Beiträge von Maria Leticia

    Falls du den jungen Mann inhaltlich noch ein wenig mit Plagiaten beschäftigen möchtest, kann ich dir diese Materialien empfehlen: http://lernarchiv.bildung.hess…t/plagiate/edu_30422.html (Lehrerhandreichungen auf den letzten Seiten)


    Hatte neulich auch so ein Häschen aus Klasse 9, das für einen benoteten Aufsatz in Spanisch einfach die entsprechenden Passagen aus Wikipedia abgeschrieben hatte, und der war bei der Nacharbeit mit diesem Material eine Doppelstunde gut beschäftigt.

    LK unter Abibedingungen:


    En los anios setenta, Franco no fue tan duro como al comienzo. (In den siebziger Jahren war Franco nicht mehr so hart wie am Anfang). Wie bitte? ?( :hammer:Abgesehen davon, dass er in diesem Jahrzehnt die meiste Zeit tot war...

    Wenn wir schon die Beziehungsebene thematisieren, so habe ich aus diesem thread ganz sicher mitgenommen, dass zumindest in der Anonymität des Forums von vielen die unterschiedliche Arbeitsbelastung wahrgenommen wird. Einige hegen angesichts dieser Tatsache Ressentiments, andere vermitteln den Eindruck, sie stünden unter Rechtfertigungszwang. Das ganze Panorama wird in vielen Lehrerzimmern ebenso anzutreffen sein, ggf. ist der Unfrieden also längst da.

    Man könnte ja die bei der Lernstandeserhebung festgestellten Korrekturzeiten durch die zumindest in Hessen in den Jahrgangsstufen 6 und 8 obligatorischen Vergleichsarbeiten in den Hauptfächern, die gemeinsam von allen im Jahrgang unterrichtenden Kollegen erstellt und bewertet werden, überprüfen. Machen wir uns doch nichts vor, die Tendenz wird eine ähnliche sein.


    Mir geht es aber vor allem um eines: es ist nicht wahr, dass man bestimmte Belastungen des Lehrerberufs abstrahierend von persönlichen Voraussetzungen jedweder Art nicht zeitlich quantifizieren könnte.


    (Wobei meiner persönlichen Meinung nach die besonders Angeschmierten nicht einmal die sog. "Korrekturfachlehrer", sondern die Schulleiter sind. Aber da hält sich mein Mitgefühl in Grenzen und es ist ein anderes Thema ebenso wie dasjenige, was denn die Lösung der geschilderten Situation sein könnte).

    Zitat

    Original von Flipper79


    Hier würde - wenn nicht schon geschehen - ein Gespräch in der Fachschaft helfen!


    Lg Flipper


    Nope, in zwei extremen Fällen (ausschließlich Oberstufe trotz ausdrücklich anderslautender Bitten während mindestens dreier aufeinanderfolgender Halbjahre), halfen auch keine Gespräche mit der Schulleitung. Die Kollegen haben übrigens das einzig Richtige gemacht und sich versetzen lassen. (Und das waren engagierte und gute Leute).

    Es ist nicht lange her, da wurden in den Jahrgangsstufen 6 und 8 an meiner Schule zentrale Lernstandserhebungen des Landes Hessen in u.a. in Mathematik und Deutsch durchgeführt, die von allen Kollegen in den jeweiligen Klassenstufen zu korrigieren waren. Das Ganze wurde in gemeinsamen Sitzungen von Schulleitung und Betroffenen intensiv und unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet.


    Ergebnis im Hinblick auf den Zeitaufwand war es, dass die Kollegen in Deutsch für ihren Klassensatz im Durchschnitt 10 Stunden Arbeit aufwenden mussten, während in Mathematik durchschnittlich dreieinhalb Stunden zur Korrektur nötig waren.


