Mal ganz konkret:
1. Erreichbarkeit der SuS
Wir haben inzwischen eine Plattform, die derzeit kostenlos ist, und darüber auch E-Mail-Adressen für alle SuS.
Als erstes musst du also alle Leute auch digital erreichen können.
Das klappt bei uns in manchen Klassen zu 90%, in anderen Klassen zu 20%, entsprechend sinnvoll sind weitere Angebote.
Wer digital nicht erreichbar ist (kein Gerät, kein Internet, zu geringe Kenntnisse), erhält die Aufgaben in Papierform.
Bei Fragen kann man die Lehrkräfte unserer Schule per Mail, Messenger der Plattform oder Telefon erreichen (die meisten bei uns haben die private Nummer herausgegeben - siehe Diskussion im anderen Forum).
2. Nutzungsbedingungen
Für die Plattform mussten die Eltern die Nutzungsbedingungen akzeptieren. Diese gab es PER POST/ wir haben sie ausgetragen.
3. Aufgaben
Über die Plattform bzw. per E-Mail werden Aufgaben zur Verfügung gestellt.
Dies sind Arbeitsblätter, bei einer Kollegin auch digital zu bearbeiten, oder Aufgaben in den AH etc.
Ich würde sagen: das Übliche zum Üben
4. Rückmeldung
Die Rückmeldung erfolgt in den meisten Fällen per Foto der ausgefüllten Materialien, das dann auf der Plattform hochgeladen wird/ per EMail geschickt wird.
Bei denjenigen, die an den digitalen Angeboten nicht teilhaben können, werden die ERgebnisse zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Schule abgegeben (Material-Tausch-Termin, 2 Kisten, 1 Umschlag je Kind mit neuen Aufgaben nimmt jemand mit, Ergebnisse werden als Päckchen in die andere Kiste gelegt)
5. neue Inhalte
Nach einiger Zeit des Übens brauchte es irgendwann neue Inhalte.
Auf Youtube gibt es zahlreiche Videos zu Lerninhalten ab Klasse 1.
Wir haben 2 KollegInnen, die selbst drehen, andere, die Bestehendes nutzen.
Tatsächlich habe ich zur Einführung des 1x1 ein Video gefunden, das meinem sonstigen Vorgehen stark gleicht, sodass einige Kinder meinten, es sei von mir ,
und stelle auch sonst anderer Leute Erklär-Videos zur Verfügung.
Da viele Kinder meiner Klasse kaum oder keine digiateln Möglichkeiten haben, sind diese Erklärvideos ein freiwilliges Angebot.
Alles Neue habe ich als Erklärung aufgeschrieben. Auch Zweitklässler scheitern an dem Textumfang einer erläuterten Mathe-Aufgabe. Das werden die Eltern vorlesen müssen.
6. Pflicht und Angebot
Wir haben uns innerhalb des Kollegiums geeinigt, was als Pflicht gestellt wird (D/Ma/SU).
Damit decken wir die geforderten 90-120 min "Lernen zu Hause" ab. Die Bearbeitung der Aufgaben ist in meinem BL inzwischen verpflichtend.
Alles weitere sind Angebote, die gekennzeichnet und kommuniziert werden.
Wer mehr machen möchte, kann sich also auch in weiteren Fächern austoben.
Ab dem 2. Arbeitspaket habe ich zudem wieder, wie sonst auch, das Material stärker differenziert, FöS-Material/Herausforderungen für bestimmte SuS mit eingepackt.
Fazit
Ich finde das Veranschaulichen für die Jüngeren eine große Herausforderung - das ist es sonst auch.
Auch das Heranführen an digitale Möglichkeiten geht nur, wenn die Eltern dies unterstützen (können).
Ob sich die Mühe, Unterricht digital anzubieten, lohnt und rechtfertigt, entscheidet sich vor allem an den örtlichen Gegebenheiten.
Wenn man alle SuS damit erreicht, wie es bei uns in manchen Klassen ist, ist es sinnvoll, in dieser Richtung weiterzugehen.
Ist dem nicht so, weil man nur wenige erreicht, kann man sich zwar persönlich fortbilden und Angebote setzen, sich aber letztlich nicht auf den digitalen Weg stützen oder verlassen.
Die Möglichkeiten haben wir in den ersten Telefonaten mit den Eltern abgefragt. Dabei fand ich derzeit die Erfahrungen anderer hier sehr hilfreich, denn "1 Tablet haben" bedeutet nicht, dass das Kind aus meiner Klasse darauf uneingeschränkten Zugriff hat, sondern ggf. andere Familienmitglieder dieses für Arbeit/ Schule ebenso benötigen.
UND: Ein Smartphone haben zwar fast alle, damit umgehen können aber nur wenige.
Wer es unter mehrfacher Anleitung schon nicht schafft, sich selbstständig mit Nick und Passwort auf einer einfachen Plattform anzumelden (Antolin), wird durch eine Lernplattform nicht durchsteigen).
Entsprechend der Möglichkeiten kann also der Aufwand weit höher als der Nutzen sein.