Beiträge von Lehrerin2007

    dein Arbeitgeber bezahlt dir das Kinderhaben sehr wohl.

    Ja wenn man so will, bezahlt der Staat das Kinderhaben auch, sogar unabhängig von Voll-/Teilzeit oder überhaupt Arbeit. Was ich aber eigentlich meinte, ist, dass man quasi zwei Jobs hat und es sich auch so anfühlt; ich wollte den Unterschied darstellen, dass, wenn man zum "bezahlten" (also eigentlichen) Job kommt, man vorher schon den anderen z.T. erledigt hat und nicht etwa ausgeschlafen. Ich glaube schon, dass das verständlich genug war.

    Und wenn man keine hat, kann man es sich einfach nicht vorstellen.

    So ist es! Mir war mein Stundenplan ohne Kinder mehr oder weniger egal, weil ich mich ja nur um meine Arbeit kümmern musste (und Essen z.B. gab es eben erst dann, wenn ich fertig war), das hat wenig Unterschied gemacht. Als wir Kinder hatten, stand und fiel die gesamte Familien-Orga mit meinem Stundenplan, dass wir beide Anfang September schon total nervös wurden, wie denn der Stundenplan werden würde... bis auf ein einziges Jahr hatte ich total Glück mit meinen Plänen. Jetzt sind wir - Gott sei Dank!! - aus dem Betreuungsalter raus und ich beneide die Neu-Eltern in der immer schwieriger werdenden Betreuungsmisere nicht. Sie tun mir wirklich Leid...!

    Ich bin grundsätzlich für das Impfen und da durch den Klimawandel durchaus verschiedene andere, üblicherweise eher "tropische" Krankheiten auch vermehrt zu uns kommen können, hoffe ich, dass entsprechend an Impfstoffen geforscht wird und es rechtzeitig welche gibt, bevor die Krankheiten zum Problem werden.

    Der kinderlose Pöbel ohne Familien Zuschlag kann ja schauen, dass er früh aufsteht

    Ach so, du glaubst, mit Kindern und einem teilzeit-gerechten Stundenplan kann man schön ausschlafen und hat ein entspanntes Leben? Hast du schonmal probiert, zwei (Klein-)kinder für die Kita fertig zu machen? Kannst du dir vorstellen, dass allein der ARBEITSWEG (egal ob mit Fahrrad oder Auto oder Bahn) dagegen total entspannt wirkt und man erstmal kurz durchatmet bevor der (bezahlte) Job beginnt? Da man sich Kitas und Öffnungszeiten leider nicht aussuchen kann (und die Situation immer schlimmer wird; meine Nachbarin hat kürzlich nur einen privaten Kitaplatz für 1000 € / mtl. bekommen, die Stadt hat sich nicht einmal gemeldet...), ist es für manche Eltern schlicht unmöglich, mit kleinen Kindern zur 1. Stunde zu erscheinen oder länger als 15 Uhr zu unterrichten. Deshalb gehen sie ja auf Teilzeit, sonst macht das ja keinen Sinn!


    Neulich sagte ich zu einem Kollegen, dass ich Vollzeit ohne Kinder entspannter fand als Teilzeit mit Kindern. Konnte er mir kaum glauben. Er wird bald Vater, ich bin gespannt...

    Wo steht denn das, dass die Noten nicht vorn auf den Arbeiten vermerkt werden dürfen? Ich kenne das ehrlich gesagt nur so...


    Allerdings teile ich Arbeiten umgedreht aus, damit nicht gleich jeder drauf starrt und es jeder selbst entscheiden kann, ob er seine Note "preisgibt".


    Diese Worturteile mit Tendenzen "voll (sehr) gut" etc. kenne ich nur vom Abitur, weil man das hier so auf dem Mantelbogen vermerken muss. Dafür gibt es keine Alternativen. Die Negativtendenz mit "noch [gut]" ist ja auch eindeutig.


    "besonders","in besonderem Maße", "uneingeschränkt" oder "ziemlich"...? (Find ich aber alle nicht so toll).

    sie habe die Bahn verpasst,

    Der Zug war ausgefallen. Dies bestätigte die nachträgliche Bescheinigung.

