Beiträge von Birgit

    Welche "Spielchen" ich da nehme, entscheide ich meist, wenn ich die Klasse einmal gesehen habe und zumindest ein wenig einschätzen kann, wie sie so drauf sind (eher laut, eher leise, eher diszipliniert, eher schüchtern etc.)


    Ansonsten nehme ich etwas Neutrales, z.B. ein Partnerinterview (welches man auch auf verschiedene Gruppen anpassen kann oder eine kleine Gruppenarbeit etc.)


    Ich gucke mal morgen durch, was ich für Sachen aus Büchern herausgesucht hatte und schreib es dann.

    Der Thread-Titel ist verwirrend, denn es ist keine Berufsschulklasse, die Du einschulst.


    Ich finde es nett, wenn Du Süßigkeiten auf die Plätze legst, wobei ich mir gerade am ersten Tag sowas schon zeitlich nicht leisten kann. Mein Raum ist noch nicht ganz fertig. Die Einschulung beginnt um 8.30 Uhr bei uns und dann habe ich so viel zu organisieren, dass ich froh bin, wenn ich es alles einigermaßen schaffe.


    Kennenlernspielchen mache ich dann aber in den Tagen danach;-)

    Ich tue mich mit Deiner zwischen Deinen Zeilen durchscheinenden Einstellung auch etwas schwer, muss ich sagen. Klar, es gab auch in meiner Klasse Schüler, die zu der Abschlussprüfung nicht zugelassen wurden. Auch in der Abschlussprüfung selbst gab es teilweise mangelhafte Leistung. Aber ganz ehrlich: Wenn es sehr viele "fünfen" sind, dann frage ich mich, was ich in dem Jahr falsch gemacht habe. Ich kenne die Abschlussklausur, ich weiß, wo ich hin will und dann setze ich alles daran, die Schüler optimal vorzubereiten. Das beinhaltet mit Sicherheit Gespräche mit den Schülern über die Gründe für eine schlecht ausgefallene Klausur und sollte ich an der Stelle das Gefühl haben, dass ich auch einen Teil dazu beigetragen habe, dann scheue ich mich nicht, eine solche Klausur (innerhalb des Jahres, nicht die Abschlussklausur natürlich) noch einmal schreiben zu lassen.


    Und gerade in BRW ohne Hausaufgaben zu arbeiten, halte ich gelinde gesagt, für fahrlässig. Sowohl der Bereich der Buchführung zu Beginn des Jahres, als auch der gesamte Teil Kosten- und Leistungsrechnung muss vor allem geübt werden. Die Zeit, solche -zum Teil auch sehr komplexen Aufgaben- alle in der Schule lösen zu lassen, fehlt mir dann an wichtigen Stellen. Die investiere ich lieber, wenn es wirkliche Probleme gibt, die ich dann im Detail durchspreche.


    Die Sache ist ziemlich verfahren. Die Endnote kannst Du nicht ändern, denn die Abschlussklausur wird vermutlich nach einem relativ festen Bewertungsschema korrigiert und ein Kollege muss die mangelhafte Leistung gegenzeichnen. Das wird dann wohl passiert sein. Es geht also eventuell an die Vornote. Die zu ändern, würde möglicherweise einen Rattenschwanz an anderen Schülern nach sich ziehen, die auch eine andere Note wollen.


    Solltest Du auch noch Fehler gemacht haben bei Klausurkorrekturen, sieht die Lage eher schlecht aus für eine stichhaltige Begründung der Note (und eventuell weiterer Noten).


    Dass Du gerade zu "Beginn" Deiner Lehrertätigkeit so fahrlässig mit Deiner Arbeit umgehst, erschreckt mich ziemlich. Zumal....und das schrieb ich bereits vorher.... wir über Lebenschancen von Menschen entscheiden. Da ist es auch Sache und Aufgabe des Lehrers, seinen Job ordentlich zu machen und wirklich alles daran zu setzen, dass die Gründe für schlechte Noten bereits zu Beginn vernünftig analysiert und mit den Schülern gemeinsam aus dem Weg geräumt werden. Alle kann man nicht retten, aber es sollte wenigstens in unserem Bestreben liegen, so vielen wie möglich eine reelle Chance zu geben.

