Beiträge von Lehrerin2007

    Französisch kann kaum jemand, weil sich so gut wie niemand mit französischem Material privat beschäftigt. Bei Englisch sieht das anders aus.

    Das ist mir bewusst, dennoch braucht man nunmal zwei Fremdsprachen mind. bis Ende der 11. Klasse. Wieviel man da hinein investiert, kann natürlich jeder selbst entscheiden, dennoch muss ich auf dem Niveau unterrichten, das der Lehrplan vorgibt. Und das ist leider kaum zu erreichen bzw. nur bei ganz wenigen SuS. Meine aktuelle Klasse ist da besonders schlecht (quasi keine Grundlagen), die Parallelklasse ist da deutlich besser aufgestellt (wir schreiben die gleichen Arbeiten) - es geht also auch anders...

    Höre quasi nie, dass es auch irgendwie nett oder interessant ist.

    Das kann ich gar nicht bestätigen. Im Gegenteil: Gerade in den Fremdsprachen kann man dann endlich mal alles ausschöpfen und auf einem ganz anderen Niveau mit den SuS reden, diskutieren usw.! Ich finde das oft sehr bereichernd und v.a. interessant, wie sie zu den verschiedensten Themen stehen. Man ist in der Oberstufe (zumindest hier in BY) oft freier mit der Schwerpunktsetzung und kann auf diesem Niveau, wo man keine Grundlagen mehr mit den SuS paukt (außer vielleicht mal das ein oder andere wiederholt) die Sprache ganz anders nutzen. Es ist herausfordernd, aber interessant und man lernt selbst oft noch Neues hinzu.

    Hm, eigentlich im Unterrichtsgespräch ständig über Wörter, die mir nicht einfallen, zu stolpern etc. und als inkompetent wahrgenommen zu werden.

    Man bricht sich überhaupt keinen Zacken aus der Krone, wenn man mal ein Wort nachschlägt, das mach ich auch hin und wieder, vor allem, wenn es sich um sehr spezifisches Vokabular handelt. Allerdings gehört die Sek. II zu deinem Bereich, den du unterrichten musst im Gymnasiallehramt, und da solltest du zusehen, dass du dir die fehlenden Dinge aneignest, sei es dadurch, dass du das Vokabular und den Stoff mit den SuS mitlernst oder noch besser vor-lernst und dein Vokabular erweiterst (das passiert dann oft ganz automatisch), dass du regelmäßig Artikel liest und Podcasts hörst oder Reportagen in der Fremdsprache anschaust (am besten zu den Lehrplanthemen). Ansonsten gilt: Vorbereitung ist - wie so oft bei uns - die halbe Miete. Formuliere dir deine Aufgabenstellungen, Fragen zum Text, Diskussionsthemen, Argumente usw. bei der Unterrichtsvorbereitung vor, dabei übst/lernst du etwas und trittst sicherer im Unterricht auf. Schau dir die Musterlösungen an, wie die Lösungsvorschläge dort formuliert sind, die ein oder andere Redewendung kannst du für deinen Unterricht übernehmen. Mach gerade in der Oberstufe viel schülerzentrierten / handlungsorientierten Unterricht: Rollenspiele, Diskussionen/Debatten, Präsentationen etc.. Die "Großen" können noch viel besser eigenverantwortlich Stoff erarbeiten und Ergebnisse präsentieren - mach dir das zunutze.


    Ich hatte diese Sorge kürzlich auch, weil ich zum ersten Mal seit langem mal wieder in Französisch in der Oberstufe bin. Allerdings bin ich sehr enttäuscht, da das Niveau sehr niedrig ist. In den ersten zwei Lektionen gab es gerade mal 3-4 Vokabeln, die ich nicht kannte (und das waren ziemlich "neumodische", z.B. technische Begriffe, die es noch gar nicht so lange gibt). Also meine Sorge hat sich überhaupt nicht bestätigt; eher muss ich sehr langsam und einfach sprechen, damit die SuS mich verstehen... (leider! Das ist in Englisch allerdings anders).

