Beiträge von Palim

    wenn man reduziert, muss man trotzdem zu allen konferenzen, hat keinen anspruch auf einen freien tag, macht immer noch klassleitung bei uns... da ist leider nicht viel mit weniger arbeit, aber ziemlich viel mit weniger geld.

    So ist es bei uns auch.
    Die Klassenleitung bleibt in jedem Fall erhalten und die damit zusammenhängenden Aufgaben auch.
    Der freie Tag kann selten realisiert werden, zumal man immer eine Klassenleitung und Ma/D unterrichtet, was möglichst täglich erteilt sein sollte.
    Die eine oder andere Fachkonferenz fällt ggf. weg, die Leitung einer Fachkonferenz behält man recht lang.
    Sämtliche andere Veranstaltungen sind in der Regel verpflichtend.


    Vermutlich gibt es in größeren Systemen mehr Möglichkeiten und auf jeden Fall mehr Schultern, auf die Aufgaben verteilt werden können.

    Mit einer konkreteren Anfrage kann man erheblich mehr anfangen, als mit dem allgemeinen Anfang, der zuerst genannt war.


    Alles das, was bei uns an der Grundschule seit Jahren läuft, wird dir kaum weiterhelfen, wäre aber eine Antwort auf die Frage, z.B.
    - Abordnungen von überall
    - Vertretungskräfte mit Bachelor-Abschluss, die eigentlich auf ihre Fächer begrenzt eingesetzt werden
    - pensionierte KollegInnen, die noch wieder Unterricht übernehmen
    - pädagogische MitarbeiterInnen, die hier die Aufsicht übernehmen
    - Aufteilungen eines Faches auf mehrere Lehrkräfte
    - Klassen zusammenlegen
    - den Unterricht in einem Fach kürzen
    - sämtliche Zusatzstunden in den Kernunterricht stecken
    Dabei fragt an der Grundschule niemand nach der Fakultas und so ziemlich jeder hat Steckenpferde, ist bestimmt in 5 Fächern unterwegs und hat einzelne Fächer, die er oder sie nicht gerne unterrichten möchte.


    Zurück zu deinem Problem.
    Verstanden habe ich, dass der Unterricht in der SekI im Fach Physik nicht aufrecht erhalten werden kann, da nicht genügend Lehrkräfte mit dieser Fakultas zur Verfügung stehen.


    Vorgeschlagene Möglichkeiten:
    a) Unterricht ausfallen lassen
    b) andere KollegInnen mit einbeziehen, ggf. auch solche mit anderer Fakultas, die dann die theoretischen Teile mit übernehmen
    c) freiere Lernformen, sodass man einen Teil des Unterrichts in eine Art Lernplan setzen könnte, sodass sich die SuS manches selbst erarbeiten oder Übungen durchführen. Das käme b) nahe, wobei bei b) eine Lehrkraft die Übung anleiten kann, bei c) mehr Selbstständigkeit erwartet wird.
    d) Skype-Schaltungen oder ähnliches


    Weitere Vorschläge:
    e) In vielen BL gibt es an manchen Schulformen ein Kombi-Fach NaWi, sodass alle Lehrkräfte mit Biologie, Physik und Chemie auch die Anteile der anderen Fächer mit übernehmen müssen - mit allen Vor- und Nachteilen.
    f) Zu überlegen wäre, ob andere KollegInnen bereit wären, fachfremd parallel zu gehen, sodass die Physiklehrkraft den Unterricht plant und einen Großteil davon der anderen Lehrkraft überlässt, die dann parallel Gleiches unterrichtet.
    g) Der Unterricht in Klasse 5/6 wird von anderen KollegInnen übernommen, also fachfremd.
    h) Die Stundentafel wird aus dem Mangel heraus gekürzt, es wird aber ein jahrgangsübergreifender Projektkurs Physik eingerichtet.
    i) Früher war es durchaus üblich, dass bestimmte Fächer epochal unterrichtet wurden, man also in manchen Jahrgängen dieses Fach gar nicht oder nur über ein Halbjahr erteilt bekam.


    Zur Skype-Schaltung fällt mir ein, dass dies ein Modell ist, dass in unserer Region mit einer Schule vom Festland und den Inselschulen durchgeführt wird, siehe www.sdln.de und polycom

    <X JETZT ist mir schlecht
    ... WEIL ich mir den einen Abschnitt angetan habe.


