Beiträge von Palim

    Es gibt seit 2015 bei 4teachers ein Forum, in dem viele Hilfen gesammelt wurden
    https://www.4teachers.de/?acti…_id=672491&topic_id=35103
    dort gab es auch mehrsprachige Brief-Vorlagen in 17 Sprachen, die inzwischen auch von Verlagen nachgearbeitet wurden.


    Wir haben an unserer Schule ein Konzept erstellt, als mehrere Flüchtlinge in die Schule kamen, die nicht (lateinisch) alphabetisiert waren.
    Dabei sieht das Konzept vor, dass die Kinder täglich 1 Std. in einer Kleingruppe gefördert werden sollten (was leider wegen des Lehrermangels nicht aufgeht), um erste Wörter, dann Grundlegendes, später spezielle Grammatik zu erarbeiten und zu üben und auch mal erledigte Aufgaben durchsprechen zu können (Fehlerschwerpunkte).
    Ansonsten - also auch, wenn die DaZ-Std. fehlen - sind die Kinder mit in den Klassen.
    Dort erhalten Material von der dortigen Lehrkraft, zieldifferent oder zielgleich, je nach Fach und Vermögen
    oder arbeiten an ihrem eigenen Material zur Alphabetisierung, das in einer gesonderten Mappe (einheitliche Mappenfarbe) ist, ergänzt durch bestimmte Arbeitshefte. Die Materialien sind durch Arbeitpläne strukturiert und so eine Art Modul-System, sie bearbeiten eines nach dem anderen, man kann aber auch springen, zunächst geht es um Alphabetisierung, später um Verben, Nomen, Adjektive, Satzbau. Wenn sie an der Stelle sind, können sie zumeist am anderen Unterricht teilnehmen und mitmachen, einiges muss man noch vereinfacht oder zieldifferent anpassen, so ähnlich wie bei Förderschüler Lernen. Die (Erst-)Alphabetisierung "verschlingt" bei vielen SuS 1 Jahr, manchmal geht es schneller.


    Das Konzpet ist schulintern umgesetzt, zum Jahresanfang gibt es eine DaZ-Konferenz, bei der Lehrkräfte, die den Alpha/DaZ-Unterricht erteilen oder als neue Lehrkräfte in den Klassen damit konfrontiert sind, informiert werden.


    Schön wäre, wenn man bei Neuaufnahme pro Schüler eine Stunde Zeit hätte, um den Lernstand in D und Ma erfassen zu können. Das klappt leider nicht immer. Aber die Unterlagen aus der Erstaufnahmeeinrichtung sind inzwischen erheblich besser.


    Ob sich das auf ein Gymnasium anpassen lässt, weiß ich nicht.


    Anders arbeiten kann man, wenn die SuS Englisch/ Französisch beherrschen, man sich mit ihnen verständigen kann, sie die Schrift kennen, man mit ihnen über grammatische Strukturen sprechen kann.
    Dann lohnt es sich Materialien einzusetzen, die für DaF nutzbar sind, die auf die Erstsprache zurückgreifen und die Zweitsprache erläutern.


    Nachtrag:
    An der nächstgelegenen Uni wurden DaZ-Module angeboten. Zum ersten bin ich gefahren, das entpuppte sich dann allerdings nicht als 1. Modultag, sondern als allgemeine Vorstellung. Inhaltlich war es mir dann zu theoretisch, auf meine Situation nicht angepasst, insgesamt zu lang (mehrere Module über mehrere Jahre verteilt), zu aufwändig für zu wenig schnellen, konkreten Nutzen.
    Für die Alphabetisierung wäre zu überlegen, ob der LURS-KURS da ein Stück weit helfen könnte (https://alphaprof.de/kurse/), ich habe ihn mir aber noch nicht angesehen.

    Aber es ist ein typisches Beispiel für eine schlecht formulierte Aufgabenstellung.

    Es ist ein Krikitpunkt an VERA, dass die Aufgabenstellungen schlecht formuliert sind und in den Erwartungshorizonten viele den SchülerInnen mögliche und logische Erläuterungen keine Berücksichtigung finden.
    So wie @Caro07 es beschreibt, sollen dann Lehrkräfte die schlechte Arbeit auffangen, indem sie SchülerInnen vorab an schlechte Aufgabenstellungen gewöhnen, damit diese qualitativ hochwertige Antworten geben können.
    Im Anschluss an VERA soll man dann im Kollegium aufarbeiten, warum die SuS schlecht abgeschnitten hätten. Eine Rückmeldung, dass die Aufgabenstellung missverständlich war, gibt es nicht.


