Beiträge von Palim

    Hast du meinen Beitrag #48 bis zum Ende gelesen oder schon vorher aufgehört?

    Hast du dir das Kleingedruckte genau durchgelesen?

    Es gibt genau 1 BL das die Arbeitszeit für Lehrkräfte nicht nach Deputat regelt, das is Hamburg. Dort wird es die nächste Studie zur Arbeitszeiterfassung geben, die sich berücksichtigen soll, ob das dortige Modell passend ist.
    Allein die Annahme, dass 75% der Arbeitszeit durch Unterricht besetzt sind, passt nicht zu den anderen Studienergebnissen.

    Da du die anderen Lehrkräfte anfügst: es wird nach Fachlehrern und Lehrkräften unterschieden, das ist in mehreren BL so. Fachlehrer werden anders ausgebildet und übernehmen andere Aufgaben. Nur auf diese Lehrkräfte bezieht sich das höhere Deputat. Eine Faktorisierung ist nicht angegeben, sondern verpflichtende Deputatsstunden.
    Dein Hinweis, dass Lehrkräfte mit Sport und Musik als Fach in mehreren BL mehr Unterricht erteilen müssten, stimmt also nicht.

    Die Faktorisierung in Hamburg ist je Fach und Schulform öffentlich einzusehen. Berücksichtigt wurden u.a. die Anzahl an Klassenarbeiten oder ob ein Fach 2- oder 3-stündig ist. Sport hat einen etwas geringeren Wert ab der SekI, Musik nicht.

    https://www.hamburg.de/resource/blob/…ge-005-data.pdf

    Deine Behauptung, dass mehrere Bundesländer über Faktorisierungen die Unterrichtsstunden den von Lehrkräften in den Fächern Sport oder Musik erhöhen würden, ist also falsch und auch für Hamburg nicht erwiesen, ebenfalls ist damit widerlegt, dass mehrere Bundesländern eingeschätzt hätten, Lehrkräfte dieser Fächer würden weniger arbeiten. Es ist erst einmal nicht ersichtlich, ob es zusätzliche Anrechnungen für Aufgaben außerhalb des Unterrichts gibt, wie Wettbewerbe, Turniere und Auftritte.

    Hinzu kommt, dass es ein Planungsmodell ist, die Arbeitszeit aber ebenfalls nicht erfasst.

    Kann sein, dass es solche Ausnahmen mal gab,

    Du schreibst doch die ganze Zeit über Ausnahmen, warum wundern dich dann andere?

    Das BEM setzt sich erst jetzt durch, ich kenne Lehrkräfte, die ihre Urlaubstage zu Schulzeiten nehmen konnten, pädagogischen Mitarbeiter:innen stehen sie auch zu.

    Das haben andere Bundesländer so festgestellt!

    Wer genau sind denn „andere Bundsländer“?
    Kannst du das mal belegen, damit man es nachlesen kann?


    Im übrigen bedeutet eine Arbeitszeiterfassung keine Faktorisierung, sondern die tatsächliche Erfassung der Arbeitszeit.

    Aber das Argument/die Lösung wird doch die gleich sein

    Wird es?

    Wenn die Arbeitszeiterfassung zeigt, dass du die Ferien für den Ausgleich der Überstunden und den Urlaubsanspruch benötigst, diese aber nicht ausreichen, dann muss dir Zeit im Schuljahr gewährt werden.

    Es ist dann die Sache deines Arbeitgebers, dies zu ermöglichen, was machbar wäre, wenn die Schulen weit besser versorgt wären.

    Die Ärztin wüsste darum und könnte sich ihren Sprich sparen, du gibst die Krankmeldung ab und deine Schule bietet dir Alternative Urlaubszeiten oder findet dafür eine Absprache, damit du deine Urlaub nehmen kannst.

    Volker_D

    Ich sehe nur Einzelfälle benachteiligt.

    Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die tatsächliche Arbeitszeit zu erheben.

    Der Arbeitgeber hat das Recht, die Arbeitszeit einzufordern.