    So viel Allgemeinplätze und überzeichnete Aspekte findet man ... bei Winterhoff und anderen, die gern ihre Bücher verkaufen.


    Tatsächlich bin ich der Meinung, dass die gesellschaftliche Entwicklung und die Digitalisierung Herausforderungen in der Erziehung mit sich bringen und viele Eltern dabei womöglich mehr Anhaltspunkte bräuchten.
    Damit ist der Hinweis darauf, dass Kinder Anleitung benötigen und Zuwendung, berechtigt.


    Aber alles andere ist genau das, was er selbst kritisiert: Winterhoff schürt Angst.


    Beim Tennis-Thema habe ich aufgehört: Kinder lernen, mit dem Schläger umzugehen, wenn man ihnen diesen und einen Ball in die Hand gibt. Tatsächlich muss man die Geräte nur in ein Regal legen, aus dem sie frei wählen können ... und sie machen das freiwillig, weil sie es interessant finden.
    Dazu ist die passende Kleidung und das Grüßen auf dem Tennisplatz gar nicht notwendig, auch die Regeln braucht man zu Beginn nicht, wenn es darum geht, mit dem Schläger und dem Ball umzugehen.


    Schön, dass Winterhoff "Tennis" als Beispiel genommen hat.
    Beim Fußball käme niemand auf die Idee, dass man dies nur schaffen kann, wenn man die richtige Kleidung und die richtigen Beziehungen hat, weil jeder weiß, dass auch Straßenfußball Talente hervorbringt.

    Die Autoren: "Mathias Brodkorb ist Aufsichtsratsvorsitzender der Universitätsmedizinen Rostock und Greifswald. Katja Koch ist Professorin für Sonderpädagogik an der Universität Rostock. Und Klaus Zierer ist Professor für Schulpädagogik an der Universität Augsburg."


    Wenn doch Mediziner am Werk sind, können sie dieses Modell zunächst in der Medizin umsetzen. Dann ist der Ärztemangel bald behoben und nur die besten werden Ärzte und kommen auch in der Praxis an, statt in die Wissenschaft zu gehen. Bei 10 Std. Praxis-Dienst von Beginn der Ausbildung an wirkt sich das auch unmittelbar auf die mangelnden Terminmöglichkeiten aus und entlastet gleichzeitig die Besoldungskassen.
    <X

    In Niedersachsen wird beides Quereinstieg genannt.


    Bei einem Quereinstieg über den Vorbereitungsdienst, also anderes Studium, dann normales Ref, wird genannt:
    "Alle Unterrichtsfächer - dazu müssen Bewerberinnen und Bewerber für den Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst entweder im Haupt- oder im Zweitfach das Unterrichtsfach Deutsch oder Mathematik nachweisen können."


    Bei einem direkten Quereinstieg, also ohne Vorbereitungsdienst, wird für die Grundschule geschrieben:
    "Masterabschluss oder vergleichbar, der mindestens einem Unterrichtsfach der Stundentafel an Grundschulen zugeordnet werden kann."
    Die pädagogische Nachqualifizierung findet dann im Ausbildungsseminar statt, dafür wird man für 5 Std. vom Unterricht freigestellt.


    Für einen befristeten Vertrag als Vertretungskraft reicht
    "Bachelorabschluss oder vergleichbar Masterabschluss oder vergleichbar der jeweils mindestens einem Unterrichtsfach zugeordnet werden kann",
    wobei damit Fächer der jeweiligen Schulform gemeint sind. Mit einem Abschluss in "Wirtschaft" wird man für die Grundschule (zurzeit) nicht (mehr) genommen.

    Die Abgrenzung ist eben nicht so einfach und was ich häufig sehe, sind Kinder mit allerlei Diagnosen, mit denen Lehrer*innen plötzlich nicht mehr wissen, wie sie mit ihnen umgehen sollen, weil sie Diagnosen haben.

