Beiträge von Palim

    Das ist doch Quark.

    Ich möchte dich bitten, weniger abwertend zu kommentieren.

    An Lernstrategien und Arbeitstechniken kann man auf egal welchem Niveau arbeiten.

    Der Satz stand im Zusammenhang damit, dass SchülerInnen keinerlei Anstrengungsbereitschaft aufbringen müssen, wenn Inhalte für sie zu leicht zu erfassen sind.

    Wird dies im Unterricht nicht rechtzeitig in den Blick genommen, erlernen SchülerInnen genau diese Kompetenzen nicht, die ihnen dann fehlen, wenn die Inhalte schwieriger oder komplexer werden, was dann in der SekI deutlich sichtbar wird.

    und nun kann man sich überlegen, an welcher Stelle was genau schief gelaufen ist

    Bei vielen in Klasse 2,

    etliches davon macht sich erst erheblich später bemerkbar.

    Bei anderen fehlt das, was state_of_Trance beschreibt: Anstrengungsbereitschaft und Lernstrategien, weil die Inhalte über längere Zeit zu einfach sind. Irgendwann reicht es bei manchen dann doch nicht aus, aber es ist schwierig, dann daran zu arbeiten.

    Oh, das macht man dann halt so gut man es kann. Heißt halt bei vielen KollegInnen: Gar nicht.

    Ich kenne nur sehr wenige Lehrkräfte, die versucht haben, das konsequent durchzuführen.

    In den kleinen Systemen der Grundschule ist ein Abtauchen nicht möglich, es fällt sofort auf.

    Vielleicht liegt es weiterhin am Narrativ des Lehrkräftebildes, dass man da viel Freizeit hätte und mittags den Stift fallen lassen könne.

    Und die Universitäten werden auf Grund des Klientels schon an vielen Stellen immer verschulter.

    Vermultich ist es aber auch eine Folge der Umstellung auf BA/MA.

    In der Kritik stand, dass das Studium zu frei war, aber auch, dass erst am Ende der Studienzeit Leistungsmessungen erfolgten, selten jedoch zwischendurch.

    Stattdessen gibt es nun ein System, in dem die Einzelleistungen während der Studienzeit mehr Gewicht erhalten. Dadurch erhält man Studierende, die von Beginn an sehr genau darauf achten, wann welche Leistung zählt.

    Es ist vielleicht vergleichbar mit teaching-to-the-test: Die Inhalte des Faches geraten in den Hintergrund, da der Test und das Abschneiden stärker gewichtet und jedes Mal stärker trainiert werden.

    Plant ihr ganz normal Präsenzunterricht ein für den 11.01?

    Für Niedersachsen ist ja Wechselunterricht ab dem 11.01. vorgesehen. Ob es dazu kommt oder wir im "Homeschooling" bleiben, wird sich wohl erst in der ersten Januarwoche zeigen. Von daher plane ich erst einmal noch gar nichts, sondern warte ab.

    Geht mir ähnlich, aber ich hänge noch an anderen Aufgaben und werde dann Materialien für eine ganz neue Einheit zusammenstellen.

    Im Hinterkopf hat man seit einem halben Jahr, dass morgen und unerwartet die Schule zu sein könnte.

    Mir geht es so, dass ich ständig abwäge, welche Inhalte ich wirklich aufgreifen will, weil ich sie im Präsenzunterricht erklären müsste, was ich mit nach Hause geben kann und was auch zu Hause von den Kindern allein erarbeitet werden könnte,

    dazu muss man bedenken, was analog und digital in den verschiedenen Lerngruppen möglich ist.

    Langsam schwant mir, warum unser Kultusminister es für nötig hielt, zu erwähnen, dass Schulen bitte Kontakt halten sollen, während des Homeoffice.

    Och man, @samu ,

    du weißt doch selbst um die Klientel und wie schwierig es sein kann

    und dass es immer dieselben Pappenheimer sind, die man nicht erreicht trotz vielfacher Bemühungen.

    E-Mail-Adressen gab es im Frühjahr nicht, bei uns gibt es nun welche, in anderen Schulen womöglich noch immer nicht. Erreichbar sind darüber trotzdem nicht alle und die Erwartungshaltung der gebratenen Taube, die einem in den Mund zu fliegen hat, gibt es auch heute noch.

    Da sind mal die Klassenlehrkräfte, mal die Schulleitungen in Kontakt mit dem Schulträger und mal SchulsozialarbeiterInnen (wo es sowas gibt) sehr kreativ und rege, die Kinder doch zu erreichen, aber immer klappt es eben nicht.

    Sieht man an einer kleinen Schule noch die Einzelfälle, sind es bei 1000 SchülerInnen erheblich mehr, die betroffen sind.

    Wie viel Aufwand ist schaffbar und an welcher Stelle kann in einer Pandemie "Schulpflicht" auch "Informationspflicht" (z.B. über den aktuellen Wohnort/ Telefonnummer) bedeuten?

    ich hatte aber oft den Eindruck es mangelt an ganz anderen Dingen. An Dingen wie Selbstorganisation, Lernstrategien etc: Wie gestalte ich meinen Tag als Student/Studentin, wie gehe ich damit um, dass ggf. gar keine Anwesenheit gefordert wird und es dem Dozenten egal ist, ob ich komme oder nicht etc. pp, Wo halte ich Termine fest, wie halte ich die Termine auch ein, Wie lerne ich überhaupt und wann lerne ich, wie finde ich eine Lerngruppe mit all solchen Fragen kamen Studierende damals zu mir.

