Beiträge von Palim

    Du stellst viele verschiedene Fragen und wechselst ständig den Bereich, um den es geht, nämlich
    a) Zugangsvoraussetzungen im Studium
    b) Zugangsvoraussetzungen für das Referendariat
    c) Zugangsvoraussetzungen für den einen oder anderen Quereinstieg ... an verschiedenen Schulformen
    d) Einstellung an einer Schule ... an verschiedenen Schulformen...
    e) die Chancen, die du bei Belegung verschiedener Fächer dabei erhältst
    f) tatsächlicher Unterrichtseinsatz im Schuldienst NACH erfolgter Einstellung,
    g) ... die auch davon abhängt, ob du regulär eingestellt bist
    h) ... die auch davon abhängt, an welcher Schuform du bist.


    Dabei sprichst du alles von Grundschule (Sachunterricht) bis Berufskolleg an und wirst entsprechend immer unterschiedliche Antworten erhalten.


    Ja, man kann später Fächer fachfremd unterrichten, die man nicht studiert hat und für die man nicht eingestellt wurde.
    Das passiert an Grund- und Hauptschulen sicher häufiger als an anderen Schulformen.
    Außerdem ist es von den Fächern an sich abhängig UND von der Versorgung der Schule mit Lehrkräften und womöglich auch von der Größe des Systems.


    Das alles hat aber auf die eigentliche Einstellung, also Punkte a) bis e) kaum bis gar keinen Einfluss, da die Stellen für 2 Fächer ausgeschrieben werden und darüber besetzt werden.
    Am Ende kannst du bei der Bewerbung auf diese 2 Fächer also eine zusätzlichen Qualifikationen mit in die Waagschale werfen und dies in deiner Schule anbieten, die Schule kann aber nicht unabhängig von deinem Studium gerade dir die Stelle geben, weil du so vielfältig aufgestellt bist.


    Sicher ist sinnvoll, alle Möglichkeiten in den Blick zu nehmen.
    Außerdem wäre es vielleicht gut, an einer Uni eine Studienberatung zu besuchen und zu sehen, was mit den bisher erfolgen Studienleistungen hinsichtlich eines 2. Faches anerkannt würde und wie es sich dann auf die Studienlänge auswirkt.

    Nach meiner Erfahrung: Motorisch begabte Mädchen schreiben auch mit der VA schön. Besonders schlimme Schriften sieht man bei Jungen, gerade bei Linkshändern.

    Mit meiner Erfahrung deckt sich das nicht: Es gibt linkshändige Jungen, die sehr schön schreiben können und rechtshändige Mädchen, die ihre Schrift über Jahre verbessern, aber nie wirklich schön schreiben.


    Viel entscheidender sind wohl die motorischen Fähigkeiten und die Wahrnehmungsleistungen zu Beginn der 1. Klasse, wenn es an das Erlernen der Schrift geht.
    Es ist ein Unterschied, ob man den Stift führen kann oder ob das kaum gelingt.
    Es ist ein Unterschied, ob die Hand-Auge-Koordination gelingt oder nicht.
    Es ist ein Unterschied, ob man die Lineatur wahrnehmen und den Unterschied, über oder unter einer Linie zu landen, sehen kann und sich innerhalb des Systems orientieren kann oder nicht.
    DAS ist unabhängig vom Schrifttyp, der dann erlernt wird.


    Auch zeigt die Erfahrung, dass man durchaus sehr gründlich in Klasse 1 üben und konsequent einfordern kann, gerade bei den SuS mit schlechten motorischen Fähigkeiten und/oder Wahrnehmungsleistungen ist es aber so, dass es über Jahre immer wieder neue Übungen braucht, weil man nicht von jetzt auf gleich diese Fähigkeiten entwickelt, sodass man auch in Klasse 3 und 4 weiter an der Schrift arbeiten muss.
    Da braucht es ein entsprechendes Schriftvorbild seitens der Lehrkraft und viel Aufmerksamkeit, Zuwendung, Hilfestellung, Korrektur und Konsequenz seitens der Lehrkraft.
    Vielleicht braucht es in der weiterführenden Schule eine ähnliche Haltung und Konsequenz, über die man eine angemessene Schrift einfordert, denn sonst meinen die SuS, sie könnten an der neuen Schule schreiben, wie sie wollen.