    Ich fand es interessant, dass an extern gestellten, kompetenzorientierten Aufgaben, die von einer nach dem Zufallsprinzip der Unterrichtsverteilung zusammengesetzten Gruppe von Kollegen korrigiert wurden, ein solcher Unterschied sichtbar wurde.
    Daher halte ich es für problematisch, allein die Anzahl der Klassenarbeiten und Klausuren als Indikator für Arbeitsaufwand heranzuziehen.

    Was ist eigentlich die Solidarität, von der hier gesprochen, bzw. die hier eingefordert wird?


    Natürlich ist das wieder ein Partikularbeispiel, aber an meiner Schule geht die Verteilung der Korrekturkurse, insbesondere im Fach Deutsch in der Oberstufe, nach dem Prinzip "Heiliger St. Florian" d.h. es gibt diejenigen, die es jedes Mal mit Oberstufenkursen und Abitur trifft und auch mehrere (!), die immer nur Klasse 5 und 6 und maximal mal eine 8 machen. Da ist es also schon Essig allein mit Solidarität zwischen den Fachkollegen.


    Noch etwas zur Bemerkung "Du korrigierst genauso viel wie 80% der Kollegen". Ich weiß nicht, was gemeint ist mit "genauso viel", es ist aber schlicht unwahr, dass ich mit Französisch und Spanisch mit vollem Deputat genauso lange an den Korrekturen sitze wie jemand mit Deutsch und Englisch.


    Nach meinen Erfahrungen setzt das System Schule so wie es ist, gezielt Anreize, sich unsolidarisch zu verhalten. Ich kann es auch niemandem, der sich seine Gesundheit erhalten möchte, verdenken.

    Interessant, wie hier die Gräben aufreißen. Ich schrieb von Hauptfächern und Nebenfächern und da gehört doch Mathematik dazu. Damit war nicht die Rede vom Aufsätze korrigieren.


    Es gibt in jedem Fach mit Sicherheit andere Belastungen als Korrekturen. Allerdings kann man am Korrekturaufwand relativ problemlos einen wichtigen Aufwandsfaktor exemplarisch ausrechnen. Dinge klar beim Namen zu nennen, hat übrigens erst einmal nichts mit Neid zu tun.


    Es gibt individuelle Beispiele von Kollegen in jede Richtung, sie sind interessant, sagen aber letztendlich wenig aus. Relevant sind die getroffenen Setzungen im Ganzen, und die haben zumindest im Bereich der Korrekturen vorrangig in NRW eine eindeutige Tendenz.


    Arbeitszeitgerechtigkeit, wie im Titel des thread erwähnt, gibt es wohl nirgendwo. Aber die Bestimmungen in NRW sind aus meiner Sicht das Gegenteil.


    EDIT: Forderungen nach Umverteilung der Arbeit enden wohl da, wo sie in Hamburg schon sind, bei Mehrarbeit für alle. Unverständlich ist mir allerdings, warum im Zeitalter der Kompetenzorientierung und des Meßbarkeitswahnes, nicht in allen Fächern auch obligatorisch Überprüfungen des Lernstandes stattfinden.

    Zitat

    Original von Hermine
    ML, genau das ist doch der Punkt: Die Arbeit ist nicht vergleichbar, wird aber ständig verglichen- und die Nichtkorrigierer sind dabei der Schwarze Mann- in allen Threads. Weil sie eben keine vergleichbare Arbeit machen und daraus wird dann geschlossen, dass sie (überspitzt formuliert) viiiiiiel weniger arbeiten als Sprachlehrer.


    Warum ist die Arbeit nicht vergleichbar? Und von welcher Arbeit sprechen wir genau?


    Es geht um Setzungen innerhalb des Systems, für die individuell niemand etwas kann, die bestimmte Fächerkombinationen aber mehr mit Korrekturen belasten als andere. Und den daraus resultierenden Arbeitsaufwand kann man doch zumindest näherungsweise ermitteln.


