Beiträge von Palim

    Es ist doch nicht so, als ob es hunderte Bewerbungen auf jede Stelle in jedem Fach gibt...

    Wird es auch nicht geben, wenn man den Beruf der Lehrkräfte weiterhin so gestaltet, wie er jetzt ist.


    Und wenn es dieses Personal nicht gibt, kann man ja nicht die Hände in den Schoß legen und "nun macht mal ohne" sagen,

    sondern muss doch gerade doppelte Anstrengungen unternehmen, um a) die Notlage zu entschärfen und b) die Lage auf lange Sicht wieder zu verbessern.

    Das würde auch das Signal senden, dass man bereit ist, in diesem Bereich zu investieren und Verbesserungen zu schaffen, sodass Menschen sich für diesen Beruf entscheiden mögen - und nicht dagegen.


    Das kann ich bisher nicht erkennen.


    Wenn die Statistik ausweist, dass zu wenig Lehrkräfte im System sind, sodass keine Vertretung erfolgen kann, sondern Aufsicht, die man nun "Maßnahme mit veränderter Lerngruppe" nennt, dann müsste doch die Folge sein, dass man für Aufsicht und für Vertretung Leute an den Schulen hat, weil dies regelmäßig in nicht geringem Maß stattfindet und damit Alltag ist.

    Stattdessen verlässt man sich darauf, dass das vorhandene Personal den Mangel auffängt, indem es für Bereitschaftsstunden ohne angemessene Arbeitsplätze in den Schulen wartet, was Mehrarbeit ist, da ja von den anderen Aufgaben keine erlassen werden.

    da kaum Doppelbesetzung

    Klingt so, als seine in den Grundschulen die Stunden ständig doppelt besetzt.

    Wo gibt es das?


    Wir hatten im regulären Plan schon so wenig Leute, dass nicht einmal die Pflichtstunden in der 1.-4. Stunde besetzt werden konnte. Die SL hat es gemeldet und musste dann den Stundenplan schicken, damit er optimiert würde. Eine Antwort kam nie: wo kein Personal ist, kann man auch keines einsetzen.


    Es funktioniert vielerorts nur wegen der Teilzeitkräfte oder - an großen Systemen - durch so genannte Bereitschaften.

    Aber bestimmt nimmt das Land die Zahlen zum Anlass, Gelder einzustellen, um im nächsten Zug dann Abhilfe zu schaffen durch Aufstocken des Personals.

    Woher kommen die Bereitschaften?


    Was macht die Schule, die die Schüler:innen nirgendwohin schicken kann, weil sie sie beaufsichtigen muss?

    Was macht die Schule, die nur Vollzeit-Lehrkräfte hat, die jede Stunde im Unterricht stehen?

    Schaffen es die Eltern denn, ihre Kinder passend einzukleiden?

    Nein, schaffen sie leider nicht, wie an vielen anderen Tagen im Schuljahr auch nicht.

    Sagst du den Ausflug in den Wald ab, weil Hänschen ind Lieschen in Sandalen oder Flip-Flops am Bus stehen?


    Wenn es einmal in 3-10 Jahren schneit und der Schnee nicht liegen bleiben wird, wie in unserer Region üblich, komme ich als Lehrkraft auf die Idee, gleich morgens mit der Klasse rauszugehen, Schneemänner zu bauen, zu gleiten, Erfahrungen im Schnee zu sammeln.

    Auch dann sind einige Kinder nicht passend gekleidet, wir kommen dann mit kalten Fingern zurück in die warme Klasse und trocknen die nassen Sachen an der Heizung.

    NDS beschäftigt genau dafür sogenannte Pädagogische Mitarbeiter:innen (PM).


    Offiziell müssen sie 3 Tage vorab informiert werden und halten keinen Unterricht,

    inoffiziell sind viele auf Abruf schnell in der Schule, wodurch sich eine Anspruchshaltung entwickelt,

    ebenso wie hinsichtlich der Vertretungssituation:

    Offiziell soll eine gesunde Lehrkraft der PM den vorbereiteten Unterricht oder etwas anderes für die eigene Klasse überlassen und selbst in die Vertretungs-Klasse gehen.

    Häufig ist es in der Realität auch so, das Parallel-Kolleg:innen oder Fach-Kolleg:innen Material vorbereiten, mit dem die Schüler:innen recht selbstständig arbeiten können.

    Ein Haufen Mehrarbeit, der in einer anhaltenden Vertretungssituation zur Gewohnheit wird, die so nie erreicht werden sollte.


    Nachdem diese Modell in über 20 Jahren nicht mehr nur die Aufsicht während Klassenfahrten anderer Klassen, während Fortbildungen, Arztterminen oder auch Krankheiten war, sondern immer häufiger reguläre Vertretung daraus wurde, ist es an der Zeit, dass öffentlich wird, dass keine Lehrkräfte vorhanden sind, dass die vorhandenen Regelungen mit PM nicht ausreichen und die Schulen immer häufiger in Bedrängnis sind, den Vormittag überhaupt stemmen zu können, weil die Zuweisung an Stunden schon zu Schuljahresbeginn nicht ausreicht, weil alles an Förderung stets gestrichen ist, weil man als Schule irgendwie die zu wenigen Stunden so einsetzt, dass die Kinder beaufsichtigt sind.