    Meine Sichtweise ist genau anders herum.
    Mit den Kinder umgehen muss ich ohnehin, da ist eine Diagnose nicht generell notwendig, in meinem BL z.B. auch nicht für den Nachteilsausgleich zu LRS/Dyskalkulie zwingend erforderlich. Da gibt es durchaus Unterschiede bei den Bundesländern.
    Ob das eine Kind demnächst eine Autismus-Spektrum-Störung diagnostiziert bekommt, ist für die Arbeit mit ihm nicht entscheidend, die machen wir ohnehin, ABER es gibt dann außerschulische Förderung für das Kind UND für die Familie, die es dringend braucht.
    Ob das andere Kind, das AVWS diagnostiziert hat, irgendwann die Förderung erhält, die ihm m.E. schon längst zusteht, werden wohl irgendwann die Gerichte entscheiden -nach 2 oder 3 Jahren, die sich das Verfahren hinzieht. Und wenn die Jahre um sind ... hat das Kind diese Jahre und diese Förderung verpasst, man kann sie nicht nachträglich gewähren.


    Ohne Diagnose stehen die Familien immer häufiger im Regen, denn nur mit Rezept gibt es Therapien, nur mit Diagnose gibt es eine Anerkennung für dieses oder jenes, egal, wie engagiert sich die Familien bereits gekümmert haben und die Kostenstellen verweisen gerne ans andere Amt.


    Da ist das Kind mit Beeinträchtigung auf die Welt gekommen und diese Eltern müssen nicht nur ständig am Ball bleiben und sich um alles kümmern, sie müssen auch immer wieder um jede Möglichkeit der Hilfe bitten und betteln und werden dann vertröstet oder abgewiesen: das Kind ist zu klein zum Überprüfen, man soll erst abwarten, das Kind ist gerade eingeschult, man soll erst abwarten, das Kind kann ja erst mal wiederholen, man soll erst abwarten, 3 Jahre sind dann bald um. Das Kind soll dies, die Eltern sollen das, wir warten noch länger, das Testverfahren ist nicht genehm, es braucht noch ein anderes und noch eines ... am Ende sind alle frustriert, vor allem das Kind, und Hilfe gab es vorallem durch die Initiative der Eltern. Sonst fühlte sich keiner zuständig oder hat nur vertröstet, weil man die Diagnose von Fachärzten nicht anerkennen wollte.
    Selbst mich als Lehrkraft nervt das, weil man den Eltern immer wieder erläutern muss, warum das Kind die Hilfe NICHT erhält, warum sich alles verzögert etc.


    Niemand käme bei einem blinden Kind auf die Idee, erst abzuwarten.
    Niemand würde bei einem kurzsichtigen Kind die Brille wegnehmen und sagen, das würde sich schon geben, das Kind könne ja erst einmal so zur Schule gehen und dann wiederholen oder es sei vielleicht einfach ein bisschen dumm und die Eltern hätten sich nicht richtig gekümmert.
    Bei Kindern mit Hörbeeinträchtigung ist das anders, bei manch anderem auch.


    Statt Kindern gleich zu Beginn viel Hilfe zu gewähren, damit sie die grundlegenden Fähigkeiten erlernen oder Hilfe haben, das Kompensieren zu lernen, überlässt man sie sich selbst ... und fordert immer von den Eltern, sie sollten sich kümmern und nennt das dann großzügig "Inklusion".
    Das nervt mich derzeit gerade wieder einmal zunehmend, gerade weil ich mehrere Kinder täglich vor Augen habe, denen die Hilfen, die möglich wären, versagt werden, obwohl diese im schulischen Bereich ohnehin per Erlass extrem sparsam eingesetzt sind.

    Auf der Seite http://www.avws.de gibt es eine Rubrik "Spiele", da muss man sich aber das Richtige heraussuchen.


    "Ich packe meinen Koffer" kann man auch abwandeln zu anderen Themenbereichen, was man im Zoo gesehen hat, welche Fahrzeuge auf der Straße fahren, was man einkaufen möchte uvm. oder auch bei Bandwurmsätzen, die immer um 1 Wort/ 1 weiteren Begriff/ 1 Phrase ergänzt werden, der Anfang aber jeweils wiederholt wird.
    Wenn die Kinder bereits lesen und schreiben können, kann man davon manches auch schriftlich machen lassen und mit Wörtern unterstützen, alternativ nimmt man Bilder Kartenspielen oder Bilderboxen (DaZ/ Englisch)


    Dabei kann man mit offenen oder verdeckten Karten spielen oder zunächst offen und später verdeckt mit der Möglichkeit, zu "lauern", wenn man sich nicht sicher ist.



