Beiträge von Palim

    Ich führe die Gespräche mit wem auch immer und rate auch dazu, jemanden mitzubringen.

    Wenn aber schon vorab ein Anwalt einbezogen war, ist die Schule womöglich deshalb vorsichtig, weil sie keinen Anwalt im Gespräch dabei haben möchte.

    Was wäre denn z.B. mit der Einbeziehung einer Schulpsychologin? Die wäre quasi unabhängig, da sie nicht zu Therapeutenteam der Familie noch zur Schule selbst gehört

    Ich finde das bisher Geschriebene eher „klassisch“ und sehe Unkenntnis und Missverständnisse.

    Die Schule muss das Kind anders wahrnehmen, da es sich dort anpasst, die Schwierigkeiten sind erst am Nachmittag, sodass die Schule davon keinen Eindruck haben kann. Im Unwissen um die übliche. Auffälligkeiten bei Autismus kann man zu dem Eindruck kommen, dass alles in Ordnung sei.
    Dagegen hilft Aufklärung mit Fachtexten (seit Jahren wünsche ich mir einen medizinische Dienst der Landesschulbehörde, den man anrufen kann, sobald man Fragen zu irgendeiner Erkrankung/ einem besonderen Bedarf bei Schüler:innen in der Schule hat).

    Ob die Schule sich gegen das AOSF-Verfahren gewendet hat, weil sie ggf. selbst darin eingeschränkt wird, kann man nicht wissen, in NDS ist das alles unendlich schwierig gemacht worden ( von der Landesschulbehörde). Aber da ist es viel einfacher, gemeinsam mit den Eltern gegen die Windmühlen zu kämpfen, als sich selbst neben der Windmühle zu positionieren.

    Ich habe es schon sehr viel mehr gemacht, habe für einige Themen Arbeitspläne für SU für Fachklassen, aber mit der derzeitigen Klasse ist es ähnlich zu dem, was nihilist schreibt.

    Das steht im Gegensatz dazu, dass die Kinder hinterher überwiegend auf Schulformen wechseln werden, an denen Lernzeiten stattfinden und sie sich selbstständig organisieren müssen.

    Ich probiere es immer wieder, aber es sind zu wenige Kinder, die wirklich gut damit arbeiten können, für die anderen ist die engere Kontrolle wichtiger.

    Derzeit mische ich es, es gibt einen Aufgabenplan, den ich 1-3 mal in der Woche und zum Geil für HA nutze, in den anderen Stunden gibt es gemeinsamen Unterricht (Lektüre, Rechtschreib-Themen, Lesetandem u.a.) Das läuft jetzt seit 5 Wochen so und ist einigermaßen auszuhalten.

    Ich freue mich u.a. darüber, dass die fitteren Kinder nicht ständig ausgebremst werden.

    Ein Punkt dabei ist aber auch, dass ich neben den normalen Inhalten mehrere Kinder mit zieldifferenten Anforderungen und ganz anderen Materialien habe, für die es Pläne oder zumindest auch Übersicht braucht und die auch immer wieder Unterstützung benötigen.

    Das ist aber keine Lösung, wenn das bisherige Programm nicht DSGVO-konform ist, ohnehin schwierig zu händeln und neueste Vorgaben nicht mehr eingefügt werden.

    Wie ich es hasse, dass irgendwer an irgendwas arbeitet … aber keine brauchbaren Lösungen präsentiert… verschoben auf St. Nimmerlein oder nur nutzbar, wenn Lehrkräfte den Rohling schleifen und polieren.
    Das Land setzt die Inklusion um, begrenzt aber mit den Forderungen und Bedingungen jegliche Möglichkeit auf das Erstellen von Gutachten, Lehrkräfte bleiben auf der Arbeit sitzen - des Gutachtens und der individuellen Förderung.
    Das Land arbeitet am Recht auf Ganztag im kommenden Sommer, der Landkreis arbeitet an der Umsetzung, die Kommune arbeitet an Räumen … die Schule darf die Lösungen selbst stricken… St. Nimmerlein ist seltener als der Schalttag, 2031 ausgelobt … oder nie

    Wenn das Land wirklich Lösungen präsentieren möchte, kann es dies ja umgehend und umfassend tun und für alle Standorte und Schulformen perfekte Programme ausrollen oder Lehrkräfte für die Anpassung in den Schulen freistellen. Wäre ja mal etwas Neues.

    Bis dahin bleibt nur, dass jede Schule selbst sieht, wie es gehen kann. Oder wolltest du bis zum Erscheinen des angeblichen Programms keine Zeugnisse mehr verteilen?

    Und dann mit einer einfachen Schnittstelle, über die eigene Formulierungen auf verschiedenen Niveaus ergänzt werden könnten.

    Das geht mit EDoop, das Übernehmen von neuen Bausteinen könnte man noch einfacher gestalten oder zumindest neue Formulierungen vorschlagen, sodass eine Baustein-Redakteurin sie an der richtigen Stelle einpflegt und den Überblick über Dopplungen behält.

    Unsere Vorstellungen zum Zeugnis passten nicht miteinander überein, die Flexibilität war nicht so, wie gedacht und die Anpassung war uns dann zu kompliziert und zu teuer.