    Im Eingangspost stand eben, dass sie Bahn verpasst habe. Ich war jetzt die meiste Zeit ausgegangen, dass es quasi ihr Verschulden war, weil sie zu spät dran war. Wenn die Bahn tatsächlich ausgefallen ist (dann macht die Bescheinigung auch Sinn), sehe ich es genau wie die anderen, dass die "Lernerin" ein Recht aufs Nachschreiben hat. Ich würde einen Termin festlegen und ihr mitteilen. Wenn sie nicht erscheint, gehst du mit dem Sachverhalt am besten zur Schulleitung.

    sie habe die Bahn verpasst

    Auf meine (!) Nachfrage hatte die Lernerin die Bescheinigung auch nachgereicht,

    Ihr Zug ist ausgefallen


    Also irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Hat sie die - regulär fahrende - Bahn nun verpasst, weil sie zu spät dran war (wie ist sie dann an eine "Bescheinigung" gekommen?) oder ist der Zug ausgefallen? Für mich ist das ein entscheidender Unterschied.

    Es verwundert mich jedes Mal wieder, wenn Gymnasialkolleg:innen von angebotenem Förderunterricht schreiben.

    Das kenne ich tatsächlich auch so. Schon lange vor Corona gab es Förderkurse (ich habe vergessen, wie die hießen, Brückenkurse oder so), seit G8 Intensivierungsstunden (wo man sehr viel besser differenzieren kann, da man i.d.R. nur die halbe Klasse hat) und aktuell noch die Corona-Aufholkurse sowie Förderung derjenigen SuS, die im neuen G9 besonders schnell sind schon nach 8 J. Abitur machen wollen.

    Die Übergänge sind - in Bayern - vielfältig und flexibel.

    Ich habe den Eindruck, dass das in vielen Köpfen noch nicht angekommen ist. Leider - dabei wäre es für so manche SuS der bessere Weg, aber bei uns bleiben die Eltern oft noch sehr stur und beratungsresistent.

    Das Mädchen hat schon 2x wiederholt und sitzt jetzt mit 16,5 Jahren in meiner 7. Klasse.

    Wie geht das? Die meisten meiner SuS in der 7. Klasse sind 12-13 J. Nach 2x wiederholen wären die 14-15 Jahre. Oder habe ich einen Denkfehler? Gibt es bei euch keine Höchstausbildungsdauer?


    Bei uns wäre das längst ein Fall für den Schulpsychologen bzw. die Schulleitung gewesen. Was sollst du da groß machen oder entscheiden?


    Ich habe auch eine Schülerin, die ca. 50% der Zeit bisher dieses Schuljahr gefehlt hat. Alle wissen Bescheid, aber sie und die Eltern stellen sich quer, etwas zu tun (z.B. Schulwechsel). Wenn sie zu meinem Unterricht erscheint, starrt sie Löcher in die Luft, weil sie keine Ahnung hat, wovon wir reden. Alle Gespräche und Versuche, zu helfen und zu ermutigen, sind im Sand verlaufen bzw. haben zu nichts geführt. Ich wüsste nicht, was ich da jetzt noch tun könnte.

    Dieses "Deputatsmodell" vermittelt halt ein falsches Bild der Lehrerarbeitszeit und führt leicht zu Überstunden, weil der Rest der Arbeit so "unsichtbar" wird. In vielen anderen Ländern werden die tatsächlich gearbeiteten Stunden - wie in den meisten anderen Jobs auch - auch als Arbeitsstunden gezählt. Hamburg hat auch so ein Arbeitszeitmodell - wäre mal interessant, darüber etwas von Hamburger Lehrkräften und ihren Erfahrungen zu hören (hallo da draußen??)!

    Aber vor allem als Sek1 Lehrer (teilweise weniger Korrekturaufwand) müsste man doch, wenn man seine Materialien beisammen hat

    Man hat nie "seine Materialien beisammen", da es immer wieder Reformen, Änderungen im Lehrplan, bei den Aufgabenformen usw. und neue Schulbücher gibt. Klar kann man einen Teil des Materials wieder verwenden, aber dass man einmal alles vorbereitet und dann 40 Jahre das gleiche Zeug für den Unterricht hernimmt (wird ja gern behauptet), ist einfach nur großer Unsinn. Ich bin noch nichtmal 20 Jahre dabei und hab schon viel altes Material in die Tonne geworfen, weil es einfach nicht mehr passt.

    Die Präsenszeit an Schulen für Sek1 Lehrer beträgt ca. 28 Stunden (je nach Bundesland unterschiedlich). Vollzeit sind eigentlich 40 Stunden. Man hat wöchentlich eine Differenz von 12 Stunden, in denen man auch vieles erledigen kann und somit doch Freizeit haben müsste.