    Dann muss der Sportlehrer, so es bei ihm überhaupt dazu kommt, dass er über das Jahr zu wenig arbeitet, eben etwas übernehmen, das er lernen uns ausführen kann, Akten sortieren, Schulbücher verwalten, Sicherheitsbeauftragter werden oder eines der anderen Ämter übernehmen, sich für soziale Belange einsetzen und Projekte vorbereiten, …

    Aber das alles wären dann Aufgabe, die auch eine ganz andere Person übernehmen könnte, die kein Lehramtsstudium und 2. Examen vorweisen muss.

    … oder mehr Leute haben anteilig Sport und anteilig ihr Fach, dadurch ergibt sich ein Ausgleich.

    Die Musiklehrkräfte, die ich kenne, haben übrigens auch eine Menge zusätzlicher Aufgaben. Ich bin erstaunt, wie wenig du von diesen Aufgaben weißt. Das könnte auch begründen, warum du Sorge vor zu wenig Arbeit hast: du nimmst die vielen Aufgaben anderer nicht wahr.

    Ich halte fest:

    Du willst diese Schwierigkeiten finden.
    Du willst keine Lösung finden.
    Du nimmst in Kauf, dass die Mehrheit benachteiligt wird, weil EU-Recht nicht umgesetzt wird, da einzelne bei einer Arbeitszeiterfassung unter dem Soll landen könnten.

    Ist einfach mal wieder unnütze Arbeit. Was soll ich jetzt darüber Buch führen, ob ich meinen Uraub in der 1. Augustwoche oder in der zweiten Augustwoche gemacht habe und meine Unterrichtsvorbereitung in der jeweils anderen Woche

    Wenn du aber genau am ersten Tag des angegebene Urlaubs erkrankst, stehen dir andere Zeiten als Ausgleich zu. Warum ist das unnütz?

    Welche Erleicherungen Schüler beim Lesen und Rechtschreiben bekommen, hängt von der Ausprägung ab. Das wird über die Schulpsychologie festgelegt.

    In NDS legt es die Klassenkonferenz fest.

    BY hat etwa 3x mehr Schulpsycholog:innen und diese sind ganz anders eingebunden, NDS hat in den letzten Jahren aufgestockt, dennoch sind SchuPsy wenig greifbar. Auch Beratungslehrkräfte gibt es so leider nicht.

    Wenn die Förderschullehrkraft, die die sonderpädagogische Grundversorgung übernimmt, erkrankt, wird die nicht ersetzt, aber die SL kann beim Dezernenten um ein paar Stunden bitten, dann kommt es ggf. zu einer Abordnung (da dreht sich bei uns gerade sehr viel, da die FöS-LuL alle an die Regelschulen versetzt werden, die Zuständigkeiten sind noch nicht transparent genug).

    Das sind verschiedene Aspekte.

    Lehrkräfte, die weniger arbeiten, kommen ihrer Verpflichtung nicht nach. Warum sollte der Arbeitgeber das hinnehmen?

    Dass Aufgaben anders verteilt werden müssen, wird ohnehin ein Thema werden. Sollte mehr Personal eingestellt werden, muss man dann auch die Aufgaben anders verteilen und Personal für bestimmte Tätigkeiten qualifizieren. Das muss man in anderen Berufen auch. Was ist im Lehramt so speziell, das niemand anderes diese Tätigkeiten übernehmen kann?

    Welche Aufgaben übernehmen jetzt Lehrkräfte, die sich anderes Personal übernehmen könnte, sodass Lehrkräfte entlastet werden.

    Dazu kommt, dass die Studien einen Deckeneffekt bescheinigen. Selbst wenn man Lehrkräfte in Teilen entlastet, werden sie weitere Zeit in Aufgaben stecken (wollen), für die sie noch mehr Zeit bräuchten.

    Am Ende wird man kommunizieren müssen, dass Schule kein Wunschbrunnen ist und sämtliche Aufgaben endlich sind. Statt medial zu verbreiten, dass Lehrkräfte ständig frei hätten, würde die Arbeitszeiterfassung gesellschaftlich verdeutlichen, dass das System extrem schlecht aufgestellt ist und Lehrkräften gar nicht möglich sein kann, die Erwartungen zu erfüllen.

    Wurden diese Kinder denn auch in anderen Fächern individuell unterstützt? Also z.B. in Mathe bei Textaufgaben?