    In jeder Klassenarbeit würde man selbst darauf aufmerksam werden und eine angemessene Berücksichtigung bei der Bewertung einfließen lassen sowie die Aufgabenstellung beim nächsten Mal verbessern.
    Deutlich zeigt sich, wie stark Sprache die Ergebnisse in allen Fächern beeinflusst, wenn Sachaufgaben und Aufgabenstellungen gar nicht oder missverstanden werden.
    Begriffe wie "mehr" und "weniger" oder "weiter" und "zurück" erscheinen uns selbstverständlich, sind es aber für Schulanfänger nur bedingt (eine Seite weiter blättern ... ist ein Krampf!)



    Rein in Termen geschrieben wären die beiden Aufgaben:
    1. 5-3=x
    2. 5=3+x

    Wenn man es derart aufschreiben würde, hätte man als erneute Hürde für schwache SuS, dass bei der 2. Aufgabe
    5= steht
    Gerade bei den schwachen SuS ist es häufig so, dass sie nur bei dem einfachen Schema a+b=c oder a-b=c wissen, was sie tun müssen,
    stolpern aber bei 5=3+x und addieren dann die zur Verfügung stehenden Zahlen, weil sie die Grundlagen noch nicht verstanden haben, sondern nach einem ihrer Meinung nach immer gleichen Muster die Aufgaben abarbeiten.
    Allerdings denken die wenigsten SuS in Termen ... und wenn, haben sie die Inhalte auch verstanden.


    Würde man die Aufgaben malen/ skizzieren,
    ist die Darstellung von 5 Vögeln mit 3 Würmern unmissverständlich und die Zuordnung kann auf dem Papier erfolgen.


    Die Darstellung von "3 Murmeln mehr als" ist im Bild weit schwieriger darzustellen.
    Entsprechend schwierig ist es, den SuS den Sachverhalt zu vermitteln, da sie sich davon _kein Bild_ machen können, also keine Vorstellung entwickeln und dann verwirrt vor der Aufgabe sitzen.

    Mir ist nicht klar, was genau du suchst,
    vielleicht auch, weil deine Situation nicht klar ist.


    Natürlich kann man sich allgemein mit DaZ beschäftigen, aber das hast du ja vermutlich schon im Studium gemacht, zumindest hast du ja ein Zertifikat erhalten.


    Bei der Arbeit selbst kommt es immer darauf an, mit welchen SchülerInnen man arbeitet,
    das geht von Kindergarten bis Erwachsenenbildung,
    von Alphabetisierung bis C2,
    von unterrichtsimmanent über Kurse bis hin zu außerschulischen Angeboten
    und entsprechend gibt es ganz unterschiedliche Materialien.


    Vielleicht ist es sinnvoller, wenn du zunächst konkretisierst, was du suchst.

    Tayfun prüft die Argumente in der A-13-Debatte kritisch.

    Tayfun meckert immer und immer wieder und schreibt gegen "A13 für alle",
    allen anderen Argumenten zum Trotz,
    und findet in jeder Meldung, die ein anderes Gehalt von Lehrenden in irgendeiner Situation darlegt,
    einen Anhaltspunkt, warum niemand gleichviel zu einem anderen verdient oder viedenen soll
    und Grund- und SekI-LuL schon gar nicht A13.

    Ich hatte meine Antwort eigentlich verworfen, nachdem das Thema etwas zur Elternbeteiligung abgedriftet ist.

    Danke für die Antwort. Ich habe die Diskussion um die Verweise nun abgewartet.

    Natürlich musst du deine Schulsituation nicht offenlegen.

    Man muss da manchmal etwas kreativ sein, und gelegentlich braucht man auch ein wenig Mut. Aber es gibt eigentlich immer etwas, wo man kürzen kann.

    Mir ist das schon klar, aber die Möglichkeiten sind winzig, die Aufgaben immens
    und von der Landesschulbehörde kommt ja in dieser Hinsicht, die auch TeilzeitkollegInnen wie Entlastung im Allgemeinen betrifft, gar nichts oder noch mehr Bürokratie und Arbeit.

    Die Anzahl der Fachkonferenzen scheint also vorgegeben zu sein, aber ist auch ihre Dauer vorgegeben? Selbst wenn die Schulordnung der FaKo viele Aufgaben zuweist, heißt das nicht, dass man in jeder FaKo jedes Thema behandelt. Und wenn ihr in der GS - so stelle ich mir das vor - beinahe alle fast alle Fächer unterrichtet, könnte man bspw. alle FaKos an einem Nachmittag abhalten, eben entsprechend gekürzt, so auf 20min pro Fach oder so. Protokolle kann man auch so schreiben, dass es nach mehr klingt, auch ohne Falschaussagen zu machen. Ich habe es auch schon an kleinen Schulen erlebt, dass es EINE einzige Sitzung gab, in der jedes Fach kurz zu Wort gekommen ist.