    Dann gibt es Sprechspiele wie:


    - 1 Ente mit 2 Beinen - springt ins Wasser - platsch, ... 2 Enten mit 4 Beinen ...
    - Flüsterpost ...
    - kurze Geschichte, die zunächst nur 1 SuS erzählt wird, die dann dem nächsten und dem nächsten etc. erzählt werden



    Als Spiel zum genauen Hinhören nutze ich auch das Spiel "Rechts und links vom kleinen Haus", wobei man sich nach diesem Spielprinzip auch neue Karten/ Szenen ausdenken und dann mündlich/ schriftlich nutzen kann.
    Ähnlich zu "Wer ist es" habe ich Kartensätze mit ähnlichen Abbildungen (Schneemann mit Hut und Schal in verschiedenen Farben), die dann benannt und geschnappt werden oder reihum mit Farbwürfel und entsprechend formuliertem Satz genutzt werden.


    In letzter Zeit habe ich häufiger mit Wimmelbildern gearbeitet, wobei Wörter benannt und wiederholt wurden, Sätze gebildet wurden, die ich notiert habe, an einem anderen Tag die Sätze verlesen und Zahlen ins Bild geschrieben wurden, an einem dritten Tag gewürfelt wurde und die Zahl im Bild gesucht und ein Satz dazu formuliert wurde. Da geht es allerdings weniger ums Merken der kompletten Sätze, sondern eher um den Wortschatz selbst und das Trainieren des Sprechens in Sätzen.


    Merken muss man sich Sätze, wenn man Lauf- oder Dosendiktate einsetzt, auch wenn es nur kurzfristig ist.

    Tut mir leid, @samu, aber deinem Statement kann ich so gar nichts abgewinnen.
    Hast du keinerlei Erfahrung mit diesen Kindern in der Inklusion?


    Die Eltern laufen mit ihren Kindern von A nach B, es gibt nicht einfach eine Diagnose vom Kinderarzt, sondern durchaus diverse Diagnostiken, einschließlich der der Pädaudiologin,
    die Kinder erhalten außerschulische Logopädie bei Fachkräften, die auch Fortbildungen hinsichtlich AVWS besucht haben und in dieser Hinsicht mit den Kindern arbeiten,
    die Kinder tragen Hörgeräte mit verstärkender FM-Anlage, damit sie die Lehrkraft besser hören können.
    Das allein reicht aber für die Förderung nicht aus.


    Die Gründe können auch ganz andere sein. Kinder mit mangelndem Lernangebot kommen mir durchaus auch unter, sie sind aber von diesen deutlich abzugrenzen, zumal wenn Eltern sich wirklich intensiv um Lernanregungen gekümmert haben und Kinder bereits vor der Schulzeit in ärztlicher Behandlung waren, sodass die Schwierigkeiten schon vor der Schule auffällig waren und von Beginn an dort mit entsprechendem Unterstützungsbedarf und Förderung begleitet werden könnten, WENN man dies frühzeitig überprüfen dürfte UND anerkennen würde und anderen Beeinträchtigungen entsprechend umsetzen würde und WENN Inklusion nicht generell aus Gründen des Sparens gedeckelt und Förderung gestrichen würde.


    Warum kann man sich bei einem blinden Kind eingestehen, dass dieses NICHT sehen kann, und bei einem gehbeeinträchtigten Kind, dass es bestimmte Sportarten weniger gut umsetzen kann, und erwartet bestimmte Leistungen von diesen Kindern nicht,
    aber bei Kindern, die nicht oder nicht richtig hören können, meint man, sie seien nicht zu fördern oder geistig eingeschränkt?
    Schlimm genug, wenn die Kinder bestimmte Fähigkeiten nicht erlernen konnten.


    Niemand erwartet, dass EIN Lernspiel alle Probleme löst, aber jede Lehrkraft überlegt an dieser Stelle, welche Möglichkeiten der Hilfe, der Förderung und der Kompensation geraten sein könnten. Ein Nachteilsausgleich ist dabei eine Möglichkeit unter anderen, denn das Kind hat ja nachgewiesener Maßen eine Beeinträchtigung, die es erschwert, bestimmte Leistungen zu erbringen.

