Beiträge von Lehrerin2007

    Katie: Absolut.


    Ich habe sogar mal einen schwer ergatterten Schwimmkurs abgebrochen (Kind 2 war damals 5), weil die Schwimmlehrerin die Kinder hinter ihrem Rücken ins Wasser gelassen hat, wo mein Kind gerade mal so auf Zehenspitzen stehen konnte, dass die Nasenspitze oben rausgeguckt hat (kann sein, dass es ebenfalls so 1,35 m Wassertiefe waren) und die sind hinter ihr ohne Schwimmhilfe rumgetobt und sie hat sich minutenlang nicht umgedreht. Ich habe das von außen durchs Fenster gesehen und hab dann beschlossen, vorsichtshalber mit reinzugehen, dass ich eingreifen kann, wenn was ist. Das hat der Schwimmlehrerin gar nicht gepasst (obwohl da ohnehin auch überall normaler Publikumsverkehr war) und obwohl ich das Gespräch mit ihr gesucht habe, hat sie meine Bedenken mit: "Ach, da ist noch nie was passiert." abgestempelt. Ich und zwei weitere Elternteile (von ca. 12 Kindern?) haben dann abgebrochen... Ich habe dann meinem Kind selbst das Schwimmen beigebracht. War hart und langwierig, aber es schwamm dann irgendwann...


    (Gleicher Kurs damals bei Kind 1, andere Lehrerin: Alles lief super, ein Kind nach dem anderen war dran, alle in Reih und Glied mit Schwimmnudeln geübt, alles übersichtlich etc. - ich bin währenddessen einkaufen gegangen und hatte ein gutes Gefühl).

    Ja, das ist bei Französisch auch so, was bei uns ab Klasse 6 beginnt. Es heißt immer: "Das ist ja so eine schöne Sprache." und "Ich freu mich so auf das neue Fach." und es ist (ähnlich wie Latein) eben auch ein Fleißfach, wo reines Interesse oder "nochmal durchlesen" nicht reichen, sondern man Vokabeln und unregelmäßige Verb-/Zeitformen und Grammatik einfach pauken muss bis man das sicher anwenden kann. Sobald das durchsickert, bin ich auch immer schnell die "strenge" Lehrerin, weil ich das einfordere (da ich einfach weiß, wohin es führt, wenn man da nicht am Ball bleibt). Wenn sich später aber herausstellt, dass das der richtige Weg war, heißt es nämlich plötzlich: "Ja, bei der Frau Lehrerin2007, DA lernt man was!" - Aha.


    Wie schon gesagt wurde, es geht bei Elterngesprächen immer um dich als Lehrperson, nicht um dich persönlich (auch wenn ich manchmal Persönliches durchblicken lasse aus meiner Elternperspektive, was das Gespräch tatsächlich manchmal bereichern kann).

    Auch gibt es Fortbildungen zum Thema Elterngespräche, wo allein der Austausch schon hilfreich sein kann. Ich habe mal eine Fortbildung gemacht mit dem Thema Schlagfertigkeit im Lehreralltag. Die war sehr, sehr unterhaltsam (von einem langjährigen Lehrer gehalten) und aufschlussreich; die Quintessenz war eigentlich: Wenn ein Elternteil einem etwas vorwirft, was übertrieben ist, nicht stimmt etc. - dass man dann genau diesen Vorwurf nochmal unverziert und unverblümt formuliert und z.B. sagt: "Ach, Sie meinen, ich würde Ihr Kind extra schlechter bewerten, weil ich es nicht mag, habe ich Sie da richtig verstanden?" - und dann rudert der Elternteil oft schnell zurück und die Vorwürfe relativieren sich ("So meinte ich das ja gar nicht...").

    mir fällt bei diesen Diskussionen immer auf, dass ein paar Männer lautstark für das ungeborene Leben sich einsetzen, sobald das Kind aber geboren wurde nicht mehr helfen. Daher denke ich eher an Machtkampf zwischen ein paar Männern auf Kosten von Frauen.

