oder über die Landesschulbehörde und ständig neue Anfragen und Listen, die am besten bis gestern auszufüllen sind, während unentwegt das Telefon klingelt.


    Außerdem verwaltet man den Mangel, soll ihn nach außen gut verkaufen, im Kollegium dafür werben, hat aber keinerlei Einfluss auf Räumlichkeiten (Schulträger) und Personal (Landesschulbehörde).


    Darf ich fragen welche Stufe (A?) es dafür gibt?

    Bei uns gibt es für die SL A13 oder A13Z, Stellen mit A12Z sollten auf A13 angehoben werden, Lehrkräfte erhalten A12.
    Viele der Aufgaben, die hier genannt wurden und offenbar von Stufenleitungen übernommen werden, müssen in Grundschulen die Schulleitungen oder die Lehrkräfte unentgeltlich erledigen.

    wie ist es eigentlich, wenn volljährige Schüler im Praktikumsbetrieb die private Telefonnummer vom Lehrer rausgeben (falls der Verantwortliche mit dem Lehrer reden will)

    Dann ist es vermutlich so, dass der Verantwortliche aus dem Betrieb auf dieser Nummer anruft und mit der Lehrkraft in Kontakt tritt.
    Der Lehrer kann das Gespräch annehmen
    oder es zu diesem Zeitpunkt unter dieser Nummer ablehnen und darum bitten, dass der Verantwortliche zu einer anderen Zeit/ auf einer anderen Nummer anruft.
    Sollten mit den SuS andere Kommunikationswege vereinbart worden sein, für den Alltag oder für das Praktikum, kann die Lehrkraft den Schüler zum Gespräch bitten.

    Wieso gibt ein Lehrer seine private Telefonnummer an einen Schüler weiter?

    Wieso nicht?
    Wieso steht die Telefonnummer im Telefonbuch? Oder wieso nicht?
    Wieso wohnt der Lehrer im Dorf? Was ist, wenn die Schüler an der Tür klingeln? Wieso machen sie das nicht?

    Wenn der Lehrer das aus welchen Gründen auch immer machen will, kann er das machen.

    ... und wird mit den Konsequenzen leben.
    Sollte es Probleme geben, kann man das kommunizieren oder andere Lösungen suchen.

    dass du so dezidiert feststellen kannst, dass hier die Zeiterfassung problemlos und juristisch haltbar möglich ist?

    Eine Erfassung der Arbeitszeit wurde in Nds.
    - zunächst als Pilotstudie an der Tellkampfschule Hannover
    - anschließend für eine Studie von Ostern 2015 bis Ostern 2016 durchgeführt, ausgewertet und auch als gerichtsfest anerkannt.
    https://kooperationsstelle.uni…ojekte/arbeitszeitstudie/


    Zudem gibt es eine Expertise zu Zeiterfassungsstudien im schulischen Bereich
    https://kooperationsstelle.uni…gsstudien-in-deutschland/

    Wenn man als Lehrer zwischendrin immer wieder den Leuten auf die Finger klopft, wenn sie rumdödeln, ist es letztendlich doch wieder nur eng geführter Unterricht

    Zwischen "eng geführt" und "laufen lassen" gibt es aber durchaus noch andere Schattierungen.


    Ich habe ja gefragt, ob das so üblich ist.
    Aus meiner Grundschul-Perspektive ist es das nicht, weil selbstständiges Arbeiten m.E. nicht vom Himmel fällt, sondern angeleitet werden muss.
    Bei sämtlichen PraktikantInnen aus der SekI, die wir betreuen, gibt es unterschiedlich intensive Betreuung und unterschiedlich aussagekräftige Anleitungen.
    Bei Studierenden wird eigenständiges Arbeiten erwartet, aber auch dann sollten die Kriterien öffentlich online stehen, damit sie für alle Beteiligten transparent sind.