    Wenn man aber das gerade nicht kann, wie will man dann als Lehrkraft den Tag strukturieren, die Motivation aufbringen, sich mit Inhalten zu beschäftigen, Termine koordinieren...

    Ich habe in den letzten Jahren so viel Schrott von meinen Jugendlichen aber auch von Kollegen mit eigenen Kindern an der Sek I gehört,

    Dazu passt auch der desolate Zustand in dem unsere Jugendlichen zu uns ans Gymnasium kommen, da fehlt es auf der inhaltlichen Ebene einfach an allen Ecken und Enden. In meinen Fächern geht man am besten davon aus, dass die noch nie irgendwas davon gehört haben, man macht nicht allzu viel falsch einfach wieder von vorne anzufangen. Bruchrechnen in der 10. Klasse ... ich erwähnte es bereits, es ist ein Desaster.

    Dann ist es aber auch so, dass das Profil B am Gymnasium extra Lektionen in Angewandter Mathematik hat, da geht es eigentlich um Statistik, also eigentlich sollte das für die Schwerpunktfächer total nützlich sein. Nur frage ich mich seit ich hier unterrichte, warum nichts aber auch gar nichts davon jemals wirklich bei den Jugendlichen ankommt.

    aber:

    Ich gehöre ja sowieso nicht zu denjenigen, die ständig klagen, was mit den Jugendlichen heutzutage alles falsch ist. Sie sind einfach wie sie sind und ich bekomme Geld dafür was draus zu machen.

    Es tut mir leid, @Wollsocken80 , aber mir erscheinen deine Äußerungen recht gegensätzlich.

    IM AUTO

    In Bullerbü nimmt man das Rad, das geht schneller, weil es überall Abkürzungen über kleine Pfade für Radfahrer und Fußgänger gibt.

    Dann fragt man die auf der Straße spielenden Kinder, ob sie einem zeigen, wo Lasse und Bosse wohnen.

    Zur Not kann man übrigens auch die Großeltern informieren, die ziehen nicht so schnell um und die 3-stellige Telefonnummer ändert sich nicht mehr.

    aber auch das lernt man doch durch das wissenschaftliche Studium.
    Du machst ja nicht "per se" Bilderbücher, weil es so schöne Bilder sind.

    Und auch das ist in der Uni exemplarisch, wie anderswo der Unterricht auch.

    Wenn man die Methoden der Literatur- und Sprachwissenschafterlernt hat, kann man diese auch auf weitere Werke, auch KJL, anwenden,

    auch da ändert sich die Auswahl ständig und man muss als Lehrkraft begründet wählen können und wissen, in welche Richtung es gehen soll. Dabei ist Handlungs- und Produktionsorientierung eine Methode und weder Analyse noch Selbstzweck.

    Man muss einen literaturwissenschaftlichen Habitus entwickeln, bevor man Literaturunterricht machen kann.

    Danke, das ist der Punkt,

    gleiches kann man dann aber auf andere Fachbereiche und Fächer übertragen

    UND mit dem Hintergrund wäre es der Lehrkraft möglich, sich einzuarbeiten, selbst wenn ein Klassiker im Studium gefehlt hätte.

    Das ist ein Hauptpunkt des Studiums, zumal sich in 40 Jahren Lehrerleben so einige Inhalten ändern kann, nicht nur Pflichtlektüren im Abi.

    Zudem denke ich, dass das, was man dabei im Studium lernt, dann auch auf andere Inhalte oder Fächer übertragbar ist, die man sich als Lehrkraft schnell und zügig aneignen muss, weil neue Fächer oder Aufgaben anstehen.

    Ganz ehrlich war auch ich erschrocken darüber, wie schlecht Eltern oder Familien im Frühjahr zu erreichen waren.

    Obwohl doch alle hätten zu Hause sein sollen, hat es häufig viele Versuche gebraucht, bis man jemanden am Telefon hatte.

    Dass zudem Kinder umziehen, in der Schule aber nicht Bescheid geben, ist nicht unüblich, dass Handynummern gewechselt werden scheint bei manchen ein besonderes Hobby zu sein.

    Manchmal frage ich mich, wann es auffallen würde, wenn man nach der Zeugnisausgabe das Zeugnis samt Kind in der Schule behalten würde.

    Fürs Lehrdiplom Primar ist hier nicht mal die allgemeine Hochschulreife erforderlich.

    Ein Schweizer Lehrdiplom für Primarstufe schließt laut meinem letzten Kenntnisstand "nur" mit einem Bachelor ab.

    Das kommt dann der hiesigen Erzieherausbildung gleich,

    aber entweder muss man im Anschluss über sehr viele Kurse weitere Inhalte vermitteln oder es ist nicht das leistbar, was bisher gemacht wird.

    Der Schulunterricht in jeglichem Fach (bis Klasse 10) hat mit einem Studium wenig zu tun. Hattest du dich nicht eben erst über die schlechte Vorbildung deine SchülerInnen aus der SekI beklagt?Neben fachlichen Inhalten, die es meiner Meinung nach durchaus benötigt, vermittelt ein Studium auch auf andere Weise den selbstständigen Umgang mit Inhalten. Das, was hier an Studierfähigkeit vermisst wird, kann man dann auch von Lehrkräften nicht erwarten.

    Zudem müsste man Inhalte zu Pädagogik/ Psychologie/ Soziologie auf das Minimalste zusammenstreichen, erwartet aber nachfolgend gerade in der Grundschule die umfassendste Leistung in diesem Bereich. Eher sollte man beim Lehramt GHR zusätzliche Verbindungen zu den Inhalten der Sonderpädagogik schaffen, da man damit auch täglich zu tun hat.

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