Es gibt seit 2015 bei 4teachers ein Forum, in dem viele Hilfen gesammelt wurden
https://www.4teachers.de/?acti…_id=672491&topic_id=35103
dort gab es auch mehrsprachige Brief-Vorlagen in 17 Sprachen, die inzwischen auch von Verlagen nachgearbeitet wurden.
Wir haben an unserer Schule ein Konzept erstellt, als mehrere Flüchtlinge in die Schule kamen, die nicht (lateinisch) alphabetisiert waren.
Dabei sieht das Konzept vor, dass die Kinder täglich 1 Std. in einer Kleingruppe gefördert werden sollten (was leider wegen des Lehrermangels nicht aufgeht), um erste Wörter, dann Grundlegendes, später spezielle Grammatik zu erarbeiten und zu üben und auch mal erledigte Aufgaben durchsprechen zu können (Fehlerschwerpunkte).
Ansonsten - also auch, wenn die DaZ-Std. fehlen - sind die Kinder mit in den Klassen.
Dort erhalten Material von der dortigen Lehrkraft, zieldifferent oder zielgleich, je nach Fach und Vermögen
oder arbeiten an ihrem eigenen Material zur Alphabetisierung, das in einer gesonderten Mappe (einheitliche Mappenfarbe) ist, ergänzt durch bestimmte Arbeitshefte. Die Materialien sind durch Arbeitpläne strukturiert und so eine Art Modul-System, sie bearbeiten eines nach dem anderen, man kann aber auch springen, zunächst geht es um Alphabetisierung, später um Verben, Nomen, Adjektive, Satzbau. Wenn sie an der Stelle sind, können sie zumeist am anderen Unterricht teilnehmen und mitmachen, einiges muss man noch vereinfacht oder zieldifferent anpassen, so ähnlich wie bei Förderschüler Lernen. Die (Erst-)Alphabetisierung "verschlingt" bei vielen SuS 1 Jahr, manchmal geht es schneller.
Das Konzpet ist schulintern umgesetzt, zum Jahresanfang gibt es eine DaZ-Konferenz, bei der Lehrkräfte, die den Alpha/DaZ-Unterricht erteilen oder als neue Lehrkräfte in den Klassen damit konfrontiert sind, informiert werden.
Schön wäre, wenn man bei Neuaufnahme pro Schüler eine Stunde Zeit hätte, um den Lernstand in D und Ma erfassen zu können. Das klappt leider nicht immer. Aber die Unterlagen aus der Erstaufnahmeeinrichtung sind inzwischen erheblich besser.
Ob sich das auf ein Gymnasium anpassen lässt, weiß ich nicht.
Anders arbeiten kann man, wenn die SuS Englisch/ Französisch beherrschen, man sich mit ihnen verständigen kann, sie die Schrift kennen, man mit ihnen über grammatische Strukturen sprechen kann.
Dann lohnt es sich Materialien einzusetzen, die für DaF nutzbar sind, die auf die Erstsprache zurückgreifen und die Zweitsprache erläutern.
Nachtrag:
An der nächstgelegenen Uni wurden DaZ-Module angeboten. Zum ersten bin ich gefahren, das entpuppte sich dann allerdings nicht als 1. Modultag, sondern als allgemeine Vorstellung. Inhaltlich war es mir dann zu theoretisch, auf meine Situation nicht angepasst, insgesamt zu lang (mehrere Module über mehrere Jahre verteilt), zu aufwändig für zu wenig schnellen, konkreten Nutzen.
Für die Alphabetisierung wäre zu überlegen, ob der LURS-KURS da ein Stück weit helfen könnte (https://alphaprof.de/kurse/), ich habe ihn mir aber noch nicht angesehen.