    Wenn Auftrag, Arbeitsweise, Erwartungen, Kriterien, Benotung vorab kommuniziert wurden, hast du jetzt genug in der Hand, die Leistungen entsprechend zu würdigen.
    Schwierig bleibt sicher, einschätzen zu können, wie viel Freiraum im Unternehmen gewährt wurde, sodass ein Projekt Zeit und Raum erhalten kann, und wie sehr dort Einfluss genommen wird.

    Sie hat komplett auf die ganzen Inhalte des ersten Halbjahres verzichtet. Die Mappe hat keine Struktur und die Schriftart isz übertrieben groß (Arial 20). Es war nichtmal ein Projekt,


    und sich schon darüber beschweren, dass die Kriterien nicht offengelegt wurden (obwohl wir vorher alles ein ganzes Halbjahr durchgegangen sind

    Wir sind nicht dabei und wissen nicht, was du als Unterlagen herausgegeben hast.


    Wenn auch die anderen SuS nun Sorge haben und der Meinung sind, die Kriterien seien nicht offengelegt, scheint es da Schwierigkeiten zu geben.
    Aber da du ja im 1. Halbjahr schon alles genannt und bearbeitet hast, kannst du ja problemlos die Kriterien noch einmal kopieren, ggf. mit Datum vom Unterricht des 1. Halbjahres, und diese erneut verteilen.


    Darin ist auch ersichtlich, zu welchen Teilen die Inhalte des 1. Halbjahres in der jetzigen Arbeit aufgegriffen sein müssen.
    Ebenso gibt es sicherlich für die Mappe oder allgemein für die Schule klare Vorgaben zum Layout (Schriftart, Schriftgröße, Seitenränder, Inhaltsverzeichnis), die gelten, bekannt sind und ggf. mit in der Bewertung auftauchen.


    Unklar bleibt mir, warum das Ergebnis erst am Ende gesichtet und beurteilt wird. Ist das so üblich?
    Gab es keine Praktikumsbetreuung und während des Halbjahres keinen Austausch darüber, welches Projekt gewählt und dargestellt wird, sodass es jetzt ein für alle überraschendes Ende gibt?

    Ist die Handpuppe schon festgelegt?


    Ansonsten kannst du einen BücherWURM oder eine LeseRATTE auswählen, die Hunger auf Bücher hat, sodass sie sich im Anschluss die Bücher vorstellen lässt, um zu entscheiden, welches Buch sie als nächstes vertilgen wird.

    @Palim
    Das ist in der Tat sehr wenig und das klingt arg nach Personalmangel seitens der Schule (die zuerst den schuleigenen Unterricht abdecken muss) oder Nds. gewährt in der Tat nur so wenig.

    Beides kommt zusammen. Das verschärft die Situation, manch anderes auch.
    Faktisch darf die Schule selbst sehen, wie sie es regelt.
    Bei anderen Unterstützungsbedarfen (GE) klappt es ein bisschen besser,
    für L, Spr und ESE muss die Grundversorgung von max. 2 Std. pro Woche pro Klasse ausreichen.


    Das alles ist sicher auch ein Grund dafür, warum eine effizientere Information und andere Wege der Beratung im Flächenland wünschenswert wären,
    abgesehen von einer insgesamt anders unterstützten Inklusion bzw. Bildung.

    Kommt bei euch wirklich keiner?

    Es gibt einen mobilen Dienst.
    Wenn man ihn anfragt, kommt er 1 mal im Jahr.
    Je nachdem, wann man anfragt, muss man auf diesen Termin kürzer oder länger warten.
    Das Kind bleibt aber in der Klasse und muss beschult werden.


