Beiträge von Birgit

    Hallo Rosalie,


    ich fände es sehr schade, wenn Du Dich abmelden würdest.


    Zur Sache:


    Ich bin grundsätzlich der Auffassung, dass sich alle hier um Verwendung ihres "gesunden" Verstandes bemühen, allerdings jeder mit seinem Weltbild, seinem Rahmen, seinen persönlichen Vorstellungen (es würde zu weit führen, dass ich annehme, dass Objektivität nicht möglich ist).


    Ich unterrichte in einem ähnlichen Schulsystem mit ähnlichen Schülern wie dem von Dir beschriebenen und bleibe auch nach Deinen weiteren Erläuterungen bei meiner Meinung, dass eine Anzeige -auch aus den von anderen dargestellten Gründen- vermutlich wenig konstruktiv ist. Sie wird zu nichts führen.


    Jetzt muss ich mich zunächst in die Abiprüfungen begeben, ich kann aber gerne später oder am Wochenende weiter ausführen, wie ich das sehe und aus welchen Gründen.


    Grüße


    Birgit

    Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich jetzt mehrere Tage bis abends in der Schule war, aber an einer Stelle bin ich jetzt nicht ganz sicher, worauf Du hinaus willst. Du möchtest zur Polizei gehen wegen der Beleidigung? Das halte ich -gelinde gesagt- für etwas heftig. Zumal ich gestehen muss, dass ich den Schüler -nicht in der Wortwahl- aber zumindest in der Aufregung verstehen kann. Du hast eine -zugegeben unglückliche- Zusage gemacht und diese später nicht eingehalten. Der Schüler hatte auf Deine Aussage vertraut.

    Es kommt ein wenig darauf an, wie fit die Klasse ist. Vorstellen könnte ich mir eine etwas komplexere Gruppenarbeit, in der die Schüler für einen konstruierten Fall eine Beratung durchführen müssen, in der dem Mandanten die Vor- und Nachteile der jeweiligen Rechtsform (auf den Fall abgestimmt) dargestellt werden müssen, so dass dieser (bei einer Neugründung oder Änderung des Unternehmens) darauf aufbauend eine Entscheidung treffen kann.

    Gib mal "Anglizismen" bei einer der gängigen überregionalen Zeitungen ein (z.B. bei der "Zeit"). Dort gibt es immer mal ganz passende Artikel, die sich zumindest gut fürs Abi eignen.


    Grüße


    Birgit

    Ich habe ein altes Pferd, zu dem ich mindestens vier Mal in der Woche hinfahre (dann muss ich auch ein paar Stunden Zeit investieren) und seit einigen Wochen habe ich mit Karate angefangen. (Hierbei war mir aber wichtig, dass es mehr um traditionelles Karate geht und nicht um Wettkampfkarate (dafür bin ich wohl auch schon zu alt;-), außer um Technik geht es bei unseren Meistern auch viel um Hintergrundwissen, um Meditation, um Ausdauer, Krafttraining etc.)

    Zitat

    Original von Jassy


    Ich hatte da mal eine Szene, die ich leider nicht mehr finde.
    Die Szene war ein Dialog zwischen Mann und Frau, die beiden redeten andeinander vorbei, es ging darum, ob er sie liebt und umgekehrt. Die beiden warfen sich gegenseitig Unaufmerksamkeit und andere Dinge vor.


    Loriot?


    Ansonsten tue ich mich mit dem Ansatz insgesamt etwas schwer. Der Sinn der Sache kann doch -zumindest nach meinem Verständnis- nur sein, dass ich mein Thema habe und Ziele in diesem Thema und dann versuchen muss, eine dafür geeignete Methode der Vermittlung zu finden. Nicht aber der Ansatz: Ich möchte Methode xy machen und suche dafür ein Thema.

