Beiträge von Lehrerin2007

    Seit Beginn der Coronakrise lese ich immer wieder darüber, wie es sich jetzt rächt, dass die Schulen bei der Digitalisierung so langsam vorankommen und dass die Lehrer so schlecht für digitale Medien ausgebildet seien (und faul obendrein, wie immer...) und frage mich, was genau Schüler und Eltern eigentlich wollen. Oder wer das überhaupt will und wie genau es aussehen soll, falls wir im neuen Schuljahr doch wieder (wenn, dann hoffentlich nur kurze Zeit) darauf zurückkommen müssen.


    Irgendwo (Quelle weiß ich leider nicht mehr) habe ich gelesen, dass ein Schüler sagte, er bekäme von seiner Lehrerin "nur Aufgaben im Buch und Arbeitsblätter und dazu dann Lösungen, er lerne aber nichts dabei". Wieso lernt er "nichts" dabei? Wie sind die Schüler vor dem Jahr 2000 an ihr Wissen und ihre Abschlüsse gekommen...? Das Gespräch mit dem Lehrer/der Lehrerin ist sicher auf Dauer unerlässlich, aber wie würden ihm digitale Medien helfen, dass er was lernt? Würden sie das überhaupt???


    Ich habe bisher einen Mix aus Analogem ("Buch und Arbeitsblättern" mit Lösungen) und Digitalem gemacht (online Lückentexte und Übungen, Apps zum Lernen von Vokabeln, mp3 zum Hören der Lektionstexte etc.) und wüsste ehrlich gesagt nicht, wie ich es noch "besser", also "digitaler" machen könnte (auch wenn für mich nicht digitaler = besser ist). Klar könnte ich Unterricht auch komplett online anbieten (habe ich auch teilweise versucht), nur mache ich den Aufwand nicht, wenn die SuS nicht dazu verpflichtet werden können und ich nur 6-10 SuS einer Klasse online habe, die dann ihre Kamera und ihren Ton ausschalten...


    WAS WIRD EIGENTLICH VON UNS ERWARTET?


    Danke für eure Einschätzungen.

    Du hast einen Teil deiner Arbeitsblätter, Präsentationen usw. in Pages-/Keynote-Format, und einen Teil in, wohl, docx?

    Falls du mich meinst, ja. Es kommt darauf an, ob ich sie nur bei mir archiviere oder vor Ort in der Schule an die Wand werfe und verändere (im Gespräch mit der Klasse als Ergebnissicherung). Das kann ich dann entweder über mein iPad machen (dann muss ich nichts umformatieren), oder über den PC im Klassenzimmer, dann brauche ich Word / PowerPoint etc. Ich bin schon dran gewöhnt...

    Also für mich ist zentral, dass die Kinder lernen können (fachlich, aber auch sozial etc.), nicht dass ich "Zensuren vergeben" kann.

    Würde ich auch so sehen, aber zumindest die SuS an meiner Schule sehen das nicht so. Seit sie wissen, dass sie keine (verschlechternden) Noten mehr bekommen, lernen sie nämlich nicht mehr (bzw. noch), Hausaufgaben werden ignoriert.

    Für mich gehören Noten einfach mal dazu, sonst komme ich mir vor wir der Kaspar da vorn an der Tafel. Oder auch am Whiteboard. Oder unterm Beamer.

    Oder gibt man so etwas nur an, wenn die Allergie einen wirklich beeinträchtigt?

    Im Prinzip musst du die damalige Diagnose angeben, wenn danach gefragt wird. Allerdings sagte mein HNO-Arzt mal, das Immunsystem ändert sich ständig und Allergien können auch wieder schwächer werden oder sogar weggehen. Ich würde es ankreuzen und dazu schreiben/sagen, dass du eine Desensibilisierung gemacht hast und jetzt symptomfrei bist - Probleme macht das aber sicherlich nicht, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Heuschnupfen haben mittlerweile so viele, dann dürfte es ja kaum noch Verbeamtungen geben...

    Genau, das müssen diesmal nicht die Lehrer machen, es liegt in "außerschulischer Verantwortung" (oder so ähnlich). Die Schulen sollen nur den Bedarf erfragen. Es werden ausnahmsweise finanzielle Mittel dafür locker gemacht, aber auch auf die sonstigen Ferienangebote verwiesen (die es sonst auch immer gibt).


    Außerdem soll es Anfang des kommenden Schuljahres besondere Fördermaßnahmen geben, um etwaige Lücken zu schließen. Dazu kommen wohl noch genauere Infos.

    Ich besitze beides, ein Tablet (mit Stift) und einen Computer und habe fast alles über den Computer gemacht. Ich habe auch digitale Korrekturen vorgenommen, muss aber sagen, dass mir das am Computer (bzw. Macbook) lieber ist, weil es 1. größer ist und ich mit der Maus präziser arbeiten kann als mit dem Stift auf dem Tablet. Vielleicht liegt das auch an mir, aber habe eigentlich keine Wurstfinger ;)

    Ich habe Korrekturen meist, je nach Dateiformat, in Adobe oder im Fotoprogramm mit Textfeldern oder Kommentarfeldern gemacht oder eben im Textverarbeitungsprogramm mit Korrekturverfolgung ("Änderungen nachverfolgen" oder so).


    Ich habe schon einige Apps fürs Tablet ausprobiert (Padlet, BaiBoard, Doceri, Popplet etc.), vieles davon ist aber eher zum Präsentieren von Informationen.


    Vor allem Videokonferenzen würde ich eher vom PC machen (Desktop-Version), da man dort häufig mehr Funktionen hat (z.B. auch Dokumente einzublenden) als auf dem Tablet, weil man da die jeweilige App nutzen muss, wo das nicht geht (zumindest nicht bei denen, die ich benutzt habe).


    Eine gute App, mit der man schöne Arbeitsblätter erstellen kann, hab ich noch nicht gefunden. Ich habe mal eine ausprobiert (ich weiß nicht mehr, wie sie heißt), die war aber sehr kompliziert und wenn man bestimmte Funktionen brauchte, musste man die erst kaufen.

    Aber wenn da jemand einen Tipp hat, fände ich das auch interessant!

    Ich glaube man kann zusammenfassend sagen, dass es nicht anders möglich gewesen wäre, wegen möglicher Widerspruchs-/Klagewelle, wie Bolzbold sagt, und weil natürlich keiner möchte, dass die SuS Nachteile haben, wenn sie keine Schuld trifft.


    Andersherum haben aber einige ziemlich große Vorteile und kommen in die nächste Jahrgangsstufe, ohne groß gearbeitet zu haben... Das habe ich in meiner 10. bei mind. 50% der Klasse und es ärgert mich auch etwas, weil die schon vor der Krise sehr faul und unorganisiert waren.


    Aber ich denke, dass die, die die Krise ausgenutzt haben und wenig getan haben, obwohl sie es hätten tun können, denen wird das schon an anderer Stelle wieder vor die Füße fallen!

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