    Wir haben eine Menge Zeit und Arbeit hineingesteckt, am Ende aufgegeben, konnten aber einen Teil der Vorarbeit für EDoop nutzen.

    Ich glaube, WebUntis haben wir erst danach bekommen.

    Die Unterschiede sind mir klar und bewusst,

    aber von der Diagnose sind Hilfen abhängig und mit ist und bleibt unverständlich, warum man klein beigeben kann oder sich abgrenzen kann, dies aber schulischerseits überhaupt nicht möglich ist.

    Warum darf ein Arzt sagen, er könne nichts diagnostizieren und muss sich nicht um eine bessere und damit fairere Diagnostik bemühen? Warum sind Ärzte (und andere Professionen) nicht dazu angehalten, mit anderen Fachkräften zusammenzuarbeiten? Da machen es sich manche ganz schön einfach, auf das eigene enge Fachgebiet zu verweisen und damit jegliche doppelte Diagnose auszuschließen.

    Meiner Erfahrung nach ist es extrem schwierig und langwierig, die Diagnose AVWS überhaupt zu erhalten.

    Auch verstehe ich nicht, warum das eine das andere ausschließen soll, warum sollte es da keine Schnittmenge geben? Wer im Sehen beeinträchtigt ist, kann dies auch beim Gehen/Hören oder Sprechen sein. Da schließt man es doch auch nicht aus. (Du bekommst keine Brille, du hast ja ein Hörgerät.)

    Wo kommt das plötzlich her?

    Oder ist es doch einfach nur mangelnde Erziehung und zu viel Geschiss um Befindlichkeiten?

    Es gibt ja Studien dazu, dass mehr Kinder Sprachschwierigkeiten haben und Logopädie benötigen als früher. Das deckt sich damit, dass Anforderungen, die früher mit 6 Jahren üblich waren, inzwischen gesenkt wurden (Logopädie).

    Bei anderen medizinisch begründeten Schwierigkeiten sehe ich nicht, warum das mangelnde Erziehung oder "Geschiss um Befindlichkeiten" sein soll. Nicht, wenn das Kind eine Sehstörung hat, nicht, wenn das Kind Probleme beim Hören/ in der Hörverarbeitung hat, nicht, wenn das Kind geistig beeinträchtigt ist.

    Das tritt auch nicht plötzlich auf, im letzten Jahrgang hatte ich auch viele Kinder mit unterschiedlichen Diagnosen und damit mit Beinträchtigungen, die den Alltag erheblich beeinflussen.

    Durch die Umsetzung der Inklusion wird man selbst aufmerksamer und ist besser geschult, bei einigen Kindern, die ich vor vielen Jahren im Unterricht hatte, würde ich heute anders vorgehen und die Möglichkeiten sind auch andere geworden. Das braucht aber dennoch viel Zeit und Kraft, die zusätzlich aufzuwenden ist.

    Ich bin nicht sicher, ob es dadurch zur Individualisierung kommt, aber die Auffälligkeiten beziehen sich ja nicht allein auf Kinder mit Diagnosen. Auch habe ich in dieser Klasse mehrere Eltern, die gerade nicht mit der Diagnose kommen, sondern auf normale Beschulung bestehen, bis die Schwierigkeiten so massiv sind - und die ärztlichen Untersuchungen deutliche Anzeichen geben, dass das Kind stark benachteiligt ist.

    Davon abgesehen gibt es zunehmend Eltern (hm, auch andere an Schule irgendwie Beteiligte), die auch nicht "gruppenfähig" sind, die nicht verstehen, dass man während des Unterrichts nicht für Eltern-Beratungsgespräche zur Verfügung steht, dass ein Stundenplan nicht beliebig für einzelne Kinder verändert werden kann, die diskutieren, warum ein Kind eine Förderung erhält ("mein Kind hat nichts") oder anderes maßgeschneidert für ihr eigenes Kind einfordern ("mein Kind braucht xyz, bitte achten Sie täglich darauf").

    Ich empfinde es auch so, in meiner Klasse sind - finde ich - ganz normale Eltern, die Kinder sind sympathisch, eher noch Kind.

    Auch ich sehe es so, dass sie nicht lernen, in einer Gruppe zu agieren, trotz vielfacher Übung, vielen sozialen Lernen, Belohnungssystem, Rückmeldesystem …

    Mir geht es auch so, Quittengelee , dass ich denke, meine Register alle gezogen zu haben, aber zu wenig erreicht zu haben. Allerdings ist es beim Lernen ähnlich, es bleibt wenig hängen.

    Dazu kommt allerdings auch, dass viele Kinder besondere Bedürfnisse mitbringen, gar nicht unbedingt ADHS, aber fast jedes Kind hat irgendwo eine Baustelle.
    Die Mischung war früher anders und sicher habe ich früher auch weit weniger gesehen.

    Manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Bäumen nicht und wird an etwas erinnert, das gerade nicht mehr präsent war,

    manchmal macht man das alles schon und kann sich dann sagen: ich bin auf dem richtigen Weg und habe umgesetzt, was möglich ist. (Und nicht jedes BL schafft wie HH so viel Zeit für die GS, in der geübt werden kann, in anderen BL müssen die SuS mit weit weniger Unterrichtszeit auskommen - und die Lehrkräfte auch).