    Meine Fragen hast Du leider immer noch nicht beantwortet. Mal ganz ernst: Wenn wirklich Widerspruch gegen die Vornote zum Beispiel eingelegt wird, wirst Du mit den wenigen Begründungen, die Du bisher geliefert hast, nicht weit kommen. Ich weiß von Fällen, bei denen vier Seiten als Notenbegründung eingereicht wurden. Danach wurde dem Lehrer zugestimmt von Seiten der Bezirksregierung. Ich frage jetzt noch einmal nach: Du schriebst von einer Klausur, bei der Du Fehler in der Korrektur gemacht hast. Welche Fehler? Neben den anderen Fragen, die ich in den vorigen meiner Statements stellte, hätte ich auch gerne diese beantwortet.


    Wieso ist die Endnote aufgrund der Vornote schlechter gewesen? Die Vornote zählt doppelt, wenn der Schüler in der Abschlussklausur besser war, hätte er eine freiwillige mündliche Prüfung zur Verbesserung der Note machen können. Warum hat er dies nicht getan?


    Die Falldarstellung deinerseits ist derart lückenhaft, dass eine Hilfestellung nur schwerlich möglich ist (auch wenn sich hier alle wahrlich bemühen).

    Mir ist auch immer noch nicht klar, um welche Klausur es jetzt im Detail geht. Ich frage also noch einmal nach: Geht es um eine "normale" Klausur oder geht es um die Abschlussklausur? Wird die Vornote zur Abschlussprüfung angefochten oder die Zeugnisnote nach Abschlussprüfung? Welche Fehler hast Du bezüglich der Korrektur gemacht? (Irgendwie klingt mir das alles komplett undurchdacht.)


    Auf meine anderen Anmerkungen bist Du leider auch nicht eingegangen und ich finde auch, dass es schön wäre, wenn Du mal drei Sätze mehr investierst.

    Ich bin jetzt ein wenig irritiert. Jahrgangsstufe 12 der Höheren Handelsschule bedeutet bei uns Oberstufe, was wiederum in der Folge heißt, dass es eine Abschlussprüfung gibt. Insofern interessiert mich erst einmal, ob es jetzt eine Unterstufe oder eine Oberstufe ist, von der wir hier reden.


    Dann empfinde ich es als merkwürdig, dass Du nicht mit der Klasse geredet hast, als diese Problem in den Klausuren aufgetreten ist. Sicher gibt es bei mir auch mal Klausuren, die sehr schlecht ausfallen, aber dann ist bei mir Ursachenforschung an erster Stelle. War die Klausur wirklich so/zu schwer? Habe ich die Schüler auf die Klausur ausreichend vorbereitet? Welche Aufgaben haben Probleme gemacht? Muss ich diesbezüglich etwas aufarbeiten? Haben die Schüler immer die Hausaufgaben und Aufgaben im Unterricht erledigt? Und wie war da die Resonanz?


    Und der dritte Punkt ist: Warum hat es -wenn der Klassenlehrer mit Dir reden wollte- kein Gespräch diesbezüglich gegeben?


    Ich bin allerdings auch nicht der Meinung, dass man per se einen Rückzieher machen sollte bei einer Anfechtung. Schließlich habe ich mir über alle meine Noten viele Gedanken gemacht und kann diese -zur Not auch vor der Bezirksregierung oder vor Gericht- dezidiert begründen.


    Aber: Wir reden hier auch über Lebenschancen von Schülern und Deine Einstellung bezüglich der Klausuren finde ich etwas leichtfertig.

    Ich glaube, die meisten dieser Probleme sind zu kontextbezogen und von den jeweils handelnden Personen abhängig, als dass man pauschale Hinweise und Tipps geben könnte.


    Generell halte ich aber durchaus Humor und ein wenig Gelassenheit (die vielleicht mit etwas mehr Routine kommt) für an vielen Stellen hilfreich (neben der nötigen Ausstrahlung, die schon deutlich machen sollte, wann der Spaß wirklich vorbei ist). (Oder vielleicht eine kurze Erinnerung an die eigene Schulzeit - als Schülerin war ich -glaube ich- recht unausstehlich, wobei man als Schüler in dem Alter auch schlicht mit "wichtigeren" Problemen beschäftigt ist, als gerade mit dem langweiligen Unterricht;-)


    Abstimmen mit Kollegen halte ich auch für hilfreich, damit alle bei Problemen am gleichen Strang ziehen (also Klassenlehrer fragen, andere Fachkollegen fragen, wie die mit bestimmten Dingen umgehen).


    Ansonsten halte ich es mit den Ansätzen des Konstruktivismus: Ich kann Bedingungen und Atmosphäre schaffe, Methoden an die Hand geben, die sinnvolles Lernen ermöglicht/en, aber ich kann niemanden dazu zwingen, sich wirklich mit einer Thematik zu beschäftigen.