    Die Beratungssituation in einer jährlichen stattfindenden Konstellation NACH Feststellung des sopäd. Unterstützungsbedarfs:
    Die Person des Mobilen Dienstes kommt 1x im Jahr für ca. 3-4 Std.
    1 Std. wird der Schüler im Unterricht beobachtet, 1 Stunde wird etwas zum Umgang mit Akustik etc. allein mit dem SuS trainiert,
    1 Std. gibt es eine Beratung, die gleichzeitig mit der Mutter, (der SL) und der Lehrkraft abläuft.
    So war es 3 Jahre lang.
    Beim letzten Mal gab es ein Beratungsgespräch am Nachmittag mit Mutter und Lehrkraft.


    Die Arbeitsweise mag an der Einzelperson liegen, es ist mir aber unbegreiflich, wie man in der Beratung derart ideenlos und unsystematisch vorgehen kann :wacko:


    Der Nachteilsausgleich wurde Ende Klasse 3 angesprochen. Das ist viel zu spät, da er allerspätestens zu Beginn der 3. Klasse gesetzt sein muss, um in Klassenarbieten und bei der Leistungsbewertung entsprechend verfahren zu können.


    Besteht sopäd Unterstützungsbedarf erhält das Kind in Nds. 3 STd. pro Kopf, die allerdings keine wiklichen Rucksackstd. sind:
    a) Für diese Std. kommt keine FöS-Kraft, die Schule ist viel zu weit entfernt. Die Fahrzeit allein würde die 3 Std. verbrauchen.
    b) Die Stunden gehen in das Soll der Schule, die SL darf die Std einsetzen, wo sie möchte.
    c) Die Stunden sind zusätzlich. Sobald die Schule nicht zu 100% versorgt ist, wird an diesen Std. eingespart. Auch werden sie in der Bedarfsberechnung für Vertretungskräfte gegengerechnet, sodass die Std. sehr schnell wegfallen.


    Aus genau diesen Gründen wäre es für alle Unterstützungsbedarfe, die inzwischen in allen Regelklassen sitzen können, effizient, wenn es eine zentrale Beratung mit den wichtigsten Informationen gäbe.
    Die persönliche Fallberatung über den Mobilen Dienst kann man dann immernoch gewähren, hätte aber die allgemeinen Informationen dann schon vermittelt.

    Literatur hätte ich auch gerne mal oder zumindest Zusammenstellungen.


    Ich bin für die Förderschwerpunkte, zu denen SuS in meinen Klassen sitzen, dazu übergegangen, im Internet zu schauen,
    vorzugsweise auf Förderschul-Seiten und Bildungsserverseiten ANDERER Bundesländer.


    Wenn mein eigenes BL nichts Konkretes bringt, nehme ich eben die Nachteilsausgleiche und Hinweise aus anderen Bundesländern zur Orientierung.


    Für spezielle Fragen fände ich es gelungen, wenn es eine Art "Medizinischen Dienst" gäbe, bei dem man schnell Informationen abfragen kann.


    Vielleicht bräuchte es Gleiches auch statt eines nicht existenten Mobilen Dienstes.
    Es ist mir unverständlich, warum man das Wichtigste in Kürze nicht für Lehkräfte zur Verfügung stellen kann.
    Dann könnte man es auch mit akutellen Forschungen oder neuen Erkenntnissen ergänzen.
    Ohnehin bin ich der Meinung, dass das, was an Unis erforscht wird, Lehrkräften online und unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden sollte.


    Das mag aus eurer FöS-Perspektive und in euren BL anders aussehen, aber hilfreiche Links und Hinweise wären wirklich eine Erleichterung zu "Hilf dir selbst..."

    Niemand zwingt uns wirklich dazu, Arbeitsmittel selbst anzuschaffen. Wir könnten uns auch stur stellen und auf Anschaffung der benötigten Arbeitsmittel bestehen. Nur muss man das halt auch mal durchziehen und nicht selbst vorschnell anschaffen. Zumindest Kopierpapier, Stifte, Kreide usw. werden hier bei uns gestellt, wenn man energisch genug fragt, auch Schulbücher usw.


