Beiträge von Palim

    Gab es denn bei euch wirklich Schwierigkeiten, diesem Wunsch nach Homeoffice von über 60jährigen nachzukommen?

    Bei uns gab es kein Problem, KollegInnen ins Homeoffice gehen zu lassen, weil wir uns einig waren,

    aber es war nur möglich, weil wir den Unterricht extrem zusammengestrichen haben.

    Die Rechnung, bei Lehrkräftemangel und gestrichenen Abordnungen alle Klassen zu beschulen und Notbetreuung zu besetzen (inzwischen + Büro + Präsenzsprechzeit von 8-13 Uhr) geht einfach nicht auf.

    ... und ich bin mir nicht sicher, ob man tatsächlich so kurzsichtig ist, sich im Ministerium die Zustände an kleinen Grundschulen nicht vorstellen kann oder ob man über die zusätzlichen Hürden deutlich machen möchte, dass es unbedingt Präsenzunterricht geben soll.

    Mit eigenen Kindern unter 14 Jahren aus der Risikogruppe darfst du zu Hause bleiben, wenn das GA an der Schule eine Maßnahme angeordnet hat.

    Ach ja, da war der Haken: Es müssen vom GA Maßnahmen verordnet werden.

    scheint auch zu diesem Punkt in jedem Landkreis eigene Bestimmungen zu geben

    Die Vorgaben sind vom Land, die Umsetzung kommt dann vom Landkreis, so gesehen hast du recht.

    Dürfen Risikogruppen-Angehörige bei euch eigentlich ins Homeoffice? Das war in Sachsen von Anfang an möglich.

    Wen meinst du denn mit „Risikogruppen-Angehörige?

    Für Niedersachsen:

    Diejenigen, die als Lehrkräfte selbst zur Risikogruppe gehören, dürfen ins Homeoffice, seit März,

    allerdings gibt es verschiedene Vorgaben je nach Szenario A, B, C, mal dürfen sie selbst entscheiden, ob sie möchten, mal gibt es die Pflicht zum Homeoffice.

    In der Realität spielt der Grund auch eine Rolle, Immunschwäche ist etwas anderes als Alter oder diese oder jene Erkrankung.

    Die Angehörigen der Risikogruppe konnten vor den Sommerferien ins Homeoffice, danach nicht mehr.

    Für die SchülerInnen gibt es auch verschiedene Vorgaben, in Szenario A galt bisher Präsenzpflicht, es sei denn, es wird ein Fall an der Schule nachgewiesen... , (ich müsste es noch mal genau nachlesen, es hat mehrfach gewechselt).

    Vor den Ferien wurde die Präsenzpflicht ausgesetzt, was aber für alle SchülerInnen galt und im Hinblick auf Weihnachten im Familienkreis mit gefährdeten Personen stand.

    Wenn es jetzt doch noch zu einer kurzfristigen Änderung kommt, dann doch wahrscheinlich eher zum Modell C (alle zu Hause). Das wäre aber kein Problem, da es nichts an den Vorplanungen für die kommende Woche ändert, die Hälfte der SuS hätte es ohnehin betroffen.

    Meine Perspektive:

    Ich habe keine Ahnung, wie entschieden wird.

    Bisher galt für die Grundschulen Szenario A + neu hinzukommende Maskenpflicht im Unterricht.

    Kommt es zu B oder C ist auf jeden Fall eine andere Planung notwendig, die sich auch jeweils unterscheidet,

    und es muss geregelt werden, wie die Informationen verteilt werden, da wir noch immer nicht alle Eltern digital erreichen.

    Zudem muss für den einen oder anderen Fall die Notbetreuung organisiert werden, bei B wird es an unserer Schule eng, für C hatten wir vor den Ferien ein Schichtmodell, das mir gefallen hat.

    fand ich es stark von unserem Minister, uns bereits mit einer relativ klaren Ansage zum Ablauf im Januar in die Weihnachtsferien gehen zu lassen. Sollten die Schulen ab 11.01. wieder aufmachen, so wird das grundsätzlich im Wechselmodell stattfinden. Damit haben wir bereits eine gute Planungsgrundlage.

    Das gilt

    a) nur für weiterführende Schulen,

    b) nur bis zum nächsten Beschluss. Vor den Weihnachtsferien gab es 3 Beschlüsse in einer Woche. Wirklich verlässlich waren die Ansagen nicht und das Umplanen in kurzer Zeit dann doch nötig.

    Warten wir es ab, was nun wirklich dabei herauskommt. Ich hoffe, die Entscheidung ist vorbereitet und wird nicht wieder erst zum WE verkündet.