    Mir ist schon klar, dass man Fächer zusammenlegen kann, was wir auch machen, oder dass man Konferenzen hintereinander weg auf einen Nachmittag legen kann, machen wir auch.
    Dennoch ist es viel Zeit. Du schreibst, Konferenzen sind Entscheidungsgremien, weniger Inforamtionsveranstaltungen. Das trifft in Teilen zu, am ehesten wohl für die Gesamtkonferenz. In Fachkonferenzen wird bei uns aber doch einiges weitergegeben.
    Sammelkonferenzen können ggf. helfen, andererseits zeigt die Erfahrung, dass es mehr bringt, wenn man nicht in jedem Fach etwas anreißt und vertagt, sondern einmal durchzieht und dann abhaken kann.


    Vermutlich arbeiten viele Grundschulen in diesem Bereich erheblich gründlicher und kleinschrittiger, als andere und brauchen deshalb zu viel Zeit und zu viel Planung für zu viel Papier,
    selbst wenn sie nur das Minimum an Konferenzen ansetzen brauchen sie deshalb viel Zeit.
    Sehr viele Grundschulen brauchen sehr viel Zeit um neue Curricula einzuarbeiten. Das liegt an den Vorgaben, die durch die Inspektoren regional durchgesetzt wurden, das liegt auch daran, dass die Curricula sehr unkonkret sind. Das schafft Möglichkeiten für kreative Lösungen, braucht aber ebenfalls eine Menge Arbeitszeit und Absprachen.
    Wenn es in 15 Jahren mehrfach Änderungen gibt, die weniger auf Bestehendes aufbauen, sondern immer wieder alles auf den Kopf stellen, kommt man aus der Arbeit kaum wieder heraus. Änderungen in der Leistungsbewertung ziehen viel nach sich, wer Freiräume nutzen will, muss sie auch überblicken. Wer aber vom Ministerium ca. 500 Seiten Vorgaben für den Unterricht in Deutsch in der Grundschule erhält, hat einiges zu lesen, um dort die Freiräume zu finden (Bildungsstandards, Curriculum Grundschule, Förderschule Lernen, Förderschule GE, Handreichung Rechtschreibung, Curriculum DaZ).
    Alternative Formen der Klassenarbeiten, die zuvor solche ersetzten, sind plötzlich verpflichtend und zusätzlich zu Klassenarbeiten zu leisten und Präsentationen sind im Grundschulbereich sehr aufwändig in der Vorbereitung, die gänzlich innerhalb des Unterrichts ablaufen muss (keine Bewertung von Hausaufgaben oder häuslich angefertigten Teilen!) Tatsächlich muss man da womöglich weitaus großzügiger sein und sehr kleine Aufgaben, die man bisher auch im Unterricht eingesetzt hat, zur "Präsentation als fachspezifische Leistung" für die Leistungsbewertung" heranziehen.


    Die Frage bleibt, wo man sonst Einschränkungen vornehmen kann oder auch TeilzeitkollegInnen entlasten könnte,
    wie man es schafft mit einem 50% Kollegium die 50% Abordnungen und Vertretungen zeitsparend und doch sinnvoll einzuarbeiten und zu unterstützen
    und unter diesen Bedingungen den Unterricht und auch die außerunterrichtlichen Aufgaben irgendwie verteilt ...


    Bei der Unterrichtsvorbereitung kann man sicher Zeit einsparen, wenn man auf "Feiertagsdidaktik" verzichtet. Vielleicht muss man zu einer Einstellungen kommen, die besagt, dass die Landesschulbehörde dafür nicht genügend Zeit zur Verfügung stellt und man deshalb die aufwändigeren Anteile des Unterrichts und eine individuelle zieldifferente Beschulung nur ansatzweise ermöglichen kann. Aber will man das wirklich? Ist das eine Ent- oder eine Belastung?
    Zu dem Hinweis, dass am ehesten bei der Unterrichtsvorbereitung gekürzt wird, ist übrigens auch die Arbeitszeitstudie in Nds. gekommen, da im Vergleich von Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten der Deckeneffekt bei den VollzeitkollegInnen nachweisbar und die Verknappung der Arbeitszeit in genau diesen Bereichen erfolgte.