    Ich fürchte, was viele Lehrer an den weiterführenden Schulen sich auch nicht annähernd vorstellen können, ist , welche Schwierigkeiten einzelne Kinder tatsächlich mit der Schreibmotorik haben.

    Da muss man nicht über die Schrift schimpfen oder lamentieren, sondern sich Gedanken machen, wie man die motorischen Fähigkeiten verbessert und die Wahrnehmung schult.
    Das wird in Grundschulen gemacht UND auf dieser Grundlage wird über Schriftart, Methodik und Aufwand entschieden.
    Vielleicht hilft eher, zu überlegen, was in Schule an Unterstützung gegeben sein muss, damit man diese Kinder entsprechend fördern kann.


    Nach "früher war alles besser" zu rufen, wird nicht reichen
    und immer muss erwogen werden, wie viel Zeit auf Training dieser Fähigkeiten und Schriftpflege verwandt werden kann und was dafür dann vernachlässigt werden muss.


    Dass jemand mit Einzelbetreuung in guter Beziehung und extrem hohem zeitlichen Aufwand und Übung schöner schreibt, ist nachvollziehbar.
    Wenn das der Maßstab sein soll, freue ich mich über die Flut an Ergotherapeuten, die demnächst in den Grundschulen einzeln die Kinder betreuen und mit ihnen üben,
    damit es später nicht heißt:

    Die schaffen deswegen ihr Abi nicht.

    Das bedeutet, dass sich die Elternarbeit in der OGS gezielt auf die einzelne Förderung eines jeden Kindes bezieht und man gemeinsam beispielsweise überlegt, wie man das Kind in Deutsch fördern kann.

    Das ist doch in einem KiGa auch so,
    dort, wo es gut läuft, werden Berichte zu den Kindern und ihrer Entwicklung verfasst und mit den Eltern erörtert. Dazu gehört auch, Förderung anzuspechen, sowohl innerhalb des KiGa, als auch auf Seiten der Eltern.


    Ebenso gibt es Gespräche hinsichtlich des Einschulungs-Alters, also Übergang KiGa-GS, das ist womöglich vergleichbar zu Gesprächen zum Übergang GS-SekI.


    Was wäre denn KiGa-spezifisch?

    Da schreibt man wieder VA. Mir haben schon die von den Schülern geschriebenen Namen gereicht , die ich gesehen habe.

    Das würde bedeuten, dass ALLE Schüler, die VA erlernen, nicht schön schreiben, und ALLE Schüler, die LA erlernen, immer schön schreiben.
    Ist das so?


    Es kommt mir so vor, als würden sich viele an dem eckigeren Aussehen der VA stören, weil sie LA gewohnt sind.
    Das wäre so, als würde mir blau besser gefallen und ich deshalb alles rote aus Gewohnheit ablehnen.


    Auch Sütterlin ist eckig. Trotzdem gibt es Menschen, die auf dieser Grundlage eine schöne Handschrift entwickeln, bei manchen besonders zackig, bei anderen besonders rund, und andere, deren Schrift man nur mit Mühe entziffern kann, da die vielen Zacken das Trennen und Entschlüsseln der einzelnen Buchstaben erschwert.
    Beispiele verschiedener Handschriften
    Es entstehen Unterschiede in der persönlichen Ausgestaltung, bei der die Ausgangsschrift noch zu erkennen ist.


    Ist das bei LA und VA und SAS auch so?
    Kann man an der späteren Handschrift eindeutig erkennen, welche Schrift als Ausgangsschrift in Klasse 1 oder 2 gelehrt wurde?
    Zu den Vergleichen habe ich noch nichts gefunden, wohl aber einen Artikel dazu, dass sich auch Handschriften, die aus LA entwickeln, unterscheiden
    https://www.nwzonline.de/olden…lt_a_31,2,1036281327.html

    Da wurden im Unterricht 250 Anschläge pro Minute gefordert, auf das sie in der Prüfung in der Streßsituation noch wenigstens die geforderten 230 Anschläge schafften.

    Warum haben sie das ein ganzes Jahr geübt? 250 Anschläge pro Minute ist nicht die Welt.
    Und ja, man kann dazu die Tasten abdecken oder auch wahlweise den Bildschirm, man kann auch andere Übungen machen.
    Drill ist aber eben nicht alles und selbst Reno-Fachangestellte müssen mehr können, als das Abtippen von Texten mit mehr als 250 Anschlägen die Minute.