    Man kann z.B. ein Partnerkind einsetzen, das die Aufgaben vorliest oder die Aufgaben in einer Gruppe bearbeiten lassen, in der es Rollenkarten gibt. Der „Leser“ fällt dann an andere Kinder, der „Schreiber“ auch. Oft sind in Klasse 2 die Textaufgaben zudem bebildert und häufig nach immer gleichem Schema.

    Alternativ kann man eine Arbeitsgruppe begleiten, während andere allein arbeiten, gerade bei Textaufgaben gibt es mehr Kinder, die Schwierigkeiten mit den Formaten haben.

    Und wie werden Kinder unterstützt, wenn sie noch große Schwierigkeiten haben, Wörter zu schreiben, aber in der dritten Klasse gefordert wird, Aufsätze zu schreiben? Formuliert man für diese Kinder differenzierte Lernziele?

    Bisher ging es um ein Kind Ende 1. Klasse, nun geht es um die 3. Klasse. Dazwischen liegt ein ganzes Jahr, das für Förderung und Abklärung genutzt werden sollte. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder Ende 1 im Lesen noch nicht so weit sind. Es ist aber etwas anderes, wenn sie auch nach der Förderung nur geringe Fortschritte zeigen oder Schwierigkeiten in anderen Bereichen, in Klasse 2 sichtbar beim Abschreiben oder beim Aufbau des ZR 100 oder beim Einmaleins (oder, oder, oder).

    für Niedersachsen:
    Bis zum 3. Schuljahr sollte man deshalb klären (und mit Elterngesprächen begleiten), was der Knackpunkt ist und was es nach sich zieht.
    a) das Kind hat gravierende Auffälligkeiten in mehreren Bereichen, dann muss man über ein Gutachten (ab Februar möglich) nachdenken. Das Gutachten braucht viel Vorbereitung schon vor Februar, sonst wird es abgeschmettert. Ist das Gutachten durch, wird das Kind zieldifferent unterrichtet, bleibt in der Klasse und rückt in den 3. Jahrgang auf.


    b) das Kind schwankt zwischen Fortschritten und Rückschritten, es sieht immer kritisch aus oder ein Freiwilliges Zurücktreten in Klasse 1 wurde von den Eltern nicht beantragt (trotz Empfehlung): Im Zeugnis gibt es eine Versetzungsbemerkung, es gibt entsprechende Elterngespräche und am Ende der 2. Klasse kann das Kind sitzen bleiben und die 2. Klasse wiederholen.

    c) das Kind hat im Lesen und Schreiben Schwierigkeiten. Dazu gibt es in NDS einen Erlass. Es besteht die Möglichkeit, einen Nachteilsausgleich einzusetzen. Dieser ist an Bedingungen geknüpft. Er gilt dann für alle Fächer, also auch für Textaufgaben oder Musikarbeiten. Der Nachteilsausgleich ist in NDS nicht an eine externe Testung gebunden.

    d) die Förderung hat geholfen und die Probleme sind nach einem Jahr geschmolzen.

    Immer ist es deine Aufgabe, alles in die Wege zu leiten, alles zu dokumentieren (ILE und Förderplan, ggf. Arbeitsproben, ggf. Testungen), notiere, dass du den Eltern Arztbesuche angeraten hast (Augenarzt, Pädaudiolige- erläutern und Adressen bereithalten). Erläutere den Eltern die Dringlichkeit und was die nächsten Schritte sein werden.

    Zu den Testungen: Du kannst in der Schule selbst etwas machen, z.B. Stolperwörter-Test (kostenfrei, kann man in wenigen Minuten mit allen machen und ist ein gutes Screening) oder PLT - kann die Schule anschaffen oder die Lese-Teile aus dem alten Lisum-Test.

    Die Eltern können das Kind bei einem Psychologen testen lassen.
    Du kannst die Schulpsychologin einbeziehen - zumindest versuchen, die stellt fest, kann aber keine Ergo/Logo verordnen, dann müssen die Eltern das über den Kinderarzt oder erneut über einen niedergelassenen Psychologen versuchen.

    Du kannst die Eltern bitten, das Kind in einem SPZ vorzustellen, die Wartezeiten sind meist mehr als ein halbes Jahr, deshalb muss man das dann Ende 1 oder Anfang 2 anraten, wenn man im Ablauf des 2. Schuljahres Ergebnisse benötigt.