    Da kommt doch auch hinzu, dass auch die Sanktionen in den BL unterschiedliche sind.


    Was ist ein Verweis?


    Das gibt es in anderen BL gar nicht.


    Wenn ein Schüler sozial auffällig ist, sich häufig nicht an Regeln hält und die Erziehungsmaßnahmen nicht ausreichen
    oder gleich beim ersten Mal etwas Außerordentliches geschieht
    und die LuL der Meinung sind, dass eine übliche Sanktion nicht ausreicht,
    wird DANN vom SL eine Klassenkonferenz einberufen, die allein eine Ordnungsmaßnahme (z.B. Ausschluss vom Unterricht) beschließen darf.


    Das entscheidet keine Lehrkraft allein,
    es ist so wichtig, weil unterschiedliche Rechte gegeneinander stehen (Recht auf Unversehrheit, Recht auf Unterricht).


    Es ist nicht so, dass betroffene Eltern in dieser Konferenz Partei ergreifen,
    sondern gemeinsam wird überlegt, welche Ordnungsmaßnahme in welchem Umfang angemessen ist und darüber dann abgestimmt.

    Wie haben einfache Kopfhörer ohne Mikrofon.
    Sie werden in einem Karton gelagert und nur bei Bedarf ausgegeben.
    Dadurch sind sie erheblich langlebiger, weil nicht ständig alle damit hantieren oder mit den Drehstühlen drüberfahren.


    Am Ende der Stunde werden sie eingesammelt, wobei die SuS schnell lernen, wie sie das Kabel aufzuwickeln haben.
    Und ja, auch sowas ist von KollegInnen abhängig.

    Bitte klär mich mal auf was die Eltern dort machen und mitentscheiden können. Ich kann mir das so garnicht vorstellen. Geht es da um Ordnungsmaßnahmen für einzelne Schüler oder versteh ich das falsch?

    Die Konferenz zu Ordnungsmaßnahmen ist eine Klassenkonferenz. Dort sitzen die dafür gewählten VertreterInnen.
    Der betreffende Schüler und seine Eltern werden angehört und verlassen dann den Raum.


    Die ElternvertreterInnen bleiben im Raum, sie hören die Beratung, können sich auch selbst einbringen und stimmen auch mit ab.
    Häufiger ist es so, dass die Eltern
    a) ihre Sicht erläutern, z.B. etwas dazu sagen, wie die Kinder das Verhalten, das dort thematisiert wird, auffassen/ wahrnehmen/ kommentieren
    b) etwas zum häuslichen Umfeld/ zum Nachmittag und dem dortigen Verhalten sagen
    c) nachfragen, welche Optionen es gibt.


    Meiner Meinung nach dient es vor allem auch der Transparenz und Information.
    In den Konferenzen wird nicht über die Köpfe der Eltern an ihnen vorbei beratschlagt, sondern sie werden mit eingebunden.
    Man erläutert die Möglichkeiten und auch die Grenzen.
    Es wird in der Regel für alle deutlich, dass VOR der Konferenz schon sehr viele andere Maßnahmen erfolgt sind, die alle nicht gegriffen haben.
    Sicherlich ist diese Transparenz auch ein Teil Kontrolle, da man genau darlegen muss, warum man entscheidet und nicht eigenmächtig etwas bestimmen kann, das Eltern gar nicht nachvollziehen können.
    Sind Eltern nicht dabei, entsteht doch schnell der Eindruck, Schule sei eine "Black-Box", Lehrkräfte könnten unverhältnismäßig oder überzogen agieren, man hat keinen Einblick auf Regeln, Recht und Vorgehensweisen ... klingt nach Kafka.


    Ich weiß, dass darin, dass Lehrkräfte etwas untereinander diskutieren, mancher eine Schwäche vermutet, für mich ist es eher eine Stärke, da ElternvertreterInnen wahrnehmen, dass Lehrkräfte sich viele Gedanken machen und eine Menge Register ziehen, Gespräche suchen, Maßnahmen überlegen und diese gemeinsam abwägen.
    Das kann man im Prinzip auch Fachkonferenzen übertragen.