    Mit Unterricht in der Grundschule hat das ansonsten wenig zu tun. Auch da ist Drill nicht alles, Übung braucht es.
    Wie es wohl wäre, wenn man einem absoluten Anfänger ein Instrument in die Hand geben würde und täglich 3 Std. Training irgendwelcher Etüden fordern würde?
    Dieser Mensch könnte sich zu einem begnadeten Musiker entwicklen oder aber so einen Hass darauf entwickeln, dass das Instrument im hohen Bogen in die Ecke fliegt und fortan gemieden wird.


    Zu den Anforderungen ist wie immer die Frage, wer sie definiert, woran sie orientiert sind und wann sie als "gesenkt" gelten.
    Wenn ich Inhalte ergänze und anderes einfordere, das in gleicher Zeit zusätzlich gelernt werden muss, kann ich nicht sehen, dass die Anforderungen niedriger sind.
    Wenn ich erwarte, dass die SuS am Ende der GS-Zeit 2-6 Seiten handschriftlich und zügig in einer leserlichen Schrift verfassen können, kann ich auch nicht sehen, dass die Anforderung niedriger ist.
    Im übrigen können sie damit dann mehr, als die meisten Erwachsenen.
    Gleiches gilt für die, die mit 2-Finger-Suchsystem ihre Dokumente zusammenstückeln, während andere eben locker die 250 Anschläge bringen.


    Letztlich kann man alle diese Fragen nicht so eindimensional beantworten, wie es manche gerne sehen wollen.
    Das bezieht sich auf das Schreiben mit Tinte per Füller oder Tintenroller, bei dem es verschiedene Aspekte gibt und bei dem es eben nicht das eine richtige Schreibgerät gibt.
    Der geübte Schreiber kann auch mit dem 1€-Füller noch vernünftig schreiben, für Schreibanfänger oder motorisch Ungeübte ist aber eben anderes wichtig.
    Gleiches gilt für sehr viele andere Themen auch und eben auch für Schrift, für Schreibübungen und Schreibtempo etc.


    Und immer, das ist der Kern der Pädagogik, muss man die Ausgangslage und das Ziel zusammenbringen.
    Verändert sich davon etwas, kann sich eben auch der Weg vom einen zum anderen verändern - mal ganz abgesehen von individuellen Lernständen.
    Da kann man natürlich gerne die Ausgangslagen und Ziele von vor 30 Jahren in den Blick nehmen, dann muss man aber auch die Bedingungen und Lebensumstände wieder denen von vor 30 Jahren anpassen.
    Darauf kann ICH gerne verzichten, weil ich z.B. meinen PC mag und nicht so gern die Schreibmaschine nehme, weil ich viele andere Errungenschaften gut finde, die es früher nicht gab, auch wenn ich darüber manches, was früher wichtiger war, vernachlässige, z.B. seitenlange Briefe mit Füller in Schönschrift zu verschicken.
    Im übrigen ist die Ausgangslage auch nicht bei allen Kindern gleich, das war sie auch vor 30 Jahren nicht und auch damals gab es durchaus Menschen, die keine schöne, flüssige Handschrift entwickelt haben.

    Aber dass man es einerseits alles transparent machen soll, andererseits aber Notenschwellen und -schnitte nicht rausgibt, widerspricht sich für mich.

    Man muss doch aber deshalb nicht den Klassenschnitt veröffentlichen.
    Die Arbeit wird mit Punkten versehen, am Ende gibt es eine Notenskala (wie viel Punkte/ Prozent für welche Note).


    Mit dem Schnitt der Klasse hat das nichts zu tun und ist dennoch transparent.

    Bei den Proben meiner Tochter gibt es mal schon bei 28 v. 30 Punkten die 2, ein anderes Mal bei 27 von 30 noch die 1 - ist das vom Fach oder Schwierigkeitsgrad abhängig? Auch erfahren wir keine Schnitte der Klasse, dass man eigentlich gar nicht weiß, wie das Kind so steht (außer natürlich durch Gespräche mit der Lehrerin).

    In der Regel legt die Fachkonferenz eine Notenskala fest.
    In Nds. kann das jedes Fach für sich machen.
    Lehrkräfte aus BY haben ja schon geschrieben, dass sie davon auch abweichen. Das machen wir nicht. Dann muss die Arbeit eben passgenauer gestellt werden, was über das Einbinden aller Anforderungsbereiche auch möglich ist.


