Beiträge von Lehrerin2007

    Ich persönlich finde gerade diese Spannbreite Klasse 5 bis Klasse 12 - demnächst wieder 13 - so spannend. Oberstufe ist am aufwändigsten, ganz klar, in der Planung und der Korrektur. Allerdings schreibt man am Gymnasium nur eine Klausur im Halbjahr und die Kurse sind unterschiedlich groß. Ich hatte schon Kurse mit zwischen 9 und 23 SuS, daher variiert die Korrekturarbeit auch. Ich persönlich möchte es dennoch nicht missen, auch beim Abitur mitzuwirken. Mir macht das großen Spaß, auch wenn es ein absoluter Peak in der Arbeitszeit des Schuljahres ist.

    Außerdem heißt es ja nicht automatisch, dass man immer und ständig Oberstufe hat. Ich habe zwar (freiwillig bzw. gerne) seit 10 J. am Stück Oberstufe, aber habe derzeit keine Ambitionen "auszusetzen". Manche Lehrer haben mal ein paar Jahre Oberstufe, dann wieder nicht... Man lernt in den Jahren auch viel dazu und entwickelt seine Strategien, wie man möglichst effektiv und im Akkord durch so eine Klausur kommt.

    Man kann es so oder so sehen. Ich finde es merkwürdig, dass es unter den aktuellen Maßnahmen immer noch Neuansteckungen gibt. Deutet das nicht darauf hin, dass die aktuellen Maßnahmen immer noch zu viel Kontakt zwischen Infizierten und Nichtinfizierten ermöglichen?

    Ich hätte mir nach 4 Wochen Schulschließung bzw. 3 Wochen Ausgangsbeschränkungen auch mehr erwartet. Aber irgendwo (Tagesschau App glaube ich) habe ich gelesen, dass sich 79% der Menschen an die Beschränkungen halten. Wenn es 21% nicht tun oder nicht in dem Maße tun, wie gefordert, gibt es wohl bei der schnellen Verbreitung des Virus wohl hier auch noch so einige Ansteckungen.

    Meine kreative Lösung heißt, dass ich meinen Schülern eben nicht über die Schulter schauen werde, sondern sie aus der Distanz anweise und sie im Zweifelsfall zwar alles falsch machen, wir aber beide gesund bleiben. Und irgendwo gibt es im Klassenzimmer eine Kiste, da kommen die Hefte et al rein und ich schaue mir das dann daheim an. Pause wird zeitversetzt stattfinden, immer nur eine Klasse, sicher habe ich dann keine richtige Pause, aber das ist verschmerzbar, so großartig waren die vorher auch nicht.

    Und das Fenster auf...!!!!!!!

    Wisst ihr eigentlich, was eure Schulleitungen so machen?

    Nein, da abgesehen von allgemeinen Infos und Dienstanweisungen kein großartiger Kontakt besteht. Ich kann mir auch nur zusammenreimen, was sie in den letzten Wochen gemacht hat, wahrscheinlich einen Plan für nach der Schließzeit, weil alle ausgefallenen Termine (auch Termine, wo viele Menschen zusammenkommen) auf nach der Schließzeit verlegt wurden, angefangen nächste Woche, worüber ich mich etwas wundere...

    Ich war geschockt heute, was beim Einkaufen los war. Überall Schlangen und übervolle Supermärkte. Da muss ich noch nicht mal so weit denken, dass die Leute die Kontakteinschränkungen nicht einhalten über Ostern, es reicht schon der Einkauf...


    Wir haben die Tage davor auch schon eingekauft und versucht es zu entzerren, aber 2-3 Sachen fehlten halt dennoch in einem 4-Prs.-Haushalt... Sowas habe ich noch nie gesehen, Schlangen bis auf die Straßen...


    Das macht mir fast mehr Angst als die eigentliche Krankheit. Dieses Austicken der Leute, diese Streitereien (auch in meiner Familie) um was denn nun das richtige Vorgehen ist in dieser Krise. Jeder weiß es besser, auch ohne jegliche Expertise. Ich für meinen Teil habe gerade keinen Kontakt zu meiner Familie (wohnt weiter weg), die unbedingt die fast 90-jährige Oma besuchen will (habe ich ja berichtet) und es deshalb ein Zerwürfnis gab. DAS macht mir mehr Angst als das eigentliche Virus, wie die Menschen sich verhalten, wie die Leute auf ihre Rechte pochen und immer nur an ihre eigenen Bedürfnisse denken, ohne das Gesamte im Blick zu haben. Es ist erschreckend!!