    Damit es publik wird und Eltern verstehen, dass gar kein Unterricht stattfindet, dass Vertretung „Aufsicht“ bedeutet, weil nicht-lehrendes Personal eingesetzt wird, dass mehrere Klassen zusammengefasst werden müssen, damit alle zumindest Aufsicht erhalten, ist eine Stunde Betreuung auf dem Schulhof eine gute Möglichkeit.


    Die Alternative ist eine Doppelklasse in einem Klassenraum oder in der Turnhalle oder das Pendeln der Lehrkraft zwischen mehreren Räumen.

    In der Grundschule ist das üblich..

    … und so kommt dann auch bei den Eltern an, dass Unterricht ausfällt und Aufsicht erfolgt.


    Wenn vorne eine annähernd erwachsene Person steht und Aufgaben zur Beschäftigung anleitet, verstehen die Kinder es nicht und zu Hause kommt es entsprechend auch nicht an.

    Damit ließe sich im Grunde jeder Ausfall vertreten, dann gibt es eben eine 45-minütige Pause, die eine Lehrkraft beaufsichtigt.

    ... beaufsichtigt wird durch eine dafür eingestellte Person.


    Für eine Aufsicht muss es meiner Ansicht nach keine Lehrkraft sein.

    Ich frage mich nur, warum da so lange alle zugeguckt haben. Mangelnde Transparenz?

    Wer guckt denn zu?


    Bei uns gab es vor vielen Jahren mal Eltern, die sich beschwert haben und ganz viel Transparenz, dass weder Lehrkräfte noch Vertretungskräfte zu finden sind, zumal die SL ja auch nicht einfach so einstellen darf.

    Derzeit? Seit Jahren … (Beitrag ist 7 Jahre alt)


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    Mutterschutz --> keine Vertretungsmittel

    Elternzeit --> Vertretungsmittel

    Wiedereingliederung --> keine Vertretungsmittel

    Langfristige Krankschreibung --> Vertretungsmittel

    Kettenkurzkrankschreibungen --> Oft keine Vertretungsmittel

    Genau das gehört dann aber zu der Antwort, warum die Versorgung entsprechend ist.

    Das Land hält keine entsprechenden Reserven vor, die Lehrkräfte sollen es auffangen.



    Unter diesen Umständen ist dann nur Aufsicht möglich, aber kein Unterricht.

    Wenn es in der Grundschule zu Distanzunterricht kommt, weil selbst ein Aufsichts-Modell nicht mehr ausreicht, kann es dazu führen, dass die Schule besser versorgt wird, kann, muss aber nicht.


    Ich kann mir vorstellen, dass Druck ausgeübt wird, warum Schule X es besser schafft (was ist besser?) als Schule Y, was auch mit Teilzeitquoten etc. zusammenhängt, aber am Ende muss man doch immer sagen: Die personellen Ressourcen geben es nicht her.

    Wenn man nun viele Anmeldungen hat, kann man das Losverfahren nutzen und erhält dann auch ca. 50% aus Leistungsgruppe 1, was eher die Kinder mit der höheren Schulformempfehlung sind

    Losen kann auch bedeuten, dass es mehrere Lostöpfe gibt, jeweils für die Leistungsgruppe oder -wie hier früher- je Notenschnitt.

    Dann werden zwar die SuS ausgelost, die Verteilung auf die Gruppen ist aber vorgegeben.

    wenn's mal nen halben Tag mit der Antwort geht.

    Lernen am Vorbild, Eltern beschweren sich, wenn sie nach 2 Stunden noch keine Antwort erhalten haben.

    Ich bin dazu übergegangen, in solchen Fällen zu äußern, dass ich entweder die Kinder unterrichte oder Elternkommunikation führe, beides gleichzeitig ist mir nicht möglich.


    Wie es wohl wäre, wenn man nachts die Studierenden anschriebe und innerhalb von 2 Stunden Antwort erwarten würde?

    Daran zeigt sich schlussendlich, wer überhaupt wirklich "begabt" ist und wer sich erst mal nur dafür hält.

    Das würde ich anders einschätzen,

    allerdings sitzen bei mir alle und bei dir nur noch die, die sich im Schulsystem über Jahre so angepasst verhalten haben, dass sie zu guten Noten gekommen sind.

    Bei mir sitzen auch Kinder, die könnten, aber aus unterschiedlichen Gründen dann doch nicht zu guten Noten kommen, ergabt sind sie dennoch.

    Es gibt nicht nur Hochleister, die mit Freude die Mathe-Wettbewerbe absolvieren, sondern eben auch solche, die das doof finden … so ähnlich, wie du die Chemie-Olympiade anders einschätzt oder dir da etwas anderes vorstellen kannst.


    Aber das bleibt ein Teil des Problems, individuelle Förderung wird da schwierig, wo es nicht ausreicht, einfach mal eine Aufgabe mehr hinzulegen. Da würde ich mir im System andere Strukturen wünschen, um Schüler:innen von Beginn an anders heranführen zu können.

    In anderen Ländern ist Mathe ja auch im Grundschulstudium generell enthalten,

    Geschichte war bei uns damals Bezugsfach für SU, damit man einen GS+HS-Abschluss erlangen konnte.


    Du könntest noch mal nachhaken, warum es so eingeschätzt wurde (Mathe), um die Anerkennung des Faches zu erreichen.


    Ein Bundeslandwechsel steht für dich wohl nicht zu Debatte?


    Ansonsten steht dir nach der Anerkennung ja die Regelschule offen und an GS wie HS ist es üblich, weitere Fächer zu übernehmen, z.B. DaZ oder dann Deutsch oder auch Mathe.

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