    Bei Zeugniskonferenzen ist das schwieriger, das sehe ich ein.
    Auch da ist es an unserer Schule so, dass z.B. erläutert wird, warum ein Kind springt/ zurückgeht, welche Maßnahmen vorab erfolgten.
    Tatsächlich war es früher so, dass vor allem für die Konferenz Ende Klasse 4 von allen SuS das Notenbild vom Halbjahr + Jahresende +Arbeitsverhalten +Sozialverhalten gezeigt wurden und für jeden Schüler erläutert und abgestimmt wurde, welche Schulempfehlung daraus entsteht, die NICHT(nie allein!) am Notenschnitt hing.
    Manchmal musste man dann auch erläutern, warum man einem Schüler mit dem Schnitt 2,6 eine Gymnasialempfehlung ausspricht, dem anderen mit gleichem Schnitt aber nicht.
    (nur zur Info für Nicht-Niedersachsen: a) Die Konferenz gibt es nicht mehr. b) Die ausgesprochenen Empfehlungen der Grundschulen, die es erst nach der Abschaffung der Orientierungsstufe seit 2004 gab, war nie verbindlich... und ich bin mir nicht ganz sicher, ob die vorherige Empfehlung je verbindlich war.)

    Zu den Konferenzzeiten:
    Wir hatten schon alles Mögliche, früher war es generell 15.30 Uhr, Gesamtkonferenzen waren häufig erst ab 17 Uhr,
    Schulvorstandssitzungen sind häufig abends, ähnlich den Elternabenden, wo es auch flexibler wird,
    manches findet bei uns derzeit ab 14 Uhr statt.


    Zumeist fragt man, wann die Eltern eine Teilnahme ermöglichen können. Das ist recht unterschiedlch. In den letzten Jahren hatten wir z.T. VertreterInnen, die im Schichtdienst arbeiten, da sind die Zeiten relativ egal. Meistens bekommt man von den Eltern gesagt, dass sie es sich einrichten können, wenn sie es rechtzeitig wissen.


    Wir ermöglichen nicht alles, aber wir erwarten auch nicht, dass Eltern generell Zeit haben.
    Konferenzen am Vormittag sind sehr, sehr selten.

    Da es ja eigentlich um Arbeitszeiten ging, die Elternbeteiligung ist in den Sitzungszeiten zu überücksichtigen:

    2Konferenzen sind in der Regel so anzuberaumen, dass auch berufstätige Vertreterinnen und Vertreter der Erziehungsberechtigten daran teilnehmen können.

    Auch das führt zu besonderen Blüten und ist in der Regel dann nicht mit einer gegenseitigen Unterschrift erledigt.

    Am Ende sind die auch noch stimmberechtigt?

    Ja, klar.
    Bei Klassenkonferenzen sind sie zum Teil stimmberechtigt (z.B. auch bei Ordnungsmaßnahmen), zum Teil beratend (Zeugnisse, Versetzungen, Abschlüsse, Übergänge, Überweisungen, Zurücktreten und Überspringen),
    bei Fachkonferenzen stimmberechtigt und können darüber das Zünglein an der Waage bei einer Schulbucheinführung sein,
    in Gesamtkonferenzen sind die ElternvertreterInnen auch stimmberechtigt:

    (3) 1Den Teilkonferenzen gehören als Mitglieder mit Stimmrecht an:


    • die in dem jeweiligen Bereich tätigen Lehrkräfte und pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
    • die Referendarinnen und Referendare sowie die Anwärterinnen und Anwärter, die in dem jeweiligen Bereich eigenverantwortlich Unterricht erteilen, und
    • mindestens je eine Vertreterin oder ein Vertreter der Erziehungsberechtigten sowie der Schülerinnen und Schüler.


    Im Schulvorstand sitzen an kleinen Schulen zur Hälfte Eltern, zur anderen Hälfte Schulleiter+Lehrkräfte+pädagogische MitarbeiterInnen, alle stimmberechtigt:

    (...)
    2Dabei beträgt die Anzahl der Vertreterinnen und Vertreter der Lehrkräfte die Hälfte und die Anzahl der Vertreterinnen und Vertreter der Erziehungsberechtigten sowie der Schülerinnen und Schüler jeweils ein Viertel der Mitglieder nach Satz (...)


    (2) 1Der Schulvorstand an Grundschulen besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der Lehrkräfte sowie der Erziehungsberechtigten. 2Die Anzahl der Vertreterinnen und Vertreter der Erziehungsberechtigten beträgt die Hälfte der Mitglieder nach Absatz 1 Satz 1.


    - - -

    Ich bin ehrlich sprachlos, dass in anderen Bundesländern ernsthaft Elternvertreter auf internen Besprechungen von Lehrerkollegien herumsitzen.