    In meiner jetzigen Klasse sind die Ergebnisse trotz der Umsetzung vieler Leseübungen bei vielen Kindern nur mittelmäßig oder unterdurchschnittlich. Zaubern … kann ich eben doch nicht. :weissnicht:

    Wir haben in diesem Durchgang den alten Stolperwörter-Lesetest genutzt, um die Ergebnisse des Tandem-Lesens zu evaluieren.

    In einer Phase konnte man deutlich sehen, dass nahezu alle Kinder den gleichen Aufschwung hatten, 2 schwache Kinder dagegen nicht. Auch Tandem,Esen ist kein Allheilmittel, hilft aber vielen Kindern deutlich.

    NDS erhöht die Unterrichtszeit im GS-Bereich, das schafft Platz für die Leseübungen.

    Input gibt es auch bei der Akademie für Leseförderung https://www.alf-hannover.de/materialien/grundschule

    Palim meinte wahrscheinlich, dass Religionslehrkräfte besser ausgebildet sind, um Ethik fachfremd zu unterrichten als es Sportlehrer sind.

    Ja, ich hatte zuvor schon geschrieben:

    Die Annahme, dass Ethik-Unterricht ohne einen Blick auf Religionen auskäme, ist falsch... war aber in meinem Kollegium schon verbreitet.

    In NDS wird das Fach Ethik (Werte und Normen) an den GS erst aufgebaut, es gibt so gut wie keine Lehrkräfte dafür (und auch keine Stundenzuweisungen), Schulen können sich für Schulversuche/ Erprobungsphasen bewerben, es kommt aber nicht jede Schule zum Zug.

    Aber es ging ja nicht um Fachkompetenzen, sondern um das Neutralitätsgebot

    Es ging doch im Ausgang darum, wie man Ethik unterrichtet und der/die TE ist Reli-Lehrkraft, bringt also einiges mit.

    Ich habe keine Ahnung, wie Ethikunterricht in der GS funktioniert. Leider kann ich auch nicht hospitieren, weil der ganze Ethik- Unterricht in den anderen Klassen parallel mit meinem unterrichtet wird. Dazu kommt noch, dass ich eigentlich Reli-Lehrkraft bin.

    Wir haben viele Jahre den Lehrkräftemangel mit verschiedenen Kräften aufgefangen. Lehrkräfte, die aus anderen Schulformen kamen, musste man nicht das Fach an sich erklären, wohl aber spezifische Aspekte der Grundschule.
    Fachfremden muss man das Fach erklären, das finde ich in Reli sehr schwierig.
    Es gibt weiterhin die Vorstellung von „Kindergottesdienst“ oder „Bibelgeschichten hören und Bilder ausmalen“.

    Es scheint mir auch ein Unterschied zu sein, ob man als Christ auch mal eher folkloristisch die Feiertage und Grundregeln anderer Religionen anschaut oder ob man Religionen aus wissenschaftlicher Sicht grundsätzlich betrachtet und vergleicht. Nicht dass eine Ethik-Lehrkraft keiner Religion angehören dürfte, aber das Grundverständnis ist doch ein anderes als bei einer Religionslehrkraft oder nicht?

    Die Religionslehrkraft hat sich wissenschaftlich mit Religion beschäftigt, andere haben das nicht.

    Ich kenne einige, die wegen ihres tiefen Glaubens das Theologie-Studium abgebrochen haben, gerade weil sie sich nicht auf diese Weise mit Religion beschäftigen wollten.

    Soweit ich weiß, werde ich als Politiklehrerin nicht von einer Partei entsendet und es steht keine Partei auf dem Namen meines Faches!!

    Die Religionslehrkraft hat aber allein für den Reli-Unterricht gesagt, dass sie diesen Unterricht im Sinne der Konfession (ev/kath) unterrichten wird. Es wird weder erwartet, dass man eine bestimmte Richtung innerhalb dieser Konfessionen vertritt, noch dass man eine religiöse Position in allen Fächern einnimmt.

    Hinzu kommt, dass das Curriculum ja eine kritische Auseinandersetzung mit den Positionen einfordert und nicht eine alleinige Lehrmeinung vertritt. Zudem wird nicht die Glaubenszugehörigkeit bewertet, sondern es gibt, wie in jedem Fach, Kriterien und Kompetenzen, die zur Bewertung herangezogen werden.

    Das Ersatzfach für Religionsunterricht ist aber für die Schüler, die eine Unterrichtung in Religion ablehnen. Diesen dann durch Lehrkräfte zu erteilen, die als Fakultas Religion haben und denen man daher unterstellt, auch das Ersatzfach unterrichten zu können, untergräbt den Schutzanspruch, den der Ersatzunterricht haben sollte.

    Muss dann auch jede Politik-Lehrkraft die Parteizugehörigkeit aufgeben, weil man ihr sonst unterstellt, sie würde die Schüler:innen indoktrinieren?

Werbung