    Wenn ich allerdings eine Konsequenz androhe ("Wenn Du noch einmal störst, werfe ich Dich aus dem Unterricht.") dann muss ich das auch durchziehen, sonst wird es unglaubwürdig.


    Grüße


    Birgit (arg ferienreif)

    Ich formuliere mal auf die Schnelle:


    Das Gedicht hat m.E. durchaus auch fast boshafte Aspekte. Die Frau, deren Schönheit die Männer anbeteten, wird auf den kommenden körperlichen Verfall aufmerksam gemacht. Das Herz als Diamant zu beschreiben zeigt zwar die Beständigkeit des Materials, aber auch die Härte.

    Ich halte es grundsätzlich für sehr sinnvoll, dass die Unis in den letzten Jahren verstärkt dazu übergegangen sind, mehr Praktikumszeiten anzubieten, auch schon zu Beginn des Studiums. Völlig unabhängig von Homosexualität ist es einfach eine Sache, mit seiner ganzen Persönlichkeit vor einer Klasse zu stehen. Und wie die Kollegen schon bemerkten: Wenn Schüler das wollen, finden sie bei jedem Lehrer eine Schwachstelle.


    Wir hatten in meiner Schulzeit einen Referendar mit lackierten Fingernägeln. Was fanden wir den cool;-), er hat auch tollen Unterricht gemacht. Ob er homosexuell war, weiß ich tatsächlich nicht, aber er war sehr "strange" und sehr beliebt, weil er authentisch war.

    Farin Urlaub singt es ja schon..."und wenn wir traurig waren...und traurig war´n wir ziemlich oft....";-), also ich kenne solche Phasen auch aus meiner Jugend und empfinde das nicht sofort als bedenklich. Zur Jugend gehören auch Gedanken über das Leben, den Tod und Selbstmord, selbst der eine oder andere Schriftsteller thematisiert das, ohne dass sich alle derer umgebracht haben. Ich möchte es auch nicht bagatellisieren, auch nicht das Ritzen, aber auch hier muss man die unterschiedlichen Motivationen betrachten. Ritzen aus Mode, sich ritzen, weil man sich fühlen will, sich ritzen aus Selbstmordmotiv (das ist tatsächlich gar nicht so einfach, weil man durch eine Menge Zeugs, Sehnen etc. schneiden muss....). Ritzen als Zeichen einer Borderline-Störung (aber auch hier gibt es mehr als ein Symptom) oder als Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen sollte man sicher ernst nehmen (wobei ich ein "Verbot" als wenig hilfreich ansehen würde, denn in dem Fall ist das Ritzen eine Kompensation, ein Hilfskonstrukt, was in dem Moment Erleichterung verschaffen kann.) Dann gehört es aber sowieso in die Hände von Psychologen (und zwar fähigen). Im Fall aus Mode heraus gibt es unschöne Narben, wenn man tief genug schneidet (ob das gewollt ist oder später irgendwann als störend empfunden wird in Zeiten des großen Körperbewusstseins, könnte man besprechen).

    Die Sache mit den Stunden stimmt zwar, aber je nach Schule wird es so gehandhabt, dass man mit beiden Fächern in einer Klasse eingesetzt wird, dann hat man ja immerhin ein paar Stunden mehr.

    Ich bin in NRW an einem Berufskolleg. Berufskolleg bedeutet: nur Sek. II. Ich empfinde aber gerade die Bandbreite an unterschiedlichen Schülern (vom Hauptschüler oder Schüler ohne Abschluss bis zum Abiturienten) als sehr spannend und angenehm. Auch die völlig unterschiedlichen Bildungsgänge (ich bin an einer sogenannten Bündelschule, die kaufmännische, gewerbliche, soziale Berufe zusammenfasst), die sowohl in Vollzeit oder klassisch als Berufsschule angeboten werden, machen das Arbeiten sehr interessant.

    Ich persönlich bin nicht so der Freund davon, um solche Dinge herumzureden. Wenn ich ein ungutes Gefühl habe bei einem Text, den ich lese, neige ich also dazu, die Schüler direkt (und unter vier Augen) danach zu fragen, was der Hintergrund ist und mitzuteilen, welche Gedanken mir dabei durch den Kopf gingen.

    Wenn er sich entschieden hat, diesen Schritt zu gehen, wird er/später dann sie sowieso viel Mut brauchen. Letztendlich kann nur die Person selber entscheiden, wann der richtige Moment für das Outing ist. Ich glaube nicht, dass ihm der Dienstherr da irgendwelche Vorschriften machen kann (ohne rechtliche Gewähr, aber schon das Antidiskriminierungsgesetz dürfte dagegen stehen).

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