    Kleinere Sachen kaufe ich mir gelegentlich auch privat, wenn ich sie exklusiv für mich haben will und/oder keine Lust habe, bis zur Genehmigung bei der nächsten Konferenz zu warten.


    Schon ein interessanter Standpunkt.
    Ihr müsst in einer Kommune arbeiten, die die Schulen mit Geld überschüttet. Andernfalls kommt ihr in eurem Unterricht mit Buch, Tafel und Stift aus und setzt genau da die Grenze: Man hat ja keine Arbeitsmittel, deshalb kann man eben nur mit Buch und Stift arbeiten.
    Wenn ich auf Anschaffungen bis zur nächsten Konferenz warten müsste, hätte ich die Materialien sicherlich im Ablauf von allerspätestens 2 Wochen auf dem Tisch.
    Tatsächlich wird der Haushalt Ende Mai oder Anfang Juni an die Schulen geschickt, vorher ist offiziell kein Geld da. Haushaltsstopp ist spätestens im November.
    Also führt man Listen bis Juni und versucht, gleich nach den Sommerferien die Anschaffungen zu verteilen.


    Und nein, ich plädiere nicht dafür, dass man als Lehrkraft die Arbeitsmittel anschaffen sollte, aber es ist eben gerade nicht so, dass man alles mögliche gestellt bekäme, wenn man nur darum bittet.


    Einen 'Arbeitsplatz' zu Hause brauche ich nicht; ich habe in der Schule genug Möglichkeiten zu arbeiten und falls ich mal etwas zu Hause fertig mache, reicht mein Computer, der sowieso hier steht.

    Es ist schön, wenn deine Schule so großräumig ausgestattet ist. Wir stapeln uns ins Schulhaus und haben so schon nicht genug Platz für alle Klassen, vom kleinen Lehrerzimmer abgesehen keine zusätzlichen Räume, da würe ich nicht davon sprechen, dass es genug Möglichkeiten seien.


    Es ist doch kein großes Geheimnis, dass wir oft so oder so ein Zimmer als Arbeitszimmer unterhalten würden und gerne die Möglichkeit der steuerlichen Absetzung mitnehmen.

    Wir haben 2 Arbeitszimmer. Hätte ich eine andere Arbeit, wäre mein Raum sicherlich für anderes gut: ein tolles Gästezimmer, ein Raum für eine Menge Freizeitaktivitäten, Kreatives oder anderes. Vielleicht wäre auch einfach der Wohnraum kleiner ausgefallen.
    Bestimmt könnte man mit heutigen Möglichkeiten vieles aus den Ordnern digitalisieren. Das kostet aber eine Menge Zeit, die ich gerade nicht habe.
    Auch gilt es nicht für Karteien, für eine Menge Differenzierungsmaterial in Kästen und Schachteln, nicht für vorgestaltete Kunstwerke, nicht für Fachliteratur... mir fällt noch vieles ein.


    Die Vorstellung, dass man das alles nicht zu Hause, sondern an der Schule lagern müsste, ist schön. Dann müsste die Schule aber dafür entsprechende Räumlichkeiten vorhalten. Bei uns gibt es zwar eine Menge Material der Schule, aber eben keine Räumlichkeiten zum Lagern. Ein Lehrmittelraum, der größer als eine Telefonzelle ist, scheint für eine Schule nicht so wichtig zu sein. Von Arbeitsplätzen oder Lagerraum für Materialien der Lehrkräfte ist dabei noch gar nicht die Rede.
    Und offenbar geht es sehr vielen Lehrkräften so, da sie alle ein Arbeitszimmer vorhalten und dort Arbeitsmaterialien, Unterlagen für die Planung sowie auch Material für den Unterricht lagern.
    Das scheint auch anderen Lehrkräften so zu gehen...

    Meine ganzen Ordner könnte ich nirgendwo lagern, außer ich verfrachte das alles in mein Klassenzimmer.


