Beiträge von Palim

    Und weil das Arbeitsrecht Möglichkeiten bzw. den Betrug nicht immer aufdeckt, sollen Arbeitgeber:innen generell auf die per EU-Gesetz festgeschrieben Erhebung der Arbeitszeit verzichten?

    Ich verstehe es einfach nicht.:weissnicht:

    Es geht schlicht um die vorgeschriebene Arbeitszeit - wie diese gefüllt wird, ist dann eben sehr unterschiedlich. In meiner Wahrnehmung, werden dadurch überschaubare Prozesse teilweise in die Länge gezogen.

    Nur dass, Arbeitszeitstudien belegen es, Lehrkräfte eine Menge Aufgaben haben und sich selten Arbeit suchen müssen, stattdessen jongliert man ständig damit, was dringend zu erledigen ist und was noch ein wenig aufgeschoben werden kann.
    Zeit für FoBi wäre da an sich nie, muss aber irgendwie auch noch untergebracht werden, weil das Bundesland auch das fordert oder weil aktuelle Bedingungen es erfordern: anderes oder neues Fach/ Curriculum/ Unterstützungsbedarfs-Schwerpunkt/ chronische Erkrankung einer Schülerin/ Themengebiet der Schulentwicklung - also noch ein Konzept für irgendwas…

    Da alles fordert ständig neben dem Unterricht Aufmerksamkeit und Zeit, die an sich nicht da ist. Das begründet auch, dass die Zeit für außerunterrichtliche Tätigkeiten zugenommen hat, da man letztlich an der Unterrichtsvorbereitung streicht, um die anderen Sachen auch unterbringen zu können.
    Dazu kommt dann, dass manche es effizient finden, die immer gleichen AB und Arbeiten einzusetzen, andere können das nicht, weil sich die Vorgaben ändern (andere Lektüren) oder weil man sich erheblich stärker auf die Klassen einlassen muss oder immer neue Schüler:innen mit besonderen Bedürfnissen hat, auf die man eingehen muss.

    Für die ist relevant, wenn es in irgendwelchen Lehrplanvorgaben steht, dass ein bestimmtes Material verwendet werden muss.

    In den Curricula steht doch aber nicht, welches Material zu nutzen ist. :gruebel:

    Und schon gar nicht braucht man eine ganz bestimmte Anlauttabelle von einem ganz bestimmten Verlag.

    Ist schon schlau, wenn man die nimmt, die zum eingesetzten Material passen, gerade weil die Kinder am Anfang sonst die Zusammenhänge nicht erkennen.

    Es gibt aber bei Zaubereinmaleins auch die Möglichkeit, sich welche anzupassen und auszudrucken.

    Könntest du die Materialien denn von einer Kollegin leihen?


    Wir haben Anlautkarten passend zu Fibel, die der Schule gehören und weitergegeben werden.

    Mit der derzeitigen SL ist das Selbstkaufen extrem zurück gegangen, auch sind die jungen Kolleg:innen weit weniger bereit dazu bzw. kennen es jetzt nur so.

    Wenn ich möchte, dass es kompliziert wird, mache ich ein Fass nach dem nächsten auf, bemühe mich dazu selbst zudem darum, dass kein anderer Fässchen schließt oder austrinkt.

    … die Bezahlung und die allgemeinen Arbeitsbedingungen sind nur leider unterirdisch und es besteht nicht wirklich Hoffnung auf eine Verbesserung.

    Die Sätze sind erst im letzten Jahr angehoben worden … oder ist das vom Bundesland abhängig?

    Was sind denn unterirdische Arbeitsbedingungen?

    Aber auch du, Dejana , hast eine ausgesuchte Schülerschaft mit Kindern, die man an der GMS vielleicht nicht findet … und in anderen GS auch nicht, weil Eltern Privatschulen statt staatlicher Schulen wählen, an den staatlichen Schulen kann man dann eben nicht so arbeiten, weil viele Kinder weit weniger mitbringen und Vorbilder fehlen.


    Dann ist das Üben sehr viel schwieriger und wenn die Klasse unruhig ist, ist die Disziplin, die dafür aufgebracht werden müsste, noch nicht zu bekommen.

    Ich würde leichter Sachen suchen, bei denen viele mitmachen können, ohne dass es perfekt sein muss, und auch Medien mit einbeziehen. Darüber kann man dann vielleicht auch andere Kolleg:innen mit einbeziehen, weil sie Fertiges nutzen können.

    Das würde bedeuten, dass ich den ganzen Studiumsinhalt aus 2018!!! in die Tonne kloppen kann.

    Das bedeutet, dass diejenigen, die an der Uni ausbilden, schon lange nicht mehr selbst 8n der Schule (in Klasse 1 als Fachlehrkraft) waren.

    Der Vergleich zu Sportlehrkräften/ Trainern fiel mir auch ein. Unterricht bedient nicht allein die Könner, in keinem Fach, es geht immer auch um die anderen - oder auch nur, je nach Standort.

    Das sollte man beim Ausbilden und auch beim Verfassen von Curricula bedenken.

    Egal ob "Die Affen rasen durch den Wald", "Der Papagei ein Vogel ist" "In der Weihnachtsbäckerei" oder "Alle Vögel sind schon da..."

    Das ist aber schon alles sehr textlastig, wir machen einen Teil jetzt Ende Klasse 3, da können aber viele einigermaßen gut lesen.

    Wobei - Weihnachtsbäckerei kennen sie meistens, zumindest die 1. Strophe, das boykottiere ich dann ab und zu.