    Dazu gibt es natürlich Erreger, die häufig mutieren, Influenza zum Beispiel.

    Ja, das ist klar, daher gibt es ja bei Grippe auch jedes Jahr einen neuen Impfstoff. Aber beim Coronavirus wurde das doch bisher nicht so stark beobachtet - zumindest habe ich kaum was darüber gelesen. Außerdem erklärt das nicht die angenommene Immunität von 6-18 Monaten. Bei der Grundimmunisierung nach Stiko frischt man alle 10 Jahre auf...

    Nachdem seit dem Ausbruch erst knapp 4 Monate vergangen sind, wird man dazu noch keine sicheren Aussagen treffen können.

    Darüber bin ich auch schon gestolpert, warum geht man davon aus, dass die Immunität 6-18 Monate andauert, so lange gibt es das Virus im Menschen doch noch gar nicht, woher nimmt man diese Erkenntnis bzw. Vermutung?

    Ich weiß z. B.vom EBV oder Varizella, dass es ein Leben lang im Körper verbleibt und wieder ausbrechen kann, aber dann etwas anderes auslöst (Varizella z.B. Gürtelrose), aber das oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten. Warum sollten die Corona-AK nur maximal 1,5 Jahre bleiben...? Oder gibt es das bei anderen Viren auch?

    Also beziehst du dich auf die Grundschule? Ich habe die Grundschule gerade hinter mir mit Kind 1 und fand es absolut in Ordnung. Da war nichts mit übermäßigem Stress von Seiten der Kinder - außer die Eltern wollten unbedingt den Übertritt ans Gymnasium mit allen Mitteln pushen, das ist dann was anderes. Das Problem an der Grundschule hier liegt meiner Meinung nach eher an den Eltern und dass hier die Übertrittsquote sehr hoch ist. Ich sehe es dann selbst ab Klasse 5, dass 10-20% der Schüler*innen (ja nach Klasse) nicht fürs Gymnasium geeignet sind... Und dann scheitern... und dann heißt es: Zuviel Druck, zu viel Stress...


    Nichtsdestotrotz finde ich 4 Jahre auch zu kurz für die Grundschule und würde 6 Jahre befürworten. Jetzt im Altern von 10 Jahren schon vorläufig endgültig die Schulform festzulegen finde ich auch schwierig, v. a. bei Fällen, die sich möglicherweise erst später "entwickeln".


    Was den Notendruck unabhängig vom Übertritt nach der Grundschule angeht, empfinde ich ihn hier nicht anders als in Berlin.

    Ehrlich gesagt würde ich beides nicht nach bayrischer Vorgabe haben wollen ;)

    Was genau meinst du?


    (Ich kenne beide "Systeme".)

    Und ich denke nicht, dass die Arbeitsbedingungen wirklich schlechter sind überall.

    Ja, das hängt tatsächlich natürlich auch sehr von der Schulart und der einzelnen Schulen und Schulleitungen ab. Das Bundesland ist da wahrscheinlich eher zweitrangig.

    Ich habe heute erfahren, dass meine Familie die fast 90-jährige Oma zu Ostern besuchen will (sie wohnt allein). Ich war total sprachlos.

    Ich bin nicht panisch, aber vorsichtig und ich halte mich an die Ausgangsbeschränkungen. Die wurden nicht umsonst aufgestellt.


    Was soll ich jetzt davon halten?
    Mal ganz abgesehen davon, dass es ein dickes Bußgeld gibt, wenn das jemand meldet...

    Aber jetzt mal ernsthaft, ich verstehe das Problem da gar nicht so richtig. Ich war von Klasse 1 an in den Ferien alleine zu Hause und meine Mutter hat halbtags gearbeitet. Wenn was war, sollte ich bei der Nachbarin klingeln und fertig.