    ... aber bestimmt lagern sie nur leere Ordner und Kartons, weil sie den Sinn nach einem eigenen Arbeitszimmer haben, eine entsprechend größere Wohnung suchen, nur um dies dann in Teilen von der Steuer absetzen zu können:


    Es ist doch kein großes Geheimnis, dass wir oft so oder so ein Zimmer als Arbeitszimmer unterhalten würden und gerne die Möglichkeit der steuerlichen Absetzung mitnehmen.


    Meiner Meinung nach ist es so, dass viele Lehrkräfte gewillt sind, für ihre Arbeit auch bestimmte Sachen in Kauf zu nehmen, der eigenen Arbeit oder der Schulkinder wegen, mehr als womöglich andere Arbeitnehmer, die nicht ihr eigenes Werkzeug, ihre eigenen Arbeitsmittel selbst anschaffen und in unbezahlter Mehrarbeit Leistungen erbringen bzw. auf Feiertage und Urlaub verzichten.
    Das sehen einige als dumm an und grenzen sich selbst gut dagegen ab, arrangieren sich mit schlechten Umständen und bewerten ihre Arbeit in dem gesetzten Rahmen.


    Andere bewerten ihr Arbeit eher nach den Notwendigkeiten, die gesetzt werden, und die Möglichkeiten, die gegeben sein sollten.
    Aus dieser Überlegung heraus finden sie es in Ordnung, in Teilen mehr als zwingend notwendig zu geben, sofern es sich insgesamt die Waage hält mit den Vorzügen des Berufs, z.B. ein Stück weit freier Zeiteinteilung oder ein Stück weit freier Arbeitsplatzwahl...
    Auf dieser Grundlage sind aber in den letzten 20 Jahren über Gebühr zusätzliche Aufgaben und Anforderungen hinzu gekommen, von denen viele hingenommen wurden,ggf. unter Protest.
    Da es aber immer mehr wurden, wurde dies deutlicher angesprochen, aber dennoch keine Entlastungen gewährt.
    Nun ist es in eine so große Schieflage gekommen, dass die Freiheiten die zusätzlichen Belastungen und Anforderungen nicht mehr aufwiegen. Viele Lehrkräfte fühlen sich nicht nur ausgenutzt, sondern sind zudem der Meinung, dass sie ihre Aufgabe nicht angemessen erfüllen können, gerade weil die Bedingungen nicht stimmen.
    Und genau deshalb sind die Proteste größer, nicht nur hinsichtlich der Arbeitszeit, sondern auch hinsichtlich des Arbeitsplatzes. Es kommt auf den Prüfstand, was jahre- bzw. jahrzehntelang selbstverständlich war.


    Ob nun das Arbeitszimmer zu Hause anerkannt wird, weil es viele Lehrkräfte gibt, die darüber Beruf und Familie besser vereinen können, oder ob es einen angemessenen Arbeitsplatz im Schulgebäude gibt: Es ist die Aufgabe des Arbeitsgebers, das eine oder andere angemessen zu bezahlen, und nicht die Aufgabe der Lehrkraft, dafür Sorge und Finanzierung zu tragen.


    Ob es um Kopierpapier in der Schule oder Druckerpatronen im häuslichen Arbeitszimmer, um Fachliteratur oder Fortbildungen geht, die über die Schule oder von der Lehrkraft angeschafft werden: Es ist die Aufgabe des Arbeitsgebers auch das angemessen zu bezahlen und nicht die Aufgabe der Lehrkraft, dafür Sorge und Finanzierung zu tragen.


    Ob es um Unterricht oder zusätzliche Aufgaben geht, weil der Arbeitgeber meint, darüber die Qualität zu steigern: Es ist die Aufgabe des Arbeitgebers, alle Aufgaben angemessen zu entlohnen UND dafür auch die notwendige Zeit zur Verfügung zu stellen, damit die Arbeiten erledigt werden können, UND die Arbeitszeit zu erfassen, damit es eine Kontrolle gibt UND die Arbeitnehmer entsprechend geschützt werden... und nicht die Aufgabe der Lehrkraft, dafür Sorge und Finanzierung zu tragen.


