? Ich glaube, du hast Flipper missverstanden. Er/Sie wollte sagen, dass Korrekturen nicht zur spaßigen Seite des Lehrerberufs gehören. Eventuell findet sich also ein netter Mensch, der sich was zuschicken lässt und drüberguckt. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zusätzliche Nachmittage für noch mehr Klausuren fremder Leute Kinder zu investieren bereit ist, ist aber gering. 1000 EUR hin oder her.
Naja, "Nachmittage" klingt so extrem dramatisch Es geht ja um Tipps, was verbessert werde kann, nicht um das detaillierte sezieren der Arbeit
Das hat sich bei den anderen Fächern so im Rahmen von 1-2 Stunden bewegt, viel mehr möchte ich doch auch keinem Kollegen abverlangen Das sich da niemand Tage mit beschäftigen mag kann ich absolut verstehen. Die netten Kollegen die die anderen Fächer durchschauen und auch ich haben da definitiv noch Kapazitäten - ich weiss aber auch, dass ich früher, als ich noch jünger war, auch mehr Zeit für Klausuren, Unterrichtsvorbereitung usw. gebraucht habe - das hat sich erst mit der Erfahrung gegeben
Und da würde ich für die theoretisch angenommenen 500€ Stundenlohn doch Abends noch mal an den Schreibtisch gehen
Alles anzeigenich gehe überhaupt davon aus, dass man Schüler nicht auf irgendwelche Notenpunkte "heben" kann.Was ist das für eine eigenartige Vorstellung?
Die Noten muss schon der Schüler/In selbst schreiben, der Nachhilfelehrer wird ja auch nicht in der Klausur den Stift fühen.
Da kann die Tochter zig Probeklausuren schreiben und bewertet bekommen, in der Prüfung kann es ganz anders laufen.
Auch das, was du "Feintuning" nennst, kann man nicht 100%ig im Vorfeld sicherstellen. Eine geisteswissenschaftliche Quelleninterpretation ist kein auswendig gelerntes Vorgehen, das man abhaken kann, auch wenn es dabei natürlich gewisse handwerkliche Techniken gibt.
Was du möchtest, oder deine Tochter, Jericho, ist eine Art Garantie für das Ergebnis der Prüfung. Und das auf engem, hohen Niveau.
Ihr wisst sicher selbst, dass es so etwas nicht geben kann.
Es ist also eine seltsame Vorstellung, das Niveau bzw. den Stil eines Schülers dahingegen anzuheben (also das Niveau zu heben), dass er die volle Punktzahl erreicht? Komisch, ich dachte immer das ist die Aufgabe als Lehrer, das maximale aus den Schülern herauszuholen und ihr Niveau auf das individuell maximale Maß zu heben. Nun gut,jeder interpretiert seine Aufgabe wohl etwas anders, ich freue mich über jeden Schüler den ich von 12 oder 13 Punkten mit ein bisschen Förderung auf das Niveau von 15 Punkte heben konnte.
Die Logik mit den Klausuren kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen. Wozu schreibt man Probeklausuren vor dem Abitur, wozu simuliert man mündliche Prüfungen vor den eigentlichen Prüfungen? Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass eine gute Note erreicht werden kann. Natürlich kann es trotzdem sein, dass die Klausur so speziell ist, dass der Schüler trotz perfekter Vorbereitung nicht eine Punktzahl von 13, 14 oder 15 erreicht. Aber das ist die Ausnahme, und ich sage immer -besser die 15 anpeilen und bei 13 landen als die 13 gleich anpeilen und dann 11 Punkte bekommen. Aber ich verstehe auch jeden der die 80/20 Regel befolgt
Und ich erwarte keine Garantie, sondern, wie schon geschrieben stilistische Tipps zur Klausur, was in Deutsch, Latein, Politik und anderen Fächern bisher kein Problem war. Ich sehe nicht warum das gerade bei Geschichte nicht gehen sollte? Und auch bei der Quellenanalyse gibt es doch einen Erwartungshorizont und man kann sich da ja auch an den Fachbriefen orientieren. Auch in den Geisteswissenschaften wird die Note ja nicht aus der Luft gegriffen, aber das hat Meerschwein Nele ja schon schönausgeführt
Genau das meine ich.Dass die SuS für ihre Klausuren selbst Altklausuren üben (und dann selbstständig mit der Musterlösung vergleichen) ist im Eigeninteresse. Es ist aber nicht mein eigeninteresse noch mehr Klausuren "fremder Leute Kinder" korrigieren.
Ich möchte auch das Argument von Friesin unterstützen:
Wir haben es gerade in den GW-Fächern immer wieder, dass Kollegen die gleiche Klausur unterschiedlich bewerten. Sicherlich nicht extrem unterschiedlich, aber um ein oder zwei Notenpunkte kann so etwas ggf. schon mal abweichen.
Wenn also dem freiwilligen Korrektor viele Daten nicht so wichtig sind, so kann es bei dem Korrektor der Abiklausur schon ganz anders aussehen. Wir haben auch schon mal Klausuren einer anderen Schule in den GW-Fächern fremdkorrigieren dürfen und wir waren erstaunt über die unterschiedliche Sichtweise (was wird erwartet um eine best. Punktzahl zu bekommen) vom Erstkorrektor (der fremden Schule) und der von unserem Zweitkorrektor. Unserem Zweitkorrektor reichten das Geschreibsel der SuS nicht, um die vom Erstkorrektor vergebene Punktzahl ebenfalls zu bestätigen, sodass es teils sogar zum Drittguachter ging.
Ja klar, guter Punkt - aber umso mehr man weiß, was die verschiedenen Korrektoren erwarten bzw. in einer Lösung präferieren, umso mehr kann man versuchen einen Weg zu finden, der den meisten Erwartungen gerecht wird - und das bekommt man leider weder aus den Fachbriefen, den Altklausuren oder den Übungsbüchern herausgelesen.
Vor allem klingt das, als gäbe es ein Kochrezept mit dem man garantiert 13-15 Punkte schreibt.
Ja, gibt es ja doch auch. Siehe Zitat unten
Es gibt auf dem Markt zahlreiche Übungshandreichungen für die Abiturprüfung. Da sind normalerweise auch Probeklausuren mit Lösungen drin.
Als Geschichtslehrer weiß ich nicht, was mit "Feinheiten" zwischen Punkten gemeint ist. Ich bewerte bei der Klausur die handwerkliche Leistung im historischen Arbeiten, die Tiefe und Differenzierung des historischen Wissens, die logische Stichhaltigkeit der Argumentation. Ist bei allem eine deutlich überdurchschnitlliche Leistung zu sehen, gibt es fünfzehn Punkte, das heißt eine "eins plus".
Hatte ich schon, ist aber selten. Sehr selten, denn schon ein "sehr gut" geht nach der Vorgabe des Schulgesetzes über die zu erwartenden Ansprüche hinaus.
Danke für die Erläuterung, so hatten wir uns das ja ungefähr auch gedacht :)! Ich hatte mit ein paar alten Kollegen meiner ehemaligen Schule über das Thema gesprochen, wobei diese eben ausgeführt hatten, dass es bei ihnen im "1er" Bereich auch um den Stil geht, wie etwas präsentiert wird - es gibt ja verschiedene Möglichkeiten an so eine Quellenanalyse heranzugehen und auch die Frage, wie viel Fakten zu dem Thema, welche nicht in der Quelle genannt werden, einfließen lässt. Also wie umfangreich man ausholen soll. Um solche Fragen ging es
Also wenn ein netter Kollege Zeit finden würde, würde ich mich über eine PN freuen