    Erstaunlicherweise ist es hier so, dass die GrundschulkollegInnen bis ins kleinste Detail bemüht sind, alles vergleichbar zu gestalten (Ist ein vergessener i-Punkt ein Fehler und wenn ja, wie viel wird dafür abgezogen?), während es an den örtlichen Gymnasien üblich zu sein scheint, dass jede Arbeit eine eigene Skala erhält und ja, die Skala am Gym ist den Prozenten nach milder, sagt aber über den Anspruch der Arbeit selbst noch nichts aus.


    Dass man einen Notenspiegel braucht, um das Kind einzuschätzen, ist ein Trugschluss. Gelten sollten individuelle und kriteriengeleitete Bezugsnorm: Entscheidend ist, ob das Kind die Anforderungen erreicht, und nicht, ob die anderen Kinder das schaffen, sich verbessern oder verschlechtern. Ansonsten könnten ja einfach alle in der Klasse die Füße hochlegen und die besten der Faulen würden immernoch eine 2 bekommen. Klassenzusammensetzungen sind sehr, sehr unterschiedlich. Davon sollte die Bewertung einer Arbeit nicht abhängen.

    Ich selbst hatte als Schüler auch Probleme mit der Schrift, aber damals musste man halt so lange üben, bis man es wenigstens halbwegs konnte.


    In meiner eigenen Grundschulzeit begann man in Klasse 1 mit der Schreibschrift. Da hatte man 4 Jahre lang Zeit, das zu üben.

    Wenn es nach 4 Jahren auch nur halbwegs in Ordnung war, warum ist es dann vorbildlich?
    Klagen über eine schlechte Schrift, die aus LA entstanden ist, gab es damals auch schon.
    Schüler, die sehr schön schrieben, genauso, wie die, deren Schrift nur schwer zu entziffern war.
    Auch in der LA gibt es Buchstaben, die später unkenntlich werden, verschliffen kaum zu lesen sind, zu Verwechslungen führen.
    Genau das meinte ich damit, dass es zu jeder Schrift Nachteile gibt.


    Zudem sind die zur Einschulung mitgebrachten motorischen Fähigkeiten mit denen von vor 30 Jahren (oder früher) nicht zu vergleichen. Das merken auch Lehrkräfte, die LA unterrichten.
    Es brauchte also die Überlegung, und die braucht es stets neu, auf welche Weise man SCHREIBEN als solches erlernt und wie man Kindern im 1. SJ dies ermöglicht.


    Veränderungen an der Schrift und an den Unterrichtsinhalten ziehen zudem immer weitere Veränderungen nach sich:
    Benötige mich mehr Zeit für die Schriftpflege, weil ich ungelenken Kindern mit Wahrnehmungsschwächen eine schwierigere verbundene Schrift präsentiere, benötige ich viel Übungszeit und brauche zudem auch noch Zeit, Druckbuchstaben und das Lesen zu erlernen und zu trainieren.
    Nutze ich zu Beginn eine einfachere Schrift und habe darüber schnellere Erfolge beim Schreiben (um des Schreibens Willen, für Aufgaben zur Rechtschreibung und Kommunikation) und Lesen, komme ich den Kindern, die ungelenk sind und Wahrnehmungsschwächen haben, zu Beginn der Schulzeit entgegen, damit sie die weiteren Ziele besser erreichen können. Das entbindet aber nicht davon, an der Schrift wie auch an der Wahrnehmung zu arbeiten.


    weil das Zeitfenster für den Erwerb einer flüssigen Handschrift dann halt zu ist

    Ein solches Zeitfenster gibt es für Wahrnehmungsleistungen, die in einem bestimmten Alter erfahren und erlernt werden, z.B. in der Sprachentwicklung, beim Hören usw.
    Ein "Zeitfenster für den Erwerb einer flüssigen Handschrift" hingegen gibt es nicht.
    Es gibt doch genügend Erwachsene, die sich mit Kalligraphie beschäftigen, die erst als Erwachsene an ihrer Schrift arbeiten und diese aus Freude oder Notwendigkeit heraus verändern,
    und viele Lehrkräfte, die LA, VA, SAS, Sütterlin und Grundschrift lernen und üben und umsetzen.
    Je größer die Vorerfahrung, desto einfacher wird das sein. Denjenigen, denen der Zugang und das Talent fehlt, wird es nicht leichter fallen.