    Ich bedanke mich auch bei @Plattenspieler für die Links und stehe - mal wieder - vor ähnlichen Problemen bei gleich mehreren Kindern in der Inklusion, für die AVWS diagnostiziert, aber keinerlei weitere Hilfe zu erhalten ist, von außerschulischer Sprachförderung abgesehen,
    auch scheint die Forschungslage zu diesem Thema noch sehr minimal zu sein.


    Auf der Suche nach Förderung ist man immer, wir haben Ordner aus dem Finken-Verlag zum Hörtraining angeschafft und AH mit Hör-CDs (ich glaube Persen) ... müsste ich nachgucken.


    Bei manchen Kindern scheint es so zu sein, dass die Hör-Merkfähigkeit extrem gering ist oder dass sie temporär Erlerntes/ Gemerktes nicht abrufen können, z.B. auch sowas wie 1x1-Ergebnisse, die durchaus automatisiert sind, aber eben keine durchgängig guten Leistungen gezeigt werden - in 5min Abständen wohlgemerkt.


    Bei diesem Kind, @ysnp, ist es ja so, dass es durchaus lesen kann und sich das Gedicht erlesen könnte.
    Dennoch scheint bei diesen Kindern die Merkfähigkeit von Sprache vermindert zu sein.
    Ob man es über wiederholtes Lesen, die genannten Hilfen wie Bilder/ Bewegungen schaffen kann, ein schwierigeres Gedicht zu erlernen, ist fraglich.


    Ein weiterer Gedanke ist aber, ob das Kind einen Nachteilsausgleich in diesem Bereich erhalten kann.
    Von einem blinden Kind würde man nicht erwarten, dass es ein gezeigtes Bild gestaltet, während es ein tastbares Modell nacharbeiten könnte.
    Ist ein Kind mit AVWS und ausgeprägter Schwäche in der sprachlichen Merkfähigkeit in der Lage, ein Gedicht zu lernen und ist dies eine Leistung, die der anderer, nicht beeinträchtigter Kinder entspricht?
    Kann man stattdessen ein Gedicht gestaltend vorlesen lassen, seine Sätze in die richtige Reihenfolge bringen lassen o.a.?

    Als Ostfriesin kann ich GENAU verstehen :_o_D , warum DU aus dem Emsland weg willst :flieh:
    und warum du dort einen Kulturschock erleidest :troest:
    und ja, ich verstehe auch, dass eine Menge Lehrkräfte lieber in den pulsierenden Uni-Städten leben möchten, :band:
    dabei ist Ostfriesland sooooo schön und die Menschen sind hier sehr liebenwert ... auf ihre Art :handschlag:


    Allerdings hast du selbst ja, aus welchen Gründen auch immer, eine Stelle im Emsland, die für deine Fächer ausgeschrieben war, angenommen, vor gerade einmal 5 Jahren. War das Stadt-Flucht?


    Das Wechseln in die Uni-Städte war schon immer sehr schwierig, das ist seit Jahrzehnten so.


    Der Lehrkräftemangel hat dies kaum verbessert, es sei denn, es geht um ganz besondere Fächer/ Eignungen oder absolute Brennpunktschulen.
    Die DezernentInnen auf dem flachen Land habe kaum eine Wahl, jemanden frei zu geben, weil sie den Mangel des Mangels verwalten und generell nehmen, was sie kriegen können, um damit irgendwie das große Loch in der Unterrichtsversorgung zu verkleinern, das sie von Schule zu Schule schieben.


    Als Möglichkeit sehe ich, dass du dich auf eine Funktionsstelle bewirbst - eben in deiner Wunsch-Region.


    Vielleicht gibt es auch eine andere Möglichkeit darüber, in den Auslandsdienst zu gehen und sich anschließend in die andere Region zu wünschen?
    Auch dann bist du das Emsland erst einmal los.

    Gibt es in NRW Vorgaben - also ein Curriculum oder sowas - zum "ÖKUMENISCHEN RU"?


    Oder ist es eher so, dass die Schule etwas erfindet, das es gar nicht gibt,
    weil das, was es gibt, nämlich der kooperative RU, abgelehnt wurde?