    Ebenso wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass es anderswo nicht so wäre. Ich kenne das gar nicht anders und weiß, dass schon meine Mutter als Elternvertreterin bei Zeugniskonferenzen war.
    Sie sitzen auch nicht herum, sondern nehmen teil, äußern sich, beraten ... und stimmen mit ab, bei allen Belangen (bei Zeugniskonferenzen beraten sie nur und nehmen keinen Einfluss auf die Noten o.a.). Auch würde ich es nicht als "interne Besprechung" ansehen, es weiß ja jeder, dass die Sitzungen mit Eltenbeteiligung sind und kann sich darauf einstellen.

    What the f... ist das denn für ein Scheiß?! Sind die Dienstpläne auf den Stationen Eurer Kliniken auch unter Patientenbeteiligung zu erarbeiten? Können bei Euch die Fahrgäste die Fahrpläne im ÖPNV mitbestimmen? Mann, mann, mann...

    Warum bist du denn so aggressiv?


    Ich habs mir ja nicht ausgedacht.
    Es gibt inzwischen Kollegien, die VOR der Fachkonferenz noch eine Fach-DB vorschieben, um bestimmte Punkte vorab ausdiskutieren zu können. Das ist dann doppelte Arbeit und Beschneidung der Mitbestimmung.

    Vor 15 Jahren zum Konjunkturpaket war es ein Intel-Paket, das es damals kostengünstig gab, Fortbildungen dazu, bei denen die Produkte an Lehrkräfte verteilt wurden ...
    ... jetzt gibt es gerade wieder ähnliche Pakete, weil ja auch jetzt wieder viele Schulen Entscheidungen treffen.


    Tatsächlich fragt auch kaum jemand nach bei Diagnose-Software, bei der eine Menge Schülerdaten gesammelt werden können.
    U.a. Schulbuchverlage bieten diese an und bieten im Anschluss per Werbung auch Produkte an, mit denen die ermittelten Defizite aufgearbeitet werden können.


    Vor 15 Jahren hätte ich gesagt, einige haben das noch gar nicht durchdacht und sind technisch nicht so weit aufgestellt,
    inzwischen sind sehr viele Leute zwar technisch ausgerüstet, dabei aber gedankenlos.
    Warum KollegInnen freiwillig sprachgesteuerte Assistenten in ihrem Heim aufstellen, erschließt sich mir nicht.
    Vielleicht ist man an anderer Stelle dankbar, wenn etwas überhaupt funktioniert und schaut dann nicht auf Hersteller und Datenkraken.

    Neueste Idee in Niedersachsen, die einem noch mehr Arbeit verschafft: "Besondere Lernaufgaben".

    Ja, sehe ich auch so.
    Besonders bezeichnend ist, dass diejenigen, die das Curriculum geschrieben haben, an dieser Stelle offenbar in mehreren Fächern selbst nicht weiter gekommen sind und es so gut wie keine Beispiele dafür gibt. Entdecke die Möglichkeiten!



    Hier kann man auch Portfolios, Lerntagebücher, Protokolle usw. als Klassenarbeit werten.

    Jein. Die Sachen kann man bewerten. Da das aber zusätzliche Leistungen sind, wurde damit die Anzahl der Leistungsnachweise raufgesetzt. Es wird keine Klassenarbeit ersetzt, wie zuvor, sondern es sind jetzt zusätzliche Lernleistungen vorgeschrieben.


    ... vorhin habe ich festgestellt, dass der Erlass "Arbeit in der Grundschule" schon wieder in der Anhörung ist und noch mehr Arbeit in den Schulen abladen wird (Konzepte). DAS sind eben die Sachen, die man wenig beeinflussen kann.


    Steht da auch explizit, wie umfangreich diese Konferenzen sein müssen?

    Fachkonferenzen sind unter Elternbeteiligung durchzuführen und es gibt einen extrem langen Katalog an Aufgaben für jede Konferenz.
    Natürlich kann man für diese Aufgaben eine zeitliche Reihenfolge der Überarbeitung festlegen, sodass man nach und nach irgendwann alles bearbeitet hat. Bei ständig neuen Curricula und Bestimmungen wird dies immer wieder über den Haufen geworfen *achselzuck*.

    Ich finde, das ist schon das eine oder andere dabei!

    Offenbar sehe ich nicht, was du da entdeckst.


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich das nun für mich und meine Schule hier durchdeklinieren muss.


    Klassenarbeiten sind doch per Curriculum vorgegeben, wie will man da welche streichen?
    Konferenzen sind auch vorgegeben, der Minister hat in einem 11-Punkte-Plan Erleichterung versprochen, bei einigen dieser Punkte ist er zurückgerudert, u.a. bei den Konferenzen, es bleibt bei 2 pro Jahr pro Fach.
    Genau an der Stelle sehe ich keine "freiwilligen Leistungen", die man zusammenstreichen könnte.