    "Zu schwierig" ist keine Kategorie.

    Nenn mir doch auch mal ein paar Beispiele.

    Vielleicht sind eure Vorstellungen völlig konträr, weil ihr unter den genannten Schlagworten etwas anderes versteht? Das hatte ich neulich bei einem solchen Beitrag schon einmal.
    Es ist ein Unterschied, ob man "Programmieren" als Sache an sich erläutert oder ob man eine genaue Vorstellung hat, weil ein Informatik-Studium dahinter steckt.
    Musik hören, Musik machen und Musik studiert haben können auch sehr unterschiedliche Sichtweisen bedingen: Alle _reden" über Musik, meinen aber womöglich doch etwas anderes.


    Ein Beispiel aus einem anderen Bereich:
    Ich gehe mit den SuS auf eine Wiese, zeige ihnen Pflanzen und Tiere, lasse diese beobachten und auch "bestimmen", unter anderem in der Form, dass sie bestimmte Pflanzen _kennen_ UND dass sie Pflanzen/Tiere auf Tafeln/ in Büchern suchen und eine Ahnung davon bekommen, wie man sowas macht und worauf man achtet. Deshalb können sie dann trotzdem eine Ackerhummel noch nicht von einer Erdhummel unterscheiden, sie sind keine Biologen, aber sie lernen darüber, dass man diese Unterscheidungen treffen kann. Bei manchen weckt es Interesse, sich näher damit zu beschäftigen, bei anderen erreicht man ggf., das nicht alles, was fliegt "Biene" heißt. Es ist aber eben auch exemplarisch für das Benennen von Anhaltspunkten, genaues Beobachten und Beschreiben, Bilden und Darstellen von Kategorien ...


    Meine Vorstellung von "Programmieren" in der Grundschule ist sehr niederschwellig. Vielleicht hat es viel mehr mit Handlungsplanung zu tun, mit Modellieren, Symbolen uvm., Fähigkeiten, die man auch in anderen Bereichen benötigt.


    Natürlich kann man immer sagen, dass es zu früh sei, dass es nicht wichtig sei, aber das Interesse an diesen Themen wird eben in der Grundschule geweckt und ich finde, dass man gerade dann noch Jungen UND Mädchen erreicht, weil sie in dem Alter noch nicht so festgelegt sind.
    Ähnlich anderer Fächer geht es darum, ein grundlegendes Verständnis zu entwickeln, worum es geht und wie es geht.

    Dann ist es einfach Mist, was in den Curricula steht: "Lernen eine verbundene Schrift kennen" heißt konkret: Wer nicht will, braucht nicht.

    Es heißt konkret: Sie lernen eine Handschrift, dabei wird auch auf Verbindungen geachtet, ABER es MUSS keine der angegebenen Ausgangsschriften 3 Jahre lang geschreiben werden.


    Die Fachkonferenzen der Grundschulen (die, wie Du ja richtig schriebst, die Wahl zwischen VA, LA und SA haben) täten gut daran, die VA nicht zu wählen.

    Zuvor gab es übrigens NUR die Wahl zwischen LA und VA, die SAS ging vor 2006 streng genommen in Nds nicht.
    Und gerade WEIL so viele Kinder mit der LA Probleme hatten, haben sich die Schulen etwas anderes gesucht und sind z.B. auf die VA umgestiegen, wobei die SAS nicht zur Verfügung stand.
    Die Klagen über die schlechte Schrift gab es vorher zur LA auch schon und die Probleme in den Grundschulen, die Schrift zu vermitteln, auch.


    Davon abgesehen wurde es in den neueren KC ja wieder abgeändert, das Verbinden selbst muss wieder mehr geübt werden.
    DAFÜR fällt ANDERES weg!
    Aber nur weil sich alle 10 Jahre die Vorgaben ändern, ändern die Fachkonferenzen doch nicht alle 10 Jahre ihre Schrift und kaufen sämtliche Arbeitsmaterialien neu.
    Es gibt Grundschulen, die bisher immer bei ihrer Schrift geblieben sind, JETZT aber ändern.
    Andere haben in den vergangenen 20 Jahren 1-2 mal geändert und bleiben jetzt bei dem, was sie haben.
    Das beinhaltet übrigens auch, dass man durchaus nach einer Änderung überlegt, ob sich dadurch eine Verbesserung einstellt und man mit dem Neuen besser zurecht kommt.