    Persönlich hätte ich überhaupt kein Problem mit ökumenischen Ansätzen,


    rechtlich denke ich, dass es an den Erlassen und Vorgaben vorbei geht, gerade wenn der kooperative RU abgelehnt wurde.

    Bilder haben keine Anlaute. Wörter haben Anlaute (so der Grundschulterminus).

    Ja, das war nicht sauber formuliert. Zum Ausdruck kommen sollte, dass auf den mehrsprachigen Anlauttabellen ein Bild gezeigt wird, dessen Bezeichnung in den beiden Sprachen unterschiedlich sein kann, jedoch den selben Anlaut hat.


    Bei Kindern mit großen Schwierigkeiten würde ich zunächst rein auf die mündliche Ebene zurück. Die Silbenbögen zu malen ist schon wieder ein weiterer Schritt, der schwierig sein könnte.

    Zum einen war genannt worden, dass das Kind beim Schreiben (also der Motorik) offenbar wenig Probleme hat, zum anderen wurde nach Möglichkeiten im aufgezeigten Klassenverband gefragt.
    Bei 23 Kindern, die durchgängig von genau einer Lehrkraft beschult werden, ist man auf der Suche nach schriftlichen Aufgaben, die das Kind selbstständig bewältigen kann, oder nach Materialien, die es nutzen könnte.


    Sinnvoller wäre etwas anderes und bei besseren Möglichkeiten könnte die Förderung ganz anders aufgestellt sein oder werden. Aber diese scheinen offenbar nicht gegeben. In meinem BL sind sie es jedenfalls nicht.


    Vlt. käme ja ein Förderschwerpunkt Lernen infrage. Wäre zwar bereits in der 1. Klasse sehr extrem, aber vlt. könnte man bei frühzeitiger Förderung verhindern, dass das Kind zu schnell den Anschluss zu den Mitschülern verliert.

    Auch hier ist es stark vom Bundesland abhängig, die Bezeichnungen, die präventive Förderung, der Zeitpunkt einer Überprüfung und die entsprechenden Konsequenzen sind überall anders.

    Die Fragen von @Plattenspieler sind wirklich gut, die muss ich ja nicht wiederholen (Hörvermögen einschließlich Wahrnehmung und Verarbeitung testen lassen!).


    Wenn ihr mit Anlauten/ Anlauttabelle arbeitet, könnte man ggf. eine zweisprachige wählen. Darin sind Bilder enthalten, die in beiden Sprachen den gleichen Anlaut haben.


    Zur konkreten Arbeit würde ich bei diesem Kind auf die Wahrnehmung von Silben zurückggehen und schauen, ob diese möglich ist (Silbenbögen unter Bilder schreiben). Dazu gibt es auch fertige Materialien, häufig in Handbüchern, ein bisschen bei 4teachers, mir gefallen auch die Materialien von Katrin Wemmer). Allerdings muss man dabei überprüfen, ob das Kind die Bedeutung der Abbildungen kennt und gleich benennt: "Christbaum" oder "Weihnachtsbaum" führt hier zu verschiedenen Ergebnissen.


    Mir ist wichtig, dass die weiteren Buchstaben so weit es möglich ist, auch geübt werden, danach Silben, dann Wörter. Hierzu nutze ich Lese-Übungsmaterial, bei dem oben immer zuerst die bisherigen und ein neuer Buchstabe einzeln stehen, die man dann von vorne nach hinten und oben nach unten lesen lässt, danach Silben, dann erst Wörter. Materialien.
    Ein anderes Konzept verfolgt der Lehrgang IntraAct, hier werden Silben als Bild erlernt und eingeschliffen.
    Aber 3 Buchstaben sind schon sehr wenig!
    Für eine Schülerin mit ähnlichen Fähigkeiten hatte ich Buchstaben (große Druckbuchstaben) und Bildmaterial, die dann zugeordnet werden mussten. Es gibt bei 4teachers dazu 2 Möglichkeiten:
    a) fertige Datei mit Anlautbildern von maria77, zu finden mit dem Suchwort Buchstabenbilder
    b) selbst Bilder zusammenstellen, indem man nach Anlauten sucht, zu finden mit dem Suchbegriff in Anführungszeichen "Anlaut A" und der Auswahl, nach Bildern zu Suchen


    Wenn es um Anlaute geht, kann man auch Bilder anbieten und dazu nur die Silbenbögen oder nur die Anlaute notieren lassen. Später kann man dann die Anlaute jeder Silbe eintragen lassen, dazu die Vokale... Auch darüber lässt es sich aufbauen.