    Das schwebt mir bei der Diskussion auch immer im Kopf: Bei der Entscheidung zur Abtreibung spielt das sicher auch häufig eine große Rolle, nämlich dass die Mutter höchstwahrscheinlich zu großen Teilen oder gänzlich die Care-/Erziehungsarbeit übernehmen muss mit allen Konsequenzen und sich das auf ihr gesamtes Leben auswirkt - es geht halt nicht nur um die 9 Monate... Und DAS ist wirklich ein gesellschaftliches Problem, das man nicht einfach beiseite schieben kann.

    Wer das nicht mitverfolgt hat: Zwei Lehrerinnen, davon eine Referendarin haben den Schwimmunterricht einer 2. Klasse, 21 SuS, begleitet.

    Was heißt denn "begleitet"? War die eine Lehrerin die Schwimm-/Sportlehrerin? Die Referendarin musste ja wahrscheinlich mitkommen im Rahmen ihrer Ausbildung, wie viel Eigenverantwortung kann man ihr in so einer Situation schon zumuten?


    Zumindest in den Schulen meiner Kinder (sowohl Grundschule als auch weiterführende) begleiten immer die Sportlehrer den Schwimmunterricht, die auch einen Rettungsschein haben. Ich am Gymnasium dürfte weder Sport- noch Schwimmunterricht geben, da andere Fächer. Ich gehe auch nicht am Wandertag zum See (bzw. wenn dann nur an den See) aus besagten Gründen.


    Diese Infos (Sportlehrkraft oder nicht) wären noch interessant, um sich ein Urteil über das Urteil bilden zu können... Für die Referendarin ist es besonders krass, denn sie fügt sich ja wahrscheinlich den Gegebenheiten der Schule (kennen wir ja alle) und wird kaum sagen können: Sollten wir die Kinder nicht lieber nacheinander ins Wasser lassen? Wieviel Verantwortung kann man ihr da überhaupt übertragen?

    Eigentlich wollte ich immer beliebt sein

    Oh, ganz wichtig: Das sollte nicht dein Ziel sein als Lehrkraft! So wie wir alle sind Schüler und Schülerinnen die unterschiedlichsten Menschen und Persönlichkeiten und es kann gar nicht sein, dass du bei allen "beliebt" bist, auch wenn es natürlich toll ist für eine Lehrkraft, positives Feedback zu bekommen. Deine Aufgabe als Lehrkraft ist es, den Stoff deines Faches zu vermitteln, im Idealfall so, dass deine Klasse zum großen Teil motiviert mitmacht und am Ende des Tages etwas gelernt hat.

    Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass du für manche Klassen vielleicht sogar die Lieblingslehrerin bist, für andere bist du im Extremfall eine Hassfigur ("Nur wegen Fr./Hr. hab ich's nicht geschafft..."). Beides wird vermutlich mal vorkommen.

    Ich glaube, wir haben so etwas (fast?) alle schonmal erlebt und es gehört leider manchmal zum Beruf dazu. Mit der Zeit entwickelt man aber seine Strategien und einen Umgang damit und das Fell wird dicker. Man muss nur erst einmal ein paar solcher Gespräche haben, damit man sich weiterentwickeln und damit umgehen kann .

    das würde der ganzen Klasse so gehn, dass sie nur kotzen würden.

    Das behaupten manche Eltern gerne. Oder auch: Der Vater von X hat auch gesagt und die Mutter von Y hat... Ich weise dann ganz klar darauf hin, dass ich mit dem Elternteil nur und ausschließlich über sein Kind sprechen kann und darf und reagiere nicht auf Verallgemeinerungen. Gegebenenfalls sage ich noch, dass ich das zum ersten Mal höre und mich deshalb wundere, dass es die ganze Klasse betreffen soll.

    Was mich sehr trifft ist der Satz ,,alle am Kotzen". Ich gebe mir mit der Klasse so viel Mühe.