    Ich habe wirklich viele Schüler, die sich schwer damit tun, längere Texte zu schreiben, die tun mir halt leid.

    Ja, mir tun auch manche SuS leid. Das hilft aber nicht.
    In Zukunft werden sich noch mehr Schüler damit schwer tun, längere Texte zu schreiben, weil man angesichts der Umstrukurierung der Leistungsbewertung gezwungen ist, die längeren Texte in Klasse 3+4 zu vernachlässigen.

    Die schaffen deswegen ihr Abi nicht.

    Es ist mir unbegreiflich, warum SuS nach 8 Jahren Gymnasium plötzlich ihr Abitur nicht schaffen und allein an der Schrift scheitern.
    Wenn die Schrift nicht leserlich ist oder die SuS nicht zügig genug schreiben, müsste das doch längst vorher aufgefallen sein.
    Wenn die Schrift so schlecht ist, dass man sie in Arbeiten nicht bewerten kann, oder inhaltlich nichts aufs Papier kommt, weil das Kind nicht schnell genug schreibt und die Hälfte der Themen nicht bearbeiten kann, hätte es sich doch schon längst in schlechteren Noten niederschlagen müssen.

    Meine Antwort bezog sich auf

    Du meinst Schmeili, der/die in Hessen arbeitet.


    Mich wundert die Unterscheidung zwischen sopäd Unterstützung und sopäd Förderbedarf ... Das ist bei uns das gleiche, der zweite Begriff ist der ältere, inzwischen heißt es "Unterstützungsbedarf"... in Niedersachsen.
    Weil es so unterschiedlich ist und alles ständig überall neue Namen bekommt, frage ich immer nach dem BL.

    Das was du meinst, ist die sonderpädagogische Unterstützung an der allgemeinen Schule. Damit wird kein sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt.

    Kannst du dafür den Unterschied erläutern? Bei uns ist das das Gleiche, allerdings ein alter und ein neuer Terminus.

    ... wohl auch abseits des TE, deshalb ggf. auslagern...

    Auch ich (ebenfalls aus Gymnasiallehrersicht) frage mich aber häufig, mit welchem Ziel der Schrifterwerb an manchen Grundschulen stattfindet.


    Es geht eben nicht darum, Buchstaben zu malen, sondern schnell, mit wenig Anstrengung und lesbar zu schreiben. Beides wird zunehmend seltener, was hier (so vermute ich) daran liegt, dass alle Grundschulen die unsägliche vereinfachte Ausgangsschrift eingeführt haben, manche Grundschulen aber nur noch als "Sahnehäubchen", die Schüler dürfen dort auch gleich bei Druckschrift bleiben.


    Die Grundschulen halten sich an den Lehrplan. Da steht, dass es darum geht, flüssig und leserlich zu schreiben.
    Ein Blick in die Curricula hilft:


    Für die 2. Klasse
    galt von 2006-2018 "schreiben in einer formklaren, gut lesbaren Schrift" und "Druckschrift als Ausgangsschrift schreiben und eine verbundene Schrift kennen"
    seit Sommer 2018, rückwirkend in dem Schuljahr veröffentlicht und ohne Übergangszeit, gilt: "
    - "schreiben Buchstaben in einer Druckschrift als Erstschrift normgerecht."
    - "lernen und üben eine verbundene Schrift." angegeben sind die 3 Ausgangsschriften LA, VA, SAS als Beispiele für eine verbundene Schrift, weitere verbundene Schriften sind möglich


    Für die 4. Klasse
    galt von 2006 - 2018: "Die Schülerinnen und Schüler schreiben flüssig eine gut lesbare Handschrift." Sie sollen "in einer zunehmend automatisierten und individualisierten Handschrift schreiben" können,
    seit Sommer 2018, rückwirkend in dem Schuljahr veröffentlicht und ohne Übergangszeit, gilt: "schreiben automatisiert und in angemessener Geschwindigkeit eine individuelle Handschrift formklar, flüssig und gut lesbar."
    In den bundeseinheitlichen Bildungsstandards Deutsch steht seit 2004 "eine gut lesbare Handschrift flüssig schreiben".