    Dass das Kind ggf. die 1. Klasse wiederholt, ist - je nach Bundesland - möglich. Dann muss man das mit den Eltern besprechen, deutlich festhalten und das anstehende Halbjahr nutzen, um Vorläuferfähigkeiten (Reime, Silben, Folgen, Motorik, Zählen uvm.) zu festigen.
    Andernfalls wird man im einen Elterngespräch erörtern, wo die Probleme liegen, welche außerschulischen Möglichkeiten bestehen und wie man im Folgenden mit dem Kind arbeiten möchte (raus aus dem Lehrgang, Förderung über gesondertes Material).

    Dass die Durchführung von Konferenzen in den BL unterschiedlich ist, hatten wir ja neulich erst, als einige in Panik verfielen, als sie Kenntnis davon erhielten, dass in anderen BL Fach- und Zeugniskonferenzen unter Elternbeteiligung ablaufen.


    Bewirbt man sich in Nds. auf eine Stelle, zeigt man selbst Unterricht, berät eine Lehrkraft zu deren gezeigten Unterricht, stellt sich einer mündlichen Prüfung zum Schulrecht UND leitet eine Konferenz oder Dienstbesprechung ... gerne alles an einem Tag hintereinander weg.
    Also tritt das Kollegium, an größeren Schulen wohl auch nur ein Teil des Kollegiums, für diese Konferenz/ DB an, an dem von der Dezernentin vorgegebenen Tag zum vorgegebenen Zeitpunkt. Bei uns waren es bisher immer Dienstbesprechungen.


    Sinnvoll bleibt es, wie schon genannt, dennoch, ein Thema zu wählen, das in der schulischen Arbeit relevant ist, also ein Konzept zu erstellen/überarbeiten, Informationen zu teilen uvm.


    Ein Kollegium muss den oder die Bewerberin schon mächtig mögen, wenn es 1 Std. Konferenz zu einem nichtigen Thema "spielt" ... oder wahlweise hassen, wenn der-/diejenige dann mit erfolgreicher Bewerbung die Schule verlässt.
    Will man an dieser Schule bleiben und eine Funktionsstelle bekleiden, sollte man sich womöglich ein zielführendes Thema wählen.

    Die Vertretungskräfte bekommen bei uns keine Einführung ... sie warten auf den Vertrag, der hoffentlich über die telefonisch vereinbarten Stunden ausgestellt wird, dann wird unterschrieben und los geht es mit dem Unterrichten.


    Die Vertretungstätigkeit umfasst einiges, was Aufgabe von Lehrkräften ist, z.B. auch Notengebung,
    eher keine Klassenleitung, damit auch viele andere Tätigkeiten nicht.
    Mit einer grundständigen Ausbildung zur Lehrkraft ist das nicht zu vergleichen.

    Ich fürchte, nein. Laut GEW muss explizit der höhere Studienabschluss (Diplom, Magister, Master, bei mir Magister) in dem Mangelfach (bei mir Musik) vorliegen.

    Ja,
    das ist in Nds. auch so.
    Und die Fächer müssen für die Grundschule relevant sein.
    Wirtschaft z.B. geht nicht, wenn man in die Grundschule will, nicht mal mehr für Vertretungskräfte. Das war vor Jahren noch anders.
    Ein Musik-Bachelor reicht für eine Vertretungstätigkeit, nicht aber für eine feste Stelle.
    Dann müsste mindetens ein Musik-Master auf den Tisch ...und für das 2. Fach zusätzliche Nachweise darüber.

    Wie bei euch der Quereinstieg mit der OBAS funktioniert, versteht wohl nur ihr NRWler.


    Mir ist auch nicht klar, was davon dann das Ziel ist. Was bist du, wenn du den Quereinstieg absolviert hast? Gibt es einen Abschluss?


    In Nds. kann man mit vorgewiesenem Master einen Quereinstieg in verschiedenen Schulformen machen,
    braucht aber letztlich 2 Unterrichtsfächer.