    Hatte jemand schon einmal Kinder aus solchen Familien in der Klasse?

    Ja.

    Aber zu der Zeit hatte man noch keine Computer in der Schule.

    Dafür war das Kind völlig aus dem Häuschen, als wir einen Tier-Sachfilm im SU angeschaut haben.


    Nicht zu vergessen, dass es unter den wohlsituierten (oder insbesondere den wohlsituierten?) Eltern solche gibt, die die Medienzeit ihrer Kinder begrenzen

    Das düfte ein sehr kleines Problem sein im Vergleich zu dem, dass es Kinder gibt, deren Familie kein Endgerät hat, keine WLan hat oder sich nicht um die Schulaufgaben kümmern kann oder will.

    Wenn das für ein Anlaut-AB herhalten soll, dann sollte man das Tier leidlich erkennen können.

    Da danke ich indidi , die ich schon lange mal fragen wollte, wie sie das macht :_o_)

    Ich zeichne in der Regel mit einem Bleistift, früher habe ich es mit einem Fineliner nachgezogen und danach gescannt. Inzwischen kann das ein Bildbearbeitungsprogramm, selbst in Word kann man einiges bearbeiten.

    Für etwas Besonderes habe ich mir mal ein Grafiktablett geliehen und darauf gezeichnet. Auch das war ein bisschen umständlich, aber die Ergebnisse waren toll, weil ich danach wirklich jeden einzelnen Punkt einer Linie verändern konnte. Sehr schön.

    Ansonsten lohnt es sich, fertige Grafiken zu nutzen. Das geht oft schneller, steht aber ja hier gerade nicht zur Debatte.

    Das ist ja schon fast eine politische Frage:

    Ja, ist es.

    ... gibt's auch künftig nur Aufgaben in Papierform für sozial Schwache, weil viele halt kein Internet haben? ... Wir an der Brennpunktschule gehen davon aus, dass sie es nicht tun und kopieren. Zu sagen "es wird Zeit, sich W-LAN zu besorgen", wird allein leider nicht reichen. ... Ich hab mich schon gefragt, warum unsere Klientel damit immer durchkommt.

    Der Schulträger ist gewillt, denen, die ein Leihgerät bekommen, auch WLan zu finanzieren und die Geräte entsprechend auszustatten. Mal sehen, wann und wie es etwas wird.

    Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich manche Familien nicht kümmern. Es ist eine erlernte Hilflosigkeit, die sich fortsetzt und zu einem Teufelskreis wird.

    Die Familien haben keinen Zugang zum Internet, bei einigen ist es allerdings so, dass sie durchaus ein Smartphone haben, damit aber nicht umgehen können. Deshalb nutzen sie die Möglickeit, die Aufgaben in Papierform zu erhalten.

    Der Druck, sich kümmern zu müssen, ist damit erst einmal vermindert. Leider führt das auch dazu, dass man nicht die Motivation aufbringt, sich in der Zwischenzeit zu kümmern, schließlich gibt es ja analoge Aufgaben und Briefe etc. So verpuffen die Hilfsangebote der Zwischenzeit und bei der nächsten Schulschließung stehen diese Familien wieder ohne da. Dann wird darauf bestanden, dass man das ja nicht könne und man ja auch im Frühjahr Aufgaben analog bekommen hätte. Stimmt, das hatte man, und nach den Sommerferien vielfache Angebote der Hilfe, digitale Wege nutzen zu können, die man alle nicht wahrnehmen wollte.

    Familien, die sich um die Aufgaben gar nicht kümmern, gibt es natürlich auch.

    Davon abgesehen stelle ich aber auch bei anderen fest, dass es nicht so weit her ist mit dem Nutzen digitaler Möglichkeiten. Beim TV-Programm ist man gewohnt, umschalten zu können, Streamingdienste zu nutzen, dies oder das zu wählen. Mit dem Internet können das offenbar sehr viele Menschen nicht und sind sehr schnell überfordert. Es wäre mehr möglich und man könnte mehr erreichen, aber es dauert seine Zeit, bis sich alles einspielt und allmählich etabliert.

    Du hast auf dem Schirm, dass an meiner Schule seit über zwei Monaten auch im Unterricht Masken von allen getragen werden, gell?!

    Das könnt ihr an eurer Schule gerne beibehalten.

    Für die Grundschulen in NDS würde es neu sein.

    Da gilt bisher, dass die Kinder nur außerhalb des Klassenraumes auf dem Schulgelände Masken tragen sollen, sofern sie anderen begegnen könnten - also auf dem Weg in den Raum und auf den Wegen vom Raum in den Pausenbereich.