    Zu den Schreibgeräten gab es in den CuVo 2006 keine Vorgaben, in 2017 steht in den knappen Anmerkungen "angemessene Auswahl von Schreibgeräten anbieten (Bleistift,Tintenroller, Füllfederhalter)",


    Weiteres kann man in den insgesamt ca. 300 Seiten Vorgaben für den Deutschunterricht in der Grundschule in Niedersachsen (70 Seiten Bildungsstandards, 55 Seiten KC Deutsch, 176 Seiten Handreichung Orthographie) sowie in den Handreichungen für besondere Förderungen (38 Seiten KC DaZ, 87 Seiten KC-LE Deutsch, 276 Seiten KC-GE) nachlesen.


    Die Leistungsbewertung wurde 2006 vollkommen umgekrempelt, um 2018 wieder komplett geändert zu werden.
    In den Curricula 2018 wird das Üben der verbundenen Schrift wieder stärker betont, gleiches gilt für die Rechtschreibung, Aufsatzerziehung dafür weit geringer.
    Demnächst hört man dann die Klagen, mit welchem Ziel der Deutschunterricht stattfinde oder "die Grundschule" würde keinen Wert auf das Verfassen von Texten legen.


    Ganz ehrlich:
    Ich finde den vorwurfsvollen Ton ziemlich schrecklich und angreifend.
    Grundschullehrkräfte machen sich ALLE Gedanken um die Schreibentwicklung. Tatsächlich kümmern sie sich tagtäglich darum.
    Sie bilden die Schreibmotorik aus, sie lernen mit den SuS das Schreiben an sich und die Schrift - mindestens 1 Jahr lang und immer wieder in den weiteren Jahren,
    sie verbessern, üben, lassen neu schreiben, üben noch einmal, binden Motorikübungen in den Unterricht ein, verteilen weitere als Übungsmaterial für den häuslichen Bereich, verweisen auch auf Ergotherapeuten oder geben den Eltern nützliche Tipps an die Hand, z.B. auch eine Beratung hinsichtlich Schreibgeräten und Schreibhilfen, zusätzlichen Griffen, Unterlagen etc.


    Sie entscheiden auch über die Schrift, die eingesetzt wird, nach bestem Wissen und Gewissen im Rahmen der Vorgaben.
    Tatsächlich gibt es 3 mögliche Ausgangsschriften UND ja, es gibt auch die Option der Grundschrift.
    Sie alle sollen am Ende, wie oben zitiert, zu einer individuellen, formklaren, flüssigen und gut lesbaren Handschrift führen. Deshalb nennt man sie AUSGANGSschrift und nicht ENDschrift.
    Alle haben Vor- und Nachteile, die man generalisieren oder je nach Schülerschaft differenziert betrachten kann.


    Wer qualifiziert ausgebildet ist oder sich in dieser Richtung weiterbilden möchte, darf sich gerne daran beteiligen. Die weiterführenden Schulen sind ja derzeit aufgefordert, die notwendigen Abordnungen in die Grundschulen zu stellen. Da kann man sich ja dann bei vollem Deputat in die Grundschule begeben und dort eine 1. oder 2. Klasse übernehmen und eigene Erfahrungen beim Schrifterwerb von Beginn an sammeln.

    Psychologische Tests darf man als Lehrer ohne Einwilligung der Eltern gar nicht machen.

    Sagt wer, wo für welches Bundesland und welche Schulform?


    Im Rahmen einer Überprüfung auf sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf werden so einige Tests gemacht, immer noch auch welche zum IQ.
    Dazu sind Sonderpädagogen berechtigt, da dies Inhalt des Studiums war. Regelschullehrkräfe dürfen dies (bisher) jedoch nicht.
    Die Bestimmungen, ob es für die Überprüfung die Einwilligung der Eltern braucht, sind in den Bundesländern verschieden. Bei uns braucht man sie nicht.


    Die Unterschiede sind sicherlich auch in der Versorgung durch Schulpsychologen begründet, die es in manchen Ländern schon seit Langem weit häufiger und damit in erreichbarer Nähe gibt.