    Hier würde ich, wie oben schon erwähnt, doch auch mal das Gespräch mit der Klasse suchen. Ich würde natürlich nicht sagen: "Eine Mutter hat gesagt, ihr seid alle am Kotzen", sondern es neutraler formulieren (Mir ist zu Ohren gekommen, dass es Probleme gibt ... oder so ähnlich) und die Kinder einfach mal reden lassen. Ganz oft ist es so, dass es bei Weitem nicht so ist, wie behauptet wurde oder nur 2-3 Schüler (oder deren Eltern) sich auf die Lehrkraft eingeschossen haben, weil es nicht nach ihren Vorstellungen läuft.

    Ich hatte mal mit einer Klasse so ein Gespräch, wo ich auch dachte, dass es eigentlich gut läuft, höre von Eltern/Kollegen was ganz anderes, hab mir total Gedanken gemacht und im Endeffekt sagte die Klasse, es ging bei den Problemen weder um mich, noch um mein Fach, sondern um eine andere Lehrkraft bzw. die Probleme waren teils auch allgemeinerer Natur. Das passiert ganz schnell, dass durch den Kinder-/Elternfilter auch mal schnell Sachen falsch verstanden oder bewertet werden.


    Mein unangenehmstes Gespräch hatte ich mal vor ca. 6 Jahren, das hing mir tatsächlich noch wochenlang nach. Das war so schlimm, dass ich den betr. Schüler gar nicht mehr vernünftig bewerten konnte und mit jeder Arbeit vorsichtshalber zur Fachleitung bin, zur Sicherheit. Heute merke ich aber, wie ich an dieser Erfahrung auch gewachsen bin und heute vermutlich besser damit umgehen könnte.


    Auch der Austausch mit Kollegen/Kolleginnen hilft oft sehr!

    Es wird doch m. E. nur nach durchgemachten oder bestehenden Erkrankungen gefragt, was du natürlich korrekt beantworten musst. Aber wird nach eventuell erfolgten Gentests oder "schadhaften" Genen gefragt, wäre das überhaupt zulässig? Ich kann mich nicht erinnern, eine solche Frage beantwortet zu haben (BW / BY).

    ein freier Tag oder weniger Unterrichtsstunden SIND eine Entlastung.

    Wenn man denn einen hat, ja, aber das ist leider auch nicht überall so (ich hatte in 18 Jahren meinen schlechtesten Stundenplan in Teilzeit mit zwei Kleinkindern). Manche verbringen - je nach Stundenplan - kaum weniger Zeit in der Schule. Und ja klar sind weniger Stunden = weniger Vorbereitung = weniger Korrekturen eine Entlastung, aber eben nicht proportional zur geringeren Bezahlung, so wie Firelily es beschreibt, da da die unteilbaren Aufgaben hinzukommen, die Teilzeitler voll mitmachen müssen. Manche Schulen haben ein gutes Teilzeitkonzept, das so etwas berücksichtigt, aber eben bei weitem nicht alle.

    Und bei uns ist das auch umgekehrt: Die Teilzeit-Lehrkräfte beklagen sich insgesamt mehr über die Belastung. Die müssen auch an ihrem freien Tag zum Tag der offenen Tür, zum Schulfest, zum Wandertag, zur Konferenz etc. kommen, wenn sie Pech haben. Ich habe das im Verhältnis immer als höhere Belastung empfunden (habe 12 Jahre in Teilzeit gearbeitet). Aber das mögen andere anders empfinden, die v.a. die Vorbereitung und die Korrekturen als Belastung empfinden (das ist bei mir nicht so).

    Natürlich sprechen wir anfangs überhaupt über das Vokabellernen und -schreiben (wie, warum überhaupt etc.), ich schaue mir auch die Vokabelhefte anfangs öfters an, ob es läuft. Wenn's nur das wäre! Bei uns können manche keinen Ranzen packen, keine Hefteinträge verfassen (sieht aus wie Kraut und Rüben) geschweige denn ein Hausaufgabenheft führen, in das sie dann zu Hause auch mal reinschauen... Aber es ist oft sehr unterschiedlich, je nachdem von welcher Grundschule sie kommen.

