Obwohl du weit weg bist, @CDL, trifft das, was du schreibst, auf die Schulen in Nds. ebenso zu.
Hinzu kommt noch, dass der Lehrermangel zuschlägt und ein tolles DaZ-Konzept nicht umgesetzt werden kann, wenn die arbeitsintensiv beantragten und sogar zugesprochenen DaZ-Std. für die Vertretung eingesetzt werden müssen.
Stehen Fortbildungen, eurer Meinung nach, denn Informationen aus Foren / Literaturrecherche nach oder ist es langwierig und aufwendig daran teilzuhaben, bzw. weniger schnell und zielführend?
Dazu ergänzend: Wenn ich morgen früh in die Schule gehe, steht vielleicht am Vormittag im Flur ein Kind mit seinen Eltern und soll angemeldet werden, weil diese Familie seit kurzem in unserem Einzugsbereich wohnt. Dieses Kind kann aus irgendeinem anderen Land kommen mit oder ohne schulischer Vorbildung, es kann aus einem anderen BL zugezogen sein oder aus der Nachbarschule stammen, es kann Förderbedarf im Lernen, in Geistiger Entwicklung, im Hören, Sehen, in körperlich-motorischen Belangen oder im emotional-sozialen Bereich haben ... oder dort Beeinträchtigt sein, ohne dass bisher ein Förderbedarf ausgewiesen wurde, es kann LRS, Dyskalkulie, AD(H)S, AVWS oder irgendetwas sonst mitbringen ... oder einfach auch mal nur umgezogen sein.
Egal was es ist: Man kann sich in allen Bereichen informieren und sollte sich ein wenig auskennen, wenn das Kind dann aber in der Klasse sitzt, muss man dann reagieren und kann nicht warten, bis irgendwann irgendwer irgendwas als FoBi anbietet. Das reicht einfach nicht.
Als viele Flüchtlinge kamen, haben auf 4teachers mehrere Leute gemeinsam Standard-Briefe erstellt und in sehr viele Sprachen übersetzen lassen und zur Verfügung gestellt. DAS können weder Fortbildungen noch Verlage in der Geschwindigkeit abbilden, auch wenn es von Verlagen jetzt genau solche Materialien zu kaufen gibt. Manches ist aber eher eine Nische, sodass es dazu bei Verlagen so gut wie nichts gibt, man über das Forum aber dennoch Hilfe bekommen kann.
Wenn Nutzer von Foren es als Geben und Nehmen verstehen, sind diese ausgesprochen hilfreich, über Schul- und auch Bundesland-Grenzen hinweg ... und man erfindet das Rad nur einmal neu und stellt es dann anderen zur Verfügung, die ggf. noch wieder etwas daran verändern oder aufgreifen und neue Ideen daraus finden.
Zudem finde ich es sinnvoll, den Austausch zu haben. Das ist ja häufig auch bei Fortbildungen das, was einem hilft und weiterbringt, manchmal mehr, als die Vorträge selbst.
Neben dem nicht immer vorhandenen Angebot ist es für mich auch eine Frage des Aufwandes, ja. Je nachdem, wo in meinem Flächen-BL die FoBi angeboten wird, bin ich allein für die Fahrstrecke schon mehrere Stunden unterwegs. Zusätzlich muss ich für den Unterricht, den ich an dem Tag nicht erteile, Vertretungsunterricht ausgearbeitet für pädagogische Mitarbeiterinnen (keine Lehrkräfte) auf den Tisch legen. Das ist alles Zeitaufwand, den keiner sieht. Wenn dann die FoBi nichts bringt, habe ich viel Zeit für nichts investiert.
Mir würde es gefallen, wenn es in dieser Hinsicht mehr Möglichkeiten gäbe, Online-Kurse zu nutzen.
Vor allem fände ich es aber gut, wenn für jedes BL für genau diese Inhalte (und anderes auch) auf einem Bildungsserver mit Zugangsberechtigung die notwendigen Informationen bereitgestellt würde und ich unbürokratisch mit ein paar Klicks die wichtigsten Sachen erfahren würde.
Beispiel:
- das Wichtigste in Kürze für alle Förderschwerpunkte
- das Wichtigeste in Kürze für DaZ
- das Wichtigste in Kürze für die Bereiche, die zum Lernen wichtig sind oder bei denen es zu Schwierigkeiten kommen könnte
- Standard-Briefe, die häufig verteilt werden, in vielen Sprachen
- kontrastive Sprachanalysen für viele Sprachen
- Schulsysteme anderer Länder
Zudem eine Anlaufstelle, bei der Lehrkräfte sich darüber hinaus beraten lassen können, schnell, unbürokratisch, kostenfrei, gerade WEIL dem Land an der Professionalität der Lehrkräfte gelegen ist.
Dazu gehört auch eine Rechtsberatung.