    Wenn ich mir die Vorgaben für NRW ansehe, dann werden in den Hauptfächern in den unteren Klassen 6 Arbeiten im Jahr geschrieben. In den Nebenfächern in der Mittelstufe gibt es dagegen keine Klassenarbeiten. (So habe ich das zumindest verstanden).
    (Ich verweise gerne auf NRW, da ich den Unterschied hier als besonders krass empfinde. Mit der (hessischen) Regelung an meiner Schule, dass auch in den Nebenfächern in der Mittelstufe eine Lernkontrolle geschrieben wird und mit meinen zwei Klassenarbeiten pro Halbjahr kann ich ganz gut leben).


    Also könnte man ja näherungsweise rechnen, dass man eine Klasse mit 27 Schülern hätte, die diese drei Arbeiten im Halbjahr schreiben. Wenn man davon ausgeht, dass man für eine Arbeit 15 Minuten Korrekturzeit braucht (oft nicht so wirklich realistisch) wären das immerhin sechsdreiviertel Stunden pro Klassensatz, also für eine einzige Lerngruppe im ganzen Halbjahr insgesamt 20 und eine halbe Stunde bei drei Arbeiten (Erstellung und Vervielfältigung der Vorlagen und Rücklauf und Sichtung der Korrekturen übergehe ich jetzt mal).
    Das ist Arbeit, die man sich im Rahmen der Vorgaben erleichtern kann, um die man aber nicht herumkommt.


    Jetzt hat man aber nicht nur eine Klasse, sondern bei voller Stelle z.B. fünf Lerngruppen (ggf. auch noch Oberstufe, aber die hat der Nebenfächler auch). Wenn man jetzt nur diese 15 Minuten pro Arbeit zugrunde legt und auch noch bei 27 SuS bleibt, sind es schon rund 100 Korrekturstunden im Halbjahr.


    Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass diese Anzahl von Stunden durch den zeitlichen Aufwand der Organisation von Sportveranstaltungen entsteht und für mich ist es fraglich, ob jemand 100 Stunden im Halbjahr für Unterricht Dinge aufbaut. Falls er es tut, hat es jedoch nicht einen solche verbindlichen Charakter wie die Korrekturen. Alle IT-Verantwortlichen, die ich kenne, sind A14 (was den Job nicht weniger ätzend macht, aber ich denke mal, dass da keiner gezwungen wurde).


    Ja, wenn man es darauf anlegt, kann man in diesem Szenario viel weniger (in zeitlicher Hinsicht) arbeiten als Leute mit Korrekturfächern.


    Der geschilderte Fall ist sicher ein Extrem, allerdings kann man auch bei Nebenfächlern mit Oberstufenkorrekturen (Geschichte!) deren zeitlichen Aufwand berechnen.


    Und vom Abitur und der damit verbundenen Belastung war noch nicht einmal die Rede...

    Ich weiß nicht Hermine, wenn ich mir als ahnungslose Hessin einmal die Vorgaben für NRW ansehe, verstehe ich die so, dass im ungünstigen Fall schon die Konstallation von Leuten auftreten kann die nur korrigieren (und zwar mehr als in Hessen!) und denjenigen die eben so gut wie nicht korrigieren. Und dann gibts ja noch genügend andere Bundesländer, von denen bisher nicht die Rede war.


    Gut, das haben wir erschöpfend abgehandelt (wobei mir persönlich noch immer nicht klar ist, wer denn nun genau der "Feind" ;) sein soll: Nebenfachkollegen, Mathekollegen? Da geht auch viel durcheinander, das nicht vergleichbar ist.)


    Falls die Situation so ist wie oben geschildert, weiß die Schulleitung natürlich auch um die ungerechte Arbeitsverteilung. Und bei konkreten Maßnahmen zum Einfordern der wenn auch sehr begrenzten Ressourcen der Schulkontingente im Sinne derjenigen, die viel korrigieren, sehe ich schon Diskussionsbedarf. Ebenso bei der Optimierung von Fachkonferenzvorgaben.


    Das setzt natürlich voraus, dass man es sich vorstellen kann, sich an seiner Schule mit den anderen Betroffenen zusammenzutun und die Dinge auch einzufordern.