    Es war ein Bespiel, was man dann bei einigen Lehrern festetllen wird und wie wird man dann damit umgehen?

    Man wird feststellen, dass viele Lehrkräfte sehr viel mehr arbeiten und es deshalb in den Schulen sehr viel mehr Personal braucht.

    Sollten Lehrkräfte unter der Arbeitszeit bleiben, kann man Aufgaben innerhalb des Kollegiums besser verteilen. Das sind so viele und so vielfältige, dass man sicher etwas finden kann, das auch noch im Interessengebiet liegt.
    Dazu gibt es Modelle, tradier hat neulich geschrieben, dass es an der Schule ein System gibt, dass man einen bestimmten Faktor außerunterrichtliche Zeit bedienen muss.

    Offensichtlich sind eure Systeme zu groß, um die Arbeit der anderen zu sehen oder um Aufgaben aufzuteilen. Im kleinen System ist einem sofort klar, wer einspringt, wenn jemand anderes ausfällt, oder das andere zusätzliches übernehmen, wenn sich jemand deutlich abgrenzt. Dadurch wird die Arbeit nicht weniger, sie wird nur auf andere verschoben, es sei denn, man setzt ein Stopp bei Förderung, Elterngesprächen, Festen, Wettbewerben etc. und lässt das alles sein.

    Warum machst du dir mehr Gedanken um die einzelnen, die unter 40h bleiben, als um die, die immer wieder über 50h liegen?

    Wenn der Sonderpädagoge langzeiterkrank ist, gibt es keinen an der Schule.

    Ja, das hatten wir auch schon. Dann fragt man erfahrene Kolleginnen. Oder man spricht mit der SL. Diese kann dann bei der Dezernentin nachhaken, ob jemand anderes zur Beratung kommen kann - oder beim zuständigen RZI.

    Das ist dann nur eine erstaunt, die zieldifferente Beschulung bleibt deine Aufgabe, selbst mir Förderschulkollegin im Haus. Und auch wenn es e8n Gutachten gibt, bleibt das Kind Teil deiner Klasse und Teil deines Unterrichts.

    Einige Schüler:innen treten lange auf der Stelle, können es aber dann plötzlich und werden schnell besser. Bei mehreren Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf war das nach etwa 3 Jahren so weit.

    Oder er kommt unregelmäßig bzw. gar nicht in den Unterricht,

    Dann muss man das deutlich ansprechen oder mit der SL sprechen.

    Oder jemanden im Kollegium fragen, welche Möglichkeiten es noch gibt.

    Wenn du Vorschläge zur Leseförderung benötigst, kannst du auch hier im Forum fragen.

    Auch wenn es sehr verbreitet ist: man muss selbst kein Material kaufen. Gerade für die Leseförderung gibt es vieles, das nichts kostet. Ansonsten habt ihr einen Schuletat, aus dem die Sachen bezahlt werden können.

    Volker_D

    Du willst Probleme finden, oder?

    Fußball-Turniere sind bei uns nachmittags, ansonsten muss der Unterricht vertreten werden. Da dafür keine Lehrkräfte zur Verfügung stehen, muss die Lehrkraft den Unterricht bzw. die Betreuungszeit vorbereiten, die Mitarbeiterin beaufsichtigt die durch die Lehrkraft gestellten und vorbereiteten Aufgaben - so wie bei Fortbildung, Klassenfahrt oder anderen vorhersehbaren Terminen, gerne auch vorab für Krankheitstage oder entsprechend als Parallelkollegin.

    Ja, Biber, Känguru und Olympiade muss ich auch durchführen, das ist Unterrichtszeit, der Ausdruck schnell fertige Vorbereitung oder ebenso schnell nutzbare Differenzierung, zusätzliche Arbeit wird es dann, wenn ich mich zusätzlich mit diesen Schüler:innen treffe oder wenn ich Ehrenamtliche dazu einlade und mit Material versorge oder wenn eine pädagogische Mitarbeiterin meinen dafür vorbereiteten Unterricht übernimmt, während ich dann Wettbewerbs-Aufgaben übe - Mehrarbeit, die nicht gezählt und nicht abgerechnet werden kann, weil es keine zusätzliche Unterrichtsstunde generiert - das ist in Grundschulen nur selten möglich, dennoch fällt eine Menge zusätzlicher Arbeit an.