    Zitat

    Original von nofretete
    Ach Mensch, ich wollte gerade hier von meinen ausschweifenden Swingerparties an den Wochenenden berichten und da hebt Meike den moralischen Zeigefinger :D


    Na gut, dann gehe ich mal wieder in das spezielle Forum dafür.


    *prust..... (na, beinahe jedenfalls hätte ich meinen Magen- und Beruhigungstee auf die Tastatur gespuckt....)

    Mal so völlig ot: Ich finde das Thema sehr amüsant.....wenn ich nachher mehr Zeit habe und dafür in Stimmung bin, kann ich mich ja auch mal thematisch auslassen;-)


    Ich glaube aber fast, dass es den meisten Schülern peinlicher wäre, einen Lehrer in der Sauna zu treffen als umgekehrt....ich sehe ja ohne Brille nicht sehr viel und würde nicht mal jemanden erkennen.....wer weiß also so genau, wem ich da schon begegnet bin :D


    Die meisten meiner Schüler machen eher einen recht biederen Eindruck, ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass die in einen Swingerclub gehen.....Mist, jetzt bin ich doch schon mitten im Thema....

    Immer mal wieder, wenn mir die Schüler zwar Spaß machen, aber die Organisation, das fehlende Miteinander etc. mich stört, schwebt mir immer noch die Vision vor, man könne eine Schule gründen.....die dann ermöglicht, was man immer gerne umgesetzt hätte (aber an den Bedingungen scheitert). Weniger Grenzen, mehr Chancen.....keine 45 min. Stunden.....mehr Coaching, weniger Druck....alle diese Dinge, die viele Lehrer vermutlich mal im Kopf hatten....


    Im Idealfall schwebt mir aber eher eine Schule vor gerade für die "schwierigen" Schüler, für meine Hauptschüler oder die ohne Abschluss, berufsqualifizierend, keine "Elite-Schule".


    Vermutlich träumt man immer mal davon und nimmt es nie in Angriff;-), dabei sollen die Bedingungen in NRW (was die Finanzierung angeht) gar nicht so schlecht sein.....


    Wie viel Mut braucht man wohl dafür?;-) ((Und wie viele Mitstreiter?)

    Bei uns ist es so geregelt, dass in den Korrekturfächern -je nach Aufwand (also mit unterschiedlichen Schlüsseln für die verschiedenen Bildungsgänge)- Entlastungsstunden vergeben werden. Sicher erfasst dies den Aufwand nicht vollständig, stellt aber zumindest eine gewisse Anerkennung dar. Bei uns haben dies die Fachkonferenzen bei der Schulleitung beantragt.

    Ich bin sehr für einen festen Termin. Sonntag wäre bei mir gut, allerdings bitte dann nicht ganz so spät, gerade montags muss ich noch früher los.....

    Das ist insgesamt wirklich eine ausgesprochen anstrengende Sache. Ich kann die Schüler verstehen, nach so einem Tag wäre ich auch nicht mehr aufnahmefähig und ich kann Dich verstehen, denn der Unterricht macht dann auch als Lehrer keinen Spaß mehr.


    Ich schaffe es allerdings jetzt nicht, näher auf alles einzugehen. Vielleicht können wir mal im Chat reden.....ich habe auch ein Motivationsproblem mit einer Klasse im Berufsgrundschuljahr.


    Grüße


    Birgit

    Da habe ich doch mal wieder ganz gepflegt einen ziemlichen Hals, das gleich vorweg.


    Das Berufskolleg hatte noch eine Gnadenfrist bis es auch vom Zentralabitur betroffen ist. Zunächst trifft es dann die sogenannten "profilbildenden Fächer", also Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen zum Beispiel, im Jahr danach sollen die anderen Fächer, also zum Beispiel Deutsch, folgen.


