Auf welcher Grundlage soll denn ein Verbot von Kameras zum Festhalten von Erinnerungen an die Klassenfahrt erfolgen? Und noch schlimmer: warum nur, wenn man nicht pauschal einer Durchsuchung zustimmt?
Erinnerungen hin oder her,
die Aufnahmegeräte sind mit in den Zimmer, gelangen mit in die Waschräume und niemand kann kontrollieren, wessen und welche Bilder von wem zu welcher Zeit aufgenommen und jetzt oder in 10 Jahren über welche Kanäle verbreitet werden.
eine kollegin fotografiert, die kamera geht auch in kinderhand für jeweils eine stunde ("fotodienst")
Wir haben es ebenso gemacht, es gibt wechselnde "Kamera-Kinder" und die Bilder werden gesichtet, bevor sie frei gegeben werden.
Mit der deutlicheren Umsetzung des Datenschutzrechtes, das schon normale Bilder in Klassen oder als Klassenfoto zur Herausforderung werden lässt, ist dies auf Klassenfahrten sicher nicht einfacher.
Da die Klassenfahrt eine Schulveranstaltung ist, würde ich nicht von privaten Fotos ausgehen.
Die Erfahrungen, die Befürchtungen, dass jemand Unsinn mit den Bildern macht und die Verbote von oben, das ist mir im schulischen Bereich einfach zu viel. Ich erlaube jetzt nichts mehr in der Richtung
Sehe ich auch so und handhabe ich auch so. Ob das jemand vermisst? Vermutlich, da ja auch sonst jeder Handschlag des eigenen Kindes im Bild festgehalten und in die Welt gepostet werden muss. Diese Eltern sehen ihr Kind vermutlich häufiger aus dem Display als ihnen ins Gesicht zu schauen.
Zu den Klassenfahrten:
Ich persönlich finde sie sinnvoll, kann mich absolut dafür begeistern ... und fahre nun trotzdem erst einmal nicht mehr.
In den letzten Jahren haben sich die mit der Fahrt verbundenen Probleme vervielfacht, trotz gründlicher Vorbereitung.
Es muss alles abgesichert sein, es gibt aber auch immer mehr Herausforderungen mit Allergien, Medikamenten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Medien uvm. sowie SuS, die schon im Unterricht bzw. Schulalltag nur mit zusätzlichem Aufwand oder Unterstützung zurechtkommen.
Hinzu kommt, dass I-Kräfte (zu Recht) eine Pause erhalten, wenn sie auf eine Fahrt mitgehen, die Lehrkraft aber 24/7 zur Verfügung stehen muss, gleichzeitig (da gab es ein Urteil zu einem Unfall beim Duschen) nicht rund um die Uhr versorgt und versichert sind. Sowohl für die Fahrt selbst (Vor- und NAchbereitung), während der FAhrt und für den zu Hause weiterlaufenden Unterricht ist immense Mehrarbeit zu leisten, die in keinster Weise abgegolten wird.
Gleichzeitig hat sich auch die sonstige Arbeit in der Schule um ein Vielfaches gesteigert, sodass die an Schule herangetragenen Aufgaben nie in zur Verfügung stehender Arbeitszeit erledigt werden können.
Mir stellt sich zunehmend die Frage, ob der Arbeitgeber tatsächlich an der Erfüllung einer solchen Aufgabe interessiert ist und ob er seine Arbeitnehmer angemessen darin unterstützt.
Diese Frage stelle ich mir auch hinsichtlich anderer Belange, in keinem bin ich aber zu einem so eindeutligen Ergebnis gekommen.
Da Klassenfahrten in meinem BL freiwillig sind, habe ich vorerst entschieden, nicht mehr selbst zu fahren und nicht mehr mitzufahren, obwohl ich das vielfach enthusiastisch gemacht und auch schon in der Not quasi von einem Tag zum anderen eingesprungen bin.