    Na ja, das kann man nicht verallgemeinern. Mein Sohn ist in der 1. Klasse und macht einen Haufen Mist, wenn ich gerade nicht hinschaue. Neulich war er der Meinung, eine Münze in die Steckdose stecken zu müssen, die passte so toll da rein... (und: Selbstverständlich weiß er, was aus der Steckdose rauskommen kann und dass Metall Strom leitet usw. - er hat sogar einen Experimentierkasten, wo er das ausprobieren hat, aber "in echt" ist es halt spannender...).

    Er würde sicherlich noch mehr Experimente machen, wenn ich mehrere Stunden nicht da wäre. Der könnte auf keinen Fall alleine bleiben. Aber es gibt solche und solche Kinder...

    Ich sehe schon auch den Unterschied zwischen meinem Mann und mir. Er kann nach Belieben Home Office machen, da sie derzeit eh keine "persönlichen" Termine machen, sondern alles per Telefonkonferenz. Sie sitzen zu dritt im normalerweise 20-Mann-vollen Großraumbüro mit erforderlichem Abstand, die Mensa ist zu. Er radelt zur Arbeit und zurück. Die Berührungspunkte mit Infizierten sind in seinem Leben wahrscheinliche beim Einkaufen am stärksten.


    Im Vergleich sähe es bei mir In der Schule ganz anders aus. Da ist das 15-minütige Einkaufen nichts gegen einen Schultag...


    Es ist unterschiedlich je nach Job. Aber da abzugrenzen ist schwer.


    Ich denke nicht, dass am 20.4. die Schulen flächendeckend alle auf einmal wieder auf machen. Das wäre ein Schuss in den Ofen. Dann hätte man sich die Maßnahmen vorher sparen können...

    Nein, es gibt kein Recht darauf.


    Aber ich verstehe, dass jeder versuchen möchte, sich zu schützen, v. a. wenn man möglicherweise mehr gefährdet ist aufgrund des Alters oder aufgrund von Vorerkrankungen. Das ist ein natürlicher Instinkt. Und das geht in der Schule eben schlecht. Selbst als Pfleger oder Krankenschwester hat man Desinfektionsmittel und Masken zur Verfügung (auch wenn die lt. Expertenaussagen nicht gegen Ansteckung bei einem selbst schützen), wir als Lehrer haben gar nichts. Wir können nur versuchen, uns die Kinder vom Leib zu halten (was leichter ist, je älter sie sind - meine 12er würden nicht auf die Idee kommen sich mir mehr als 1,5 m zu nähern..., aber die Sechstklässler sitzen mir noch fast auf dem Schoß...), das Fenster offen zu lassen im Unterricht und uns regelmäßig die Hände zu waschen, wenn man alles Mögliche anfassen muss, und das Lehrerzimmer zu meiden, sofern möglich.


    Auch wenn ich nicht gefährdet bin und der festen Überzeugung bin, dass Covid-19 bei mir wahrscheinlich relativ harmlos verlaufen würde, da ich der Meinung bin ein gutes Immunsystem zu haben, ist mir mulmig zumute bei dem Gedanken, ab dem 19.4. wieder im vollen Klassenzimmer zu stehen.


    Ich bin hin- und hergerissen, ehrlich!

    Sie zählen nach den aktuellen Erkenntnissen nicht zur Risikogruppe. Aber da ist man halt vorsichtig, falls es doch neue Erkenntnisse geben sollte.


    Anfangs hat man auch gesagt, die Grippe ist gefährlicher/tödlicher als Corona, dem ist jetzt ja offensichtlich nicht mehr so.


    Und was ist das Phänomen "schwank"?

    Ich kann hier zwar nicht wirklich weiterhelfen, aber mir fiel gerade ein, dass 2009, als die "Schweinegrippe" sich in Deutschland ausbreitete, eine Kollegin deswegen ein Beschäftigungsverbot erhielt. Das müsste doch jetzt ähnlich laufen, oder?

    Das handhabt aber offenbar auch jedes Bundesland anders. Ich bin während der Schweinegrippe auch hochschwanger durch die Schule marschiert. Weder die Schulleitung hat mich informiert, dass wir einige Fälle in der Schule hatten, noch hat der Dienstherr irgendwelche Schutzmaßnahmen eingeleitet.


    Nach meinen Schwangerschaften wurde dann das Schwangeren-Beschäfitgungsverbot bei j e d e r Grippewelle (auch, wenn sie nur leicht ist) eingeführt...

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