    Was man aber bedenken sollte: Die laufenden Kosten für Instandhaltung sind immens, wenn man nicht alles selbst macht. Was wir eben grad für eine neue Außentreppe bezahlt haben, war schon üppig. Da kann man schon einen gebrauchten guten Kleinwagen kaufen. Dass sich das immer lohnt, wage ich daher auch zu bezweifeln. Mir zB bedeutet der Garten einfach kaum etwas. Ja, es ist schön, rauszugehen und mein Gewächshaus ist auch ganz nett, aber ehrlich: Ich käme auch ohne aus. So ein Haus macht sehr viel Arbeit und wir unternehmen echt selten was, da wir gefühlt ständig hier am ackern sind. Ist es das immer so wert?

    Danke, dass du das auch mal erwähnst, das ist nämlich einer der Hauptgründe, warum wir uns gegen ein Haus (zwangsläufig weit außerhalb) entschieden haben und was bei der Rechnung "Monatsmiete entspricht Abzahlrate" oft nicht erwähnt wird, also die Instandhaltungen, die ja mehr und teurer werden, je älter das Haus. Wir sind auch beide absolut keine Gärtner und ich bin da sowieso "traumatisiert", weil ich als Teenie immer Unkraut jäten musste und es gehasst habe... Für uns persönlich hat das eben gerade wenig mit Lebensqualität zu tun (dass man sich um all das kümmern muss), sondern eher, dass wir alles in Lauf-/Radlweite haben und wenn wir aus der Haustür fallen quasi beim Italiener sitzen (oder auch beim Griechen zur Abwechslung).

    Und unsere Kinder haben zum Glück eigene Zimmer (wenn auch kleine), sagten aber einmal, sie würden sich lieber ein Zimmer teilen als raus aus der Stadt zu ziehen.

    Ein Freund (mit Kindern) hat dazu mal gesagt, dass er solche Aussagen nicht nachvollziehen kann.

    Ich kann das auch nicht nachvollziehen. Ich hatte nie etwas vom Eigenheim meiner Eltern. Die Ehe meiner Eltern ist in eine tiefe Krise geraten während des Hausbaus, worunter ich sehr gelitten habe, sie hatten viel weniger Zeit, weil im Haus so viel zu tun war usw... Mein Vater wohnt nun alleine dort und es ist so heruntergekommen, dass ihn dort kaum mehr jemand besucht und ob und wenn überhaupt, wie viel davon ich jemals erben sollte, steht völlig in den Sternen. Als Kind war es mir völlig egal, ob mein Zimmer in einer Mietwohnung oder einem Eigenheim war (ich fand mein Kinderzimmer in der Mietwohnung sogar schöner als das im Haus mit der Dachschräge, das hat mich immer gestört).

    Find ich immer blöd, diesen Spruch. Als wäre der Mensch ein starres Individuum, das sie nie ändert. Woher soll man wissen, wie der Partner später als Elternteil tickt (das weiß man ja nichtmal selbst)? Woher soll ich wissen, wie die Partnerschaft sich innerhalb von 10, 20, 30 Jahren entwickelt?

    Klar, wenn jemand von vornherein für einen unpassende Ansichten oder Rollenvorstellungen hat, ok, aber es kommt auch nicht allzu selten vor, dass sich das dann erst irgendwann zeigt, wenn Kinder da sind.

    Ich finde es erstaunlich, wie viele Männer ihr kennt, die sich so gar nicht an der Hausarbeit und Carearbeit beteiligen.