    Innerhalb des Raumes müssen sie keine Masken tragen und auch keinen Abstand halten - untereinander.

    Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass es in Niedersachsen dabei bleibt, dass nach den Weihnachtsferien ab Klasse 5 im "Wechselmodell" unterrichtet wird!

    Ja, und in Klasse 1-4 bitte auch, wenn es nicht zu einer Verlängerung des Distanzunterrichtes kommt.

    Die dritte Möglichkeit, die ich sehe, wird das Aussetzen der Präsenzpflicht sein:

    Dann kann man weiter bei dem Mantra "die Schulen sind offen" bleiben, muss sich im Ministerium keine Gedanken machen.

    Die Lehrkräfte selbst müssen dann sehen, wie sie den Spagat zwischen Kindern im Präsenzunterricht und Kindern im Distanzunterricht stemmen.

    Zudem überträgt man die Verantwortung den Eltern. Je höher die Beteiligung am Präsenzunterricht ist, desto stärker ist der Druck, das eigene Kind zu schicken.

    Um diese Zusammenhänge geht's, denke ich. Zumindest das, was Schule überhaupt ändern kann, "zu viel Handy" "die Eltern nehmen den Kindern zu viel ab" usw. können wir als Schule nicht oder kaum beeinflussen.

    Beeinflussen kann man das nur schwer, das stimmt.

    Aber man muss es dennoch mit einbeziehen, da man jaKinder bekommt, die eben zu viel am Handy oder an anderen digitalen Spielerlebniswelten kleben, denen sehr viel abgenommen wird.

    Das bedeutet, dass man sich im Unterricht darauf einstellen muss und auch, dass man Zeit verwenden muss

    a) darauf, den Kindern mehr Selbstständigkeit zu vermitteln und sie dahingegend zu erziehen (passt zu dem Beitrag, dass Kinder erwarten, dass ANDERE für sie aufstehen um etwas zu holen ...),

    b) darauf, dass Kinder durch die Spielerlebniswelten auf schnelle Erfolge konditioniert sind UND bestimmte Fertigkeiten zu Beginn nicht mitbringen, sodass man diese erst trainieren muss,

    c) darauf, dass Kinder bei verfügbaren Endgeräten zwar einzelne Apps nutzen, das System an sich dahinter aber nicht verstehen ... das ist aber schon länger so, viele sind Anwender und wenige schauen hinter die Strukturen.

    Gleichzeitig wird aber Höher, Schneller, Besser erwartet,

    digitale Endgeräte lassen erwarten, dass man damit umgeht,

    mehr Möglichkeiten der Information lassen erwarten, dass man diese nutzt oder sogar nutzen muss.

    Das ist alles im Prinzip auch gar nicht schlimm. Es KANN ihnen in der Schule beigebracht werden. Aber man darf halt nicht erzählen, dass sie schon alles können.

    Was du beschreibst, ist natürlich extrem. Solche Erfahrungen habe ich bisher mit meinen SuS noch nicht gemacht (mit den KuK sehr wohl), zumindest nicht in dem Ausmaß.

    Mit den Eltern habe ich in den letzten Monaten auch solche Erfahrungen gemacht.

    Es wird nicht ausreichen, Geräte zu verteilen.

    Das Anmelden auf einer Plattform oder in einer Lern-App, das Schicken einer E-Mail scheinen für manche unüberwindbare Hürden zu sein ... leider ist die Hürde, die angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen, offenbar auch zu hoch.

    Dabei lernen Kinder: Wenn ich etwas nicht kann, muss ich mich selbst nicht kümmern. Es ist normal, etwas nicht zu wissen und nicht zu können und ohne Information und Ergebnis darzustehen.

    Wir haben derzeit im Landkreis erstmals keine Schüler mehr in Quarantäne. Das müsste also jetzt der Effekt von den Schulschließungen sein.

    Wenn die SuS ohnehin zu Hause sind, wird womöglich keine Quarantäne ausgesprochen.

    Dazu kommt die geänderte Teststrategie, Feiertage, in denen die Haus- und Kinderarztpraxen geschlossen sind ...

    ... die Schule erst einmal nur von den Eltern informiert, die in den Ferien eher nicht anrufen,

    und die Quarantäne für eine Klasse braucht Kontakt, beachtet werden hier die 2 Tage vor Testdatum, da gibt es nun keine Quarantäne mehr für Klassen.

    Ob Kinder sich bei Familie, Bekannten oder Freunden infiziert haben UND getestet wurden, kann man nicht wissen.

