@Palim D.h. die Service Firma war da, hat alles eingerichtet, ist wieder weg und nichts hat funktioniert? Wie ist die Schulleitung damit umgegangen? Gab es eine Reklamation? Kabel für die Geräte sollten bei einer Wartung ja eigentlich Voraussetzung sein, um überhaupt warten zu können?
Ich weiß nicht, welche Größe einer Schule Ihnen vorschwebt, aber hier schreiben Lehrkräfte an Schulen mit 50 SuS in 2-4 Klassen ebenso wie solche mit 1000 oder mehr SuS und erheblich mehr Lehrkräften.
"Die Schulleitung" ist quasi gleichzeitig SL und Kollege, steht vor dem gleichen Problem, seit Jahren kümmert es weder Firma noch Kostenträger, da ist egal, wie viele Reklamationen man schickt.
Und wenn ich lese, was andere hier berichten, scheint es andernorts nicht besser zu sein.
Dass der Kostenträger hier nicht auf Zack ist und Sie darauf bringt eine Postkarte könnte zielführender sein, finde ich wirklich erschreckend. Ich sollte mal die Kostenträger nach dem Prozedere befragen...
Ein Problem ist, dass an Schulen immer unterschiedliche Kostenträger beteiligt sind, die Hardware oder Personal bezahlen.
Lehrkräfte sind Landesbedienstete, einige Schulen Landkreis-, andere Gemeinde-Schulen.
Für alles braucht es Absprachen, wer was wann bezahlen soll und die Lehrkräfte müssen sich für alles rückversichern, wobei selbst bei den Kostenträgern verschiedene Haushaltstöpfe und verschiedene Fachbereiche für die Ausstattung der Schule im Allgemeinen und für die EDV im Besonderen zuständig sind.
Wer kümmert sich aktuell darum? Gibt es zumindest einen Medienassistenten an Ihrer Schule? Oder lastet die Arbeit auf einem bis wenigen Lehrern? So wie ich es in den anderen Antworten lese, übernehmen Lehrer die Aufgabe der Wartung und erhalten dafür kaum Ermäßigungsstunden. Wie gehen Sie damit um?
Was sind Medienassistenten?
Was sind Ermäßigungsstunden?
Wie geht man damit um?
Man kümmert sich unentgeltlich zusätzlich zur sonstigen Arbeit, man fragt den Ehemann der Lehrkraft, der es unentgeltlich nach Feierabend erledigt ... oder man verzichtet auf den Einsatz.
Wenn es nun stetig mehr Geräte sind und komplexere Strukturen, die noch höheren administrativen Aufwand bedeuten, als singuläre PCs in irgendwelchen Ecken, ist diese Mehrarbeit, die ohnehin nicht Aufgabe der Lehrkräfte sein sollte, nicht mehr zu leisten, angesichts der derzeitigen Arbeitsverdichtung ohnehin nicht.
Kostenträger sind aber z.T. der Meinung, dass sie diese Aufgabe in der Schule abladen können, dass sie Lehrkräfte auf Fortbildungen "schicken", die 1 Tagesreise entfernt stattfinden sollen, sodass die Lehrkraft 2-3 Tage im Unterricht fehlt. Bei einer löchrigen Personaldecke undenkbar.
Ich habe von einer Schule hier aus Neufahrn gehört, die von bitkom als „smartschool“ ausgezeichnet wurde. Die haben ein System entwickelt, in dem Schüler einen „digitalen Tafeldienst“ machen. D.h. die gucken, sind die Kabel da die gebraucht werden, machen einen Technikcheck vor dem Unterricht etc., damit die Lehrer entlastet werden. Ist das auch eine Möglichkeit, die Sie sich vorstellen könnten?
Nein. Kann ich nicht. Ich halte weder unsere Erstklässler noch unsere Viertklässler dazu in der Lage, wobei es den PC-Dienst im 3./4. SJ bei uns durchaus auch schon gab (Kabel legen, Beamer aufbauen und Laptop anschließen und alles einschalten). Das ist schon ein paar Jahre her.
Gibt es vielleicht sogar schulübergreifende Kompetenzen, die genutzt werden können? Vielleicht gibt es ja in Schule A jemanden, der dies und jenes gut kann und das mit Schule B und C teilen kann und umgekehrt. Oder ist das ein Modell, was theoretisch gut sein mag, in der Praxis aber nicht funktioniert?
Wenn in Schule A jemand etwas gut kann, ist es trotzdem unentgeltliche Mehrarbeit. Wenn jemand bereit ist, dies für eine Schule zu übernehmen, wird er nicht mit Freude in x weitere Schulen fahren und sich noch mehr Arbeit suchen.
Selbst wenn von der weiterführenden Schule SuS oder LuL dafür zur Verfügung stünden, wäre dann die Service-Firma und der Kostenträger ebenso beteiligt. M.E. könnte der Kostenträger selbst jemanden einstellen, der diese Aufgabe übernimmt, sodass die Person von einer Firma unabhängig agieren kann.
Stichwort Fortbildungen. Welche Fortbildungen würden Sie sich hier als Lehrer wünschen?
Ich kann mir so einiges vorstellen, ich habe sogar Interesse und Spaß daran, aber im Moment schlichtweg keine Zeit dafür, weil ich mich um mehr als genug anderes kümmern muss an einer sehr kleinen Schule mit sehr großem Lehrermangel. Da teilt sich die Arbeit auf die wenigen Schultern, die noch vorhanden sind, auf ... und manches muss warten.
In anderen Betrieben gibt es Schulungen für das Personal während der Arbeitszeit. In Schulen ist es immer zusätzliche Zeit ... bei denen einige schon die Augen rollen, weil am Ende die Technik nicht funktioniert, selbst wenn man sich intensiv beschäftigt hat.
Wer die Digitalisierung und guten Unterricht mit digitalen Möglichkeiten entwickeln und verbreiten möchte, sollte nicht nur Geld in Hardware und den Abverkauf stecken, sondern auch bedenken, dass das Gerät alleine keinen Unterricht macht, sondern es wirklich sinnvolle Einsatzmöglichkeiten geben muss, die effizient sind, die keine zusätzliche Zeit rauben.
Zudem gehört zu dieser Diskussion immer auch die Frage, ob die angestrebten Kompetenzen bzw. Inhalte fächerübergreifend vermittelt werden können oder ob es dafür Unterrichtsformen benötigt, in denen in diesem Thema versierte Lehrkräft eingesetzt werden und Wichtiges in Kürze oder Spezielles als Vertiefung vermitteln.