Zum integrativen Grammatikunterricht:
Ich glaube, dass der Ansatz falsch verstanden oder umgesetzt ist.
Wenn ich Geschichten schreiben will und wörtliche Rede benötige, dann übe ich dann auch die Zeichensetzung, Synonyme für „sagen“ und anderes, weil man es zum Schreiben benötigt und die Kinder es dann in der Geschichte anwenden können. Das wäre für mich integrativ.
Es hilft da aber wenig, wenn hier und da im AH so eine Übung kommt oder wenn man zu einem Text oder Thema alle möglichen Inhalte mit einzelnen Übungen einbaut. Das mag integrativ sein, hilft aber wenig, je schwächer die Schüler:innen, desto weniger.
Das hat auch nichts mehr mit dem Spiralcurriculum zu tun, da wiederholen sich doch eher mal Inhalte aus 1/2 dann auch in 3/4 oder später wieder, die Zeiträume sind dann größer und man kann dennoch einzelne Themen erklären und üben.
Zu dem Thema fehlt wohl auch, dass immer mehr hi zugenommen wird, aber nichts wegfallen soll. Wenn man sämtliche Sorten von Aufsätzen unterbringen will, können die Kinder am Ende nichts richtig und haben wegen der kurzen Sequenzen nie wirklich an ihren Texten gearbeitet.
Auch bei unserem Buch taucht vieles häufiger auf, zudem haben die Kapitel im Lesebuch jedes Jahr die gleichen Titel, da ist wenig vielfältig, den Sinn habe ich nicht verstanden, außer dass man die Bücher dann auch in gemischten Lerngruppen einsetzen könnte. Da gibt es aber auch andere Konzepte oder Möglichkeiten.
Bei uns ist es nicht so eng, wir müssen nicht die gleichen Arbeiten schreiben, machen es derzeit aber und weichen gleichermaßen von den Lehrwerken ab. Mit dem Wissen, dass die Sachen in 3 und in 4 genauso wieder aufgegriffen werden, lasse ich in Klasse 2 Sachen aus, behalte aber in der Regel die Klassen.
Und auch, wenn man Klassen übernimmt, muss man doch noch mal gucken, was wirklich sitzt, da war der Hinweis gut, dass ausgefüllte AH nicht bedeuten, dass die Kinder gut gelernt haben.
Vor ein paar Jahren habe ich mich gefragt, was fehlt und was mir früher besser gefallen hat. Es waren unter anderem die Projekte, die bei aller Kriterienorientierung und vorgegebenen Plänen immer weniger wurden, aber an sich mehr begeistern und die Kinder auf eine andere Weise erreichen. Manche Kinder bekommt man auch gerade damit und das hat auch seine Berechtigung.
Ich habe mir vorgenommen, mich nicht von einem Buch hetzen zu lassen, dass die, die es herstellen, nie unterrichten. Ernüchternd war auch, dass gute Änderungen, die durch die Umstellung auf Kompetenzen enthalten waren, Ausgabe für Ausgabe weniger werden.
Wenn Unterricht nur noch das Abarbeiten des Arbeitsheftes ist, ist er ziemlich arm.