    Wenn jeder mal wirklich 14 Tage mit dem Arsch zu Hause bleiben würde und wirklich nur für das notwendigste das Haus verlässt, wären die Zahlen jetzt viel niedriger

    Wenn man hört, was so drumherum geböllert wird, bekommt man einen Eindruck, wem so manches egal ist.

    Dabei hört man allerdings besonders die, die sich nicht zurückhalten, die anderen hört man nicht.

    Im Umgang mit den Kindern wirst du sehr schnell zu einem anderen kommen, als den, den du dir vorstellst oder hier darstellst.

    Dafür sorgen die Kinder schon, da bin ich mir sicher, und es ist unabhängig davon, ob du in der Schwimmhalle oder im Klassenraum bist.

    Meinen PraktikantInnen (Schülerpraktikum Klasse 9-11, je nach Schulform) empfehle ich übrigens in der Regel, dass sie sich um eine Aufgabe mit Kindern oder Jugendlichen kümmern sollten. Da ist es egal, ob es Sport, Kunst, Musik, Kirche, Umweltschutz oder sonst was ist.

    Du würdest den Kids sagen, dass es momentan dieses Virus gebe und dass du, weil du besonders anfällig für eine Erkrankung seist, erst einmal ein bisschen Abstand zu den Schülern halten müsstest. Daher würdest du erst einmal an deinem Pult vorne bleiben und stets die Maske tragen. Bei den Schülern auf individuelle, freiwillige Lösungen einzugehen, wäre noch einmal eine Nummer schwieriger - das wäre ohne Zweifel mit mehr Aufwand verbunden.

    Geht natürlich nicht in der Förderschule GE oder Körperliche Entwicklung, sehe ich ein.

    Auf dem Schoß, also auf meinem, sitzen meine Auch nicht.

    Bei den Größeren kann man immer wieder sagen, dass sie Abstand halten sollen, aber sie vergessen es immer wieder, bei den Kleineren, die ja eigentlich gar nichts anderes kennen, weil sie im Sommer eingeschult wurden, klappt es noch weniger.

    Sie suchen die Nähe.

    Das hat.E. auch etwas mit der Beziehung zu tun: man gehört als Lehrkraft dazu. Die Kinder wissen schon, dass man Lehrkraft ist, oder Erwachsen, sie unterscheiden auch zwischen Lehrkraft und Integrationshilfe, aber am Ende ist man Teil der Klasse oder der Schule.

    Der andere Punkt ist, dass man täglich in den Widerspruch kommt, ob man vorne doziert oder ob man mit den Kindern lernt und übt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man allein von vorne das Schreiben von Buchstaben in vorgegebener Schreibrichtung bei vorgegebener Lineatur vermitteln und üben will. Nach 3-7 Buchstaben muss man als Lehrkraft draufgucken, wie es aussieht oder ob es überhaupt richtig ist. Und es reicht nicht aus, das 1x an der Tafel zeigen zu lassen. Dazu gibt es viel zu viele Kinder, die die Linien gar nicht wahrnehmen oder motorisch so ungelenk sind, dass sie daran vorbei schreiben.

    So ist es bei anderen Inhalten auch, gerade weil die Grundkenntnisse fehlen. Schaut man gar nicht, riskiert man, dass Kinder eine Seite lang Fehler machen, die man hinterher mit diesen Kindern erörtern und aufarbeiten muss. Zudem ist das für das Kind ein mühsames Tagwerk. Stellt euch vor, ihr klöppelt mühsam eine Spitzenbordüre und am Ende sagt jemand, dass es falsch ist und ihr von neuem beginnen dürft.

    Sicher kann man einiges umstellen, je älter, desto einfacher, da die Kinder nach 2 Jahren schon sehr viel mehr können und wissen und man einander auch besser kennt. Da reicht schneller mal ein Hinweis oder ein Blick.

    Was übrigens noch dazu kommt: Die Klassenräume sind zu klein für den Unterricht von heute. Man muss immer mal ans Material, bestimmten Kindern etwas zur Hilfe geben oder anderes wählen. Sobald ich mich durch den Raum bewege, ist der Abstand nicht einzuhalten.

    Bei der Referendarin wurden die Tische extra so umgeräumt, dass es möglich ist, dann quetscht man die Schüler in die eine Hälfte des Raumes, denn sie dürfen eng beieinander sitzen. Zugleich gab es Protest seitens des Seminares, man müsse es möglich machen, dass die Seminarleitungen mit ausreichend Abstand den Unterricht hospitieren können.

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