    Ja, und das so viele Frauen das wiederum mitmachen. Mein Mann und ich haben ab dem Punkt, an dem wir zusammengezogen sind, den Haushalt gemeinsam geschmissen, allerdings, zugegebenermaßen, sind auch wir ein Stückweit in die alte-Rollenmodelle-Falle getappt, als Kinder da waren. Mir war nicht bewusst, dass man als Mutter automatisch einen Haufen Dinge zusätzlich macht, die nicht primär mit dem Mutter-/Frauendasein zu tun haben. Ich hab dann plötzlich viel mehr Haushalt gemacht und es war nicht mehr 50/50 aufgeteilt, obwohl er am Wochenende durchaus mitgemacht hat und z.B. auch einen langen Ausflug mit den Kindern gemacht hat, während ich korrigiert habe oder Sport gemacht habe. Ich hatte aber eigentlich immer gesagt, ich arbeite Teilzeit, um für die Kinder da zu sein (Abholen, Termine, Spielplatz etc). Das hab ich erst später gemerkt (dass das nicht so aufgeht) und dann nach und nach wieder gerade gerückt (hat er auch eingesehen). Dennoch ist es noch heute so, dass ich ein komisches Gefühl habe (nicht direkt schlechtes Gewissen, aber so etwas in die Richtung), wenn er zum Elternabend geht, während ich zur Weihnachtsfeier gehe - obwohl ich in der gleichen Woche vorher beim Elternsprechtag war und er selbstverständlich auch zu seiner Weihnachtsfeier geht. Versteh ich eigentlich selbst nicht und "wasche mir dann selbst den Kopf"; ich kann es mir nur so erklären, dass es einfach anerzogen ist und in vielen Köpfen und in unserer Gesellschaft noch so verankert ist, dass man es mehr oder weniger automatisch so macht. Aber ich bin froh, dass wir es unseren Kindern jetzt anders vorleben.

    Hast du mal deine Blutwerte checken lassen, Eisen, Vitamin D usw.? Ich habe mal gelesen, dass zB. nach einer Coronainfektion das Vitamin D ziemlich runter geht und das ist ja ohnehin ein Wert, der oft zu niedrig ist.


    Als die Kinder klein waren, waren wir durchaus auch viel häufiger und ungewöhnlich doll krank (allerdings wie klein? Bis ca. 3/4 Jahre war es hier am schlimmsten). Die Kinder hatten nur ne Schniefnase, ich hatte das erste Mal seit Jahrzehnten mal wieder Fieber usw. - obwohl ich "normal" sehr selten krank bin. Das kann also durchaus eine Rolle spielen, zumal unsere Kinderärztin sagte, dass es immer noch sog. Nachholeffekte gibt nach der Pandemie und sie den Eindruck hat, die Kinder sind häufiger als sonst krank.


    Wenn du immer noch einen bakt. Infekt drauf kriegst, ist das aber schon auch nicht ganz gewöhnlich (also wenn es oft vorkommt, du häufig Antibiotika nehmen musst, es auf die Lunge schlägt, was auch immer), dann könntest du mal deine Antikörper checken lassen. Mängel zeigen sich manchmal erst später. Mein großes Kind hat so etwas nämlich (zum Glück nur leicht) und ich war sehr erschrocken, aber man kann das gut behandeln.


    Ansonsten fällt mir immer wieder auf: Die Kolleg*innen, die bei (fast) jedem Wetter mit dem Rad zur Schule kommen, sind fast nie krank. Bei jedem Wetter irgendwie draußen bewegen kann sich sehr positiv auf die Abwehr auswirken.

    Es gibt also keine Vorgabe der Schule, ob Exen geschrieben werden sollen, das darf jeder Lehrer selbst entscheiden?

    Jein. Also grundsätzlich liegt es erstmal im Ermessen der Lehrkraft, ob sie (un)angekündigte kleine Leistungsnachweise, Kurzarbeiten schreibt und wie viele mündliche Leistungsnachweise sie macht. Die Lehrerkonferenz kann aber darüber abstimmen, ob z.B. Stegreifaufgaben nicht gehalten werden (wir haben mal eine Abstimmung dazu gemacht, die große Mehrheit stimmte aber dafür, dass es jede Lehrkraft selbst entscheidet). Grundsätzlich finde ich es schwierig, dass man einzelne Leistungserhebungen einfach "verbietet", die aber lt. GSO grundsätzlich möglich sind.

    Eine zweite schriftliche Note fände ich auch angebracht, ansonsten wird aus meiner Sicht das Mündliche bzw. die Mitarbeit überbewertet.