    Danke für den Hinweis mit dem Weißen: in der Klinik nutzen sie allerdings immer das Blaue, hast du eine Idee, warum?

    Das ist mir auch aufgefallen. Meine Tochter war ein Frühchen (zum Glück ein "spätes" Frühchen), war nur 2 Tage auf der Intensivstation und da hatten sie auch nur das blaue Desinfektionsmittel (diesen Geruch werde ich mein Leben lang nicht vergessen). Ich nehme mal an, dass es darum geht, die wirklich schlimmen/gefährlichen Viren abzufangen. Normale Erkältungsviren sind in aller Regel auch für Babys nicht gefährlich. Mein Baby hatte dann ein paar Wochen später den ersten Schnupfen, der nach 3 Tagen weg war... Das Kind einer Freundin hatte im Alter von 2 Wochen eine Influenza und brauchte kurzzeitig Sauerstoff.


    Bzgl. der Desinfektionsmittel gibt es bestimmt auch Richt-/Leitlinien, unterschiedliche Handhabung je nach Station / Ansteckungsgefahr, vielleicht sind sie auch teurer (aber haben nur einen gering höheren Nutzen) oder trocknen die Haut mehr aus (meine ich mal gelesen zu haben).

    Ich hab einen Sagrotanspender im Klassenzimmer. Aber Schmierinfektionen sind eh meist Viren wie Noro. Den meisten Atemwegskram bekommt man durch angehustet werden und das lässt sich im Klassenzimmer kaum verhindern. Allerdings gibt mir Sagrotan ein besseres Gefühl zwischen all den Rotznasen und Hautauschlägen und Gefühle sind wichtig :aufgepasst:


    https://vitamed4u.de/Sterilliu…ion-verschiedene-Groessen

    Das ist das Bode Sterillium, nicht Sagrotan. Die blaue Variante ist aber nur "begrenzt viruzid", wirkt also nicht gegen normale Rhinoviren (sondern Corona-/Grippe- etc.), also behüllte Viren. Dazu muss man das "viruzide", farblose wählen, das gegen behüllte und unbehüllte Viren wirkt, also auch Rhinoviren. Die meisten Schnupfnasen sind ganz alltäglich typische Rhinoviren. Schnupfennasen werden fast immer durch eine virale Infektion ausgelöst.

    Wir würden aber jeder gerne 5-6 Stunden reduzieren.

    Finde ich super, vor allem, dass nicht immer automatisch die Mutter stark runtergeht mit den Stunden und beim Vater alles wie vorher bleibt. Ich habe 12 Jahre in TZ gearbeitet und ungefähr diese Stundenzahl reduziert (2 Kinder), Im Endeffekt hängt es aber eher davon ab, wie die Stundenplangestaltung an euren Schulen ist, was es für ein Teilzeitkonzept gibt usw. Wenig Teilzeit ist auch nicht unbedingt vorteilhafter (es ist oft nicht wirklich weniger!), da es so viele unteilbare Aufgaben gibt, die man als TZ-Lehrkraft ebenso macht (aber wie gesagt, je nach Teilzeitkonzept) und in manchen Teilzeitstundenplänen ist man (fast) genauso lang da wie in manchen Vollzeitstundenplänen. Wenn ihr beide einen freien Tag dadurch habt, denke ich, wäre das schon eine gute Sache und gut machbar!

    Französisch kann kaum jemand, weil sich so gut wie niemand mit französischem Material privat beschäftigt. Bei Englisch sieht das anders aus.

    Das ist mir bewusst, dennoch braucht man nunmal zwei Fremdsprachen mind. bis Ende der 11. Klasse. Wieviel man da hinein investiert, kann natürlich jeder selbst entscheiden, dennoch muss ich auf dem Niveau unterrichten, das der Lehrplan vorgibt. Und das ist leider kaum zu erreichen bzw. nur bei ganz wenigen SuS. Meine aktuelle Klasse ist da besonders schlecht (quasi keine Grundlagen), die Parallelklasse ist da deutlich besser aufgestellt (wir schreiben die gleichen Arbeiten) - es geht also auch anders...

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