    Das ist einer der Punkte, die es schwierig machen. Die "freiwilligen Leistungen" sind doch eher Schulfeste, Projekte, Ausflüge

    Und ja, wenn halt Not am Mann ist, viele Kollegen krankheitsbedingt ausfallen (oder weil sie alle auf Klassenfahrt sind) und es hohen Vertretungsbedarf gibt, warum setzt man nicht wirklich mal vier Klassen in die Aula, macht einen Film an und schickt nur zwei Aufsichten rein?

    Weil man schon an solchen Maßnahmen scheitert: keine Aula, keine Technik
    ... oder sich die blutige Nase schon geholt hat, wie bei besagten Curricula, weil einem die Schulinspektion genau das um die Ohren pfeffert, man direkt durchfällt und man sich sofort auf eine 2. Prüfung einstellen kann.


    Nun mag man das als Ausflucht sehen, aber es ist eben nicht einfach, WIRKLICH etwas zu finden, das
    a) die Arbeit minimiert
    b) zu keinem weiteren Mehraufwand führt
    c) in vielen Schulformen/ an vielen Standorten machbar ist
    und
    d) pädagogisch vertretbar bleibt.


    Über d) lässt sich auch streiten.
    Inzwischen komme ich zu der Meinung, dass "pädagogsich vertretbar" zu "freiwillige Maßnahmen" wird und damit immer häufiger ausfällt, am häufigsten mangels Lehrkräften.
    Kommuniziert man das aber nicht, sind es am Ende einmal mehr die Lehrkräfte, die den Schwarzen Peter bekommen.

    Aber die Empörung darüber ist nicht zielführend. Man muss schon dagegen ankämpfen.

    Zudem: Man kämpft in diesem Fall gegen die Ministerialbürokratie, gegen die Politik, gegen die veröffentlichte Meinung und sogar gegen Teile des eigenen Kollegiums...

    Vielleicht ist die "Empörung" gerade deshalb so groß, weil man immer gegen alle möglichen Windmühlen ankämpft und dann auch noch Kritik aus den eigenen Reihen erfährt.
    Statt dass man Unterstützung erfährt, fallen einem Lehrkräfte in den Rücken und man muss auch ihnen erklären, worin die zu hohe Arbeitsbelastung besteht, @Mikael hat ja weiter oben auf die vielen zusätzlichen Aufgaben seit 2000 hingewiesen.


    Und wenn Kollegen aufgrund der strahlenden Kinderaugen das nicht wollen, dann ist es irgendwann auch nicht mehr mein Problem, wenn sie ständig mehr arbeiten müssen. Aber das ist dann Selbstausbeutung.

    Das ist aber die Bewertung quasi eines Externen, der die Aufgaben an sich anders beurteilt. Genau das kritisiert @Mikael ja auch oft.
    Da ein ausgewogenes Konzept zu finden, indem man sich einerseits um die SuS kümmert und ja, die leuchtenden Kinderaugen mit dazu gehören,
    sich aber dennoch abgrenzt, ist m.E. eine Frage der Einstellung, aber sicherlich nicht nur, da die Beziehung zwischen LuL und jüngeren SuS eine andere ist auch sein muss und bleiben wird. Das, was manche gern als "unprofessionell" deklarieren, sehen andere als Teil ihrer Profession und außerordentlich hilfreich im Rahmen ihrer Aufgabe.


    Die Ministerialbürokratie kann man da oft ein wenig ausblenden. So kann man z.B. das eigene Fahrtenkonzept drastisch kürzen, selbst wenn Fahrten Dienstpflicht sind. Man kann Freiräume in der Gesetzgebung ausreizen, etwas bei der Dauer oder Gestaltung von Arbeiten, durch kreative Vertretungslösungen etc. Das alles dürfte auch die Politik erstmal nicht interessieren, wenn es intern geregelt ist.

    Diese Bürokratie auszublenden, ist vielleicht ein Ansatzpunkt, der Hinweise geben könnte.
    Das Fahrtenkonzept kann man drastisch kürzen - sprich ganz, wenn es freiwillig ist und keine Lehrkraft mehr dazu bereit ist.
    Kreative Vertretungslösungen hätte ich dann gern mal kennen gelernt (3 Klassen vor einen Film?)
    Dass man bei allen Dokumentationen, Konzepten etc. knapp das Papier belastet, ist eine Möglichkeit, allerdings ist dann die Arbeit komplett unnötig, da nicht aussagekräftig. Auch da muss man vermutlich häufiger abschätzen, wie WENIG dennoch GENUG ist.