    Mitgliedschaften in diversen Interessenvertretungen sind ja ganz nett, aber wohl mittelfristig wirkungslos.

    Zitat

    Original von Raket-O-Katz


    In vielen Fällen: ja. Ernst gemeinte Antwort.


    Grüße vom
    Raket-O-Katz


    Da kann ich nur zustimmen. Außerdem empfinde ich es auch als große Belastung, wenn die Schulleitung häufig irgendwelche obligatorischen Nachmittagsveranstaltungen ansetzt, von deren Ergebnissen manchmal hinterher nicht mehr die Rede ist. Wenn ich von zwanzig vor acht bis um vier in der Schule bin, ist es hinterher Essig mit Korrigieren.


    Achja: Arbeitserleichterung in den 2. Fremdsprachen: Höraufgaben mit kompetenzorientierten Aufgabenstellungen (=schnell abgehakt und hört sich toll an) in der Mittelstufe in Klassenarbeiten integrieren.

    Ich hatte neulich einen Garantiefall an meinem Auto (d.h. die Werkstatt hat nicht einmal Geld an mir verdient) und war eineinhalb Wochen ohne Wagen. Ich habe daraufhin (hartnäckig!), mit der Werkstatt verhandelt und dort geschildert wie dringend ich einen Wagen brauche. Daraufhin hatte ich immerhin für ein paar Tage einen Mietwagen (auf Kosten der Werkstatt wohlgemerkt!). Ich an deiner Stelle würde einmal gezielt danach fragen.

    Zitat

    Original von Schmeili
    Das stimmt zumindest bei mir (Hessen) nicht. Ich war angestellt und wurde nach BAT bezahlt. Letzter Arbeitstag=letzter Schultag vor den Sommerferien.
    In den Sommerferien war ich dann arbeitslos und Anfang August (also 6 Wochen später) wurde ich auf Probe verbeamtet und trotzdem wurden mir dann zur LZ-Verbeamtung die BAT Zeiten angerechnet.


    Interessant, bin auch aus Hessen, war ein Jahr BAT und vor der Verbeamtung auf Probe zwei Wochen arbeitslos. Bei mir wurde nichts angerechnet.

    Zitat

    Original von drsnuggles
    Ich dachte auch (wie der Arzt), es gäbe eine drei Tage Regelung!


    Bist du ganz sicher dass dem so ist? Hast du auch die entsprechende Dienstordnung o.ä. deines Bundeslandes eingesehen?
    Ich dachte für Hessen auch immer, dass es drei Tage wären, in der Dienstordnung steht aber, dass am vierten Tag erst ein Attest vorzulegen ist.

    In meinem hessischen Referendariat habe ich gelernt, niemals, nie und unter keinen Umstäden Schüler im privaten Kfz mitzunehmen, da man haftbar gemacht wird. Quelle habe ich keine, da es sich ohnehin um Hessen handelt, wäre das für deinen Zusammenhang auch nicht wirklich hilfreich. Ich an deiner Stelle würde da eine Rechtsquelle suchen bzw. mich anderweitig (Gewerkschaft etc.) kundig machen.

    In Hessen braucht man ein Attest übrigens erst ab dem vierten Tag:



    § 12 (1) Sind Lehrkräfte verhindert, ihren Unterricht zu erteilen, so ist die Schulleiterin oder der Schulleiter, bei einklassigen Schulen das Staatliche Schulamt, unverzüglich unter Angabe des Grundes zu benachrichtigen. Bei Versäumnis wegen Krankheit ist von Lehrkräften am vierten Tag der Erkrankung eine ärztliche Bescheinigung, die nach Möglichkeit Angaben über die voraussichtliche Dauer der Erkrankung enthalten soll, vorzulegen. Diese Bescheinigung ist der Schulleiterin oder dem Schulleiter einzureichen. [...]


    Zitiert aus der Dienstordnung für Lehrkräfte, Schulleiterinnen und Schulleiter und sozialpädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

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