    Ja, der eine oder andere hat vielleicht eine kleinere Klasse, der Physiklehrer hat womöglich den kleinsten Kurs mit lauter Nerds. Die lieben aber womöglich Physik und kommen gern, während sich die anderen Schüler:innen in den anderen Kursen stapeln, weil sie irgendetwas aus dem Bereich wählen müssen, Physik aber nie als kleineres Übel dargestellt wird.

    Die Lehrkraft in Religion hat in NDS demnächst alle christliche Schüler:innen in einem Kurs - sicherlich nicht aus ökumenischen, sondern aus ökonomischen Gründen.

    Es lässt sich immer etwas behaupten, Argumente sind das auch deinerseits nicht.

    Es ist aber so, dass die Arbeitszeiterhebungen quer durch Schulformen und Schulstufen die Überlastungen gerichtsfest dargestellt haben, da waren Sportlehrkräfte nicht ausgenommen. Der Arbeitgeber hat aber auch nach 10 Jahren keine Abhilfe geschaffen, sondern schiebt munter weiter Aufgaben in die Schule.

    Auch in NDS gibt es Ende der 1. Klasse nur das Freiwillige Zurücktreten.

    Auch an unserer Schule erfolgt dies nicht allein auf Grund der noch nicht gut aufgestellten Lesefähigkeiten, um so weniger, wenn das Kind das Prinzip des Lesens bereits verstanden hat.

    Wenn ein Kind nicht wiederholt und die Lücken in den weiterführenden Klassen immer größer werden, dann kommt auch eine einzelne Lehrkraft an ihre Grenzen, wenn sie das Kind individuell fördern möchte. Insbesondere dann, wenn es keine weiteren Unterstützungssystem wie zusätzlichen Förderunterricht oder Beratung/Hilfe durch Sonderpädagogen gibt.

    Das Kind wiederholt, wenn man davon ausgeht, dass dies hilfreich und wirklich notwendig ist. Ansonsten geht das Kind weiter und erhält individuelle Förderung im Unterricht. Zusätzlich bemüht man sich darum, die Eltern ins Boot zu holen und empfiehlt ihnen, was sie zu Hause tun können.

    Warum es keine Hilfe durch Sonderpädagogen gibt, ist mir nicht klar. Auch wir haben manchmal keine oder viel zu wenig Stunden durch die Förderschullehrkraft, aber dann kann man andere Beratung beantragen (NDS). Zudem gibt es im Kollegium auch andere Lehrkräfte, die man fragen kann.

    Wenn sich die Fähigkeiten trotz Fördermaßnahmen nicht verbessern, kommt es

    a) zu einer Wiederholung, in NDS Ende Klasse 2 durch die Schule möglich, sofern es sich nicht allein auf das Lesen bezieht oder

    b) zu einem Nachteilausgleich Lesen oder

    c) zur Erstellung eines Gutachtens auf Unterstützungsbedarf.

    Und wenn der Unterstützungsbedarf festgestellt ist, wird das Kind zieldifferent beschult, hat also individuelle Ziele, bleibt aber in der Klasse und wird dort weiter beschult.

    Ja, und das dürfte mächtig Ärger geben, wenn es z.B. Sportlehrer trifft.

    Das mag dein Eindruck sein.

    War NRW das Bundesland, in dem nur in wenigen Fächern Arbeiten geschrieben werden? In anderen BL ist das anders, da schreibt nahezu jedes Fach.

    Sport nicht, jedenfalls eine lange Zeit nicht. Aber die Sportlehrkräfte sind bei uns diejenigen,

    • die jeden sportlichen Wettbewerb begleiten oder gar organisieren,
    • die Fortbildungen nachweisen müssen (das ist bei uns sonst nicht mit Punkten o.a. vorgegeben),
    • die entsprechende Feste planen, organisieren und vorbereiten,
    • die die Zertifizierung für Sport vorbereiten oder auch beantragen.