    Was, wenn du mit ihnen zu Beginn der Reli-Stunde auch ein Lied singst … oder ein Reli-Lied in Musik?

    Komisch, dass du jedes Mal ausweichst und immer wieder merkwürdige Beispiele findest, die nicht auf die Schule übertragbar sind.

    Insbesondere bei den schlecht bezahlen Jobs sollen die Leute nicht ausgebeutet werden.

    Leute sollen gar nicht ausgebeutet werden. Sie sollen auch nicht zu viel arbeiten. Sie haben ein Recht auf geregelte Arbeitszeiten. Dafür gibt es das Gesetz, das die Bundesländer für Lehrkräfte nicht umsetzen (wollen).

    Oder wolltest du zum Ausdruck bringen, dass die Länder sich wie schlechte Arbeitgeber verhalten, wie z.B. dieser mit Subunternehmern und Soloselbstständigen, ohne Tarifvertrag und mit vielen Verstößen gegen geltende Gesetze?

    Wenn es insgesamt zu viel ist, dann kann man

    - erst mal nur den Refrain üben und die Strophen selbst dazu singen, bis die Kinder wieder mit einsteigen.

    - nur einen Teil des Liedes üben, später (nächste oder übernächste Woche) den nächsten.

    - alles soweit mischen, dass immer bekannte Sachen wiederholt werden und es jedes mal nur 1 oder 2 neue Teile/ Sachen gibt.

    - Lieder mit und ohne Bewegung abwechseln oder sehr viel Wert auf Bewegung (zappeln) und Gesten (gestalten) legen.

    Man kann auch abwechseln und mal etwas vom Band nehmen und anderes wieder miteinander singen.

    Ich finde auch einige der Body-Percussion Sachen gut, da gibt es angeleitete oder einfache Sachen, die man direkt machen kann. Wenn die Kinder dann nicht singen, können sie zumindest die Bewegungen machen. Darüber kann man auch viel variieren: alle machen alles, nur einzelne Kinder machen einzelne Gesten...

    Fachunterricht in Klasse 1 finde ich noch schwieriger, schöner ist es, wenn man mehrere Fächer hat, weil man die Kinder besser kennenlernt und weil man dann täglich etwas machen kann. Dann können die Kinder die Lieder viel schneller.

    Eine Freundin erzählt immer, was sie früher alles in der GS und einer AG/Chor gesungen haben, mit ellenlangen Texten über 32 Strophen ... das geht heute nicht ... und damals ging es auch nur mit bestimmten Kindern. Musikunterricht war früher auch, dass man Lieder von der Tafel abgeschrieben hat.

    Wenn es für die Kinder nicht langweilig sein soll - das beinhaltet alles, was Anstrenung verlangt - dann muss man ihnen vieles in kleinen Häppchen servieren. Gerade bei den Liedern, die wir so von früher kennen, sind unendlich viele fremde Wörter enthalten, die Kinder gar nicht kennen (können), also das Lied nicht verstehen, den Witz nicht erkennen, Sachen wiederholen, die eine sinnlose Aneinanderreihung bilden. Und das ist dann anstrengend und dann schalten die Kinder ab (und nennen es "Langeweile").

    Rhythmus halten klappt selten, Töne treffen auch.

    Die Kinder können ja auch anderes nicht, in Silben sprechen oder einen Rhythmus nachahmen - wie sollen sie ihn dann halten?

    Die Kinder hören nicht, was sie tun, sie nehmen die Töne nicht wahr, etliche werden noch gar nicht gesungen haben, es sei denn, jemand im Kindergarten macht es.

    Eigentlich schreibst du, bumble95 , von vielen Möglichkeiten, demnach ist dein eigenes Repertoire riesig. Frag doch die Kinder, welches sie mögen, und mische es dann mit anderen Sachen.

    Vielleicht ist es einfach zu viel und zu schwierig?

    Wenn die Kinder auch lange Zeit brauchen, bis sie Lesen/Schreiben, sind ihre Vorerfahrungen gering.

    Ich setze anders an, mache zu Anfang sehr viele Bewegungslieder, bei denen wirklich nur einzelne mitsingen, das hat auch etwas damit zu tun, dass viele nur schwer den Text lernen (können), aber die meisten machen mit.

    Weihnachtslieder üben wir oft auch mit den Großen gemeinsam, dann klappt es mit dem Text schneller und die Kinder , wie es die anderen machen.

    Wenn es an Albernheiten liegt, kann man auch mal abbrechen, die Regeln und Erwartungen erneut erklären oder etwas anderes einsetzen.

    Das, was du dir aus der freien Wirtschaft abgucken willst, wird bei Lehrkräften gar nicht eintreten. Das Land hat und behält das Monopol auf die Stellen.


    Und es geht auch nicht darum, dass sich irgendjemand se8n Gehalt aushandelt, sondern darum, dass es für die Arbeitszeit Gesetze gibt, die der Arbeitgeber einhalten muss UND auch noch Sorge dafür tragen muss, dass die Arbeitnehmenden mit ihrer Arbeitszeit im Rahmen der Gesetze bleiben.

    Das Land ist schon jetzt dazu verpflichtet, das zu tun, tut es aber nicht.

    Schwierig ist, dass "der Dienstvorgesetzte" - die Schulleitung nicht "die Organisation" - die Schulbehörde ist. Oder ist - siehe oben - die Organisation die einzelne Schule?

    Ansonsten stimme ich der Kritik zu ... man darf sich die Zeit nehmen und Fragestellungen ausformulieren, wenn man im Gegenzug erwartet, dass andere sich die Zeit nehmen, die Fragen zu lesen und zu beantworten.

Werbung