    Falls das wirklich ernst gemeint ist, hast du etwas Grundlegendes nicht verstanden an diesem Beruf:

    Diese "Differenz", wie du sie nennst, ist ja nicht nur für Unterrichtsvorbereitung und Korrekturen da, sondern es gibt auch noch Sprechstunden, Aufsichten, Vertretungsstunden, Aufgaben als Klassenleitung, Elternabende, Elternsprechtage, Elterngespräche über die üblichen Termine hinaus, Konferenzen, Dienstbesprechungen, Fachsitzungen, Absprachen mit Kolleg*innen und Schulleitung, Fortbildungen, Sondereinsätze bei Prüfungen, außerunterrichtliche Veranstaltungen der Schule (bei denen man als Lehrkraft natürlich auch anwesend sein muss), pädagogische Tage, Projekttatge/Exkursionen/Klassenfahrten, die organisiert werden müssen, Arbeitskreise, Zusatzaufgaben (von denen jede Lehrkraft welche übernehmen muss) - führt die Liste gern fort.


    Das läppert sich und diese 12 Stunden sind dann schnell eine weitere "Summe" und keine Differenz mehr.


    Schau dir einfach mal ein paar Ergebnisse von Arbeitszeitstudien im www an, dann bist du schlauer.

    Hat jemand von euch auch das dritte Elternzeitjahr im ersten Schuljahr des eigenen Kindes genutzt?

    Ja, ich habe bei beiden Kindern Teilzeit in Elternzeit gemacht, als sie jeweils in der 1. Klasse waren, einfach aus dem Grund, dass ich nicht die Gefahr hatte, aufgestockt zu werden, falls jemand ausfällt oder sogar ganz zu Hause hätte bleiben können (bei Kind 2 wusste ich tatsächlich nicht, ob ich überhaupt einen Hortplatz bekomme, dann wäre es ansonsten schwierig geworden...). Komplett in Elternzeit zu Hause zu bleiben wäre für mich allerdings nicht in Frage gekommen.

    Meine Güte, hier geht es gleich wieder ab...

    Wir hatten das Problem nie. Wenn wir uns mit Freunden verabreden, ist es immer völlig klar, ob das mit oder ohne Kinder gedacht ist (insbesondere am Abend), im Zweifel frage ich einfach nach. Nie würde ich Kinder mitbringen, wenn das eigentlich nicht so gedacht war (wäre mir auch unangenehm, weil das nun mal die Möglichkeit, sich mit den anderen Erwachsenen zu unterhalten, einschränkt...). Wenn man keinen Babysitter hat, einigt man sich halt, wer hingeht - wo ist das Problem? (Und: Warum dann beide Elternteile verzichten sollen, erschließt sich mir auch nicht? Für die Kinder kann es auch ein Vorteil sein, wenn Mama und Papa auch mal andere Leute zu Gesicht bekommen und unsere genießen exklusive Mama-/Papazeit auch sehr!).

    Bei meinen eigenen Kindern, muss ich sagen, habe ich in der Grundschulzeit (in Bayern; allerdings ist das jetzt nur eine Schule und eine kleine Auswahl an Lehrerinnen, auf die ich mich beziehe) nicht feststellen können, dass v. a. Texte großartig korrigiert wurden. Fehler wurden häufig stehen gelassen, was ich nicht gut fand. Wenn ich wollte, dass die Kinder sie korrigieren, sagten sie: Ach, ist doch nicht so wichtig, ist doch egal usw. - die Lehrerin achte da nicht so drauf. Als Kind 1 ans Gymnasium kam, hatte es mal einen Übungsaufsatz mit 25 Rechtschreibfehlern (obwohl vorher immer nur 1er in Deutsch), das fand ich erschreckend. Wir haben dann ein paar Übungsdiktate gemacht und Kind 1 war davon so genervt, dass es mehr drauf geachtet hat, schwupp --> kaum noch Fehler. Aber es war vorher einfach nicht wichtig genug, darauf zu achten (hat Nomen klein geschrieben usw.). Wenn ich mal was auf deutsch Geschriebenes bei mir am Gymnasium sehe, bekomme ich manchmal auch das kalte Grausen. Ich habe zwar keinen direkten Vergleich, bezweifle aber (nach dem, was ich so gesehen habe), dass es hier so viel besser ist mit der Rechtschreibung... Bei Kind 2 (4. Klasse) achte ich jetzt schon aus Prinzip sehr drauf, dass die Rechtschreibung stimmt.

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