    Soll ein Test zur Dyskalkulie erfolgen, wird in der Regel die Teilleistungsschwäche gegenüber dem allgemeinen Leistungsstand/ die Grundintelligenz abgegrenzt. Ansonsten wäre es womöglich ein genereller Förderbedarf.
    Aber auch hier gibt es in den verschiedenen BL unterschiedliche Erlasse und Anerkennungen, Vorgaben, wer welche Tests machen oder vorlegen muss, wann die Schule das aufgreifen oder entsprechend per Nachteilsausgleich berücksichtigen kann oder muss.

    Wir haben auch schon mit der Reihe "Rechnen ohne Stolpersteine" gearbeitet (Mathematik) und inzwischen die Flex und Flora-Inklusiv-Hefte in der Schule stehen und auch eingesetzt, die sind noch niederschwelliger (Bereich Deutsch)

    naja, es gibt ja nicht "den Inklusionsschüler".

    Das ist ein wesentlicher Punkt: Der eine Schüler braucht sehr einfache Sachen in Mathematik, ist aber im Lesen schon recht weit, der andere Schüler genau anders herum. Das gilt für Fächer und auch für Themen. Manche brauchen auch noch die 10. oder 20. Übung für einen Inhalt, den andere schnell erfassen, aber nicht jedes Arbeitsheft kann 20 Seiten Übung zu einem Inhalt anbieten. Außerdem brauchen alle auch ständige Wiederholungen, sonst ist Erlerntes wieder vergessen.


    Um so sinnvoller sind Kopiervorlagen für unterschiedliche Bereiche.
    Außerdem braucht man aber auch mal etwas anderes als Arbeitsblätter, da es sonst sehr eintönig wird.


    Zudem ist gerade für Schüler mit Unterstützungsbedarf der Einsatz von Materialien sinnvoll, sodass ich mich gerade für Mathematik auch in dieser Hinsicht umsehen und - sofern möglich - eindecken würde.

    Ohne die Schweiz zu kennen, hat man gar keine Anhaltspunkte zur Zusammensetzung der Schülerschaft... und auch keine zu den Testverfahren.


    Die Lehrmittel werden sicher seitens der Verlage gleich sein, man trifft eher aus diesen Möglichkeiten eine Auswahl. Warum sollte das in der Schweiz anders sein?


    Mir ist zudem nicht klar, ab wann welche SuS D oder Fr als Fremdsprache haben und wie sehr dies ohnehin im Alltag dominiert, da jeder frz-sprachige und dt-sprachige Menschen kennt und in zweisprachigen Familien aufwächst (dt-frz) oder eine weitere verwandte oder weniger verwandte Sprache lernt.


    Warum sind die SuS in GL im Lesen schwächer als viele andere, in Mathe aber besser als viele andere?



    Sind die roten horizontalen Markierungen von dir?
    Warum sind im Lesen 90% gesetzt, in Mathematik aber nur 60%?


    Und wie immer stellt sich bei diesen Vergleichstest die Frage: Wozu ist das gut? Erhalten die Schulen, deren SuS nicht so gut abschneiden, mehr Unterstützung oder mehr Druck?

    Ich gehe mal davon aus, dass du vom Förderbedarf Lernen sprichst.


    Bei uns ist es in etwa so, dass diese Kinder in Klasse 1-4 den Stoff der ersten 2 Schuljahre machen, natürlich mit individuellen Fortschritten.
    Wenn sie in die 5. Klasse wechseln, wären also die Inhalte dran, die sonst in der Grundschule ab Klasse 3 im Unterricht aufgegriffen werden.


    Wenn Geld übrig ist, kann man damit die Lehrerbibliothek aufstocken,


    aber man könnte auch überlegen, ob es nicht andere Lernmaterialien gibt, mit denen die Kinder mit Förderbedarf Lernen neben den anzuschaffenden Reihen arbeiten können,
    z.B. Logico-Reihen zum Üben, Spectra, Digitales zum Üben, Karteien o.a.

    Das sind dann aber bei euch schon genau die Kinder, die auch zu euch kommen, oder?

    Der Schnuppertag findet erst kurz vor den Sommerferien statt, wenn klar ist, wer wirklich bei uns eingeschult wird.


    Bei einer anderen Schule in der Umgebung ist es so, dass sie die meisten Kinder aus dem benachbarten KiGa bekommen.
    Die allgemeinen Schulkinder dieses KiGa sind zu 3-4 verschiedenen Gelegenheiten in der Grundschule eingeladen, da ist dann aber alle mit dabei, auch wenn sie später in eine andere Schule gehen werden.

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