    Es wird niemand gezwungen, ein persönliches Arbeitszimmer zu Hause vorzuhalten, aber Lehrkräften in der heutigen SItuation vorzuhalten, sie würden sich am persönlichen häuslichen Arbeitszimmer bereichern, ist hanebüchen.

    Besonders schlimm dürfte es für die Funktionsstelleninhaber A14 sein, die ja keinerlei Entlastung erhalten.

    Ich kann es nicht beurteilen, ob das "besonders schlimm" ist und will das auch gar nicht aufrechnen.


    In meiner Welt gibt es keine Funktionsstellen und so gut wie keine Entlastungsstunden, aber unzählige zusätzliche Aufgaben, die alle zu erledigen sind.
    Ein Traum, wenn jedes Konzept, jedes Beratungsgespräch, jeder Bericht, jedes Gutachten, jede Beauftragung für Sicherheits- oder Sonstwie-Fragen entlohnt würde.
    Wenn nicht, dann darf das wenigstens als Arbeitszeit anerkannt und angerechnet werden.


    Abgesehen von Schulqualität bzw. Evaluation sind an etliche dieser Aufgaben auch wieder Zuweisungen u.a. geknüpft, sodass man ohne den Mehraufwand noch knapper als knapp versorgt wird.


    So oder so, ob nun mit oder ohne Funktionsstelle, dürften die zusätzlichen Aufgaben bei allen einen besonders großen Anteil an den Überstunden und der starken Belastung haben.

    Wenn man mal 20 Jahre im Beruf arbeitete, kann man "einfach so" eine Stunde aus dem Schrank ziehen.

    Ja, kann man zur Not und Not hat man ab und an.
    Aber die Regel ist das eben nicht.
    Nicht, weil die Klassen nach 20 Jahren wirklich anders sind,
    weil die Curricula 2-3 mal verändert wurden,
    weil die Zielsetzung in manchen Fächern oder Inhalten verändert wurde,
    weil die Inklusion hinzugekommen ist und man etliches ganz anders differenzieren muss.


    Zudem, Caro07 hat es auch schon geschrieben, hat man als Lehkraft die schon 20 Jahre im Beruf arbeitet, eine Menge zusätzlicher Aufgaben.


    Das Drumherum ist mehr geworden, Inhalte müssen neu durchdacht und neu didaktisch aufbereitet werden.
    (...)
    Da inzwischen auch die Schule, an der man arbeitet, perfekt funktionieren muss, ein Schulprogramm hat, Konzepte ausgearbeitet werden müssen, hat man da immer eine Menge außerunterrichtliche Arbeiten für seine Schule zu erledigen.

    Je kleiner das System ist, desto mehr Aufgaben sind es, die eine Lehrkraft auf den Tisch bekommt.
    Hinzu kommt derzeit, dass ständig neue Leute in den Unterricht eingewiesen werden müssen, die Vertretungssituation fordert laufend neue Stundenpläne mit Wechsel der Lerngruppen, Einarbeitung neuer Lehrkräfte, die aber gar nicht vorab qualifiziert werden.


    Die Hütte brennt, ich sehe das auch so, und das liegt auch an den unzähligen Aufgaben, die hinzugekommen sind, ohne einen Ausgleich zu schaffen.
    Es gibt genügend Lehrkräfte, die denken und auch äußern, dass sie "mal eine Woche einfach nur Unterricht machen wollen".
    Durch die Vielzahl der zusätzlichen Sachen hat man manchmal den Eindruck, dass der Unterricht nebenher laufen muss.
    Das spiegelt sich auch in den Studien zur Arbeitszeit wieder, wenn im Durchschnitt mehr Zeit auf außerunterrichtliche Aufgaben verwendet wird als auf den Unterricht selbst.

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