    Und jedeR Sportlehrer:in hat auch ab der SekI mindestens noch ein zweites Fach, meistens noch weitere, die sie oder er unterrichten. Dazu kommen die Aufgaben aus diesem Fach und/oder eine Klassenleitung, eine Fachleitung ... vielfältige andere Aufgaben.

    Warum muss man sich einzelne Fächer oder Schulformen herauspicken?

    Warum kann man sich nicht die Arbeitszeitstudien ansehen und feststellen, das extrem viele Lehrkräfte schon vor 10 Jahren überlastet waren und sich seither nichts zum Besseren verändert hat? Selbst so eine umfassende Studie, deren Ergebnisse vom Land anerkannt wurden, sodass eine vom Land zusätzlich eingesetzte Kommission Änderungen vorgeschlagen hat, haben zu keiner Verbesserung geführt, da die Vorschläge nie umgesetzt wurden. Alles nur heiße Luft.

    Mag sein, dass es privilegiert Stellen oder Schulformen oder Fächer gibt (glaube ich nicht). Dann muss man das entsprechend regeln bzw. hat an diesen Stellen weniger Bedarf, Änderungen durchzuführen. Aber weil es hier einzelnen gut zu gehen scheint, kann man doch den anderen nicht einfach "selbst Schuld" zurufen, im Wissen, dass das System völlig unzureichend aufgestellt ist.

    Und wenn es einzelne für sich persönlich gut regeln können, weil sie sich besser abgrenzen oder Aufgaben delegieren können, ist dies doch kein Argument gegen eine per EU-Gesetz vorgeschriebene Arbeitszeiterfassung und die Fürsorgepflicht, die der Dienstherr erfüllen muss.

    Es wurde schon erhoben. Es wurde auch schon verglichen. Es ist längst nachgewiesen, dass die außerunterrichtlichen Aufgaben erheblich erweitert wurden, das Deputat aber nicht verringert wurde.
    https://kooperationsstelle.uni-goettingen.de/fileadmin/user…16_12_17-20.pdf

    Die Erhebung durch die Uni Göttingen für Niedersachsen war zu Beginn der Umsetzung der Inklusion, die erst in 2 Klassenstufen verbindlich war. Zu dem Zeitpunkt waren schon etliche Aufgaben in die Schulen gegeben worden, die Inklusion kam hinzu, ebenso wie weitere Aufgaben und Herausforderungen.

    Es wird sich gar nichts ändern, bis die Länder wirklich verpflichtet sind, Maßnahmen zu ergreifen. Und ja, vermutlich muss man auch dann damit rechnen, dass wieder geklagt werden muss, weil der eigene Arbeitgeber die selbst aufgetragenen Aufgaben dann gar nicht so gemeint haben will oder weil einmal mehr die Schulleitungen den Mangel verwalten sollen, den sie selbst nicht zu verantworten haben und durch Einstellungen verändern könnten.
    Für die Lehrkräfte, die seit 15 Jahren den Lehrkräftemangel auffangen, die Flüchtlinge alphabetisiert und Corona ausgeglichen haben, wird sich nichts ändern, vielleicht für die Junglehrkräfte, die in den letzten Jahren eingestellt wurden.

    Die ersten 1 bis zwei Wochen eines Schuljahres ist immer sehr viel zu tun. Dann kommen i.d.R. erstmal ~4 ruhigere Wochen

    Das mag bei dir so sein.

    Ich frage mich immer wieder, wo im Schuljahr denn die ruhigeren Phasen sein sollen. Das hatte ich auch schon mal ausgeführt. Es gehen keine Schüler:innen eher, es gibt keine ausfallenden Stunden, dazu eine Menge zusätzlicher Aufgaben. Das, was man verschieben kann, legt man in Zeiten, in denen keine Klassenarbeiten liegen und keine anderen terminierten Aufgaben anstehen und keine Dokumentationen zu schreiben sind.

    Nachdem das Schuljahr begonnen hat - ja, die ersten 2 Wochen sind schlimm - kommen schon die ersten Leistungsüberprüfungen, Elternabend, so noch nicht erfolgt, Schulfeste u.a.