    Dabei gibt es die Möglichkeit, in den Vorbereitungsdienst, also ins Ref, einzusteigen, wie LehramtsabsolventInnen
    ODER den direkten Quereinstieg zu machen, dabei unterrichtet man eine Menge mehr Stunden und absolviert quasi nebenbei und zusätzlich das Referendariat (Vorteil: man bekommt mehr Geld), die Prüfungsleistungen scheinen jedoch andere zu sein (da hört man eine Menge, mal so, mal anders, auf der Seite des Ministeriums klingt es weit harmloser (4 Unterrichtsbesuche und am Ende eine Bewährungsfeststellung - seitens des SL vermutlich).
    Am Ende ist man Lehrkraft und einem stehen die Wege offen.


    Immer aber muss man davon ausgehen, dass man in der Grundschule
    a) Klasenlehrkraft wird, auch als Schulleitung
    b) Unterricht in Deutsch, Mathematik oder anderen Fächern übernehmen muss, auch in Klasse 1
    c) als Schulleitung davon auch Ahnung haben sollte, da man u.a. auch für die Einschulung oder Zurückstellung von SuS zuständig ist,
    d) als Schulleitung einige Jahre Erfahrung mitbringt, damit man die üblichen Vorgänge, z.B. Förderschul-Überprüfungsverfahren uvm. als Lehrkraft vorgenommen hat und als Schulleitung weiß, worum es da geht. Das ist nicht vorgeschrieben, aber es fährt gerne und schnell gegen die Wand, wenn man nicht weiß, was man tut.


    In Nds. kann man sich als Lehrkraft auf die SL-Stellen bewerben, die Fortbildung dafür bekommt man erst, wenn man die Stelle bereits hat und als SL arbeitet.

    Zum einen gibt es ja nun genügend Bundesländer, die den Lehramtsstudiengang längst auf BA+MA umgestellt haben und in denen die Regelstudienzeit der Lehrämtler gleichlang ist.
    Zum anderen ist die Ausbildung mit dem 1. Examen ja nicht abgeschlossen, sondern das 2. Examen, samt 18-24 Monaten Vorbereitungsdienst, kam schon immer dazu, heute ist es auch so.


    Zum dritten werden HIER die GymnasialkollegInnen mit schlechten Noten in die Grundschulen geschickt, indem sie eine verbeamtete Stelle am Gym erhalten, dann für 1-2 Jahre an die Grundschule oder SekI abgeordnet werden, ohne spezifische Ausbildung und ohne Vorbereitung,
    während die GymnasialkollegInnen in BY, die in die Grundschule möchten, eine zusätzliche Qualifizierung absolvieren müssen, die sie dann für die Grundschule befähigt ... und dazu, dass sie mit zusätzlicher Qualifizierung weniger verdienen.


    Wenn sich die Beamtenbesoldung am akademischen Abschluss orientieren würde, hätten zuvor die Lehrkräfte allein aufgrund des 2. Examens schon A13 verdienen müssen, das mehr ist als ein alleiniger Uni-Abschluss,
    müssten nun aber längst mit BA+MA+2. Examen entsprechend besoldet werden.
    Das ist aber nicht so.


    In welcher Branche kann man denn Uni-AbsolventInnen mit zusätzlicher 2jähriger Qualifikation und staatlicher Prüfung bei Fachkräftemangel unter Wert einstellen?

    Subtrahieren ist schwieriger, weil man nicht einfach die Zahlreihe nach oben zählen kann, sondern rückwärts zählen müsste, was viele Kinder auch nicht können.
    Und man kann nicht davon ausgehen, dass Kinder 3+2 oder 5-3 auswendig wissen. Gerade die Schwachen wissen das nicht und zählen immer wieder neu und wieder und wieder und haben dann noch immer kein Bild davon im Kopf, wenn man es nicht vielfach übt.


    Da kommen Kinder oft mit erschreckend wenigen Vorkenntnissen und sind dann schnell mit Ziffern bis 10 und für uns einfachen Rechenaufgaben überfordert.
    "Ich glaube, du kannst nicht bis 3 zählen" ... hat sich in diesem Durchgang bewahrheitet :pinch:
    Diese Kinder raten dann oder erstarren und verharren im Nichtstun, wenn sie plötzlich Aufgaben mit "mehr als" und "weniger als" präsentiert bekommen.

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