    Nun sickern langsam die Vorgaben durch, die dann im Fach Deutsch gelten sollen. Mir wird -ehrlich gesagt- Angst und Bange, was da vorgeschlagen wird. Frau S. aus D. hat offenbar eine geschickte Taktik gewählt, könnte man meinen. Sie setzt einfach die Standards so niedrig an, dass es quasi unmöglich wird, durch die Prüfungen zu fallen. Das Fach Deutsch soll zum Beispiel nur noch "Zubringer" für das Fach Wirtschaft sein und ausschließlich entsprechende Themen behandeln (ein halbes Jahr "Wirtschaft und Ethik" beispielsweise). Das ist ja alles ganz schön, mag man meinen, aber jetzt kommt der Haken: Wir reden hier von der "Allgemeinen Hochschulreife", es kann doch gar nicht der Sinn der Sache sein, dass jetzt möglichst viele einen Abschluss bekommen, denn was hilft ein Abschluss, wenn ich nicht einmal einen vernünftigen Satz formulieren kann? (Richtig, es gibt einen Fehlerquotienten, der Satzbau zum Beispiel überhaupt nicht berücksichtigt.)


    Mir sträuben sich da zunehmend die Nackenhaare. Die Folge wäre eventuell, dass unsere Prüfungen der Fachhochschulreife einen höheren Schwierigkeitsgrad aufweisen könnten als das Zentralabitur. Bedenklich, meine ich, denn wir haben uns Jahre lang Mühe gegeben, einen gewissen Standard zu entwickeln und zu halten. Ist es wirklich akzeptabel, die Anforderungen immer weiter herunterzuschrauben, damit es der Gesellschaft und Öffentlichkeit so verkauft werden kann als hätte die Politik von Frau S. wirklich funktioniert?


    Wie seht ihr das? Was kann man eigentlich unternehmen? Nur hinnehmen und akzeptieren? Ist das Problem in den anderen Zentralprüfungen ebenfalls gegeben?


    Unter diesen Bedingungen müssten eigentlich Arbeitgeber und Universitäten Sturm laufen, weil die Kompetenzen, die die Jugendlichen erfüllen sollen, immer mehr auf das Auswendiglernen von Wissen beschränkt werden und zudem der Standard beständig gesenkt wird. Die Berufskollegs verstehen sich als Vermittler von Wissen, welches für die berufliche Zukunft von Bedeutung sein soll. Diese Möglichkeit wird Schulen zunehmend genommen, wenn das Ziel nur noch ist, möglichst viele Schüler zwar ohne Kompetenzen, aber mit einem Abschluss auf den Arbeitsmarkt und an die Universitäten zu schicken (wo sie unter diesen Bedingungen eigentlich nur versagen können).

    Natürlich rege ich mich auch gerne darüber auf, aber wenn ich dann ganz ernsthaft nachdenke.....ich war doch damals nicht anders....


    Englisch LK: "Your homework?" "Ah....well....."


    (auch wenn ich das jetzt vermutlich nicht laut sagen darf;-))


    Und irgendwie ist doch etwas "Anständiges" aus mir geworden....und aus den meisten Schülern doch auch, wenn man sie mal ein paar Jahre später sieht (bei uns laufen einem in der einen oder anderen Berufsschulklasse auch wieder welche über den Weg).

    Ich habe bei einer Klasse, die ich leider nicht als Klassenlehrerin leite, sondern in der ich "nur" Fachlehrerin bin mit 4 Stunden ein Problem mit der Motivation und diversen, unterschwelligen Konflikten. Hierzu würde ich ungern einen Thread aufmachen, weil einfach einige Angaben sehr deutlich die Klasse/Schule identifizieren könnten. Deshalb hätte ich aber trotzdem gerne mal die Meinung von erfahrenen Kollegen, wie sie an meiner Stelle vorgehen würden. Heute bin ich zu müde, aber vielleicht könnte man morgen Abend oder Donnerstag Abend ein Gespräch in dieser Richtung im Chat versuchen. Wer hilft mir, Gedanken zu sortieren?


    Rat- und rastlose Grüße


    Birgit

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