    Immer gibt es neue Schülerinnen und immer ist man bemüht, zusätzlich zum geplanten Unterricht auch die zieldifferente Beschulung gut aufzustellen. Spätestens in den Herbstferien überarbeite ich die Förderpläne, danach stehen Elterngespräche an, Wettbewerbe, Veranstaltungen. Das geht nahtlos über in die Adventszeit mit wieder zusätzlichen Aufgaben ... und ins Zeugnisschreiben. Ich finde gerade den November immer ähnlich heftig wie den Schulanfang, der Dezember ist selten "entspannt" - und beides liegt nicht an Klassenarbeiten.

    Auch im 2. Halbjahr finde ich keine Zeiten, die ruhiger sind.

    Seit einigen Jahren freue ich mich, wenn ich ins 3. oder 4. Schuljahr wechsle, da dann vieles abgeklärt ist (Lernschwierigkeiten, Gutachten, Therapien), man sich schon gut kennt und viele Maßnahmen und Fördermöglichkeiten installiert sind und weiterlaufen können. Die Zeugnisse sind nur noch halb so lang, da es Noten gibt, es sei denn, man hat dennoch viele Berichtszeugnisse (DaZ oder zieldifferente Beschulung). Wenn es passt, kann man Fortbildungen für nicht so brennende Themen in diese Jahre legen, wenn nicht, muss man es entweder hinnehmen oder weglassen.

    Besonders heftig finde ich kurze Schuljahre, da man gar nicht mehr weiß, wie man alles bewältigen soll, und Phasen zwischen den Ferien, die 8 Wochen oder länger sind, da dann alle dringend eine Pause bräuchten ... WEIL die Schulwochen so voll sind und alle von Woche zu Woche erschöpfter werden.

    Selbst die Sorge um die Urlaubstage teile ich nicht. Ich nehme die gerne - zusätzlich mit dem Abbummeln der Überstunden bleiben bei mir locker die Ferien über, die ich selten arbeitsfrei halten kann. Wie, wenn nicht in der Ferienzeit, will man denn sonst die Überstunden ausgleichen?

    Hat es ja längst in vielen Bundesländern gegeben, gerichtsfest über die Uni Göttingen erhoben.

    Niedersachsen hat die Ergebnisse anerkannt, noch mal eine Kommission eingesetzt, die u.a. mögliche Maßnahmen vorschlagen sollte. Dabei wurde dann schnell auf den Lehrkräftemangel verwiesen, weshalb es keine Besserung geben könne. Inzwischen sind wir bei einer druchschnittlichen Versorgung von 93%, Schulen, die besser versorgt sind, müssen mit Abordnungsverfügungen rechnen.

    So einfach ist es also nicht, die Entlastung innerhalb der Schule zu verteilen, im Grundschulbereich wurde das Absenken des Deputats vorgeschlagen...

    ... und dann verlief es im Sande.

    Es gab einen 18-Punkte-Plan der Entlastung, der zwar medial beklatscht, aber nie so umgesetzt wurde, die Änderungen oder Entlastungen sind längst überholt und weitere Aufgaben hinzu gekommen.

    Die Erfassung der Arbeitszeit ist EU-Recht und gilt längst, es gibt keine Ausnahmeregel für Lehrkräfte im Gesetz, die ist auch nicht zu finden oder zu deuten.

    Ich finde merkwürdig, warum andere Arbeitgebende es umsetzen müssen, das Land aber nicht.

    Auch verstehe ich nicht, warum die Verantwortung allein bei den Lehrkräften gesehen wird, wenn doch der Arbeitgeber Abhilfe schaffen muss und die Überlastung nachgewiesen und im System bedingt ist.

    Warum gelten außerunterrichtliche Aufgaben nicht als Arbeitszeit? Was soll eine SL vorschlagen? Wie verfährt eine Schule, der viele Stunden in der Versorgung fehlen?

    Diejenigen, die schon länger ihre Arbeitszeit erfassen und steuern können, haben durch eine offizielle Erfassung nichts zu befürchten.

    Diejenigen, die ihre Arbeitszeit nicht reduzieren können, haben dann eine Bestätigung und können die Aufgabe an den Dienstherren geben, Abhilfen zu schaffen und Personal für viele Aufgaben einzustellen, die Lehrkräfte nicht erledigen müssten.

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