Beiträge von Lehrerin2007

    Es kann also nicht am Unterricht oder dem Fach liegen, das Problem ist bei uns wirklich allen bekannt.

    Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht auch am Fach liegen kann. Ich war selbst nicht so gut in Mathe und konnte mich nur über Wasser halten, weil ich fleißig war. Wirklich begriffen habe ich manches auch nie. Ich habe selbst gemerkt, dass ich manches schon wieder vergessen hatte oder nicht mehr durchgeblickt habe, obwohl wir es mehrfach wiederholt hatten. Ich war einfach nie der Mathe-Typ...


    Wohingegen mir das Sprachliche immer leicht fiel. Grammatik war für mich logischer als Mathe. Und in meinen Fächern sehe ich auch gut in Klasse 5/6, wo sich im Laufe der ersten 2 Lernjahre die Spreu vom Weizen trennt. Wer bis Ende 6. Klasse nicht merkt, dass er während des Schreibens zwischen den Zeiten hin- und herwechselt, weil er Past Tense, Present Perfect und Present Tense und die jeweiligen Verlaufsformen nicht auseinanderhalten kann, wird das nach meiner Erfahrung nie richtig lernen. Manche merken auch einfach nichts dass man nun mal nicht sagen kann: he has be oder he was went oder was auch immer. Sie haben entweder nie richtig gelernt oder trotz Lernens einfach kein Gespür dafür entwickelt.


    Das gibt es wahrscheinlich für alle Fächer.


    Und dass es immer welche gibt, die falsch an der Schulart sind, ist ja noch ein anderer Aspekt.

    Schön wär's... Leider zieht sich das teils bis in die Oberstufe...


    Wenn es nur 5./6. Klasse wäre, wäre es nachvollziehbar, da der Stoff noch leichter ist. (Aber auch da hatte ich Klassen, die in der ersten Ex mit einer 2,5 gestartet sind solche, die mit einer 4,0 gestartet sind...).

    Das ist doch super, dass deine SL da ein offenes Ohr hat und euch entgegen kommen konnte!


    Ich finde der Vergleich mit "normalen" Arbeitnehmern (auch wenn ich nicht finde, dass Lehrer unnormal sind...) hinkt hier etwas, da viele (nicht alle, ich weiß) immerhin die Möglichkeit haben, Überstunden abzubauen, Gleitzeit zu nutzen, Schichten zu schieben oder zu tauschen, Urlaub vorzuziehen usw. Uns wird ein Stundenplan gegeben (ich für meinen Fall habe noch keinen für nach den Pfingstferien, heißt, wir können nichts planen, nichts organisieren) und dann müssen wir anwesend sein, ohne dass es irgendeine der oben genannten Möglichkeiten gibt.


    Ich kenne einige nicht-Lehrer-Paare, wo das wunderbar klappt mit Home Office, sich abwechseln usw. - wenn mein Mann nicht so flexibel wäre, hätte ich auch ein echtes Problem. Meine Situation ist meiner Schule auch bekannt, aber ich muss trotzdem immer mal wieder daran erinnern.

    In der regulären Zeit ist mal Wandertag, Konzertprobe, Lehrerkonferenz und was sonst noch alles, wo immer wieder mal Unterricht ausfällt.

    Das ist mir auch schon aufgefallen. In meiner 10. Klasse hatte ich in die Jahresplanung mit einberechnet, dass sie nochmal 1 Woche auf Klassenfahrt und 1 Wochen im Praktikum sind, sowie eine Projektwoche. Dadurch, dass ich den Stoff auf das reduziert habe, was im Homeschooling möglich ist (also z.B. kaum mündliche Übungen, die wir sonst auch im Unterricht machen), schaffe ich das Buch jetzt locker... Was davon hängen bleibt ist vor allem im Fach Französisch aber sowieso Russisch Roulette, ob Homeschooling oder nicht...

    In BY genauso.


    Ich denke auch, es wird erstmal alles schön wiederholt werden müssen, damit man sich ein Bild davon machen kann, wo es hapert. Damit ist man auch auf der sicheren Seite. Zum Teil mache ich das jetzt schon mit den Klassen, die ich im Präsenzunterricht habe. Ansonsten sollte ein Austausch zwischen den Fachlehrern stattfinden, wenn man die Klasse im neuen Schuljahr abgibt (was bei mir der Fall ist), damit der neue Lehrer weiß, wo er anknüpfen kann.


    In meinen Fächern betrifft das ja eher die Grammatik-Themen, weniger die Vokabeln, denn die lernen sie ja normalerweise sonst auch zu Hause und das tun sie entweder oder eben nicht... Grammatik kann man mündlich wiederholen und Übungen dazu machen, dann hat man einen Eindruck, wie gut das sitzt.

    Wow, das ist ja mal was!