    Sehe ich insbesondere in den Fremdsprachen auch so. Allerdings umfassen mündliche Nachweise ja auch Präsentationen, Projekte etc., das kann man natürlich vielfältig gestalten.

    Ausgefragt haben auch nur ganz wenige Lehrer, was meine Kinder bedauerten.

    Das finde ich erstaunlich! Normalerweise sind die Ausfragen gerade bei den älteren SuS eher unbeliebt, während die Kleinen sogar oft freiwillig "ausgefragt" werden wollen. Ich handhabe es in der Oberstufe so, dass ich erwarte, dass die SuS kurz was zum Inhalt (meist ein Text, manchmal eine Diskussion oder ein kurzer Film) der letzten Stunde sagen können (2-3 Sätze reichen mir) und stelle ihnen eine Frage bzw. eine Problemstellung, zu der sie Stellung nehmen sollen bzw. ihre Meinung sagen sollen. Da kann eigentlich jeder etwas zu sagen, aber für manche ist das schon zu viel verlangt...

    Ich fand es auch nicht so leicht mit Grundschulkindern zu Hause in den Ferien zu arbeiten / zu korrigieren. Aber die Kinder sind einfach so unterschiedlich und man kann das nicht pauschal sagen, das geht oder das geht nicht. Meine Kinder haben das damals auch einfach noch nicht verstanden, dass ich arbeite und sie kamen einfach alle 5 Minuten mit irgendwas an (manchmal wollten sie nur was erzählen... :P ). Je älter sie wurden, desto besser natürlich. Heute ist es so (Teenies), dass ich sie oft erst gegen mittag überhaupt das erste Mal sehe... ^^

    Ich habe dazu eine ernstgemeinte Frage, bitte nicht als Kritik auffassen: Von meinen Kindern kenne ich es so, dass in der Oberstufe nur noch eine schriftliche Note pro Halbjahr gebildet wird, nur ganz wenige Lehrer schreiben neben der einen geforderten Klausur auch noch eine Ex.

    In Bayern ist es in der Oberstufe so, dass man 1 Klausur pro Halbjahr (in M/D/Vertiefungsfach) schreibt, in den anderen Fächern ebenfalls, außer in 13/2 und darüber hinaus zwei kleine Leistungsnachweise erbracht werden müssen, davon mind. einer "echt" mündlich. Die meisten schreiben hier eine Kurzarbeit oder eine Stegreifaufgabe, gerade für die Sprachen ist es wichtig, finde ich, außer der Klausur noch etwas Schriftliches zu haben.

    Bei uns war das bisher anders geregelt. Wir hatten auch die 10 Tage "Kind krank" bis zum Alter von 12 Jahren, aber mussten für jeden einzelnen Tag ein Attest vom Kinderarzt einreichen; auf diesem steht, dass eine Betreuung des Kindes zu Hause notwendig ist. Damit war allerdings die Dienstbefreiung hinfällig.


    Anders verhielt es sich, wenn man aufgrund einer akuten Erkrankung das Kind früher abholen sollte, während man noch Unterricht hatte. Dann musste man schnell eine Dienstbefreiung ausfüllen...


    Es gibt allerdings scheinbar aktuell Änderungen; vielleicht hilft dir das weiter?

    https://www.gew-bayern.de/inde…7-Kindkrank-Flugblatt.pdf

    Ich meine mich zu erinnern, dass man bei Teilzeit in Elternzeit von heute auf morgen auch wieder ganz aufhören könnte zu arbeiten (wenn irgendwas mit dem kleinen Kind ist z.B. oder die Betreuung langfristig ausfällt - berichtigt mich, wenn ich falsch liege). Ich habe mir ansonsten jeweils ein Jahr Elternzeit für den Schulstart aufgehoben, weil ich nicht wusste, ob ich einen Hortplatz bekomme und wie das überhaupt alles klappt, dass ich notfalls nochmal hätte aussteigen können (war dann aber nicht nötig).

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