Hand aufs Herz: Die eigentliche Unterrichtszeit nimmt pro Woche etwa 20 Zeitstunden ein, mit den Aufsichten, für die man eingeplant ist, Dienstbesprechungen und ggf. Vertretungsstunden kommen vlt. noch etwa 3-5 Zeitstunden hinzu. Dann bleiben in vielen Wochen immer noch ca. 20 Zeitstunden (oder 4 Stunden pro Tag noch in Freistunden in der Schule oder zu Hause, wenn man das WE freihält UND Freitags zu Hause noch arbeitet) für die Vorbereitung von Unterricht und Korrekturen. Mit diesen kommt man eigentlich ganz gut hin.
Genau so eine Antwort hatte ich schon erwartet und es erklärt deinen gelassenen Standpunkt den Fahrten gegenüber.
Wenn SuS alt genug sind, dass man sie nicht im Blick halten muss, wenn keine Kinder mit Erkrankungen und Beeinträchtigungen 24/7 zu betreuen sind und das Schuljahr so locker ist, dann sind Klassenfahrten sicher eine schöne Abwechslung. Fand ich übrigens früher auch!
Wenn es in deiner Situation so entspannt ist, dann freu dich daran und fahr gerne 2-3x im Jahr auf Klassenfahrt.
Ich teile die Einschätzungen von @Mikael gar nicht häufig, bin oft selbst eine derer, die "der Kinder zuliebe" so manches übernehmen, denen er gern den Spiegel vorhält, teilweise zu Recht, aber in dieser Hinsicht bin ich gleicher Meinung.
Und auch ich frage mich, an welcher Stelle im Schuljahr die "entspannte Situation" eintritt, die es ermöglichen soll, die Überstunden abzubummeln, die man während einer Klassenfahrt bekommt. Dafür braucht es keine 2 Korrekturfächer in SekI/II.
Zu Schuljahresbeginn mit den vielen Sachen, die zu organisieren sind, Lernstandsüberprüfungen, Einarbeitung der Abordnungen uvm, nach einigen Wochen zu den ersten Arbeiten und häufig Gesprächen, zur Krankheitswelle im Herbst, wenn LuL längerfristig ausfallen und der Vertretungsunterricht auf den Tisch muss, zur Abordnugswelle, wenn der Stundenplan durchgewirbelt wird, eine weitere Klassenleitung im Stamm verteilt wird und irgendeine Vertretung einzuarbeiten ist, im Herbst zu den Elterngesprächen, rund um Weihnachten, mit den Zeugnissen, nach Beginn des 2. Halbjahres wieder Organisation und Einarbeitung der Abordnungen, mit den FöS-Meldungen, die aus unerklärlichen Gründen bis dahin warten sollten, mit weiteren Elterngesprächen, Übergaben, Schulveranstaltungen, Einschulungs-Vorbereitungen, Zeugnissen ... irgendwie ist es nie "ruhig" oder "entspannt" und Unterricht ist irgendwie auch "so ganz nebenbei".
Sicherlich kommt die spezielle Situation der eigenen Schule hinzu, z.B. ständiger Lehrermangel und -wechsel, aber der zeigt sich an immer mehr Schulen.
Die Überlastungsanzeigen sind längst geschrieben. Was bringen sie? Nichts ... oder aber weitere Konferenzen und FoBi-Angebote, in denen einem keiner erklären kann, wie man den Kreis zum Quadrat bringt und die Verantwortung wieder bei den Lehrkräften absetzt.
Die Arbeitszeiterhebung in Nds. hat ja klar dargelegt, wie viel LuL arbeiten, die Arbeitszeitkommission hat das anerkannt und Forderungen aufgestellt,
das ISF Bremen hat mehrfach dargelegt, dass die aufgetragenen Aufgaben in diesem BL nicht zu schaffen sind. In anderen BL sieht das nicht besser aus.
Klassenfahrten in Nds. sind freiwillig und ich verzichte zurzeit darauf, welche zu unternehmen.
Tatsächlich finden Eltern das zwar sehr schade, zeigen aber durchaus Verständnis, wenn man ihnen die Situation erläutert.