    Und trotzdem trauen sich viel zu wenige Lehrer, auch mal nein zu sagen.

    Mir ist nicht so klar, an welcher Stelle man als Lehrkraft bzw. als komplettes Kollegium tatsächlich NEIN sagen kann.
    Sagt es einer, geht es zu Lasten der nächsten. An kleinen Systemen weiß man sehr genau, wer sich zuerst bereit erklärt und wen man derzeit in keinem Fall weiter belasten sollte. Und sehr viele Lehrkräfte in diesen kleinen Systemen betreiben weniger Selbstschutz und denken eher auf das Kollegium bezogen oder im größeren Rahmen gedacht: Mache ich diese Aufgabe nicht, muss sie Kollegin Y machen, wird darüber ausfallen ... und ich habe eine weitere Klassenleitung und noch viel, viel mehr Aufgaben auf dem Tisch.


    Das andere ist, an welcher Stelle mit dem Weglassen "freiwilliger Leistungen" deutliche Zeichen setzt, so wie es die Gymnasiallehrkräfte aus Protest gehen die Stundenerhöhung in Niedersachsen gemacht haben. Ist das dann "Jammern" oder "Informieren" oder "Protestieren"?

    Meinem Gefühl nach - und letztlich durch die Niedersächsiche Arbeitszeitstudie auch belegt, kommt man im Jahresmittel auf eine klar erhöhte Stundenzahl, aber eben nicht um Umfang von 60+ Stunden pro Woche, sondern eher so im Umfang von ein paar Stunden pro Woche zu viel.

    Deinem Gefühl nach mag es sein, wie es will,
    die Arbeitszeitstudie zeigt aber auch eine extrem breite Streuung
    und IM MITTEL zu diesen Werten von ein paar Stunden PRO WOCHE, die man übers Jahr auch gerne zusammenzählen darf.
    Überstunden, die keiner zählt und keiner sehen will,
    die dort entstehen, wo Kolleginnen sich engagieren, vielleicht auch im Übermaß,
    und dort, wo die Bedingungen besonders schlecht sind (kleines Kollegium, keine SL, viele Teilzeitkräfte, Lehrermangel, ständige Abordnungen/ Vertretungen...)

    Das ist nicht in Ordnung und natürlich ist der Dienstherr aufgerufen, hier gegenzuwirken. Und solange er das nicht tut, liegt es an uns, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um uns selbst zu entlasten. Ein probates Mittel kann es sein, keine Klassenfahrten anzubieten, wenn diese keine Dienstpflicht sind.

    Das geht, sofern Klassenfahrten, wie in Nds., freiwillig sind.
    Hier wird es schnell und für alle deutlich.
    Dass andere "freiwillige Leistungen" wegfallen, erkennt womöglich nicht jeder oder es ist weniger brisant, sodass sie weniger häufig ausfallen.

    Aber hier rhetorisch rumzuhüpfen wie ein Rumpelstilzchen und rumzujammern, wie schlimm alles ist, bringt uns halt auch nicht weiter.

    Dass es sich schnell zuspitzt, mag sein.
    Die einen kommen ohne weitere Anstrenung mit ihrer 40-Std-Woche + Urlaubsanspruch locker durch das Jahr,
    ggf. trotz aller Anforderungen, die gestellt sind,
    die anderen fühlen sich durch eine solche Aussage angegriffen, weil ihnen das nicht erreichbar erscheint.


    Warum das Erklären von Arbeitssituationen schnell als "Jammern" abgestempelt wird, verstehe ich allerdings nicht.
    Trotz diverser Arbeitszeitstudien, die dies belegen, wird damit immer wieder unterstellt, es sei alles in Ordnung und nur die LuL würden sich anstellen.


    Die Bedingungen, die an Schulen gegeben sind, sind in der Öffentlichkeit so gut wie gar nicht bekannt.
    Niemand weiß, dass man für eine Klassenfahrt die Stunden nicht angerechnet bekommt
    und kaum einer weiß, dass sich die Arbeitszeit nach wie vor über das Deputat bemisst, die anderen Aufgaben aber nicht gezählt/ gerechnet werden.


    Warum kann man an einer solchen Stelle nicht sagen: Ja, das scheint an eurer Schule besonders schwierig/ wenig ausgewogen zu sein.
    und dann ggf. die Frage stellen, welche Aufgaben denn als "freiwillige Leistungen" wegfallen könnten.

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