    So, wie die Situation momentan ist, habe ich Hoffnung, dass es klappt, dass wir uns weiter so durchwurschteln und immer nur an den Hotspots eingegriffen werden muss (wie aktuell Göttingen), wir aber nicht nochmal so einen großen Lockdown brauchen.

    So (--> Göttingen) werden auch die Leute, für die die Pandemie im Kopf schon vorbei ist, mal daran erinnert, was immer noch passieren kann, wenn einer auf einer großen Feier infiziert ist und werden vielleicht wieder wachsamer.


    Nur um den Herbst/Winter mache ich mir Sorgen...

    Wie erfahren denn die Eltern die Durchschnittsnote der Klassenarbeit? Darf man die überhaupt bekannt geben?

    Das ist scheinbar von BL zu BL unterschiedlich und von der Schulform abhängig.


    Hier an meiner Schulart ist es üblich, den Schnitt mitzuteilen, ggf. muss man das sogar. Meist fragen die SuS oder sogar die Eltern danach.

    An den Grundschulen in BY wieder überhaupt nicht, was bei einigen Eltern aus ursprünglich anderen Bundesländern für Verwirrung sorgt, weil sie es anders kennen. Meine GS-Kollegen-/Bekannten in Berlin geben dort die Schnitte von Klassenarbeiten auch an der Grundschule bekannt.


    Witzigerweise fragen Eltern der Grundschule meiner Kinder mich öfter danach, nach dem Motto: Du bist doch Lehrerin, du kennst dich doch [an allen Schularten] aus. Dabei ist es an der Grundschule ganz anders.

    Ja, hier müssen die Fachbetreuungen alle Arbeiten 2 Jahre aufheben. Wir Lehrer eigentlich auch die Unterrichtsaufzeichnungen, dass man nachweisen kann, dass man bestimmten Stoff durchgenommen hat. Wurde mir damals allerdings nur so beiläufig mal mündlich gesagt, "gelernt" (im Ref. z.B.) habe ich das nicht.


    Wenn eine schriftliche Arbeit abhanden kommt, gegen deren Note jemand Widerspruch einlegt...? Keine Ahnung! Das mit dem Widerspruch passiert - zumindest an meiner Schule - nicht oft; ich hatte das noch nie. Von einem Fall weiß ich (das war in der Oberstufe), da gab es von Schüler-/Elternseite einen Widerspruch gegen eine Note, daraufhin musste die Fachbetreuung eine Art Gutachten schreiben (warum die Note so richtig ist, wie sie ist), daraufhin kam dann allerdings nichts mehr zurück - es verlief im Sande... Ich glaube, es dient vor allem der Absicherung. Dass man mit so einem Widerspruch wirklich etwas erwirken kann, habe ich noch nicht erlebt und da müssen dann wahrscheinlich gravierende Fehler von Seiten des Lehrers oder der Schule vorliegen.

    Und was passiert dann?

    Genau, im Normalfall nichts, sofern festgestellt werden konnte, dass die Leistungserhebungen nach den gängigen Regelungen (Aufgabenformat) und entspr. der Anforderungen des Faches in dieser Jahrgangsstufe gestellt wurde. Bei zu schlechten Schnitten wurde bei mir immer festgestellt: Die SuS haben zu wenig gelernt - da fehlten im Lückentext die Vokabeln, die zu lernen auf waren oder die Zeitformen stimmen vorn und hinten nicht, dabei sind die lange bekannt.


    Probleme gäbe es in meinen Fächern an meiner Schulart in meinem Bundesland (ist ja überall anders... :P), wenn ich z.B. in einer Art Tabelle die Vokabeln von Deutsch in die Fremdsprache und umgekehrt eintragen ließe und dann ein Schnitt besser als 2,20 rauskäme. Mal ganz abgesehen davon, dass das kein zulässiges Aufgabenformat ist (es würde aber bei einem normalen Schnitt erstmal keiner mitbekommen)...

    Ja, genau, am Gymnasium in BY muss man bei einem Schnitt besser als 2,20 oder schlechter als 4,20 zuerst zur Fachbetreuung - die schaut, ob das Niveau dem entspricht, was in der Klassenstufe / zu dem jeweiligen Thema erwartet werden sollte - und dann zur Schulleitung.


    Ich musste noch nie Arbeit eine besser als 2,20 genehmigen lassen (war aber auch schonmal nah dran), im Fach Französisch in der Mittelstufe aber durchaus auch mal schlechter als 4,20. Da war es aber offensichtlich, dass es an Faulheit oder fehlendem Grundwissen lag und sie wurden genehmigt...

    Ein System des Misstrauens, so kam es mir zumindest vor.

    Wow, so habe ich das noch gar nicht gesehen... Aber ich kenne es ja nur so.


    Wenn aber wirklich mal einer Widerspruch einlegt, hat man eben die Fachbetreuung hinter sich, die dann sagt: Fr. Lehrerin hat aber alles richtig gemacht.


    Widerspruch ist mir allerdings in 15 Jahren noch nicht passiert.

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